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Granitz ist ein ehemals vielbesuchter Wallfahrts und Jahrmarktsort der heute ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Brand Erbisdorf im Landkreis Mittelsachsen Freistaat Sachsen ist Er wurde am 15 Januar 1970 nach Langenau eingemeindet das seit dem 1 April 2002 einen von zwei Ortschaften der Stadt Brand Erbisdorf bildet GranitzGrosse Kreisstadt Brand ErbisdorfKoordinaten 50 48 N 13 17 O 50 806462 13 28728 Koordinaten 50 48 23 N 13 17 14 OHohe 480 520 mFlache 2 2 km Einwohner 150Bevolkerungsdichte 68 Einwohner km Eingemeindung 15 Januar 1970Eingemeindet nach LangenauPostleitzahl 09618Vorwahl 037329Granitz Sachsen Lage von Granitz in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Entstehung von Granitz 2 2 Granitz als Wallfahrts und Jahrmarktsort 2 3 Geschichte von Granitz bis zur Gegenwart 2 4 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Literatur 4 Belege 5 WeblinksGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Granitz liegt etwa 11 Kilometer sudlich von Freiberg im Osterzgebirge Der durch den Ort fliessende Bach entwassert uber die Grosse Lossnitz in die Floha Nachbarorte Bearbeiten LangenauKleinhartmannsdorf nbsp GrosshartmannsdorfGrosswaltersdorfGeschichte BearbeitenEntstehung von Granitz Bearbeiten nbsp Schloss Granitz 2016Im Jahr 1376 wurde das Dorf erstmals als Grenicz in einer Kaufurkunde erwahnt Das Benediktinerkloster Chemnitz verkaufte Granitz an den Markgrafen Wilhelm I und seinen Brudern zu Meissen Der Name des Ortes geht auf das slawische granica Grenze zuruck Ob es sich um die damalige bohmische Grenze handelte ist nicht nachgewiesen das Gebiet um Granitz lag aber im Grenzbereich der Besitzungen der Abtei Hersfeld und des Klosters Altzella An einer alten Strasse nach Bohmen gelegen war Granitz lange Ausspanne vor dem weitgehend unbesiedelten dichten Waldgebiet des Erzgebirges Die Hauser gruppierten sich anfangs entlang des Dorfbaches einem Quellbach der Grossen Lossnitz die an der Strasse von Langenau nach Grosswaltersdorf erbauten Hauser stammen aus dem fruhen 19 Jahrhundert Im 14 Jahrhundert umfasste die Flur Granitz 398 Acker etwa 200 ha 1578 gab es in Granitz 9 Gartner 7 Hufner und 1 Halbhufner nbsp Alte Schule und BethausDen Dreissigjahrigen Krieg uberstand nur noch ein Halbhufner In der Folge nahm der Ritterguts Grundbesitz durch Kriegswirren und Bauernlegen enorm zu 1688 zahlte man nach dem Schocksteuerregister in Granitz 11 Erbgartner davon 7 Tagelohner 1 Halbhufner 1 Schuhflicker 1 Schneider 1 Buttner sowie die Pachter der zum Rittergut gehorigen Schanke und Muhle In der Pachtschanke tagten der Ortsrichter und die Schoppen sie wurde mit koniglich sachsischer Erlaubnis 1812 Erbgericht Granitz als Wallfahrts und Jahrmarktsort Bearbeiten Die Existenz einer Wallfahrtskapelle ist seit 1519 belegt Sie war Filiale der Parochialkirche in Grosshartmannsdorf und diente nach der Reformation als evangelisch lutherisches Bethaus 1614 wurde das Bethaus auf dem Budenberg wegen Baufalligkeit abgerissen und am heutigen Friedhof eine Kirche mit einem holzernen Turm auf der Mitte des Daches errichtet Diese Kirche wurde bei einem Brand am 29 September 1872 zerstort Auch die alte Schule war zu diesem Zeitpunkt baufallig Man entschloss sich daher neben dem Friedhof eine Kombination aus Bethaus und Schule zu bauen Das 1875 errichtete Gebaude ist zweigeteilt die Sudhalfte beherbergt eine Schulstube und daruber die Lehrerwohnung die Nordhalfte das Bethaus mit Empore und 130 Sitzplatzen 1899 wurden noch 50 Schuler in 2 Klassen unterrichtet heute ist die Granitzer Schule geschlossen Die Wallfahrten zur mit einem Marienbild ausgestatteten Kapelle Granitz fanden ab dem 16 Jahrhundert am 2 Juli jeden Jahres statt Mit den Wallfahrten war auch das Jahrmarktsrecht verbunden Auf dem heute noch Budenberg genannten Areal wurden zeitweise uber 100 Stande Jahrmarktsbuden nach Zunften getrennt aufgebaut Betreiber der Jahrmarkte war die kleine Kirchgemeinde Der letzte Jahrmarkt fand 1959 statt das Budenhaus in dem die Aufbauten uber das Jahr lagerten wurde 1970 abgerissen Geschichte von Granitz bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp Granitzer MuhlteichGranitz lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Freiberg 1 Die Grundherrschaft uber den Ort lag beim Rittergut Granitz Dieses war im 15 Jahrhundert im Besitz des Freiberger Patriziergeschlechts Rulke Rulcke Rulicke usw welche auch in Langenau und Linda begutert waren Die Familie von Gunderrode besass das Rittergut Granitz im 16 Jahrhundert bis es um 1614 an Gottfried Heidenreich kam Das heutige Herrenhaus stammt aus dem 19 Jahrhundert und wurde im Stil des Historismus errichtet 2 Ab 1856 gehorte Granitz zum Gerichtsamt Brand und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Freiberg 3 Der Gutsbezirk Granitz wurde um 1922 in die politische Gemeinde Granitz eingegliedert Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam der Ort im Jahr 1952 zum Kreis Brand Erbisdorf im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt Am 15 Januar 1970 wurde Granitz nach Langenau eingemeindet 4 Mit Langenau kam Granitz im Jahr 1994 vom sachsischen Landkreis Brand Erbisdorf zum Landkreis Freiberg und 2008 zum Landkreis Mittelsachsen Durch die Eingemeindung von Langenau in die Grosse Kreisstadt Brand Erbisdorf ist Granitz seit dem 1 April 2002 ein Ortsteil der Brand Erbisdorfer Ortschaft Langenau Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 5 1551 13 besessene Mann 13 Inwohner1764 3 besessene Mann 21 Gartner 1 Hufen1834 1941871 253 Jahr Einwohnerzahl1890 2361910 2481925 2421939 200 Jahr Einwohnerzahl1946 2701950 2761964 239Literatur BearbeitenGranitz Grinitz In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 3 Band Schumann Zwickau 1816 S 400 Richard Steche Granitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 3 Heft Amtshauptmannschaft Freiberg C C Meinhold Dresden 1884 S 96 Belege Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 72 f Beschreibung des Ritterguts Granitz Die Amtshauptmannschaft Freiberg im Gemeindeverzeichnis 1900 Granitz auf gov genealogy net Vgl Granitz im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Granitz Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Granitz Quellen und Volltexte Granitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Granitz auf der Webseite der Grossen Kreisstadt Brand ErbisdorfGemeindeteile der Stadt Brand Erbisdorf Brand Erbisdorf Granitz Himmelsfurst Langenau Linda Oberreichenbach St Michaelis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Granitz amp oldid 221917843