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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dieser Artikel behandelt den Agrikulturchemiker Zum Sportfunktionar siehe Gerhard Michael Sportfunktionar Gerhard Michael 25 Marz 1911 in Magdeburg 24 Dezember 2004 in Stuttgart war ein deutscher Agrikulturchemiker auf dem Gebiet der Pflanzenernahrung Unter Einbeziehung von Erkenntnissen Denkweisen und experimentellen Methoden der Naturwissenschaften hat er Kerngebiete der traditionellen Lehre von der Mineraldungung zu einer biochemisch orientierten Ertragsphysiologie der Kulturpflanzen im Institut fur Pflanzenernahrung weiterentwickelt Gerhard Michael Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung und Lehre 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenGerhard Michael Sohn eines Uhrmachermeisters bestand 1930 die Reifeprufung an der Guericke Oberrealschule in Magdeburg und studierte anschliessend Chemie und Botanik an den Universitaten Halle Saale und Berlin 1935 wurde er in Berlin bei dem Pflanzenphysiologen Kurt Noack mit einer Dissertation uber den Chlorophyll und Eiweissabbau im vergilbenden Laubblatt zum Dr phil promoviert Im folgenden Jahr arbeitete er am Botanischen Institut der Universitat Leipzig bei Wilhelm Ruhland an einem Forschungsauftrag uber die Physiologie des Kartoffelanbaus und fand damit Anschluss an eine der bedeutendsten deutschen Schulen in der experimentellen Pflanzenphysiologie Ein weiteres Forschungsjahr mit Studien uber die Harzgewinnung aus Kiefern folgte am Institut fur Technologie und Warenkunde der Handelshochschule Konigsberg Pr Im Marz 1937 ubernahm Michael eine Assistentenstelle an dem von Fritz Giesecke geleiteten Institut fur Pflanzenernahrungslehre und Bodenbiologie der Universitat Berlin 1941 habilitierte er sich an der Landwirtschaftlichen Fakultat der Universitat Berlin mit einer Schrift uber die Aufnahme und Verteilung von Magnesium und dessen Rolle in der hoheren grunen Pflanze Er erhielt die Venia legendi fur die Fachgebiete Pflanzenernahrung und Bodenbiologie 1942 wurde er zur Wehrmacht einberufen Nach Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm Michael 1946 seine unterbrochene Dozententatigkeit am Institut fur Pflanzenernahrung und Bodenbiologie der Universitat Berlin wieder auf 1947 folgte er dem Ruf an die Friedrich Schiller Universitat Jena als Professor mit Lehrstuhl fur Agrikulturchemie und Direktor des Landwirtschaftlich Chemischen Instituts Er war dort Leiter der Landwirtschaftlichen Abteilung in der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat Nach der Grundung der Landwirtschaftlichen Fakultat in Jena 1953 wurde er zum Prodekan gewahlt Ab Mai 1959 leitete er als Direktor gleichzeitig die Chemisch Physiologische Abteilung im Institut fur Kulturpflanzenforschung Gatersleben der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Durch die zunehmend politische Einflussnahme von SED und Staatsfuhrung auf die Universitaten sah Michael seine geistige Freiheit und die Unabhangigkeit von Lehre und Forschung nicht mehr gewahrleistet 1960 verliess er die DDR Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl fur Pflanzenernahrung und Bodenbiologie der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim an seit 1967 Universitat Hohenheim den er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1976 innehatte Wahrend der Amtsperiode 1964 65 war er dort Dekan Forschung und Lehre BearbeitenIm Mittelpunkt Michaels Forschungsarbeiten in Jena standen Fragen uber die Aufnahme mineralischer Nahrstoffe durch die Pflanzenwurzeln insbesondere deren Selektionsvermogen in Abhangigkeit von der Verfugbarkeit der Nahrstoffe im Boden Anfangs hatte sich Michael bevorzugt mit Problemen der Phosphaternahrung beschaftigt sowie die bereits in seiner Berliner Habilitationsschrift erarbeiteten Erkenntnisse uber die Magnesiumversorgung der Kulturpflanzen in konkrete Dungungsempfehlungen fur die Praxis des Ackerbaus umgesetzt Spater untersuchte er unter anderem die Dungungseffekte von Schwefel beim Heranwachsen landwirtschaftlicher Kulturpflanzen sowie das Verhalten organischer Substanzen und die Stickstoffdynamik in Ackerboden Kennzeichnend fur Michaels experimentelles Arbeiten war das standige Bemuhen Methoden der Naturwissenschaften fur die uberwiegend auf praktische Anwendung orientierten landwirtschaftlichen Forschungsfelder nutzbar zu machen Michael gehorte zu den ersten Agrarwissenschaftlern in Deutschland die die Bewegung von Nahr und Schadelementen in Pflanzen und Boden mit der Isotopentechnik untersuchten Das galt nicht nur fur seine Forschungsarbeiten zur selektiven Aufnahme der Kationen Ca Sr K Cs und Rb sondern auch fur das stabile 15N Isotop bei der Verfolgung des zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgebrachten Stickstoffdungers auf Menge und Zusammensetzung der Proteine im Getreidekorn Wahrend seiner Jenaer Zeit hat Michael mehrere zusammenfassende Beitrage uber Teilgebiete der Pflanzenernahrung veroffentlicht Fur das von Wilhelm Ruhland und Mitarbeitern herausgegebene Handbuch der Pflanzenphysiologie redigierte er den Band IV Die mineralische Ernahrung der Pflanze 1958 Zu den beachtenswerten Beitragen uber diese Thematik gehort auch sein 1959 in den Sitzungsberichten der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin publizierter Vortrag Uber das Wahlvermogen der Pflanzen bei der Mineralstoffaufnahme In Hohenheim hat Michael die traditionelle Lehre von der Pflanzenernahrung immer starker in Richtung zu einer biochemisch orientierten Ertragsphysiologie weiterentwickelt Untersuchungen uber die Rolle der Phytohormone als Steuerelemente des Wachstums und der Ertragsbildung der Kulturpflanzen standen dabei im Mittelpunkt Ein wichtiges Arbeitsgebiet waren Fragen der Regulation von Stoffspeicherung in reifenden Getreidekornern und der Einfluss von Umweltfaktoren auf den Reifeprozess Im Rahmen des von ihm initiierten und geleiteten Schwerpunktprogrammes der Deutschen Forschungsgemeinschaft Speicherungsprozesse und ihre Regulation in Kulturpflanzen arbeiteten Vertreter der Grundlagen und der angewandten Wissenschaften interdisziplinar zusammen und publizierten in den Jahren 1968 1983 uber 80 wissenschaftliche Beitrage Viele Diplomanden und Doktoranden sowie auch Kollegen aus benachbarten Fachdisziplinen konnte Michael fur diese ertragsphysiologischen Forschungsfragen begeistern Beachtenswerte Veroffentlichungen entstanden auch an dem an der Universitat Hohenheim von 1972 bis 1987 bestehenden Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG Uber die Verbesserung der Qualitat landwirtschaftlicher Produkte SFB 142 an dem Michael als Vertrauensmann der DFG und als Mitarbeiter massgebend beteiligt war Die Publikationsliste Michaels umfasst 297 wissenschaftliche Beitrage Die meisten Ergebnisse seiner experimentellen Forschungsarbeiten hat er in der Zeitschrift fur Bodenkunde und Pflanzenernahrung publiziert Von 1951 bis 1974 war er Mitherausgeber und Chefredakteur dieser Fachzeitschrift deren wissenschaftliches Profil er massgebend mitgepragt hat Als Emeritus blieb Michael weiterhin mit seinem wissenschaftlichen Fachgebiet und der Universitat Hohenheim verbunden In einem kleinen Dachzimmer Emeritage des Instituts fur Pflanzenernahrung und Bodenbiologie pflegte er uber viele Jahre engen Kontakt mit Studierenden und Fachkollegen und beschaftigte sich mit theoretischen Aspekten der Ertragsphysiologie besonders intensiv mit den Vorstellungen uber die Bildung von Wurzelhaaren Sein Beitrag Vorstellungen uber die Regulation der Wurzelhaarbildung aus dem Jahre 1990 eine seiner letzten Publikationen gilt als ein klassisches Beispiel dafur wie eine Idee entsteht wie Erkenntnisse aus dem eigenen Leben und Hypothesen fur die Wissenschaft genutzt werden konnen Neben seiner Tatigkeit als Wissenschaftler war fur Michael die akademische Ausbildung und die Betreuung der Studierenden stets ein zentrales Anliegen Er betrachtete die Universitat nicht nur als einen Ort fachlicher Belehrung sondern im Sinne Wilhelm von Humboldts als die hochste lebenspragende Bildungsstatte fur einen Menschen Als Hochschullehrer orientierte er sich an dem Leitspruch von Georg Christoph Lichtenberg Nicht ewig lehren Was Menschen denken sondern Wie sie denken sollen 38 Doktoranden fuhrte Michael zur Promotion Daruber hinaus hat er acht Habilitationen angeregt und gefordert Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1953 Mitglied der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin 1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Halle Saale 1963 Ruf auf den Lehrstuhl fur Agrikulturchemie der Universitat Gottingen Ruf nicht angenommen 1977 Ehrendoktor Dr rer hort h c der Fakultat fur Gartenbauwissenschaften und Landeskultur der Universitat Hannover 1991 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur PflanzenernahrungPublikationen Auswahl BearbeitenUber die Beziehungen zwischen Chlorophyll und Eiweissabbau im vergilbenden Laubblatt von Tropaeolum Diss phil Univ Berlin 1935 Zugl in Zeitschrift fur Botanik Bd 29 1935 S 385 425 Uber die Aufnahme und Verteilung des Magnesiums und dessen Rolle in der hoheren grunen Pflanze Habil Schr Univ Berlin 1941 Zugl in Bodenkunde und Pflanzenernahrung Bd 25 1941 S 65 120 Uber den Bindungszustand der Phosphorsaure in Thuringer Muschelkalk und Buntsandsteinverwitterungsboden In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 61 1953 S 118 129 Uber die Magnesiumversorgung mitteldeutscher Ackerboden gemeinsam mit G Schilling In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung Dungung und Bodenkunde Bd 79 124 1957 S 31 50 Untersuchungen uber die Phosphat Abscheidung aus Pflanzenwurzeln mit Hilfe von 32P gemeinsam mit H Marschner In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 80 1958 S 1 18 Die mineralische Ernahrung der Pflanze Handbuch der Pflanzenphysiologie Herausgegeben von Wilhelm Ruhland u a Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg Band IV 1958 redigiert von Gerhard Michael Uber das Wahlvermogen der Pflanzen bei der Mineralstoffaufnahme Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Bd 8 Heft 4 1959 Einfluss der Dungung auf Eiweissqualitat und Eiweissfraktionen der Nahrungspflanzen In Qualitas Plantarum et Materiae Vegetabiles Bd 10 1963 S 248 265 Uber die Mitwirkung von Phytohormonen an der Regulation der Speicherungsprozesse im Getreidekorn In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Bd 97 1984 S 151 165 Vorstellungen uber die Regulation der Wurzelhaarbildung In Kali Briefe Buntehof Bd 20 5 1990 S 411 429 The control of root hair formation suggested mechanismen In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 164 2001 S 111 119 Gerhard Michael erzahlt aus seinem Leben Kindheit Ausbildung Assistent und Dozent an der Berliner Universitat Herausgegeben von Brigitte Michael Privatdruck Stuttgart 2008 Literatur BearbeitenH Marschner Professor Dr Dr h c Gerhard Michael zum 70 Geburtstag In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 144 1981 H 1 vor S 1 I II B Parthier Herrn Prof Dr h c Gerhard Michael zum 80 Geburtstag In Leopoldina Jahrbuch 1991 Reihe 3 Jg 37 1992 S 44 46 W Merbach H Beringer und W Horst Editorial Beitrag zum 90 Geburtstag von Prof Dr Dr h c Gerhard Michael In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 164 H 3 2001 S 109 mit Bild Heiner E Goldbach Nachruf Prof Dr Dr h c Gerhard Michael In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 168 2005 S 284 285 mit Bild Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Michael im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 137765746 lobid OGND AKS VIAF 81906618 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Michael GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrikulturchemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 25 Marz 1911GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 24 Dezember 2004STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Michael amp oldid 237654773