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Georg Knepler 21 Dezember 1906 in Wien 14 Januar 2003 in Berlin war ein osterreichischer Pianist Dirigent und Musikwissenschaftler Georg Knepler vorne 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Lehrtatigkeit in Berlin 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenGeorg Knepler Sohn des Komponisten und Librettisten Paul Knepler und Neffe des Musikverlegers und Impresarios Hugo Knepler studierte ab 1926 Klavier bei Eduard Steuermann Dirigieren bei Hans Gal und Musikwissenschaft bei Guido Adler Wilhelm Fischer Egon Wellesz Rudolf von Ficker und Robert Lach an der Universitat Wien Im Jahre 1931 wurde er mit der Dissertation Die Form in den Instrumentalwerken Johannes Brahms zum Dr phil promoviert Gleichzeitig begleitete er von 1928 bis 1931 Karl Kraus am Klavier der mit seinen Vorlesungen der Operetten von Jacques Offenbach in Wien Berlin Prag Munchen und weiteren Stadten auftrat Im selben Zeitraum war er als Kapellmeister Korrepetitor und Dirigent an der Wiener Volksoper und am Wiener Stadttheater von 1930 bis 1931 in Mannheim und bei Karl Franz Rankl in Wiesbaden sowie als Leiter von Arbeiterchoren tatig Die Jahre 1932 33 sind gepragt von der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht und Hanns Eisler Er war der pianistische Begleiter von Helene Weigel die bei Arbeiterversammlungen Eislers Wiegenlieder einer proletarischen Mutter sang Ab 1933 wurde dem Juden und Kommunisten Georg Knepler jegliche Tatigkeit untersagt und er kehrte nach Osterreich zuruck Da er in Wien im April 1933 in die verbotene KPO eingetreten war und kommunistische Zeitungen vertrieb wurde er im Janner 1934 verhaftet konnte aber noch im gleichen Jahr nach England emigrieren Dort wandte er sich immer intensiver den Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels zu machte sich deren Weltbild und Dialektik zu Eigen und entwickelte seine eigene Forschungsarbeit auf dieser Grundlage Parallel zu seiner musikwissenschaftlichen und publizistischen Arbeit war er als Operndirigent sowie als musikalischer Leiter des Emigrantentheaters Laterndl und Sekretar des Austrian Centre tatig 1946 ging er zuruck nach Wien und ubernahm hier die Funktion des Kulturreferenten der KPO Ab 1949 war Knepler in Ost Berlin tatig wo im gleichen Jahr die DDR gegrundet wurde Seine osterreichische Staatsburgerschaft behielt er bei 1957 wurde er von der KPO in die SED uberfuhrt Lehrtatigkeit in Berlin Bearbeiten Im Jahre 1950 grundete Georg Knepler die Deutsche Hochschule fur Musik Berlin deren Rektor er wurde und die er bis 1959 leitete 1964 erhielt sie den Namen Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin Sein Konzept zielte auf die Ausbildung von Musikern und Sangern neuen Typus die sich neben der fachlichen Qualifikation auch aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen sollten Von 1959 bis 1970 leitete er das Musikwissenschaftliche Institut der Humboldt Universitat zu Berlin und konzentrierte sich hier auf die Entwicklung einer marxistisch orientierten Lehre und Forschung als Antwort auf die burgerliche Musikwissenschaft 1964 wurde Knepler ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR Georg Knepler starb am 14 Januar 2003 im Krankenhaus Kopenick Er hinterliess seine Frau Florence Knepler 1910 2011 geborene Wiles einen Sohn und zwei Enkelkinder Auszeichnungen Bearbeiten1960 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1962 Nationalpreis der DDR 1971 Banner der Arbeit 1976 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1981 Stern der Volkerfreundschaft in Gold 1986 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in GoldWerke BearbeitenMusikgeschichte des 19 Jahrhunderts Berlin 1961 Geschichte als Weg zum Musikverstandnis Zur Theorie Methode und Geschichte der Musikgeschichtsschreibung Leipzig 1977 2 uberarbeitete Fassung 1982 Gedanken uber Musik Reden Versuche Aufsatze Kritiken Berlin 1980 Karl Kraus liest Offenbach Berlin 1984 Wolfgang Amade Mozart Annaherungen Berlin 1991 Neuauflage 2005 Mozart in seiner Zeit und in der unseren Auszug aus dem letzten Kapitel von Wolfgang Amadeus Mozart Annaherungen In Zwischenwelt Zeitschrift fur Kultur des Exils und des Widerstands Jg 19 Nr 4 Wien Februar 2003 ISSN 1606 4321 S 36 38 Macht ohne Herrschaft Die Realisierung einer Moglichkeit Kai Homilius Verlag Berlin 2004 ISBN 3 89706 651 3 Literatur BearbeitenBernd Rainer Barth Knepler Georg In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 2 J R Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 696 Oesterreichisches Musiklexikon Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 S 1081 Renate Gollner amp Gerhard Scheit bestunde Lieb und Bruderbund Georg Knepler zum Gedachtnis Ein Nachruf In Zwischenwelt Zeitschrift fur Kultur des Exils und des Widerstands Jg 19 Nr 4 Wien Februar 2003 ISSN 1606 4321 S 27 28 Gerhard Scheit Also Raunzen konnen die Englander uberhaupt nicht Aus einem Interview mit Georg Knepler uber Widerstand Antisemitismus und Exil gefuhrt von G Scheit am 2 und 3 Mai 1992 in Berlin Grunau In Zwischenwelt Zeitschrift fur Kultur des Exils und des Widerstands Jg 19 Nr 4 Wien Februar 2003 ISSN 1606 4321 S 28 35 Golan Gur The Other Marxism Georg Knepler and the Anthroplogy of Music In Musicologia Austriaca May 2016 Article Anne C Shreffler Berlin Walls Dahlhaus Knepler and Ideologies of Music History In Journal of Musicology Autumn 2003 Vol 20 No 4 S 498 525 Abstract englisch Gerhard Oberkofler Uber das musikwissenschaftliche Studium von Georg Knepler an der Wiener Universitat Eine archivalische Notiz zu seinem hundertsten Geburtstag Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft Nr 3 2006 Knepler Georg In Brockhaus Riemann Musiklexikon CD Rom Directmedia Publishing Berlin 2004 ISBN 3 89853 438 3 S 5488 Gerhard Oberkofler Manfred Mugrauer Georg Knepler Musikwissenschaftler und marxistischer Denker aus Wien StudienVerlag Wien Innsbruck 2014 ISBN 978 3 7065 5323 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Knepler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Knepler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Knepler im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Peter H Feist Nekrolog der Leibniz Sozietat der Wissenschaften 2003 mit Bildnis Gunter Mayer Nachruf auf Georg Knepler In Kulturation 1 2003 Georg Knepler Vom Wunderkind zum Genie Wolfgang Amade Mozart zum 250 Geburtstag Grundzuge seiner musikalischen Begabung In Streifzuge 27 Januar 2006 Georg Knepler im O Ton im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Georg Knepler Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinRektoren der Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin Georg Knepler 1950 1959 Eberhard Rebling 1959 1971 Dieter Zechlin 1971 1982 Olaf Koch 1982 1986 Erhard Ragwitz 1986 1989 Ruth Zechlin 1990 Annerose Schmidt 1990 1995 Christoph Poppen 1996 2000 Christhard Gossling 2000 2008 Jorg Peter Weigle 2008 2012 Stefan Willich 2012 2014 Jorg Peter Weigle April August 2014 kom Birgitta Wollenweber 2014 2015 kom Robert Ehrlich seit Oktober 2015 Inhaber der Lehrstuhle fur Musikwissenschaft an der Humboldt Universitat zu Berlin Musikgeschichte Historische Musikwissenschaft Hermann Kretzschmar 1904 1923 Hermann Abert 1923 1927 Arnold Schering 1928 1941 Walther Vetter 1946 1958 Georg Knepler 1959 1970 Hermann Danuser 1993 2014 Arne Stollberg seit 2015 Musiksoziologie Ernst Hermann Meyer 1948 1968 Heinz Alfred Brockhaus 1968 19 Theorie und Geschichte der popularen Musik Peter Wicke 1992 2016 Normdaten Person GND 118830708 lobid OGND AKS LCCN n80162820 VIAF 71438757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knepler GeorgKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Pianist Dirigent und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1906GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 14 Januar 2003STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Knepler amp oldid 238241851