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Der Goldspecht Colaptes auratus manchmal auch als Kupferspecht bezeichnet ist eine Art aus der Gattung der Goldspechte Colaptes innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte Die gut grunspechtgrosse Spechtart kommt in vier deutlich differenzierten Unterartengruppen in weiten Bereichen des nordlichen Amerikas und Teilen Mittelamerikas sowie auf Kuba vor Wie die meisten Arten dieser Gattung lebt auch der Goldspecht vor allem am Boden wo er sich haufig in kleineren Gruppen versammelt von Insekten vornehmlich Ameisen ernahrt Er ist fur viele andere hohlenbewohnende Vogel Saugetiere und Insekten ein wichtiger Hohlenlieferant Der lange als Unterart des Goldspechts betrachtete Wustengoldspecht wurde 1995 als eigenstandige Art abgetrennt 1 Obwohl regional der Bestand der Art abnimmt ist der Goldspecht in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes eine haufige und gut bekannte Spechtart die von der IUCN als ungefahrdet eingestuft wird GoldspechtGoldspecht Colaptes a auratus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung Goldspechte Colaptes Art GoldspechtWissenschaftlicher NameColaptes auratus Linnaeus 1758 Die taxonomische Situation ist nicht restlos geklart Meist wurden 11 Unterarten beschrieben die sich auf vier Unterartengruppen verteilten 2014 wurde vom HBW eine Anderung vorgeschlagen die die Vogel der Colaptes cafer Gruppe sowie Colaptes mexicanoides in Artrang stellt Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Colaptes auratus auratus 1 2 Farbung der Federschafte 1 3 Stimme 1 4 Mauser 2 Systematik 2 1 Hybridisierungen 3 Verbreitung und Lebensraum 3 1 Wanderungen 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Verhalten 5 1 Aktivitat 5 2 Agonistisches Verhalten 6 Brutbiologie 6 1 Balz und Paarbildung 6 2 Nisthohle 6 3 Gelege und Brut 7 Lebenserwartung und Gefahrdung 8 Bestandssituation und Bestandsentwicklung 9 Trivia 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenMit einer Grosse von bis zu 35 Zentimetern und einem maximalen Gewicht von etwa 180 Gramm ist der Goldspecht gut grunspechtgross aber im Durchschnitt etwas leichter als dieser Die Spannweite betragt bis zu 54 Zentimeter Weibchen sind im Jahresdurchschnitt mit bis zu 20 Prozent signifikant leichter als Mannchen Die grosste und schwerste Unterart ist C a cafer aus dem nordwestlichen Kanada die kleinste C a gundlachi von Grand Cayman 2 Colaptes auratus auratus Bearbeiten nbsp Adultes MannchenDie Oberseite ist auf braunlichem Grund unregelmassig dunkel gebandert Die hinteren Rumpfseiten sind ungebandert weiss gelegentlich sind unregelmassige schwarze Tupfer und Flecken eingestreut Die Oberflugeldecken und die Oberschwanzdecken sind dunkel gebandert braunlich letztere weisen ein schwarzes Subterminalband auf Die Schwingen sind dunkelbraun eher undeutlich hell braunlich gebandert die Federschafte sind gelb Die Schwanzoberseite ist schwarzbraunlich die Aussenfahnen der ausseren Steuerfedern andeutungsweise weiss gefleckt Die Zentralfedern sind gelb geschaftet die Schwanzspitze ist undeutlich ledergelb gefarbt Die Unterseite des Rumpfes ist hinter dem markanten halbmondformigen schwarzen Brustabzeichen weiss besonders an den Flanken leicht rahmfarben Der Bauch ist unregelmassig schwarz gefleckt an den Flanken eher pfeilspitzenartig schwarz gezeichnet und zu den Unterschwanzdecken hin schwarzlich gebandert Die Flugelunterseite ist gelblich an den Spitzen und Randern eher gelbbraun Die Unterflugeldecken weisen schwarze Tupfer auf Die Schwanzunterseite ist ebenfalls gelblich die Schwanzspitze ist schwarz nbsp C a auratus adultes WeibchenDer Kopf ist von der Stirn bis in den unteren Nackenbereich und an den Schlafenseiten blaulichgrau Im unteren Nackenbereich befindet sich beim Mannchen ein markanter V formiger roter Nackenfleck Wangen und Ohrdecken Kehle und obere Brustseite sind zimtfarben Der Bartstreif ist schwarz Der lange spitze abwarts gebogene Schnabel ist schieferfarben oder schwarz die Beine und die vier zygodactyl angeordneten Zehen sind grau bis grunlichgrau Die Iris der Augen ist satt braun Weibchen sind geringfugig kleiner und nicht unerheblich leichter jedoch reichen diese Unterschiede nicht zu einer sicheren Geschlechtsbestimmung im Feld aus Sicherster Farbungsunterschied ist das Fehlen des schwarzen Bartstreifs diese Region ist beim Weibchen zimtfarben wie die ubrige Kopfseite Der halbmondformige Brustlatz ist etwas weniger intensiv schwarz als beim Mannchen und etwas kleiner Jungvogel ahneln bereits stark adulten die Kopfseiten sind bei ihnen eher grau der Scheitel haufig etwas schwarz gefleckt Oft ist ein schwarzer Zugelfleck zu sehen Die oberen Flugeldecken weisen starkere Schwarzmarkierungen auf die dunkle Banderung der Oberseite ist breiter Immature Mannchen zeigen am Scheitel oft einen rotlichen Farbeinschlag ihr Bartstreif ist noch nicht deutlich ausgebildet Auch bei immaturen Weibchen kann ein angedeuteter Bartstreif vorhanden sein Der Flug des Goldspechtes ist rasch und typisch spechtartig bogenformig Der Aufschwung erfolgt durch eine Folge schneller Flugelschlage beim Abschwung sind die Flugel angelegt Farbung der Federschafte Bearbeiten Die Farbung der Schafte der Schwingen und der zentralen Steuerfedern sowie von grossen Teilen der Flugel und Schwanzunterseite sind neben den unterschiedlichen Merkmalen der Kopffarbung die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale zwischen den verschiedenen Unterarten Der Hauptgurtel der Rocky Mountains bildet die Trennlinie zwischen den goldgelb gefarbten Spechten der C a auratus Gruppe im Osten und den Spechten mit rotlichen oder lachsfarbenen Federschaften der C a cafer Syn Colaptes cafer Gruppe im Westen C a mexicanoides Syn Colaptes mexicanoides steht C cafer nahe und ist ahnlich gefarbt Die Farbungsunterschiede werden mit einer unterschiedlichen Metabolisierung von b Carotiniden erklart fruher angenommene unterschiedliche Nahrungsbestandteile spielen keine Rolle 3 Etwa ein Drittel der Individuen der Colaptes auratus Gruppe weist einzelne rotliche oder lachsfarbene Federschafte auf Der Anteil der unterschiedlich gefarbten Federn kann beim gleichen Individuum von Jahr zu Jahr variieren Ruckwirkungen von zuruckliegenden Hybridisierungen wurden als Erklarung fur diese Erscheinung herangezogen In einer 2017 publizierten Untersuchung weisen Jocelyn Hudon et al nach dass die Rhodoxanthin enthaltenden Beeren von schon im fruhen 18 Jh im ostlichen Nordamerika eingefuhrten ursprunglich aus Ostasien stammenden Heckenkirschen fur die abweichende Farbung einzelner Federschafte verantwortlich sind und Auswirkungen von Mischbruten keine Rolle spielen Ahnliche Farbabweichungen wurden auch beim Zedernseidenschwanz und beim Baltimoretrupial beobachtet die ebenfalls Beeren dieser Heckenkirschen konsumieren 4 Stimme Bearbeiten Der Goldspecht ist eine sehr ruffreudige Art Der haufigste Ruf der von der Revieretablierung bis zur Paarbildung zu horen ist ist eine laute Serie unterschiedlich transkribierter Laute Meist werden sie mit wick wick wick oder kick kick kick wiedergegeben Die durchschnittliche Dauer dieses Rufes liegt bei uber 5 Sekunden er kann aber auch fast 20 Sekunden andauern Daneben spielen die Wicka Rufe die wesentlichste akustische Rolle Sie sind relativ leise und werden unterschiedlich gereiht betont und moduliert Die Rufreihen die vor allem bei sexuell gestimmten Interaktionen zu horen sind dauern bis zu 4 Sekunden Das Trommeln der Art wird mit dem Gerausch das ein Miniatur Luftdruckbohrer erzeugt beschrieben Es ist eher leise die Einzelschlage verbleiben auf einer Tonhohe und folgen sehr rasch aufeinander 5 Mauser Bearbeiten Wie alle Echten Spechte schlupfen Goldspechte unbefiedert Das erste Nestlingsgefieder beginnt ab dem sechsten Tag zu wachsen Die Mauser dieses Gefieders beginnt mit dem Ausfliegen und ist mit dem Wechsel der zentralen Steuerfedern abgeschlossen Vom Grossgefieder werden die Armschwingen nicht oder nur zum Teil vermausert Ins Adultgefieder mausern Goldspechte im darauf folgenden Sommer Die Grossfedern fallen absteigend beginnend mit den proximalen Handschwingen die Steuerfedern werden paarweise gewechselt wobei die kurzeren ausseren zuerst ausfallen 6 Systematik Bearbeiten nbsp Verbreitung der Unterartengruppen nbsp Colaptes cafer adultes Weibchen nbsp C a chrysocaulosus WeibchenDer Goldspecht ist eine von 9 Arten der Gattung Colaptes innerhalb der Tribus Malarpicini die mittelgrosse bis annahernd grosse ihre Nahrung meist auf dem Boden suchende Arten umfasst Bis auf Colaptes auratus und den erst vor einigen Jahren von diesem abgetrennten Colaptes chrysoides sind alle anderen Mitglieder der Gattung in Sudamerika beheimatet 7 Colaptes ist am nachsten mit der Gattung Piculus verwandt deren kleine bis knapp mittelgrosse Arten in Mittel und Sudamerika vorkommen Neuere phylogenetische Arbeiten zeigen dass einige Arten der Gattung Piculus eher zur Gattung Colaptes gehoren 8 10 11 Unterarten werden zurzeit anerkannt die in vier Unterartengruppen eingeteilt werden konnen Am weitesten verbreitet ist C a auratus Diese Unterart ist oben beschrieben Colaptes auratus auratus Linnaeus 1758 Gruppe Sie umfasst neben der Nominatformdie in den nordlichen USA Kanada und in Alaska brutende Unterart C a luteus Bangs 1898 Sie ist durchschnittlich etwas grosser als C a auratus gleicht ihr ansonsten in den meisten Farbungsdetails Die meisten Populationen dieser Unterart sind Mittelstrecken einige Langstreckenzieher C a chrysocaulosus Gundlach 1848 Diese Unterart kommt auf Kuba vor ist dort stellenweise haufig Oberseite etwas heller als die Nominatform C a gundlachi Cory 1886 Diese kleinste Unterart ist nur auf Grand Cayman heimisch Oberseite noch eine Spur heller Grundfarbe der Unterseite fast rein weiss dd nbsp C cafer Paar rechts das MannchenColaptes auratus cafer GruppeSie umfasst 5 Unterarten Gemeinsam ist ihnen das Fehlen eines roten Nackenabzeichens die Scheitel und Nackenregion ist braunlich Die Malarregion ist beim Mannchen rot bei einigen Weibchen intensiv zimtfarben Die Federschafte der Schwingen und der mittleren Steuerfedern sind wildlachsfarben Wangen Ohrdecken Kinn und Kehle sind grau Unterschieden werden die Unterarten C c cafer Gmelin 1788 die im Pazifikgurtel vom sudlichsten Alaska bis ins nordlichste Kalifornien vorkommt C a collaris Vigors 1829 eine etwas hellere und kleinere Unterart lebt im kalifornischen Kustenstreifen sudwarts bis ins nordliche Niederkalifornien Zusatzlich besiedelt diese Unterart einige der der kalifornischen Kuste vorgelagerten Inseln wie beispielsweise die Santa Cruz Inseln Die nordlichsten Populationen unternehmen ausserhalb der Brutzeit kleinraumige Wanderungen nach Suden C a mexicanus Swainson 1827 kleine und braunliche Unterart aus Zentralmexiko C a nanus Griscom 1934 die kleinste Unterart der cafer Gruppe entspricht in ihrer Grosse etwa der Nominatform Sie brutet im sudostlichen Texas und im nordostlichen Mexiko C a rufipileus Ridgway 1876 Diese Unterart war auf der Insel Guadalupe vor der niederkalifornischen Kuste heimisch C a mexicanoides Lafresnaye 1844 Sie kommt von Sudmexiko bis Nicaragua vor Sie Spechte sind gross ahneln jenen der cafer Gruppe weisen aber eine kastanienbraune Stirn Scheitel und Nackenfarbung auf Der rote Bartstreif des Mannchens ist oft schwarz gerahmt Die Federschafte sind orange der schwarze Brustlatz ist weniger deutlich halbmondformig C a chrysocaulosus Die Vogel dieser Gruppe leben bedeutend starker baumgebunden als die ubrigen Unterarten Sie zahlen zu den kleinsten Unterarten In der Kopf und Schaftfarbung entsprechen sie den Spechten der auratus Gruppe Die Oberseitenfarbung hat einen deutlichen grunlichen Anflug die Unterseite ist sehr stark schwarz gefleckt dd In einer Revision der Taxonomie schlagt das HBW eine Abtrennung der Colaptes cafer Gruppe als eigenstandige Art mit 5 rezenten Unterarten von denen eine der Guadalupe Goldspecht C cafer rufipileus kurz nach 1906 ausgestorben ist 9 Ebenso wird Colaptes mexicanoides in Artrang gestellt 10 Nach dieser Einschatzung wurden neben der Nominatform noch C a luteus C a chrysocaulosus und C a gundlachi als Unterarten des Goldspechtes zu betrachten sein 11 Hybridisierungen Bearbeiten Alle Unterarten hybridisieren in ihren Kontaktzonen Die Nachkommen zeigen Merkmale beider Elternteile in stufenloser Variation Die langste Hybridisierungszone die in ihrer Lange und Breite in den letzten Jahrzehnten im Wesentlichen stabil blieb erstreckt sich von Sudalaska bis Texas Ob Partner aus der eigenen Unterartengruppe bevorzugt werden ist unklar Nicht bestatigt wurden bisher auch Mischbruten mit dem Wustengoldspecht Eine sehr umfangreiche Untersuchung von Colaptes auratus x Colaptes cafer ssp Mischbruten konnte keinerlei genetische Handicaps der Nachkommen feststellen 12 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des GoldspechtsDer Goldspecht ist vom nordlichen Ubergang der Baumtundra in die Taiga fast flachendeckend uber ganz Nordamerika sudwarts bis Nordmexiko verbreitet Weiter nach Suden hin in Zentral und Sudmexiko beziehungsweise in Mittelamerika wird das Verbreitungsgebiet fragmentierter und zerfallt in einzelne Verbreitungsinseln Zusatzlich bewohnt die Art Kuba und Grand Cayman Nicht besiedelt sind die Wustengebiete Mojave und Sonora im Sudwesten der USA und Nordwesten Mexikos und die Halbinsel Niederkalifornien Diese Gebiete sind der Verbreitungsraum des Wustengoldspechts Auch vollig baumlose Gebiete wie etwa die Great Plains kann die Art nur entlang baumbestandener Flusse besiedeln Die Art ist einige Male in Europa vor allem in Irland und in Schottland aufgetreten Wahrscheinlich uberquerten die Vogel den Atlantik zumindest zum Teil auf Schiffen Ein Nachweis stammt aus Danemark 13 Entsprechend seinem sehr grossen Verbreitungsgebiet bewohnt der Goldspecht eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsformen Wesentlich ist neben dem ausreichenden Nahrungsangebot auf offenen nur mit niedriger Vegetation bewachsenen Flachen ein ausreichendes Angebot geeigneter Hohlenbaume Solche Voraussetzungen findet die Art in lichten Waldern insbesondere am Rande grossflachiger Kahlschlage in jungen Aufforstungen oder in von Brandereignissen Windwurf oder Schadlingsbefall heimgesuchten Waldgebieten Er besiedelt baumbestandenes Farmland vor allem Weideflachen und dringt in dicht besiedelten Regionen in grossere Garten Parks und in ahnliche Gruninseln vor Was die Baumzusammensetzung seines Lebensraumes anbelangt ist die Art flexibel Im Norden spielt die Amerikanische Zitterpappel als Brutbaum eine herausragende Rolle In Mexiko bewohnt die Art lichte Eichen Kiefern Mischgeholze in Mittelamerika vor allem Sekundarwalder im Regenwaldgurtel Soweit die Tiere Zugvogel sind entsprechen die Winterhabitate weitgehend jenen der Brutsaison Gelegentlich vor allem auf Grand Cayman und auf Kuba wird beobachtet dass die Art winters dichter bewachsene Gebiete aufsucht Die vertikale Verbreitung der Art reicht vom Meeresniveau bis in Hohen von an die 4000 Meter in Mexiko Da die Art nur geringe interspezifische Aggression zeigt und auch in Gruppen nach Nahrung sucht wird ausser der Brut eventuell auch einiger Schlafhohlen kein Territorium gegen Artgenossen verteidigt Der Brutplatz selbst wird jedoch energisch sowohl gegen Artgenossen als auch gegen artfremde Hohlenkonkurrenten behauptet Die Abstande aktiver Nisthohlen konnen im Extremfall unter 10 Meter betragen liegen aber meistens zwischen 100 und 200 Metern 14 Wanderungen Bearbeiten Je nach Brutgebiet sind Goldspechte Fernzieher Kurz oder Mittelstreckenzieher oder Standvogel Die Zugdistanzen nehmen von Norden nach Suden hin ab Vor allem die Mehrheit der nordlichen Populationen der auratus Gruppe verlassen ab Mitte September ihre Brutgebiete und ziehen meist in sudostliche Richtungen Die Ruckkehr in die Brutgebiete erfolgt ab Mitte Marz Als Grenze zwischen vornehmlich Zugvogel und vornehmlich Standvogel wird in etwa der 38 nordliche Breitengrad angenommen In letzter Zeit wird ein scheinbar paradoxer Nordzug beobachtet der Goldspechte in Gebiete fuhrt in denen sie dauerhaften Zugang zu Futterplatzen haben So wurden Goldspechte seit 1984 regelmassig bei der weihnachtlichen Vogelzahlung in Saskatoon 52 N bei Aussentemperaturen von bis zu minus 40 beobachtet Die zuruckgelegten Distanzen konnen betrachtlich sein Ein Jungvogel der im Juni im zentralen British Columbia beringt wurde wurde Ende September auf Neufundland wiedergefunden nach einer zuruckgelegten Strecke von fast 5000 Kilometern 15 Schlechter untersucht sind die Zugtraditionen der Spechte der cafer Gruppe Die Rocky Mountains scheinen jedoch eine Zugscheide zu bilden sodass diese Vogel in sudliche oder sudwestliche Richtungen abziehen Ausser diesen horizontalen Wanderungen werden vertikale Wanderbewegungen montaner Populationen beobachtet Dies gilt auch fur die Goldspechte Mexikos und Mittelamerikas Goldspechte ziehen in zuweilen sehr grossen Gruppen sie fliegen vor allem nachts Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Goldspecht C a auratus bei der NahrungssucheGoldspechte ernahren sich selbst und ihren Nachwuchs hauptsachlich von Insekten In bedeutend geringerem Masse werden verschiedene Samen Fruchte und Beeren aufgenommen In der Insektennahrung spielen Ameisen und deren Entwicklungsstadien die grosste Rolle Goldspechte wahlen die Ameisenart die im Verbreitungsgebiet am haufigsten vorkommt und am energiesparendsten zu erreichen ist Die Ameisennahrung kann bis zu 80 Prozent der Gesamtnahrungsmenge ausmachen Daneben werden andere Insekten erbeutet insbesondere Laufkafer Schnabelkerfe Zweiflugler Schmetterlinge Springschrecken und Grillen Selten werden Blattlause Wurmer oder Schnecken aufgenommen Regelmassig fressen Goldspechte die Samen verschiedener Pflanzen wie die des Eichenblattrigen Giftsumach und anderer Sumachgewachse Sonnenblumen und Distelsamen sowie verschiedene Beeren Auch Eicheln gehoren ins Nahrungsspektrum Haufig besuchen Goldspechte Futterstellen Goldspechte sind oft an mit Diatraea grandiosella befallenen Maispflanzen zu sehen wo sie die Raupen dieser Mottenart erbeuten 16 Die kontinentalen Unterarten des Goldspechtes erbeuten den Grossteil ihrer Nahrung auf dem Boden wahrend die beiden Inselrassen starker baumgebunden sind Auf dem Boden hupfen die Spechte von Nahrungsquelle zu Nahrungsquelle stochern und bohren im Boden gelegentlich hammern sie den Boden auf um an Ameisennester zu gelangen Sie wenden Blatter Steine und Zweige um an darunter lebende Insekten zu gelangen und stochern im Dung von Weidetieren Baumbewohnende Insekten werden vor allem an absterbenden oder bereits toten Baumen gesucht Auch hier sind Stochern und Ablesen die Hauptstrategien eher selten werden tiefer liegende Bohrgange durch Hammern freigelegt Fruchte und Beeren pflucken Goldspechte von den Zweigen oder picken heruntergefallene vom Boden auf Gelegentlich jagen sie Insekten im Fluge Verhalten BearbeitenAktivitat Bearbeiten Wie alle Echten Spechte ist der Goldspecht tagaktiv Er verlasst seinen Schlafplatz kurz vor Sonnenaufgang und sucht ihn kurz nach Sonnenuntergang wieder auf Als Schlafplatz dient eine Vielfalt an geschutzten Stellen wie Baumhohlen alte eigene oder fremde Spechthohlen Dachgiebel in Holzbauten gelegentlich auch nur ein Stammabschnitt unter einem machtigen Hauptast Seine Tagesaktivitat verbringt er ausserhalb der Brutzeit zu etwa zwei Drittel auf Baumen und nutzt diese Zeit nur zu einem Bruchteil zur Nahrungssuche Den Rest der Zeit dost er beobachtet die Umgebung oder putzt sein Gefieder Das ubrige Drittel verbringt er auf dem Boden hier fast ausschliesslich mit der Nahrungssuche beschaftigt 17 Wahrend der Zugzeit verbringen die ziehenden Populationen die Nachte fliegend die Tage etwa zu gleichen Teilen mit Dosen Ruhen Gefiederpflege und Futtersuche In den Wintermonaten wird verhaltnismassig mehr Zeit der Nahrungssuche gewidmet Agonistisches Verhalten Bearbeiten Die innerartliche Aggression ist beim Goldspecht stark reduziert Er verteidigt nur den Brutplatz und den Partner Nahrungsrivalitat scheint kaum zu bestehen Die Auseinandersetzungen sind stark ritualisiert und fuhren sehr selten zu Beruhrungskampfen Wichtigstes Element ist der Flicker Tanz Dabei sitzen sich die Konkurrenten auf einem Ast gegenuber Kopf und Schnabel sind leicht erhoben Rhythmisch wird der Kopf gesenkt und gewendet sodass die Schnabelspitze eine 8 beschreibt Dabei werden Flugel und Schwanz gespreizt um die Federsignale maximal zur Geltung zu bringen und bei ausserster Erregung hupft und schaukelt der Vogel auf der Stelle Diese Duelle die bis zu einer halben Stunde dauern konnen werden immer von gleichgeschlechtlichen Rivalen ausgetragen sie sind begleitet von lauten Wicka Rufen Wenn ein Rivale aufgibt wird er vom anderen unter lautem Rufen verfolgt nbsp Fur viele nordamerikanische Spechtarten wird der in Nordamerika eingefuhrte Star zum problematischen HohlenkonkurrentenEiner Reihe von Hohlenkonkurrenten begegnet der Goldspecht in der Vorbrutzeit und der eigentlichen Brutzeit ausserst aggressiv greift sie direkt an und versucht sie vom Nistbaum zu vertreiben Wichtigster unter ihnen ist der eingefuhrte und sich sehr rasch ausbreitende Europaische Star Die Verteidigungsintensitat hangt von fruher gemachten Erfahrungen mit dieser Art ab sodass vor allem Erstbruter haufig unterliegen Hohlenkonkurrenten denen der Goldspecht aggressiv begegnet sind weiters der Buntfalke und die Buffelkopfente Eine ganze Reihe von Hohlenkonkurrenten sind gleichzeitig Pradatoren Brutbiologie BearbeitenBalz und Paarbildung Bearbeiten Die Paarbildung beginnt im Februar in den sudlichsten Brutgebieten und endet Mitte Mai in den nordlichsten Insgesamt liegen zu ihrer Phanologie jedoch sehr wenige Daten vor Hauptelement der Balz ist ein modifizierter langsamer Flicker Tanz bei dem beschwichtigende Elemente die aggressiven uberwiegen Nahert sich ein Artgenosse beginnt unmittelbar die aggressive gleichgeschlechtliche Auseinandersetzung 18 Weitere Balzelemente sind Hohlenzeigen ritualisiertes Klopfen an geeigneten Nistbaumen und lange Rufreihen Die Kopulationen geschehen auf einem Ast in der Nahe der Nisthohle Goldspechte werden als Jahrlinge geschlechtsreif Sie fuhren meist eine monogame saisonale Partnerschaft Familiengruppen konnen noch gemeinsam den Zug antreten oder im Winterquartier im losen Kontakt bleiben Wiederverpaarungen letztjahriger Partner durften nicht selten sein Polyandrie kommt bei einem kleinen Prozentsatz der Weibchen vor Diese legen in leicht gestaffelten Abstanden Gelege in die Bruthohlen zweier Mannchen Wahrend sich das Weibchen beim ersten Gelege noch starker beteiligt obliegen Brut und Jungenaufzucht beim zweiten fast ausschliesslich dem Mannchen 19 Nisthohle Bearbeiten nbsp Mannlicher Goldspecht C a cafer in der BruthohleDer Hohlenbau beginnt etwa Mitte Mai in den nordlicheren und entsprechend fruher in den sudlicheren Brutgebieten Auf Cuba und Grand Caymann schon gegen Ende Marz Die Wahl des Hohlenbaums obliegt dem Weibchen die Hauptarbeit bei der Errichtung der Hohle leistet das Mannchen Die Art des Hohlenbaumes ist sehr variabel in nordlichen und nordostlichen Gebieten wird die Amerikanische Zitterpappel uberproportional haufig ausgewahlt Die Mehrzahl der Nistbaume ist vorgeschadigt oder bereits tot in lebenden Baumen werden oft Astausbruche oder andere Schadigungen ausgenutzt Die Hohe ist ausserst variabel Auf Nantucket wo die dort vorherrschenden niederwuchsigen Baume nur in tiefen Stammregionen ausreichende Durchmesser aufweisen liegt die Durchschnittshohe bei einem Meter in alten Douglasienbestanden des westlichen Nordamerikas in uber 11 Meter 20 Bruthohlen werden auch in unterschiedliche Holzkonstruktionen wie Telegraphenmasten oder Holzbuhnen an der Kuste geschlagen Auch Nistkasten werden angenommen beziehungsweise adaptiert Da der Nisthohlenbau Bestandteil des Paarbildungsprozesses ist wird jedes Jahr mit der Errichtung einer neuen Bruthohle begonnen die aber spater nicht unbedingt als tatsachliche Bruthohle dienen muss Oft werden alte Nistplatze wiederverwendet oder letztjahrig unvollendet gebliebene fertiggestellt Die Dauer fur die Errichtung einer neuen Brutstatte hangt von vielen Faktoren ab unter gunstigen Bedingungen liegt sie etwas unter zwei Wochen 21 Auch die Arbeitsverteilung ist recht variabel immer leistet das Mannchen die Hauptarbeit Der Durchmesser des haufig leicht hochovalen Einfluglochs liegt im Durchschnitt bei 7 8 5 Zentimeter Der Brutraum befindet sich durchschnittlich 40 Zentimeter unter dem Eingang die Ausmasse der leicht konkaven Bodenflache betragen etwa 165 Quadratzentimeter 21 Gelege und Brut Bearbeiten Goldspechte bruten einmal im Jahr Nur bei fruhem Gelegeverlust kommt es zu einer Zweitbrut Fruheste Gelege wurden Mitte April festgestellt spateste wahrscheinlich Zweitgelege Anfang Juli In Guatemala beginnt die Eiablage Anfang Marz Fur die beiden Inselrassen liegen keine Angaben vor Die Gelege bestehen im Durchschnitt aus uber 6 4 9 Eiern die im Tagesabstand gelegt werden Gelege mit bis zu 12 Eiern wurden beobachtet bei noch grosseren durfte Brutparasitismus vorliegen der bei dieser Art generell relativ haufig aufzutreten scheint 22 Die Eier sind weiss leicht glanzend und messen im Durchschnitt 2 79 2 16 Zentimeter Wie bei anderen Vogeln auch sind fruhere Gelege grosser als spatere Die Gelege von Hybridpaaren sind meist kleiner 23 Goldspechte beginnen vor dem vorletzten oder letzten Ei fest zu bruten sodass das alteste Kuken etwa zehn Tage nach Ablage des letzten Eis schlupft das jungste maximal zwei Tage spater Beide Eltern bruten das Mannchen haufiger und immer wahrend der Nacht Die Nestlinge werden von beiden Eltern mit hervorgewurgter Insektennahrung versorgt Sie nehmen in den ersten 10 Tagen sehr schnell an Gewicht zu danach verlangsamen sich Wachstum und Gewichtszunahme Nach 24 27 Tagen verlassen sie die Bruthohle und oft gemeinsam mit ihren Eltern das unmittelbare Brutgebiet Umfassende Daten zur Fuhrungszeit liegen nicht vor sie durfte jedoch wie Einzelbeobachtungen zeigen kaum langer als drei Wochen dauern 24 Auch die Jugenddispersion ist noch unzureichend erforscht Die vorliegenden Untersuchungen weisen auf weitraumige Zerstreuungswanderungen hin 25 Zum Bruterfolg liegen nur wenige Daten vor Eine grossere Untersuchung von uber 1000 Bruten in British Columbia lieferte folgende Ergebnisse Aus 71 der begonnenen Bruten flog zumindest ein Nestling aus 16 wurden durch verschiedene Nestrauber beendet fast 6 wegen andauernder Hohlenkonkurrenz vor allem durch Stare aufgegeben Einige Bruten gingen durch Windbruch des Hohlenbaums verloren Aus welchen Grunden die restlichen etwa 6 scheiterten blieb unklar 26 Lebenserwartung und Gefahrdung BearbeitenWie bei den meisten Tierarten ist die Sterberate auch beim Goldspecht im ersten Jahr insbesondere in den ersten Monaten nach dem Ausfliegen am grossten Etwa 43 Prozent der Goldspechte werden alter als ein Jahr Danach verflacht die Mortalitatskurve etwas Als Hochstalter wurden 9 Jahre und zwei Monate bei einem Specht aus der auratus Gruppe festgestellt 27 Jungspechte verunglucken relativ haufig indem sie gegen Hindernisse fliegen sie werden haufiger Opfer von Pradatoren als altere und uberstehen Nahrungsengpasse oder anhaltende Schlechtwetterlagen schlechter als erfahrene altere Artgenossen Unter den Pradatoren werden einige wie Eichhornchen Gleithornchen Waschbaren und baumkletternde Schlangen nur den Eiern und Nestlingen gefahrlich andere wie verschiedene Greifvogel insbesondere der Habicht erbeuten adulte Goldspechte oder uberraschen wie Marderarten ruhende Spechte Bestandssituation und Bestandsentwicklung BearbeitenVon der IUCN wird der Bestand der Art als ungefahrdet betrachtet Bei einem Verbreitungsgebiet von 15 Millionen Quadratkilometern wird der Gesamtbestand auf 16 Millionen Individuen geschatzt 28 Untersuchungen des BBS Breeding Bird Survey ergaben jedoch einen nicht unerheblichen Bestandsruckgang in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes Als Grunde dafur werden Habitatverlust verursacht insbesondere durch modernes Forstmanagement die zunehmende Hohlenkonkurrenz mit dem in seinem Bestand rasch zunehmenden Europaischen Star und Pestizidkontamination in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten genannt Uber die Bestandssituation der beiden Inselrassen und der Unterart C a mexicanoides liegen keine Daten vor Trivia BearbeitenDer Goldspecht ist der Staatsvogel von Alabama das nach ihm auch Yellowhammer State genannt wird Literatur BearbeitenKaren L Wiebe William S Moore Northern Flicker Colaptes auratus In A Poole Ed The Birds of North America Online Cornell Lab of Ornithology Ithaca 2008 Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 146 147 319 321 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldspecht Album mit Bildern Videos und Audiodateien Colaptes auratus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 2 Januar 2009 Goldspecht Colaptes auratus auf eBird org Federn des OstgoldspechtsEinzelnachweise Bearbeiten Karen L Wiebe William S Moore 2008 Introduction Karen L Wiebe William S Moore 2008 Systematics Measurements Jocelyn Hudon Karen L Wiebe Elena Pini und Riccardo Stradi Plumage pigment differences underlying the yellow red differentiation in the Northern Flicker Colaptes auratus In Comparative Biochemistry and Physiology Part B 183 2015 1 10 Jocelyn Hudon Robert J Driver Nathan H Rice Trevor L Lloyd Evans Julie A Craves und Daniel P Shustack Diet explains red flight feathers in Yellow shafted Flickers in eastern North America In The Auk Volume 134 2017 SS 22 33 doi 10 1642 AUK 16 63 1 Karen L Wiebe William S Moore 2008 Sounds Karen L Wiebe William S Moore 2008 Appearance 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