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Dieser Artikel behandelt die Pflanzenart Glucksklee Zum Markennamen Glucksklee siehe Glucksklee Markenname Glucksklee Oxalis tetraphylla auch Vierblattriger Sauerklee genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sauerklee Oxalis in der Familie der Sauerkleegewachse Oxalidaceae Fur die Art gibt es eine Vielzahl von Synonymen vor allem der Name Oxalis deppei Lodd ist immer noch regelmassig in Gebrauch Sie wird verbreitet als Zierpflanze genutzt GluckskleeGlucksklee Oxalis tetraphylla SystematikEurosiden IOrdnung Sauerkleeartige Oxalidales Familie Sauerkleegewachse Oxalidaceae Gattung Sauerklee Oxalis Sektion IonoxalisArt GluckskleeWissenschaftlicher NameOxalis tetraphyllaCav Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Zwiebel und Wurzeln 1 2 Blatter 1 3 Blutenstande und Bluten 1 3 1 Blutenorgane 1 4 Fruchte und Samen 2 Verbreitung 3 Systematik 3 1 Botanische Geschichte 4 Nutzung 5 Weblinks 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Sich offnende Keimblatter mit gut sichtbarer BehaarungDer Glucksklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 15 bis 40 Zentimeter erreicht Die Sprossachse wachst komplett unterirdisch und bildet Stolonen aus Blutezeit ist von Juni bis Oktober Die Chromosomenzahl betragt 2n 56 1 Zwiebel und Wurzeln Bearbeiten Die Zwiebeln sind zwischen 1 5 und 3 5 Zentimeter lang und 1 5 bis 3 Zentimeter breit und bestehen aus gleichgestalteten schmal eiformigen rotlich braunen Zwiebelschuppen Diese sind drusig behaart Die ausseren schutzenden Schuppen sind breiter und am Rand hyalin und weniger behaart Die inneren Schuppen sind dicker und speichern mehr Starke Werden die Zwiebeln alter wird Calciumoxalat und Tannin in die Schuppen eingelagert Immer gegen Ende des Jahres bilden sich an der Spitze der Stolonen kleine blassgelbe Zwiebelchen die sich nach zwei bis drei Jahren abschnuren Etwa die Halfte der Schuppen dieser Zwiebelchen dient nur zur Nahrstoffspeicherung wohingegen sich die andere Halfte in Blatter differenzieren kann Zwiebeln Zwiebelchen und Keimlinge bilden kontraktile Wurzeln aus mit denen sie sich in den Boden ziehen konnen Die Wurzeln sind unverzweigt und haben nur wenige Wurzelhaare Sie sind nur wenig effizient in ihrer Fahigkeit zur Wasseraufnahme Blatter Bearbeiten nbsp Einzelnes vierteiliges LaubblattDie ein bis neun Laubblatter sind vierteilig gefingert selten dreiteilig Die zwischen 10 und 40 Zentimeter langen Blattstiele sind etwa ein Drittel so lang wie die Blutenstandsschafte und ebenso wie diese dunn mit zwischen 0 2 und 2 Millimeter langen septierten gespaltenen und unseptierten Trichomen bewachsen Die bis zu 1 Millimeter lang gestielten Fiederblattchen sind verkehrt dreieckig oder selten verkehrt eiformig und ganzrandig oder bis zu einem Viertel ihrer Lange gelappt Sie sind zwischen 20 und 65 Millimeter lang und etwa eben so breit wie lang Die Blattoberseite ist kahl oder ebenso wie die Blattunterseite dunn mit zwischen 0 2 und 2 Millimeter langen Haaren bewachsen Die Stiele sind grun braun bis rotlich und behaart Calciumoxalat einlagerungen finden sich vor allem am distalen Blattrand seltener sind sie willkurlich uber die Blattspreite verstreut Blutenstande und Bluten Bearbeiten nbsp Funfzahlige BlutenDie ein bis drei Blutenstandsschafte je Pflanze weisen eine Lange zwischen 15 und 50 Zentimeter auf Die scheindoldigen Blutenstande sind meist 6 bis 13 blutige 3 bis 22 blutige Die Tragblatter sind zwischen 1 5 und 8 Millimeter lang und behaart oder unbehaart Die behaarten Blutenstiele besitzen eine Lange von 8 bis 28 Millimeter Die zwittrigen radiarsymmetrischen funfzahligen Bluten weisen einen Durchmesser von etwa 2 Zentimeter auf Der Kelch ist orange rotlich schwarz oder schwarz Die Kelchblatter sind schmal eiformig und funf bis neunnervig Sie sind kahl oder leicht behaart Die Spitze ist abgerundet oder abgeschnitten mit zwei bis vier Calciumoxalateinlagerungen Die Krone ist 11 bis 20 Millimeter lang und im unteren Teil verwachsen mit zwischen 5 und 11 Millimeter langen freien Lappen Die Kronrohre ist gelblich grun Die freien Kronzipfel sind rosa bis karminrot Blutenorgane Bearbeiten nbsp Trimorphe HeterostylieDie Bluten des Glucksklees sind trimorph heterostyl das heisst dass drei verschiedene Blutentypen an einer Art vorkommen Die Blutentypen werden beim Sauerklee nach der Lange des Griffels unterschieden kurzgriffelige mittelgriffelige und langgriffelige Bluten Die Staubblatter stehen in zwei Quirlen die des ausseren Quirls sind kurzer und die des inneren langer In der Mitte stehen die weiblichen Blutenorgane Beim Glucksklee treten langgriffelige Bluten am haufigsten auf Bei den kurzgriffeligen Bluten sind die Staubblatter des ausseren Quirls zwischen 4 und 7 Millimeter lang und die des inneren Wirtels durchmessen 5 bis 10 Millimeter Das Gynoeceum die weiblichen Sexualorgane sind 2 5 bis 4 5 Millimeter lang und der Griffel 0 5 bis 1 Millimeter Die Narbe ist 0 3 bis 0 5 Millimeter breit Bei den mittelgriffeligen Bluten sind die Staubblatter insgesamt kurzer ausserer Quirl 2 4 Millimeter innerer Quirl 6 8 Millimeter und Griffel Gynoeceum und Narbe grosser Griffel 1 2 5 Millimeter Gynoeceum 3 5 Millimeter Narbe 0 3 0 5 Millimeter Bei den langgriffeligen Bluten verstarkt sich dieser Trend noch Staubblatter ausserer Quirl 2 4 Millimeter innerer Quirl 4 6 Millimeter Griffel 4 5 Millimeter Gynoeceum 6 9 Millimeter Narbe 0 3 0 4 Millimeter Fruchte und Samen Bearbeiten Die vier bis funfsamigen ellipsoidischen kahlen oder schwach behaarten Kapselfruchte weisen eine Lange zwischen 5 und 12 Millimeter auf und besitzen eine scharfe Spitze Die Fruchte sind etwa zu einem Viertel vom Kelch eingeschlossen Die Samen sind braunlich langlich eiformig an den Seiten abgeflacht und zwischen 1 5 und 2 Millimeter lang sowie 0 8 bis 1 2 Millimeter breit Verbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungskarteDer Glucksklee ist in Mexiko endemisch und wachst dort in Annuellenfluren Die Varietat Oxalis tetraphylla var tetraphylla ist in den Bundesstaaten Veracruz Mexico Morelos und Michoacan verbreitet Oxalis tetraphylla var mexicana ist in Hidalgo und Guerrero heimisch wohingegen Oxalis tetraphylla var guerreroensis in den Bundesstaaten Oaxaca Guerrero Michoacan und Colima vorkommt Es wurde von einem einzigen kleinen Vorkommen in Costa Rica berichtet von dem aber unklar ist ob es naturlichen Ursprungs ist Ein weiteres wahrscheinlich neophytisches Vorkommen findet sich im nordwestlichen Himalaya 2 Die Art wurde 1837 in England als Zierpflanze eingefuhrt und seitdem tauchen immer wieder neophytische Bestande in Europa auf Auch in Nordamerika Afrika und Australien existieren eingeschleppte Vorkommen Wegen der unterirdischen Zwiebeln ist die Art schwer zu bekampfen wird aber in der Regel nicht als invasiv angesehen In Japan wird die Art als invasiv eingeschatzt 3 Systematik BearbeitenInnerhalb der Gattung Sauerklee Oxalis wird der Glucksklee in die Sektion Ionoxalis gestellt Am nachsten verwandt scheint Oxalis latifolia zu sein mit der die Art regelmassig hybridisiert Diese Hybride Oxalis latifolia tetraphylla wurde 1919 von Knuth als Oxalis tlalpamensis beschrieben Neuere Untersuchungen lehnen einen Artstatus fur diese naturliche Hybride allerdings ab Die Art wird in drei allopatrische Varietaten untergliedert Oxalis tetraphylla var tetraphylla Mit deutlich grosseren Pollen als bei den anderen Varietaten und 7 bis 10 nervigen Zwiebelschuppen Samen mit 8 Langs und 13 Querrippen Oxalis tetraphylla var mexicana Denton Mit 3 nervigen Zwiebelschuppen und glatten Samen Die Varietat ist sympatrisch mit Oxalis decaphylla verbreitet Oxalis tetraphylla var guerreroensis Denton Mit 5 bis 7 nervigen Zwiebelschuppen und Samen mit 11 bis 12 Langs und 14 Querrippen Botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Illustration aus den Icones et descriptiones plantarum von Antonio Jose Cavanilles 1794Oxalis tetraphylla wurde von Antonio Jose Cavanilles in seinen Icones et descriptiones plantarum im Jahr 1794 erstbeschrieben 4 Der Name setzt sich aus dem altgriechischen tetra tetra vier und fyllon phyllon Blatt nach dem vierteiligen Laubblatt zusammen 5 Der Holotypus wird heute in Madrid archiviert Er wurde entweder auf einer Expedition von 1787 bis 1803 nach Neuspanien unter der Leitung von Martin Sesse y Lacasta oder auf der Expedition zwischen 1789 und 1794 die von Alessandro Malaspina geleitet wurde und ihn von Feuerland bis nach Alaska und durch den Pazifik bis Australien fuhrte entdeckt Ferdinand Deppe entdeckte auf seiner von 1824 bis 1826 dauernden Mexiko Expedition ebenfalls den Glucksklee und brachte ihn nach England wo er von Conrad Loddiges zu Ehren Deppes unter dem Namen Oxalis deppei beschrieben wurde In England wurde die Art schnell als Zierpflanze sehr beliebt Carl Ernst Otto Kuntze stellte die Art 1891 in die Gattung Acetosella Dabei unterschied er aber zwischen Acetosella tetraphylla und Acetosella deppei Joseph Nelson Rose stellte die Art 1906 in eine eigene Gattung Ionoxalis die spater als Sektion zu Oxalis gestellt wurde John Kunkel Small liess ein Jahr spater auch Ionoxalis deppei folgen Paul Erich Otto Wilhelm Knuth veroffentlichte 1919 im Notizblatt des Botanischen Gartens und Museums zu Berlin Dahlem eine Ubersicht der Gattung Oxalis bei der der Glucksklee wieder in die Gattung Oxalis gestellt wurde Spater wurde Oxalis deppei dann als Synonym von Oxalis tetraphylla erkannt Nutzung BearbeitenVon alters her gilt das vierblattrige Kleeblatt als Gluckszeichen gemeint sind aber eigentlich Blatter von Arten der Gattung Klee Trifolium Echte vierblattrige Kleeblatter werden zumeist an Weiss Klee Trifolium repens gefunden Dennoch ist der Glucksklee der ausschliesslich vierblattrige Blatter ausbildet als Zierpflanze sehr beliebt Er wird vor allem zu Silvester verschenkt Die Art wird vor allem in Balkonkasten Pflanzschalen und Einfassungen gepflanzt Sie ist seit spatestens 1822 in Kultur Bekannte Sorten sind Iron Cross und Alba mit weissen Bluten Die Zwiebeln lassen sich nachdem sie einmal getrocknet wurden wie Mohren zubereiten Die Art hat als Speisepflanze aber nur geringe bis keine Bedeutung 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glucksklee Oxalis tetraphylla Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Glucksklee Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenQuellen BearbeitenDie Informationen dieses Artikels stammen zum grossten Teil aus den folgenden Quellen Literatur Bearbeiten Melinda F Denton A Monograph of Oxalis Section Ionoxalis in North America In Publications of the Museum Michigan State University Biological Series Band 4 Nr 10 1973 ISSN 0076 8227 S 588 597 Flora of Panama Part IV Family 84 Oxalidaceae In Robert E Woodson Jr Robert W Schery Alicia Lourteig Hrsg Annals of the Missouri Botanical Garden Band 67 Nr 1 1980 S 847 849 biodiversitylibrary org Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Akademischer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 368 Einzelnachweise Bearbeiten Clive Stace R van der Meijden I de Kort Hrsg Interactive Flora of the British Isles A digital encyclopedia DVD ROM ETI Information Services Ltd Wokingham 2004 ISBN 90 75000 69 3 S 3956 englisch online abgerufen am 5 November 2008 B S Kalakoti Y P S Pangtey G S Rawat Oxalis tetraphylla Cav a new record for North Western Himalaya In Indian Journal of Forestry Band 6 Nr 2 1983 S 168 englisch Toshikazu Mito Tetsuro Uesugi Invasive Alien Species in Japan The Status Quo and the New Regulation for Prevention of their Adverse Effects In Global Environmental Research Band 8 Nr 2 2004 S 171 191 englisch PDF Datei Memento vom 22 Marz 2012 im Internet Archive Invasive Alien Species in Japan The Status Quo and the New Regulation for Prevention of their Adverse Effects Memento vom 22 Marz 2012 im Internet Archive Antonio Jose Cavanilles Icones et descriptiones plantarum quae aut sponte in Hispania crescunt aut in hortis hospitantur Band III Madrid 1794 S 19 20 Tab 237 Latein Online PDF Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 637 Nachdruck von 1996 Anne Raver Gourmet Vegetables Smart Tips and Tasty Picks for Gardeners and Gourmet Cook Brooklyn Botanic Garden New York 2002 ISBN 1 889538 51 5 S 17 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche nbsp Dieser Artikel wurde am 16 November 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glucksklee amp oldid 233373863