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Die Riesengrundel Gobius cobitis ist ein benthisch lebender Fisch der Gattung Gobius aus der Familie der Grundeln Gobiidae G cobitis gehort mit einer Lange von bis zu 27 cm zu den grossten Grundelarten Der bevorzugte Lebensraum von G cobitis sind an der Kuste liegende mit Brackwasser gefullten Gezeitentumpel Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1814 durch Peter Simon Pallas 1 Riesengrundel Riesengrundel in einem Aquarium in Galicien Spanien Systematik Stachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung Grundelartige Gobiiformes Familie Grundeln Gobiidae Gattung Gobius Art Riesengrundel Wissenschaftlicher Name Gobius cobitis Pallas 1814 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bedeutung fur den Menschen 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenErkennungsmerkmale von G cobitis sind unter anderem seine relativ kleinen Augen und sein kurzer Schwanzstiel Sein Korper ist mit kleinen Schuppen bedeckt wobei die Schuppen auf dem Kopf nicht bis auf Augenhohe reichen Die Schuppen sind grau meliert bis olivfarben gefarbt Entlang der Seitenlinie sind deutlich dunkle Flecken zu erkennen Die Aussenseiten der Ruckenflosse Dorsale Schwanzflosse Caudale und Afterflosse Anale sind graulich gefarbt Die oberen Strahlen der Brustflosse Pectorale von G cobitis sind nicht durch eine Flossenmembran miteinander verbunden An der Vorderkante der kleinen und runden Bauchflossen Ventrale sind deutlich Seitenlappen zu erkennen 1 Wahrend der Paarungszeit von Fruhling bis Mitte Sommer sind die Mannchen dunkler gefarbt als die Weibchen 1 G cobitis erreicht eine Lange von bis zu 27 cm Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen Mannchen und Weibchen 2 nbsp Kopf einer Riesengrundel aus ItalienVerbreitung und Lebensraum BearbeitenG cobitis ist eine weit verbreitete Fischart in Europa Er kommt an der Sudwestkuste von England von Wembury bis zu den Scilly Inseln vor Im ostlichen Atlantik ist er vom westlichen Armelkanal bis Marokko anzutreffen Weiterhin kommt G cobitis im ganzen Mittelmeer vor und bis auf wenige Bereich im Nordwesten auch im Schwarzen Meer In Afrika ist G cobitis im Golf von Suez vorzufinden 3 Man trifft G cobitis hauptsachlich in der oberen Gezeitenzone in Gezeitentumpeln also kleine Tumpel die sich an Kustengebieten in Felsvertiefungen der Spritzwasserzone des Meeres gebildet haben an 4 Fur gewohnlich halt er sich in Tiefen von hochstens 10 m auf Die von G cobitis besetzten Gezeitentumpel sind meist mit Brackwasser gefullt und besitzen oft einen kleinen Susswasserzufluss Die Gezeitentumpel weisen eine hohe Abundanz von Ulva eine Gattung vielzelliger Grunalgen auf Die Gezeitentumpel sind meist felsig und in ihnen befinden sich grosse Felsbrocken mit Spalten welche gross genug sind um den Fischen Unterschlupf zu bieten 1 Vor allem die Jungfische mit einer Grosse von bis zu 7 cm verbringen ihre ersten Monate in diesen Gezeitentumpeln Wenn G cobitis in seinem ersten Herbst eine Grosse von uber 7 cm erreicht ist dieser vermehrt auch in den tiefer liegenden Verbindungskanalen zwischen Meer und Gezeitentumpeln anzutreffen Auch hier sucht er sich grosse Felsen mit Spalten in denen er sich verstecken kann 5 Adulte Fische wurden beobachtet wie diese uber den Tag hinweg vertikal der Kuste entlang den Gezeiten folgen Es wird vermutet dass sie dadurch ihr mogliches Nahrungsangebot maximieren 6 Trotz vereinzelter Berichte uber in Susswasser lebenden G cobitis gibt es keine dokumentierten Aufzeichnungen von in Susswasser lebenden G cobitis in Europa 7 Ernahrung BearbeitenG cobitis ist ein Allesfresser der sich von auf Hartsubstrat lebenden Makrobenthos ernahrt 7 Sehr gerne frisst G cobitis Grunalgen 2 Als Rauber frisst er auch Krebstiere Vielborster Insekten und kleinere Fische 1 Die Fressgewohnheit andert sich mit der Grosse bzw Alter des Fisches Jungere G cobitis mit einer Lange von bis zu 8 9 cm ernahren sich hauptsachlich von kleinen Organismen wie zum Beispiel Ruderfusskrebse Muschelkrebse und Flohkrebse 1 Je grosser die Fische werden desto grossere Organismen konnen von G cobitis gefressen werden Dazu gehoren Strandkrabben grossere Flohkrebse Vielborster und grosse Mengen an Grunalgen 2 Es wurde nachgewiesen dass G cobitis bei Flut knapp dreimal mehr Fische frisst als bei Ebbe Dabei verharrt er als Lauerjager auf dem Felsgrund und lauert auf kleinere Beutefische 6 Seine Beutefische sind vor allem kleine Seequappen und die Larven von Schleimfischen 2 Auch mit den Jahreszeiten andert G cobitis seine Fressgewohnheiten In den Wintermonaten muss er vor allem als Rauber seine Nahrung jagen da Grunalgen zu dieser Jahreszeit kaum vorhanden sind 2 Fortpflanzung BearbeitenG cobitis erreicht nach 2 Jahren seine Geschlechtsreife Weibchen konnen pro Saison zweimal ablaichen Die Paarungszeit findet zwischen Fruhling und Sommer statt Je nach Population findet die Paarungszeit in unterschiedlichen Monaten statt So pflanzt sich G cobitis an der Kuste vor Neapel zwischen Marz und Mai in Warna am Schwarzen Meer zwischen Mai und Juli und vor der portugiesischen Kuste des Ostatlantiks zwischen Anfang April und Juli fort 1 8 Zeitliche Variationen der Paarungszeit von kustennahen Fischen sind keine Seltenheit Populationen welche in niederen Breiten vorkommen weisen eine langer andauernde Paarungszeit auf als ihre Artgenossen in hoheren Breiten 8 Dies wird damit begrundet dass in den hoheren Breiten der Winter fruher beginnt Die adulten Tiere konnen sich somit nicht erst spat im Jahr paaren da sonst durch die verringerten Temperaturen und das sinkende Nahrungsangebot im Winter die Fischlarven mit einer deutlich erhohten Mortalitatsrate zu kampfen hatten 9 Die Weibchen von G cobitis legen ihren Laich meist gut geschutzt auf der abgeflachten Unterseite von Felsbrocken ab Die Felsbrocken unter denen gelaicht wird befinden sich in den Zuflussen zwischen Meer und Gezeitentumpeln welche selbst bei Ebbe mit Wasser gefullt sind Die Felsbrocken sind ca 50 cm gross Dabei wird der Laich als einlagige Schicht spindelformig mit Faden an das Substrat befestigt 8 Im Durchschnitt legt ein Weibchen abhangig von der Korperlange zwischen 2 000 und 12 000 Eier 1 Die Eier besitzen im Mittel eine Grosse von 4 2 mm 8 Die Mannchen bewachen den Bereich um den Felsbrocken mit dem von ihnen befruchtetem Laich und betreiben wie alle Grundelarten die Brutpflege bis die Larven schlupfen 8 10 Viele Mannchen von G cobitis leben polygyn Das heisst sie befruchten wahrend der Paarungszeit mehrere Gelege Dies fuhrt dazu dass die Mannchen gleichzeitig Brutpflege fur mindestens zwei Gelege von verschiedenen Weibchen betreiben 2 Bei Temperaturen von 12 16 C schlupfen die Larven nach 22 24 Tagen Liegt die Wassertemperatur bei erhohten 15 18 C schlupfen die Larven bereits nach 15 17 Tagen 1 Sowohl mannliche als auch weibliche G cobitis erreichen im Durchschnitt ein Alter von bis zu 10 Jahren 1 Bedeutung fur den Menschen BearbeitenG cobitis ist fur den Menschen harmlos In der Fischerei hat G cobitis eine sehr geringe Bedeutung Allerdings wird er als Gamefish gelistet das bedeutet dass er in der Sportfischerei relevant ist In der Roten Liste gefahrdeter Arten des IUCN wurde G cobitis noch nicht eingestuft und beurteilt da bezuglich der Gefahrdung von G cobitisnoch nicht genugend Studien vorhanden sind 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j H M Tillin K Riley Gobius cobitis Giant goby In Marine Life Information Network Biology and Sensitivity Key Information Reviews Abgerufen am 27 Februar 2020 a b c d e f R N Gibson Observations on the biology of the giant goby Gobius cobitis Pallas In Journal of Fish Biology Band 2 1970 S 281 288 D Verdiell Cubedo F J Olivia Paterna M Torrlava Condition of Gobius cobitis Pallas 1811 juveniles in the Mar Menor coastal lagoon SE Iberian Peninsula Effects of inter and intraspecific fish competition In Scienta Maria Band 70 2006 S 303 310 C Faira V C Almada Tidal shifts in microhabitat use by Gobius cobitis an adaptation to its feeding strategy In Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom Band 89 2009 S 641 643 C Faria V Almada Microhabitat segregation in three rocky intertidal fish species in Portugal does it reflect interspecific competition In Journal of Fish Biology Band 58 2001 S 145 159 a b C Faria V C Almada Patterns of spatial distribution and behaviour of fish on a rocky intertidal platform at high tide In Marine Ecology Progress Series Band 316 2006 S 155 164 a b c R Froese D Pauly Species summary for Gobius cobitis giant goby In Fishbase Abgerufen am 26 Februar 2020 a b c d e C Faira V C Almada Some aspects of the breeding ecology ofGobius cobitisPallas and Gobius paganellus L in the West coast of Portugal In Arquivos do Museu Bocage Band 2 1995 S 463 471 P J Miller Age growth and reproduction of the rock goby Gobius paganellus L in the Isle of Man In J Mar Biol Ass U K Band 41 1961 S 737 769 C Mazzoldi M B Rasotto Extended breeding season in the marbled goby Pomatoschistus marmoratus Teleostei Gobiidae in the Venetian Lagoon In Environmental Biology of Fishes Band 61 2001 S 175 183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesengrundel amp oldid 237832036