www.wikidata.de-de.nina.az
Giftsumach ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Art Toxicodendron radicans siehe Kletternder Gift Sumach Der Eichenblattrige Giftsumach Rhus toxicodendron L Syn Toxicodendron pubescens Mill 1 auch Giftefeu genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhus in der Familie der Sumachgewachse Anacardiaceae Sie stammt aus Nordamerika Eichenblattriger GiftsumachToxicodendron pubescensSystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Seifenbaumartige Sapindales Familie Sumachgewachse Anacardiaceae Gattung RhusArt Eichenblattriger GiftsumachWissenschaftlicher NameRhus toxicodendronL Ein Pflanzeninhaltsstoff ist Urushiol das bei Beruhrung der Pflanze in den allermeisten Fallen einen juckenden Ausschlag verursacht 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Wichtige Inhaltsstoffe und Wirkungen 5 Verwendung 6 Ahnliche Arten 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenDiese variable Art wachst entweder als Strauch bis zu einer Wuchshohe von etwa 1 Meter oder als Kletterpflanze mit Luftwurzeln Die kletternde Form kann botanisch als Varietat Toxicodendron pubescens var radicans oder manchmal als eigene Art Toxicodendron radicans angesehen werden 2 Diese ist auch unter dem nordamerikanischen Trivialnamen Poison Ivy direkt ubersetzt Giftefeu bekannt Die Bezeichnung Efeu ist irrefuhrend da der Giftsumach trotz ausserlicher Ahnlichkeit aber vollig anderer Laubblatter mit dem Gemeinen Efeu Hedera helix nicht verwandt ist Der Eichenblattrige Giftsumach wachst als sommergruner Halbstrauch Die grossen Aste sind relativ dunn und biegsam Alle Teile der Pflanze fuhren einen gelblich weissen Milchsaft der sich an der Luft rasch schwarz farbt mit penetrantem ubelkeiterregendem Geruch Diese Schwarzfarbung bietet eine Moglichkeit diese Pflanzenart zu identifizieren 2 3 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist 8 bis 14 Zentimeter lang Die dreiteilig fiedrige Blattspreite ist flaumig behaart mit gezahnten Rand Die Laubblatter konnen im Fruhjahr purpurfarben sein im Sommer grun glanzend und im Herbst leuchtend rot 2 3 Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Der lockere rispige Blutenstand ist seitenstandig Die eingeschlechtigen Bluten sind weiss bis grun mit roter Mitte Die erbsengrosse kugelige gelbliche Steinfrucht ist 4 bis 8 Millimeter gross 2 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 30 4 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Eichenblattrigen Giftsumachs erstreckt sich in Kanada von Nova Scotia bis British Columbia uber die ostlichen USA bis Arizona und Florida Er kommt teilweise in Mexiko auf den Bahamas und in Nordostasien vor Der Eichenblattrige Giftsumach ist auch in Buschwaldern und feuchten Gegenden in Mittelfrankreich und einigen anderen Teilen Europas ein Neophyt wo er sich stellenweise akklimatisiert hat In Deutschland ist der Eichenblattrige Giftsumach in botanischen Garten zu sehen selten auch in Hausgarten Der Eichenblattrige Giftsumach wachst oft als Unterholz in Dickichten aber auch an steinigen Orten sowie in trockenen bewaldeten Gebieten vor allem an Randbereichen entlang und auf sandigen Dunen Er vertragt saure Boden mit pH Werten von 6 0 bis massig alkalische mit pH Werten bis 7 9 2 3 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Rhus toxicodendron erfolgte durch Carl von Linne Diese Verwandtschaftsgruppe wird kontrovers diskutiert Einige Autoren nennen diese Art Toxicodendron pubescens Mill 1 dieser Name wurde durch Philip Miller veroffentlicht Weitere Synonyme fur Rhus toxicodendron L sind Rhus toxicodendron var quercifolium Michx Toxicodendron quercifolium Michx Greene Toxicodendron toxicarium Salisb Gillis 1 Wichtige Inhaltsstoffe und Wirkungen Bearbeiten nbsp Hautblasen durch das starke KontaktallergenAlle Pflanzenteile sind giftig nicht aber der gewonnene Honig 5 Die Arzneidroge wird aus den Blattern Folia toxicodendri gewonnen Wichtige Inhaltsstoffe sind dabei das Urushiol Fisetin Gallussaure Rhusgerbsaure und das Glykosid Toxicodendrol Die olige Substanz Urushiol zahlt zu den starksten naturlich vorkommenden Kontaktallergenen Die unreifen Fruchte enthalten ungefahr 3 6 die Blatter etwa 3 3 und die Zweige circa 1 6 der oligen Allergensubstanz Schon sehr geringe Mengen im Mikrogramm Bereich reichen fur die starken Reizwirkungen Oral aufgenommene Pflanzenteile fuhren zu Symptomen wie Erbrechen Entzundung des Magen Darm Traktes Koliken Blutharnen und heftigen neurologischen Symptomen die an eine Atropinvergiftung erinnern 6 7 8 Nicht nur bei Beruhrung und Ingestion ist das Gift zu spuren durch fluchtig ausgeschiedene Stoffe kann die Pflanze dem Menschen ebenso schaden Bei langeren Aufenthalten neben der Pflanze werden Falle von starker Schleimhautentzundung Anstieg der Korpertemperatur und Erbrechen berichtet Allergiker die sich in der Nahe der Pflanze aufhalten konnen unter Hautschaden leiden 9 Neben den Wirkungen auf den Menschen ist der Eichenblattrige Giftsumach auch giftig fur Pferde und oft todlich giftig fur Kleintiere wie Hasen Ein Merkspruch zur Erkennung und Vermeidung des Giftefeus lautet Der Blatter drei geh dran vorbei Verwendung BearbeitenMadaus zufolge wirkt schon die Ausdunstung des weissen an der Luft sich schwarz farbenden Milchsaftes auf die Hautgefasse So soll eine Gruppe Soldaten die um ein Feuer aus den Zweigen lagerten Hautbeschwerden gehabt haben Hauser wo der Strauch wuchs galten als verhext weil die Bewohner Rheuma bekamen J White beschrieb im New York medical journal 1873 eingehend die Grade der Hautreizung vom Erythem mit etwas papulovesikulosem Ekzem bis hin zum heiss und rot geschwollenen Erysipel mit nassenden krustigen Blaschen die heftig jucken und brennen dazu Fieber und Prostration Andere beschrieben teils ahnliche Erscheinungen nach Einnahme Allerdings seien nicht alle Menschen empfindlich Hasen die in strengen Wintern am Strauch nagten sturben sofort Pferde und Rinder aber nicht und fur die Haut von Kaltblutern sei er unschadlich In die Heilkunde kam die Pflanze 1788 durch Dufresnoy als Mittel gegen Flechten Alderson Horsfield u a ruhmten sie bei Lahmungen besonders rheumatischer Natur was viele Autoren bestatigten Dazu kam der Einsatz bei Augenleiden besonders wenn diese mit skrofulos herpetischen Gesichtsausschlagen verbunden waren 10 Heute findet der Eichenblattrige Giftsumach in der evidenzbasierten Medizin keine Verwendung mehr 7 Homoopathen verwenden Rhus tox bei Gelenk Rucken Kopf und Nackenschmerzen die zu standiger Unruhe zwingen ausserdem bei Erkaltungen und bei Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Herpes simplex Infektionen 11 Es wird aus frischen beblatterten jungen Trieben gewonnen 8 12 Ahnliche Arten BearbeitenEine ahnlich aussehende Art die im englischen Sprachraum auch Poison Oak genannt wird ist Toxicodendron diversilobum Der Eichenblattrige Giftsumach wird in Deutschland oft nur als Giftsumach bezeichnet Dieser Name ist aber fur Toxicodendron vernix Poison Sumac gebrauchlich der wenig Ahnlichkeit mit der hier behandelten Pflanzenart hat Quellen BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil aus den angegebenen Einzelnachweisen sowie den unter Literatur angegebenen Quellen Einzelnachweise Bearbeiten a b c Toxicodendron pubescens im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 23 Juni 2019 a b c d e f Carlo Odermatt Sven Hartmann Beat Ernst Homoopathie Arzneimittelbilder K2 Verlag 2004 ISBN 3 03722 950 0 S 129 a b c d e Joseph Amedee Lathoud Materia Medica Barthel amp Barthel 1996 ISBN 3 88950 017 X Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 645 Christian Ratsch Enzyklopadie der psychoaktiven Pflanzen 8 Auflage AT Verlag 2007 ISBN 978 3 03800 352 6 Elisabeth Mandl Arzneipflanzen in der Homoopathie Maudrich 1997 ISBN 3 85175 687 8 a b Willibald Pschyrembel Pschyrembel Naturheilkunde und alternative Heilverfahren 3 Auflage de Gruyter Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018524 5 a b Frans Vermeulen Prisma Ahnlichkeiten und Parallelen zwischen Substanz und Arzneimittel Emryss 2006 ISBN 90 76189 17 X Dr Wesselin Denkow Gifte der Natur Ennsthaler Verlag Seyr 2004 ISBN 3 8289 1617 1 S 111 Gerhard Madaus Lehrbuch der biologischen Heilmittel Band III Olms Hildesheim New York 1979 ISBN 3 487 05891 X S 2316 2323 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938 Eisele et al Homoopathie fur die Kitteltasche Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2001 ISBN 3 7692 2842 1 S 245 S R Phatak Homoopathische Arzneimittellehre Elsevier 2005 ISBN 3 437 56860 4 Literatur Bearbeiten Karl Hiller Matthias F Melzig Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen 2 Bande Genehmigte Sonderausgabe fur den area verlag 2006 ISBN 3 89996 682 1 L Roth M Daunderer K Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte Nikol Verlagsgesellschaft 1994 ISBN 3 933203 31 7 Gerhard Madaus Lehrbuch der biologischen Heilmittel Band III Olms Hildesheim New York 1979 ISBN 3 487 05891 X S 2316 2323 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eichenblattriger Giftsumach Toxicodendron pubescens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rhus toxicodendron Website Rhus toxicodendron bei henriettes herb comDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eichenblattriger Giftsumach amp oldid 234256484