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Hugo Knepler 10 August 1872 in Wien nach dem 13 April 1944 im KZ Auschwitz auch Hugo Knopler war ein osterreichischer Buch und Kunsthandler Musikverleger und Impresario Hugo Knepler um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHugo Knepler wurde als viertes von funf Kindern darunter Bruder Paul des Moriz und der Pauline Knepler geboren Sein Vater handelte mit Tabakspfeifen die er auch fur den sudamerikanischen Markt produzierte Eine fruhe Kindheitserinnerung Kneplers waren die sonntaglichen Konzerte der Salonkapelle Carl Wilhelm Dreschers 1878 in Hadersdorf Weidlingau die er immer mitdirigierte Er selbst lernte Violine angeregt durch den Besuch des achtjahrigen Fritz Kreisler bei den Eltern und brachte es fur einen Laien zu beachtlichem Konnen Dem Besuch des Konservatoriums zog er die Lehrjahre an der Handelsschule vor Nach deren Beendigung trat er als Volontar in die Merkurbank ein und wurde einige Jahre spater Borsendisponent einer Privatbank Durch die Finanz und Borsenkrise des Jahres 1905 wurde er arbeitslos Im selben Jahr heiratete er Hedwig Moser 1888 und grundete eine Musikalienhandlung um 1911 1912 nachweisbar in der Habsburgergasse 2 Ecke Graben 1916 ubernahm er von seinem Bruder Paul den bis dahin von diesem gefuhrten Verlag Paul Knepler den dieser 1905 erworben hatte Ursprunglich war es die 1789 von Johann Baptist Wallishauser gegrundete Wallishausersche k u k Hofbuchhandlung Adolf W Kunast Hugo Knepler fuhrte die Buchhandlung und den Verlag bis zum Verkauf an Eugen Walter Kende im Jahr 1927 Wahrend seiner Leitung erschienen im Verlag unter anderem Werke von Paul Czinner Siegfried Loewy Arthur Schnitzler Friedrich Schreyvogel Richard Specht und Paul Wertheimer 1907 erwarb er mit einem stillen Teilhaber der aber bald aus dem Betrieb wieder ausschied die Konzertdirektion Gutmann nicht aber dessen Musikalienhandlung beziehungsweise den Verlag von Albert J Gutmann Aber erst seit 1912 1913 hiess es auf den Programmzetteln und dem Briefpapier Konzertdirektion Gutmann Inhaber Hugo Knepler Bis 1931 sollte sie die grosste Konzertdirektion Wiens bleiben die in dieser Zeit uber 2100 Veranstaltungen vor allem im Wiener Konzerthaus organisierte Zu den von Knepler betreuten Kunstlern zahlten unter anderem Bronislaw Huberman Eugen d Albert Artur Schnabel Erika Morini Jascha Heifetz Pablo Casals die Schwestern Berta Else und Grete Wiesenthal Arthur Nikisch und Maria Jeritza In der Wohnung der Kneplers in der Schellinggasse 3 die sie seit 1910 bewohnten befand sich neben den privaten Raumen auch das Buro der Konzertdirektion Knepler die oft zu Kunstlersoireen genutzt wurde Am 8 Mai 1922 wurde Kneplers Sohn Henry Heinrich geboren Gegen Ende der 1920er Jahre geriet die Konzertdirektion in wirtschaftliche Schwierigkeiten eine Folge der allgemeinen Wirtschaftskrise und auch der neu aufgekommenen Unterhaltungsformen wie Radio Film und Sportveranstaltungen 1931 wurde das Insolvenzverfahren eroffnet uber die weiteren Tatigkeiten Hugo Kneplers ist wenig bekannt Nach dem Anschluss Osterreichs am 12 Marz 1938 musste er als Jude dann Ende April 1939 seine Wohnung aufgeben und in eine Pension ubersiedeln Am 4 Juni 1939 konnte er noch nach Frankreich fliehen und dort bis 1944 sogar uberleben Unvorsichtigerweise fuhr er nach Nizza ins unbesetzte Frankreich des Vichy Regimes wo er aufgegriffen und ins Sammellager Drancy deportiert wurde Mit Transport 71 wurde er am 13 April 1944 nach Auschwitz verbracht wo er dann ermordet wurde Kneplers Bruder Paul war einige Jahre an der Firma beteiligt bis er aufgrund seiner Erfolge als Librettist ausschied So war er etwa fur Lehar und Kunneke tatig Sein Sohn Henry kam mit einem Kindertransport nach London wo er bei Kriegsausbruch interniert wurde zuerst auf der Isle of Man dann in Canada seine Frau konnte in Wien als U Boot uberleben weil die Schriftstellerin Mela Deutsch Brady und ihr Mann ihr halfen sich zu verstecken Im Jahr 1947 zog sie zu ihrem Sohn nach Chicago wo sie 1962 starb Werke BearbeitenO diese Kunstler Indiskretionen eines Managers Geleitwort von Ludwig Karpath Fiba Verlag Wien 1930 Literatur BearbeitenErwin Barta Gundula Fassler Die grossen Konzertdirektionen im Wiener Konzerthaus 1913 1945 Reihe Musikleben Studien zur Musikgeschichte Osterreichs Band 10 Peter Lang Frankfurt M 2001 ISBN 3 631 37053 9 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 2 J R Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 696 Michael Aschauer Monika Kornberger Knepler Familie In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Weblinks BearbeitenDer Verlag Paul Knepler Wallishaussersche Buchhandlung Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad VashemNormdaten Person GND 130210390 lobid OGND AKS VIAF 65107652 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knepler HugoALTERNATIVNAMEN Knopler HugoKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Buch und Kunsthandler Musikverleger und ImpresarioGEBURTSDATUM 10 August 1872GEBURTSORT WienSTERBEDATUM nach 13 April 1944STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Knepler amp oldid 227418715