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Die Gotischen Baurisse eine Sammlung von Architekturzeichnungen im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Kunste Wien wurden 2005 in das Weltdokumentenerbe Osterreichs aufgenommen Die Sammlung umfasst die Inventarnummern 9 707 1 10 931 2 16 816 17 053 17 055 17 069 17 071 17 096 17 101 17 262 3 35 043 35 045 4 Der Aufnahme in das Weltdokumentenerbe ging in den Jahren 1999 bis 2005 eine vollstandige Neubearbeitung und Restaurierung des Bestandes im Forschungsprojekt Gotische Baurisse voraus Bereits 2003 waren die Bemuhungen um Erhaltung Restaurierung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Wiener Bauriss Sammlung mit dem Europa Nostra Preis der Europaischen Union ausgezeichnet worden Gotische BaurisseWeltdokumentenerbeSt Stephan SingertorvorhalleStaat en Osterreich OsterreichBestand 282 BlatterZeitraum 1150 bis 1550Aufbewahrung Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Kunste WienRegister Link Collection of Gothic Architectural DrawingsAufnahme 2005 Sitzung 7 Inhaltsverzeichnis 1 Bestand 2 Geschichte 3 Bedeutung 4 Ausstellungen 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBestand BearbeitenDie Akademie der bildenden Kunste besitzt mit 427 Zeichnungen 282 Blatter von denen 145 Zeichnungen auf der Vorder und Ruckseite aufweisen den weltgrossten Bestand an gotischen Baurissen indem es abgesehen vom Wiener Bestand im deutschsprachigen Raum insgesamt etwa 250 weitere Baurisse insgesamt gibt Es handelt sich dabei um die altesten uberkommenen Bauzeichnungen weltweit ein Drittel sind Pergamente die ubrigen Papiere Ihre Grosse variiert zwischen 5 cm und 4 50 m Die Zeichnungen tragen dazu bei die Arbeit der mittelalterlichen Bauhutten zu rekonstruieren Neben grossen minutios ausgefuhrten Prasentationsplanen umfasst die Sammlung auch Werkzeichnungen zum Steinschnitt oder zu Bogenaustragungen sowie fluchtige Skizzen die Ruckschlusse auf die Entwurfsarbeit und den theoretischen Unterricht der Bauhutten zulassen Geschichte BearbeitenIm 18 Jahrhundert wurde der Bestand an Planen der Wiener Dombauhutte nur von wenigen Altertumsfreunden beachtet und bis auf wenige Pergamente die man fur verkauflich hielt im Burgerlichen Zeughaus aufbewahrt Lediglich ein Teilbestand von zehn Blattern mit besonders wertvollen Turmplanen zum Wiener Stephansdom gelangte an das Stadtarchiv Wien und nachfolgend an das Wien Museum Als der Akademie 1787 eine Sammlung von gotischen Altertumern angeboten wurde konnte diese sich nicht zum Kauf entschliessen Anders der Hofsteinmetz Franz Jager der Altere 1743 1809 er erkannte die Bedeutung gotischer Baurisse fur zeitgenossische Architekten Er selbst griff zum Beispiel bei seiner Entwurfsarbeit fur die Franzensburg in Laxenburg darauf zuruck Franz Jager der Jungere sein Sohn erbte die Sammlung und vermachte sie 1837 testamentarisch der Akademie In der folgenden Zeit gelangten weitere Einzelplane in die Sammlung So schenkte im Jahr 1882 Furst Johann II von Liechtenstein einen Plan des Sebaldusgrabs in Nurnberg Einer der Plane fur den Nordturm des Stephansdoms wurde im Austausch fur mehrere Gemalde vom Museum in Brno nach Wien transferiert Zwei weitere Risse hingegen konnten nachtraglich im Bestand Franz Jager als Originalzeichnungen identifiziert und dem Bestand zugeordnet werden drei weitere kleinere Fragmente fanden sich im Zuge der Restaurierung der Risse ruckwartig zur Stabilisierung aufgeklebt Bedeutung BearbeitenDer Wiener Bestand der gotischen Baurisse ubte nach seinem Erwerb durch die Wiener Akademie wahrend des 19 Jahrhunderts einen entscheidenden Einfluss auf Architekturausbildung und Architekturpraxis sowie die Restaurierung mittelalterlicher Sakralbauten aus Die Restaurierungsarbeiten am Wiener Stephansdom und die Wiedererrichtung seines Turmes durch Friedrich von Schmidt wurden durch die Sammlung der gotischen Baurisse wesentlich erst ermoglicht Entscheidende Bedeutung besass die Plansammlung vor allem als Studienmaterial fur Architekten der Neugotik wie sich beispielhaft an der St Matthias Kathedrale in Budapest Frigyes Schulek 1865 erkennen lasst Der grosse Anteil von Bauzeichnungen fremder Hutten im Wiener Bestand gibt daruber hinaus ein umfassendes Bild von dem intensiven Austausch von Planzeichnungen im spaten Mittelalter Entsprechend stutzt sich die architekturgeschichtliche Forschung zu den Domen in Strassburg Freiburg Koln Prag Regensburg Ulm Augsburg und Pressburg wie auch zum gotischen Kirchenbau uberhaupt auf dieses Material das zum Teil altere Planzustande dokumentiert Andere Baurisse ermoglichen die Rekonstruktion der Baugeschichte von Kirchenbauten im unmittelbaren Einflussbereich der Wiener Hutte Stadtpfarrkirche Steyr Kartause Gaming Zapolya Kapelle der Pfarrkirche von Donnersmark Ausstellungen BearbeitenAuf internationalen Ausstellungen wurden Plane aus der Sammlung gotischer Baurisse bereits mehrfach der Offentlichkeit prasentiert Die Parler Koln 1978 Les Batisseurs des Cathedrales Strassburg 1989 Geheimnis im Stein Das Erbe der mittelalterlichen Dombauhutte und ihre Meister Kartause Mauerbach 2001 The Crown of Bohemia New York 2005 Prag 2006 Der Dombau von St Stephan Die Originalplane aus dem Mittelalter Wien Museum 2011 Galerie Bearbeiten nbsp Nordseite des Nordturms ca 1465 nbsp Grundriss des Nordturms ca 1516 nbsp Puchheim Baldachin ca 1464 nbsp Stadtpfarrkirche Steyr Gewolbeentwurf ca 1470 nbsp Zapolyakapelle DonnersmarkLiteratur BearbeitenHans Koepf Die gotischen Planrisse der Wiener Sammlungen Studien zur osterreichischen Kunstgeschichte Band 4 Wien 1969 Johann Josef Boker Architektur der Gotik Bestandskatalog der weltgrossten Sammlung an gotischen Baurissen Legat Franz Jager im Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Kunste Wien mit einem Anhang uber die mittelalterlichen Bauzeichnungen im Wien Museum Karlsplatz Pustet Salzburg Munchen 2005 ISBN 978 3 7025 0510 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gotische Baurisse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien akademie der bildenden kunste wien Sammlung gotischer Baurisse in das UNESCO Programm Memory of the World Register MOW aufgenommen akademie der bildenden kunste wien Bestandskatalog der gotischen BaurisseEinzelnachweise Bearbeiten Ein beidseitig bezeichneter Magazinfund bei Koepf nicht erfasst Magazinfund um 1960 Donation 1882 um 2003 entdeckte FragmenteWeltdokumentenerbe in Osterreich Wiener Dioskurides Manuskript 1997 Schlussdokument des Wiener Kongresses 1997 Historische Sammlungen des Phonogrammarchivs 1999 Papyrussammlung Erzherzog Rainer 2001 Schubert Sammlung 2001 Atlas Blaeu Van der Hem 2003 Brahms Sammlung 2005 Gotische Baurisse 2005 Bibliotheca Corviniana 2005 Tabula Peutingeriana 2007 Nachlass von Arnold Schonberg 2011 Mainzer Psalter 2011 Goldene Bulle 2013 Philosophischer Nachlass Ludwig Wittgensteins 2017 Dokumente zum Bau der Semmeringbahn 2017 UNESCO Erbe der Menschheit in Wien nbsp Welterbestatten Historisches Zentrum von Wien Schloss Schonbrunn und Garten nbsp Biospharenreservate Wienerwald nbsp 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