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Friedrich Schreyvogl 17 Juli 1899 in Mauer Wien Osterreich Ungarn 12 Janner 1976 in Wien auch Friedrich Schreyvogel war ein osterreichischer Schriftsteller Publizist Dramaturg und Kulturredakteur Schreyvogl war ein katholisch nationaler Autor und galt als Vorzeigeautor des Austrofaschismus 1 Er spielte eine wichtige Rolle bei der nationalsozialistischen Unterwanderung der osterreichischen Literatur vor dem Anschluss Osterreichs und wurde im Deutschen Reich zum Apologeten des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Filmografie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchreyvogl war ein Urgrossneffe von Joseph Schreyvogel Er studierte Staatswissenschaften unter anderem bei Othmar Spann 1922 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des von Karl Anton Prinz Rohan gegrundeten Europaischen Kulturbundes Bevor er 1927 Vorsitzender des Katholischen Osterreichischen Schriftstellerverbandes wurde war er Schriftleiter der Zeitschrift Abendland 2 1927 wurde er Professor fur Dramaturgie und Literatur an der Staatsakademie Ab 1931 war er auch Dozent am Reinhardt Seminar und von 1935 bis 1938 Konsulent der osterreichischen Staatstheater Schreyvogl war Duzfreund des Bundeskanzlers Kurt von Schuschnigg und von Kardinal Theodor Innitzer 3 In Heinz Kindermanns volkischer Anthologie Des deutschen Dichters Sendung in der Gegenwart 1933 bezeichnete Schreyvogl Die Dichter als Vorhut der Nation 4 Er spielte bei der nationalsozialistischen Unterwanderung der osterreichischen Literatur eine der verhangnisvollsten Rollen 5 1933 trat Schreyvogl aus dem PEN Club aus Er bekleidete das Amt eines Landestreuhanders fur das Theater in Wien im Rahmen des VF Werkes Neues Leben 1934 schloss er sich der illegalen NSDAP in Osterreich an am 31 Mai 1938 beantragte er die regulare Aufnahme in die Partei und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen NSDAP Mitgliedsnummer 6 187 644 6 7 Er kooperierte mit der NSDAP 8 war Denunziant fur die Reichsschrifttumskammer 9 sowie Mitbegrunder und Sackelwart des nationalsozialistischen Bundes deutscher Schriftsteller Osterreichs 1938 war Schreyvogl mit einem Beitrag im Bekenntnisbuch osterreichischer Dichter vertreten das vom Bund deutscher Schriftsteller Osterreichs herausgegeben wurde und in dem die Autoren begeistert den Anschluss Osterreichs begrussten Ich will wahrhaftig nichts als arbeiten schrieb er wenige Wochen nach dem Anschluss an Hermann Heinz Ortner jetzt haben wir ja Platz genug 3 Schreyvogl ubersiedelte er zum Film und arbeitete als Dramaturg sowie als Drehbuchverfasser Sein Werk umfasst auch uber 20 Theaterstucke von denen es viele aber nur bis zur Premiere brachten 10 Seine fruhen Buhnenwerke waren im NS Staat wenig erwunscht Autoren wie er und Hermann Heinz Ortner galten unter Nationalsozialisten als Lavierer 11 Die kluge Wienerin 1941 und Titania 1943 jedoch wurden grosse Publikumserfolge Die kluge Wienerin wurde von rund 100 Buhnen uber 2000 mal gespielt 1941 42 erreichte das Lustspiel allein am Deutschen Volkstheater in Wien 64 Auffuhrungen Nach 1945 blieb Schreyvogl im literarischen Leben fest verankert und wusste sich als unwandelbar katholischer Dichter darzustellen Er bestritt illegaler Nationalsozialist gewesen zu sein gab an zwischen Mai 1938 und Kriegsende der NSDAP angehort zu haben und ersuchte gleichzeitig um Abstandnahme von der Registrierung 12 Im Kabarett Blattl vorm Mund von Helmut Qualtinger und Carl Merz wird Schreyvogls politische Wendigkeit vom katholischen Standestaat zum Apologeten des Nationalsozialismus als schwarzbrauner Schreivogel karikiert 13 1946 war er Begrunder und Prasident der osterreichischen LVG Literarische Verwertungs Gesellschaft die zur Wahrung der literarischen Nutzungsrechte ihrer Mitglieder dient 14 In der Zweiten Republik war er auch in der Kulturredaktion der Wiener Zeitung tatig 15 Ab 1952 war er Chefdramaturg am Theater in der Josefstadt 16 und zwischen 1954 und 1959 zweiter Direktor dann Chefdramaturg des Wiener Burgtheaters Von 1956 bis zu seinem Tod im Jahr 1976 war Schreyvogl ausserordentliches Mitglied der Akademie der Kunste in Berlin West Sektion Literatur 17 Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 40 Nummer 41 18 Schreyvogl gilt als wendiger schnell und vielschreibender Literat 19 Auch als Erzahler hat Schreyvogl Bedeutung Laut Wilpert sind seine Romane breite Zeitgemalde aus der Zeit vor dem 1 Weltkrieg 20 Auch entwickelten sie den osterreichischen Gedanken Werke Bearbeiten nbsp Grabstatte von Friedrich SchreyvoglDramen Der zerrissene Vorhang 1920 Karfreitag 1920 Auferstehung 1921 Der ewige Weg 1921 Das Mariazeller Muttergottesspiel 1924 Der dunkle Kaiser 1927 Johann Orth 1928 Der Gott im Kreml 1937 Das Liebespaar 1939 Die kluge Wienerin 1941 Die weisse Dame 1942 Titania 1943 Die Versuchung des Tasso 1955 Der Mann im Feuerofen 1957Romane Der Antichrist 1921 Tristan und Isolde 1930 Liebe kommt zur Macht 1932 Franz Grillparzer Einsamer unter Geniessern 1935 Brigitte und der Engel Ein Roman fur Liebende 1936 Die Nibelungen 1940 Eine Schicksalssymphonie 1941 Der Friedlander Roman um Wallenstein Der Braune Buch Ring Berlin 1943 Der Sohn Gottes 1948 Venus im Skorpion 1961 Ein Jahrhundert zu fruh Das Schicksal Josephs II 1964 Das Burgtheater Wirklichkeit und Illusion 1965 Die Dame in Gold 1957Bearbeitungen Gasparone Dramen von Maxwell Anderson LaveryHerausgeber Franz Grillparzer Gesammelte Werke 1957 Ferdinand Raimund Gesammelte Werke 1960Gedichte Essays Drehbucher Operntexte UbersetzungenFilmografie Auswahl Bearbeiten1936 Die Leuchter des Kaisers 1941 Tanz mit dem Kaiser 1950 Gluck muss man haben 1953 Ich und meine Frau 1954 Ewiger WalzerLiteratur BearbeitenSchreyvogl Friedrich in Carl Zuckmayer Geheimreport Hrsg von Gunther Nickel und Johanna Schron Gottingen Wallstein 2002 ISBN 978 3 8353 3857 9 S 86 S 280 282Weblinks BearbeitenFriedrich Schreyvogl in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Friedrich Schreyvogl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Schreyvogl im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Uwe Baur Karin Gradwohl Schlacher Sabine Fuchs Macht Literatur Krieg Bohlau 1998 Gerald Tuma Vom Standestaatpoeten zu einem NS Apologeten Magisterarbeit Wien 1996 Daten der Zeitschrift Deutsche Monatshefte fur europaische Kultur Politik und Wirtschaft Gilde Verlag Koln Wien Berlin a b Emmerich Talos Ernst Hanisch Wolfgang Neugebauer Nationalsozialistische Herrschaft in Osterreich 1938 1945 Verlag fur Gesellschaftskritik 1988 Heinz Kindermann Des deutschen Dichters Sendung in der Gegenwart P Reclam Jun 1933 Friedbert Aspetsberger Norbert Frei Hubert Lengauer Literatur der Nachkriegszeit und der funfziger Jahre in Osterreich OBV 1984 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 21121419 Murray G Hall Der Paul Zsolnay Verlag von der Grundung bis zur Ruckkehr aus dem Exil Niemeyer 1994 Gerhard Renner Osterreichische Schriftsteller und der Nationalsozialismus 1933 1940 der Bund der deutschen Schriftsteller Osterreichs und der Aufbau der Reichsschrifttumskammer in der Ostmark Buchhandler Vereinigung 1986 Reinhold Hangler Der Fall Franz Karl Ginzkey und Seewalchen eine Dokumentation Mauthausen Aktiv Vocklabruck 1989 Liebhaber in Trummern In Der Spiegel Nr 42 1950 S 40 online 18 Oktober 1950 Carl Zuckmayer Gunther Nickel Johanna Schron Geheimreport Wallstein 2002 Karl Muller Zasuren ohne Folgen Muller 1990 Helmut Qualtinger Carl Merz Blattl vorm Mund Texte fur den Neuen Kurier Hilde Haider Pregler Peter Roessler Zeit der Befreiung Wiener Theater nach 1945 Picus 1998 Rebecca Unterberger Vom Diarium zur Zeitung Wiener Zeitung auf litkult1920er aau at verfasst Marz 2017 redaktionell erganzt Februar 2019 Ruckblick Wien 1959 Friedrich Schreyvogel Eintrag bei der Akademie der Kunste Berlin Bild des Grabes Das evangelische Intellektuellenmilieu in Deutschland seine Presse und seine Netzwerke 1871 1963 Herausgegeben von Michel Grunewald Uwe Puschner Berne Peter Lang 2008 ISBN 978 3 03911 519 8 Gero von Wilpert Hrsg Lexikon der Weltliteratur Deutschsprachige Autoren Kroner 2004 S 561 Normdaten Person GND 119549247 lobid OGND AKS LCCN n88138827 VIAF 5057850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreyvogl FriedrichALTERNATIVNAMEN Schreyvogel FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Autor und DramaturgGEBURTSDATUM 17 Juli 1899GEBURTSORT Mauer Wien STERBEDATUM 11 Januar 1976STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schreyvogl amp oldid 237135266