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Gerd Bonk 26 August 1951 in Limbach Landkreis Plauen Sachsen 20 Oktober 2014 in Greiz war ein deutscher Gewichtheber der auf internationaler Ebene fur die DDR startete Er gehorte dem Sportclub SC Karl Marx Stadt an und zahlte als 15 maliger Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften in den 1970er Jahren zu den weltweit erfolgreichsten Protagonisten seiner Sportart Zudem war der Sachse sowohl im Junioren als auch im Seniorenbereich der erste DDR Gewichtheber der einen Weltrekord aufstellte 1 Nach dem Ende seiner leistungssportlichen Laufbahn arbeitete Bonk zunachst in seinem erlernten Beruf als Kfz Mechaniker und wurde 1989 Invalidenrentner Er war eines der bekanntesten Opfer des Dopings im DDR Leistungssport 2 Gerd BonkNationalitat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikVerein SC Karl Marx StadtGeburtsdatum 26 August 1951Geburtsort Limbach DDRSterbedatum 20 Oktober 2014Sterbeort Greiz DeutschlandMedaillenspiegelOlympische Spiele 0 1 1 Weltmeisterschaften 2 5 6 Medaillen Olympische SpieleBronze 1972 Munchen 110 kgSilber 1976 Montreal 110 kg WeltmeisterschaftenBronze 1972 Munchen 110 kg DreikampfSilber 1972 Munchen 110 kg StossenSilber 1973 Havanna 110 kg StossenBronze 1974 Manila 110 kg ReissenGold 1975 Moskau 110 kg StossenSilber 1975 Moskau 110 kg ZweikampfSilber 1976 Montreal 110 kg ZweikampfBronze 1976 Montreal 110 kg ReissenSilber 1976 Montreal 110 kg StossenGold 1978 Gettysburg 110 kg StossenBronze 1978 Gettysburg 110 kg ZweikampfBronze 1979 Saloniki 110 kg ZweikampfBronze 1979 Saloniki 110 kg Stossen Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Darstellung Bonks in der bildenden Kunst der DDR 3 Bonk als Dopingopfer 4 Erfolge 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang Bearbeiten nbsp Gerd Bonk 1979Der Vogtlander Bonk begann bei BSG Motor Nema Netzschkau als Leichtathlet und stellte 1967 im Kugelstossen mit 17 82 m einen DDR Jugendrekord auf Neben dem Kugelstossen betrieb er zum Aufbau der notigen Kraft auch das Gewichtheben Als er sich auch an Wettkampfen im Gewichtheben beteiligte und die Erfolge hierin grosser waren als im Kugelstossen entschied er sich 1969 ganz fur das Gewichtheben das er nunmehr beim SC Karl Marx Stadt betrieb Sein Trainer war Klaus Kroll ein fruherer Spitzenheber der DDR 1971 wurde er erstmals DDR Meister im Superschwergewicht seinerzeit uber 110 kg Korpergewicht Sein internationales Debut im gleichen Jahr beim Baltic Cup in Lubeck schlug jedoch fehl da er drei Fehlversuche im Drucken hatte Trotzdem gelang ihm in kurzester Zeit der Sprung in die absolute Weltspitze Mit seiner Bronzemedaille von den Olympischen Spielen von Munchen im Jahre 1972 bescherte Bonk dem DDR Gewichtheben die zweite olympische Medaille der Geschichte nachdem sein Klubkamerad Stefan Grutzner zwei Tage zuvor ebenfalls Bronze errungen hatte 3 1975 stellte Bonk in seiner Spezialdisziplin dem Stossen als erster DDR Gewichtheber einen Weltrekord auf 1976 markierte er im Stossen einen weiteren Weltrekord Im gleichen Jahr gewann er in Montreal bei seiner zweiten Olympiateilnahme die Silbermedaille Fur diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden ausgezeichnet 4 Im Jahre 1980 wurde bei Bonk eine schwere Diabetes Erkrankung festgestellt Trotzdem wurde er fur die anstehenden Olympischen Spiele in Moskau nominiert nachdem er weiterhin auf hohem Niveau gehoben und zudem bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille gewonnen hatte Aufgrund eines positiven Befundes bei einem internen Dopingtest wurde Bonk jedoch kurz vor Beginn des olympischen Wettkampfes abgemeldet 5 6 Daraufhin beendete der bis dato erfolgreichste DDR Gewichtheber seine Karriere Nach seinem Rucktritt vom Leistungssport arbeitete Bonk zunachst in seinem Heimatort Limbach als Industriemeister fur Kfz Technik 1989 wurde er im Alter von 37 Jahren Invalidenrentner In seinen letzten Lebensjahren war er aufgrund von schweren Nieren sowie anderen Organschaden auf einen Rollstuhl angewiesen Er starb nach langer Krankheit 7 Darstellung Bonks in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenVolker Beier Gerd Bonk 1984 Portratplastik Serpentin auf der X Kunstausstellung der DDR 8 Bonk als Dopingopfer BearbeitenAus nach der Wende bekanntgewordenen Studien des damaligen Verbandsarztes des DDR Gewichtheberverbandes Hans Henning Lathan geht beispielsweise hervor dass Bonk im Jahre 1979 insgesamt 12 775 Gramm Steroide zu sich genommen hatte davon allein 11 55 Gramm des Anabolikums Oral Turinabol Nachdem er die von ihm geforderten sportlichen Leistungen nicht mehr erbracht hatte wurde er vom DDR Sportsystem fallengelassen Nach seinem Karriereende litt Bonk unter schwerem Diabetes Nierenfunktionsstorungen und weiteren Organschaden Zuletzt konnte er sich als Dialysepatient nur noch im Rollstuhl fortbewegen Werner Franke bezeichnete den Umgang der DDR Sportarzte mit Bonk als grosses sportmedizinisches Verbrechen 9 Im Jahre 2002 wurde Bonk mit dem Georg von Opel Preis in der Kategorie Besondere Kampfer ausgezeichnet Gemass dem 2002 in Kraft getretenen Doping Opfer Hilfe Gesetz gehorte Bonk zu den 200 anerkannten DDR Doping Opfern Er erhielt eine einmalige Entschadigung in Hohe von 10 438 Euro Bonk resumierte Verheizt von der DDR vergessen vom vereinten Deutschland da er vergeblich auf eine staatliche Rente fur Dopingopfer wartete 10 Erfolge BearbeitenInternationale Platzierungen im Mehrkampf OS Olympische Spiele WM Weltmeisterschaft EM Europameisterschaft S Superschwergewicht Wettbewerbe bis 1972 im olympischen Dreikampf bestehend aus Drucken Reissen und Stossen ab 1973 im Zweikampf bestehend aus Reissen und Stossen 1972 2 Platz Grosser Preis von Berlin in Berlin DDR S mit 540 kg hinter Manfred Rieger DDR 572 5 kg Werner Arnold 1972 3 Platz EM in Constanța S mit 565 kg hinter Wassili Alexejew UdSSR 632 5 kg und Rudolf Mang BRD 630 kg 1972 Bronzemedaille OS WM in Munchen S mit 572 5 kg hinter Alexejew 640 kg und Mang 610 kg 1972 2 Platz Grand Prix von Taschkent S mit 380 kg hinter Serge Reding Belgien 390 kg 1973 unplaziert EM in Madrid S nach drei Fehlversuchen im Reissen 1973 4 Platz WM in Havanna S mit 382 5 kg hinter Alexejew 402 5 kg Mang 400 kg und Stanislav Batischew UdSSR 392 5 kg 1974 2 Platz EM in Verona S mit 402 5 kg hinter Alexejew 422 5 kg und vor Reding 400 kg 1974 unplaziert WM in Manila S mit 3 Fehlversuchen im Stossen 1975 2 Platz Grosser Preis der UdSSR S mit 400 kg hinter Jenaldiew UdSSR 412 5 kg und vor Kusmin UdSSR 395 kg 1975 2 Platz WM EM in Moskau S mit 422 5 kg hinter Alexejew 427 5 kg und vor Plachkow Bulgarien 420 kg 1976 1 Platz EM in Berlin DDR S mit 432 5 kg vor Plachkow 430 kg und Jurgen Heuser DDR 410 kg 1976 Silbermedaille OS WM in Montreal S mit 405 kg hinter Alexejew 440 kg und vor Helmut Losch DDR 387 5 kg 1978 3 Platz EM in Havirov S mit 402 5 kg hinter Alexejew 514 kg und Heuser 407 5 kg 1978 3 Platz WM in Gettysburg S mit 410 kg hinter Heuser 417 5 kg und Sultan Rachmanow UdSSR 417 5 kg 1979 1 Platz EM in Warna S mit 427 5 kg vor Heuser 422 5 kg und Rudolf Strejczek CSSR 390 kg Rachmanow hatte drei Fehlversuche im Stossen 1979 3 Platz WM in Saloniki S mit 412 5 kg hinter Rachmanow 430 kg und Heuser 420 kg 1980 3 Platz EM in Belgrad S hinter Rachmanow und Jewgeni Popow Bulgarien 417 5 kgEinzelmedaillen bei EuropameisterschaftenEM Goldmedaillen 1974 mit 235 kg 1975 mit 242 5 kg 1976 mit 252 5 kg jeweils im Stossen EM Silbermedaillen 1979 mit 185 kg im Reissen 1979 mit 242 5 kg und 1980 mit 235 kg jeweils im Stossen EM Bronzemedaillen 1976 mit 180 kg im Reissen 1971 mit 215 kg 1978 mit 230 kg jeweils im StossenDDR MeisterschaftenGerd Bonk wurde 1971 1973 1974 1975 1976 1977 und 1979 DDR Meister im Mehrkampf und gewann in den Einzeldisziplinen Drucken bis 1972 Reissen und Stossen noch einmal 15 DDR Meistertitel Weltrekorde alle im Superschwergewicht erzielt im beidarmigen Stossen 246 5 kg 1975 in Karl Marx Stadt 252 5 kg 1976 in BerlinLiteratur BearbeitenKurzbiografie zu Bonk Gerd In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerd Bonk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gerd Bonk Hall of Fame at Lift Up Nachrufe MDR Trauer um Gerd Bonk Memento vom 21 Oktober 2014 im Internet Archive spiegel de Ex Weltrekordler Gerd Bonk ist tot tagesspiegel de Verheizt und vergessen Deutscher Olympischer Sportbund NachrufEinzelnachweise Bearbeiten Statistik National 1946 1990 Welt und Europarekorde ostdeutscher Gewichtheber 1946 1990 in Burger Hilmar Muller Stefan Gewichtheben Deutschland Total Teil 2 1946 1990 Fakten Geschichte n Sportstatistik CD IWA International Weightlifting Agency Berlin 2008 Doping Opfer durfen mit 10 000 Euro rechnen Nicht mehr online verfugbar handelsblatt com 2003 ehemals im Original abgerufen am 3 November 2011 1 2 Vorlage Toter Link www handelsblatt com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Statistik National 1946 1990 Ostdeutsche Medaillengewinner 1956 1990 in Burger Hilmar Muller Stefan Gewichtheben Deutschland Total Teil 2 1946 1990 Fakten Geschichte n Sportstatistik CD IWA International Weightlifting Agency Berlin 2008 Von der Ehrung fur die Olympiamannschaft der DDR Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze Nicht mehr online verfugbar In Neues Deutschland 10 September 1976 S 4 archiviert vom Original am 26 Juli 2018 abgerufen am 10 April 2018 online bei ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin kostenfreie Anmeldung erforderlich nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zefys staatsbibliothek berlin de Kluge Volker Das grosse Lexikon der DDR Sportler Verlag Neues Leben Berlin 2009 ISBN 978 3 355 01759 6 S 45 ff Neues Deutschland Ausgabe vom 31 Juli 1980 S 7 Als offizieller Grund fur den Startverzicht Bonks wurde eine Magenverstimmung angegeben Ex Gewichtheber Bonk gestorben Memento des Originals vom 21 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sport1 de Meldung auf sport1 de vom 21 Oktober 2014 abgerufen am 21 Oktober 2014 Hans Beier Reinecke Gerd Bonk 1984 abgerufen am 5 Juli 2023 Opfer des DDR Systems In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21 Oktober 2014 abgerufen am 21 Oktober 2014 Von der DDR verheizt von der BRD vergessen In Suddeutsche Zeitung vom 21 Oktober 2014 abgerufen am 21 Oktober 2014 Normdaten Person GND 1163414875 lobid OGND AKS VIAF 6532153289964532770000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bonk GerdKURZBESCHREIBUNG deutscher GewichtheberGEBURTSDATUM 26 August 1951GEBURTSORT LimbachSTERBEDATUM 20 Oktober 2014STERBEORT Greiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Bonk amp oldid 235209479