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Freiherr Didrik Anders Gillis Bildt 16 Oktober 1820 in Goteborg 22 Oktober 1894 in Stockholm war ein schwedischer Generalleutnant Diplomat Politiker und Ministerprasident Gillis Bildt Inhaltsverzeichnis 1 Familie und militarische Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Abgeordneter 2 2 Regierungsprasident 2 3 Botschafter in Berlin 2 4 Ministerprasident 1888 1889 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie und militarische Laufbahn BearbeitenDer Sohn eines Oberstleutnants schlug ebenfalls eine militarische Laufbahn ein Zunachst absolvierte er die Militarakademie im Schloss Karlberg Militarhogskolan Karlberg Anschliessend trat er 1837 als Offiziersaspirant in das Artillerieregiment von Gotaland ein 1842 beendete er seine Ausbildung zum Offizier und zog die Aufmerksamkeit des Kronprinzen Oskar auf sich Nach seiner Graduierung war er auch fur einige Jahre Tutor fur Mathematik Noch als Leutnant wurde er 1851 Adjutant von Konig Oskar I Dieses fuhrte in den folgenden Jahren zu seinen raschen Beforderungen zum Major und Chef eines Artilleriestabes 1854 Oberstleutnant 1856 sowie zum Oberst 1858 Nach dem Tod Oskars I wurde er vom Nachfolger Karl XV 1859 zum Generalmajor und zum Ersten Aide de camp befordert Fur seine Verdienste wurde er 1864 zum Freiherr geadelt 1875 wurde er Generalleutnant Sein Ururenkel ist der Politiker ehemalige schwedische Ministerprasident und Aussenminister Carl Bildt Politische Laufbahn BearbeitenAbgeordneter Bearbeiten Bildt begann seine politische Laufbahn 1847 mit der Wahl zum Abgeordneten des Adelshauses im Standereichstag Diesem gehorte er zunachst bis 1867 an Wahrend dieser Zeit war er Vertreter der konservativen Adelspartei Junkerpartiet die eine Freihandelspolitik forderte Andererseits setzte sich auch fur soziale Angelegenheiten wie die Krankenpflege und die schulische Ausbildung von Frauen ein Als Oberhausmitglied war er von 1848 bis 1860 Berichterstatter im Hauptausschuss Statsutskottet 1863 war er ein starker Befurworter der Wahlrechtsreform von Louis De Geer d A und der Einfuhrung eines allgemeinen Wahlrechts Als solcher hatte er massgeblichen Anteil an der Auflosung des Standereichstages zugunsten eines Zwei Kammer Reichstages Seine Unterstutzung ging sogar so weit dass er Truppen in Reserve hielt um bei einer eventuellen Ablehnung der Reform Recht und Ordnung in Stockholm aufrechtzuhalten Nach der Parlamentsreform von 1867 war er bis 1874 Mitglied der Ersten Kammer des Reichstages Hier wurde er mit den meisten Stimmen zum Mitglied im ersten Satzungsausschuss gewahlt Spater sass er auch im Verteidigungsausschuss Von 1887 bis zu seinem Tod war er erneut Mitglied der Ersten Kammer Diese Wiederernennung durch die protektionistischen Abgeordneten erfolgte jedoch gegen den Wunsch von Oskar II da dieser keinen engen Freund der koniglichen Familie mit Parteipolitik und einer Gegnerschaft zur amtierenden Regierung mit ihrer Pro Freihandelspolitik konfrontiert sehen wollte Bildt versprach daraufhin dem Konig parteipolitisch unabhangig zu bleiben Tatsachlich nahm er jedoch an Treffen mit der protektionistischen Fraktion im Oberhaus teil wobei er jedoch einen moderaten Protektionismus vertrat Regierungsprasident Bearbeiten Neben seiner militarischen Laufbahn und seiner Abgeordnetentatigkeit ubernahm er Amter innerhalb der Staatsverwaltung Von 1858 bis 1862 war er zuerst Regierungsprasident und Militarbefehlshaber der Provinz Gotland und danach von 1862 bis 1874 der Provinz Stockholm Wahrend dieser Amtszeit setzte er sich fur den Ausbau des Eisenbahnnetzes ein wobei er dabei besonders die militarische und wirtschaftliche Bedeutung fur Stockholm forderte Hierfur erhielt er weite Unterstutzung durch den Reichstag den Stadtrat von Stockholm die Stockholmer Borse aber auch durch die Burgerschaft Daneben war er Anteilseigner und Vorstandsmitglied der Gesellschaft die eine Eisenbahnlinie zwischen Stockholm und den Bergwerken von Vastmanland betreiben wollte Botschafter in Berlin Bearbeiten 1874 wurde er zum schwedischen Botschafter im Deutschen Reich ernannt In diesem Amt das er bis 1886 bekleidete starkte er die Verbindungen zwischen Schweden und dem jungen deutschen Nationalstaat Insbesondere wurden bilaterale Abkommen uber Post Telegraphie Auslieferung und Seeleute geschlossen Zugleich konnte er in Deutschland die protektionistische Politik Otto von Bismarcks verfolgen insbesondere im Bereich der Landwirtschaft Nach seiner Ruckkehr aus Deutschland wurde er 1886 als Reichsmarschall Leiter des Koniglichen Hofes Dieses Amt ubte er bis zu seinem Tode aus Ministerprasident 1888 1889 Bearbeiten Zur gleichen Zeit grundete sich in Schweden nach dem Preisverfall fur Getreide die Protektionistische Partei Sie verlangte Schutzzolle zur Stutzung der einheimischen Landwirte was die am Freihandel orientierte Regierung Robert Themptander 1884 88 abgelehnt wurde Als im Marz 1887 die Mehrheit der Zweiten Kammer Getreide und Schutzzolle beschloss loste Themptander den Reichstag auf und erzielte in der folgenden Neuwahl eine Mehrheit die den Freihandel stutzte Diese verminderte sich aber bei der Reichstagswahl im Herbst 1887 zumal das Oberste Gericht die Wahl der 22 freihandlerischen Vertreter Stockholms wegen eines Formfehlers fur ungultig und die Vertreter der Schutzzollpolitik fur gewahlt erklarte Auch in der Ersten Kammer wuchs die Zahl der Anhanger von Getreidezollen Daher demissionierte das Ministerium Themptander nach Eroffnung des neuen Reichstags im Januar 1888 Der Konig beauftragte angesichts der noch nicht endgultig entschiedenen Haltung der Mehrheit der beiden Kammern Gillis Bildt damit ein gemassigt schutzzollnerisches Kabinett zusammenzustellen was ihm am 6 Februar 1888 gelang 1 Wegen seiner aus erster Hand in Deutschland gewonnenen Erfahrungen mit dem Protektionismus zugunsten der Landwirtschaft nicht zuletzt aber wegen seiner eigenen Sympathien fur den Schutz heimischer Produkte war Bildt somit ein idealer Nachfolger Themptanders nachdem der fruhere Sprecher der Reichstagskammern Erzbischof Anton Niklas Sundberg die Ubernahme des Amtes abgelehnt hatte Das Kabinett Bildt dem je zur Halfte Befurworter des Freihandels und des Protektionismus angehorten erhohte bald die Preise fur Nahrungsmittel und Werkzeuge wahrend die Einnahmen aus den Schutzzollen zum Abbau der Staatsverschuldung zum Bau von Eisenbahnlinien und zur Rustung verwendet wurden Am 12 Oktober 1889 trat Gillis Bildt als Ministerprasident zuruck Literatur BearbeitenGillis Bildt In Bernhard Meijer Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 3 Bergsvalan Branstad Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1905 Sp 375 377 schwedisch runeberg org Bildt Didrik Anders Gillis In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 1 A K Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 94 schwedisch runeberg org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gillis Bildt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografien der Ministerprasidenten und deren KabinetteEinzelnachweise Bearbeiten Schweden Geschichte bis zur Gegenwart In Meyers Konversationslexikon 4 Auflage Leipzig 1885 1892 Band 14 S 716Ministerprasidenten von Schweden Louis De Geer sen Arvid Posse Carl Johan Thyselius Robert Themptander Gillis Bildt Gustaf Akerhielm Erik Gustaf Bostrom Fredrik von Otter Erik Gustaf Bostrom Johan Ramstedt Christian Lundeberg Karl Staaff Arvid Lindman Karl Staaff Hjalmar Hammarskjold Carl Swartz Nils Eden Hjalmar Branting Louis De Geer jun Oscar von Sydow Hjalmar Branting Ernst Trygger Hjalmar Branting Rickard Sandler Carl Gustaf Ekman Arvid Lindman Carl Gustaf Ekman Felix Hamrin Per Albin Hansson Axel Pehrsson Bramstorp Per Albin Hansson Tage Erlander Olof Palme Thorbjorn Falldin Ola Ullsten Thorbjorn Falldin Olof Palme Ingvar Carlsson Carl Bildt Ingvar Carlsson Goran Persson Fredrik Reinfeldt Stefan Lofven Magdalena Andersson Ulf Kristersson Normdaten Person GND 1165584050 lobid OGND AKS VIAF 86426484 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bildt GillisALTERNATIVNAMEN Bildt Baron Didrik Anders Gillis vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG schwedischer Jurist und Politiker Mitglied des Riksdag MinisterprasidentGEBURTSDATUM 16 Oktober 1820GEBURTSORT GoteborgSTERBEDATUM 22 Oktober 1894STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gillis Bildt amp oldid 235694741