www.wikidata.de-de.nina.az
Georg Wolmar von Fahrensbach 9 Februar 1586 in Neuenburg 19 Mai 1633 hingerichtet in Regensburg war polnischer Gouverneur von Livland und Offizier im Dreissigjahrigen Krieg Inhaltsverzeichnis 1 Stationen im Baltikum Polen Siebenburgen Turkei Venedig und Frankreich bis 1628 2 Im Dienst auf wechselnden Seiten im Dreissigjahrigen Krieg Intrigen Verrat und Hinrichtung 1632 3 Nachbetrachtungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStationen im Baltikum Polen Siebenburgen Turkei Venedig und Frankreich bis 1628 BearbeitenGeorg Wolmar auch Waldemar Woldemar Wolmar Volmar Woidimir stammte aus der deutsch baltischen Familie Fahrensbach Er war Sohn des Jurgen von Fahrensbach und der Sophia von Fircks 1610 vermahlte er sich mit Christina Marie Chodkiewicz 1619 vor 1628 ein weiteres Mal mit Agnes von Everstein Aus Fahrenbachs personlicher Korrespondenz mit Jan Karol Chodkiewicz sie bezeichneten sich gegenseitig als Schwager geht hervor dass aus der ersten Ehe mindestens ein Kind geboren wurde Aus zweiter Ehe uberlebte ihn ein Sohn dies war Graf Gustav Adolf von Fahrensbach Schon 1596 wurde er Herr auf Rujen welches seinem Vater von Sigismund III 1587 auf Lebenszeit verliehen ward 1597 besuchte er die lutherische Schule in Dorpat Zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters 1602 diente er bereits fur einige Zeit als polnischer Offizier und schon 1607 war er Hauptmann zu Wolmar 1608 wurde er Kommandant der Burg Riga und wird im Jahr 1609 im Zusammenhang der Verteidigung von Dunamunde durch den Schweden Stiernskiold genannt Durch seine Einheirat in die machtige Familie Chodkiewicz im Jahre 1610 trat er auch zum Katholizismus uber Eventuell war er bereits 1611 Gouverneur sicher im Januar 1612 Statthalter und Kriegsoberster in Livland 1613 gehorten ihm Schloss und Gut Tarwast sowie Karkus aus vaterlichem Erbe Er nahm an der Belagerung Pleskaus im Jahre 1615 teil Noch 1616 wird er als polnischer Gouverneur von Livland genannt Selben Jahres nahm er Pernau fur die Schweden Er trat in den Dienst Herzog Wilhelms von Kurland Am 1 April 1617 war er dessen Stellvertreter und Gouverneur in Kurland Am 8 November 1617 ubergab er Dunamunde an Furst Krzysztof Radziwill Ein Angriff auf Riga scheiterte knapp er floh am 24 November nach Gross Autz in Kurland und wurde von den Rigensern bis Bullen verfolgt In den Jahren 1617 1620 war er in Streitigkeiten mit Rigaer Burgern unter Beteiligung Radziwills verstrickt Am 6 Marz 1618 trat er das Gut Zintenhof an Wilhelm de la Barre fur dessen ruckstandige Besoldung ab Gross Autz Schwarden und Sahten hatte er nicht aus mutterlichem Erbe sondern als Provisio regia besessen 1 Ebenfalls 1618 gab er Pernau an die Polen zuruck 1623 noch als schwedischer Offizier ubergab er die ihm von der Krone verpfandeten Dorfer Sainall Sainigal und Karefer an Anton von Weymarn 1629 fur 2700 Thlr die dieser ihm geliehen hatte Spater ist er zu den Polen ubergegangen und ist dafur von Konig Gustav Adolph fur vogelfrei erklart worden Er begleitete eine polnische Expedition gegen die Turken an der Moldau geriet in Gefangenschaft und wurde in der Nahe von Konstantinopel bis 1623 in Haft gehalten Es schloss sich ein Aufenthalt in Siebenburgen an in dieser Zeit stand er auch in venezianischen und franzosischen Diensten Im Dienst auf wechselnden Seiten im Dreissigjahrigen Krieg Intrigen Verrat und Hinrichtung 1632 Bearbeiten nbsp Landesfestung Ingolstadt 1573 nbsp Alter Kornmarkt Regensburg Bayerische Residenz HerzogshofIm Herbst 1628 traf er Konig Gustav Adolf in Elbing noch ein Jahr spater wurde er als sich in Schweden aufhaltend genannt begab sich jedoch selben Jahres nach Frankreich 1631 jedoch als Graf von Karkus finden wir ihn im Kaiserlichen Heer Im Januar 1632 wird er im Zusammenhang mit dem Plan eines spanischen Angriffs auf Dunkirchen Elfsborgs und Goteborg genannt Um 1632 trat er als Obrist in Bayerische Dienste Ihm und General Johann Philipp Cratz von Scharffenstein wurde 1633 die Kommandantur der Landesfestung Ingolstadt anvertraut Eine Konspiration die Festung im Mai 1633 an die Schweden unter Bernhard von Sachsen Weimar der beim Kampf um Regensburg im Anmarsch auf Regensburg begriffen war kampflos zu ubergeben wurde ihm zum Verhangnis Die Verschworung flog auf und wahrend Cratz von Scharfenstein fluchten konnte und zu den Schweden uberging wurde er gefangen genommen in das von bayerischen Truppen besetzte Regensburg gebracht und am 10 Mai 1633 auf dem Richtplatz des bayerischen Kurfursten am Kornmarkt unter dramatischen Begleitumstanden enthauptet 2 Seiner Hinrichtung hatte er sich zunachst gewaltsam widersetzt und wurde am Ende von drei Henkern gemeinsam umgebracht 3 Ein Gnadengesuch welches seine Gattin bei Kaiser zu erwirken suchte und erhielt traf erst am darauffolgenden Tage ein Begraben wurde er auf dem Friedhof des Franziskanerklosters ausserhalb des Stadtgebiets von Regensburg im bayerischen Stadtamhof nordlich der Donau Nachbetrachtungen BearbeitenIn der letzten Lebensphase spatestens ab Winter 1627 1628 wurde er haufig als Graf tituliert 4 wofur aber bisher keine Herleitung gefunden werden konnte Er war ein nicht untypischer Sohn seiner Zeit ein Soldat des Schicksals Das Urteil uber ihn welches man bei vielen Autoren nachlesen kann ist wenig schmeichelhaft Sicher beherrschte er viele Sprachen war auch sonst gebildet und wohl auch militarisch talentiert Jedoch wird er uberwiegend als ruchloser Abenteurer unzeitiger Gouverneur sehr unbestandigen Gemutes Abenteurernatur niedrigen Schlages ehrgeizig und gewissenlos frech zynisch gleichgultig voll der Selbstsucht ein wunderliches Regiment fuhrend usw beschreiben so dass man ihn zwar zweifelsohne zu den Grossen zahlen muss keineswegs aber zu den ruhmvollen und ehrenhaften welche seine Familie hervorbrachte Als Beispiel seiner charakterlichen Skrupellosigkeit und zur Verdeutlichung des Urteils welches die Nachwelt uber ihn fallt muss man nicht erst seinen mehrfachen Verrat an seinem jeweiligen Dienstherren herbeizitieren So liess Wolmar Fahrensbach bereits am 7 Juni 1614 einen jungen Kerl der ihm Briefe gebracht erschiessen 5 Literatur BearbeitenErnst Seraphim Der Kurlander Wolmar Fahrensbach In Aus der Kurlandischen Vergangenheit Stuttgart 1893 Hanns Kuhn Obrist Graf von Fahrensbach Ein Abenteuererschicksal aus dem 30jahrigen Krieg Als Beitrag zur Geschichte der Festung Ingolstadt 1632 aus Wiener und Munchner archivalischen Quellen In Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 50 Jg 1931 S 35 68 Onlinefassung Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Volkach Onlinefassung Peter Engerisser Von Kronach nach Nordlingen Der Dreissigjahrige Krieg in Franken Schwaben und der Oberpfalz 1631 1635 Verlag Heinz Spathling Weissenstadt 2004 S 154 ff Fussnote 95 ISBN 3 926621 32 X Heinz Mattiesen Farensbach Wolmar Woldemar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 24 f Digitalisat Weblinks BearbeitenPolski Slownik Biograficzny online Einzelnachweise Bearbeiten Oskar Stavenhagen Bearb Genealogisches Handbuch der kurlandischen Ritterschaft Teil 3 1 Kurland Bd 1 Gorlitz 1939 S 159 o Max Neubauer Kurfurst Maximilian I von Bayern die Habsburger und die Reichsstadt Regensburg im Ringen um ihre Hoheit Dissertation Universitat Regensburg Philosophische Fakultat III 2011 S 114 Fussnote 604 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag Regensburg 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 928f Uwe Czubatynski Herausgeber Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Prignitz Band 2 Perleberg 2002 S 55 u Bodeckers Chronik livlandischer und rigascher Ereignisse 1593 1638 S 54 Normdaten Person GND 135964776 lobid OGND AKS VIAF 80390995 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fahrensbach Georg Wolmar vonALTERNATIVNAMEN Farensbach Wolmar Farensbach Woldemar Farensbach Wlodzimierz WolmarKURZBESCHREIBUNG Gouverneur von LivlandGEBURTSDATUM 9 Februar 1586GEBURTSORT NeuenburgSTERBEDATUM 19 Mai 1633STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wolmar von Fahrensbach amp oldid 231821415