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Grete Wiesenthal 9 Dezember 1885 in Wien Osterreich Ungarn 22 Juni 1970 in Wien Osterreich war eine osterreichische Tanzerin Schauspielerin Choreografin und Tanzpadagogin Grete Wiesenthal Foto Moritz Nahr zwischen 1906 und 1908Leo Rauth Grete Wiesenthal tanzt den Fruhlingsstimmenwalzer Graphik 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Anfange 1 2 Tanzgruppe 1 3 Grete Wiesenthal und Max Reinhardt 1 4 Zeit des Nationalsozialismus und Nachkriegszeit 2 Ballette 3 Schriften 4 Filmografie 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung und Anfange Bearbeiten Bereits im Alter von zehn Jahren wurde sie in die Ballettschule der damaligen Wiener Hofoper aufgenommen wo sie klassisches Ballett lernte Von 1901 bis 1907 wirkte sie dort als Tanzerin 1905 wurde sie zur Koryphae des Wiener Hofopernballetts ernannt und spielte 1907 die Titelrolle in Die Stumme von Portici Trotz ihrer Erfolge verliess sie die Oper und grundete 1908 mit ihren Schwestern Elsa und Bertha eine unabhangige Tanzgruppe in der sie einen neuen unklassischen Tanzstil entwickelte der sich durch besondere Schwungtechniken auszeichnete Am 14 Janner gaben die Schwestern mit eigenwilligen Walzerinterpretationen im Wiener Kabarett Fledermaus ihr Debut Spater unternahmen sie Tourneen nach Berlin St Petersburg Budapest und Prag Max Reinhardt engagierte sie fur seine Pantomime Sumurun Grete machte sich 1910 von ihren Schwestern selbstandig nachdem sie den Maler Erwin Lang geheiratet hatte 1912 trat sie als Kuchenjunge in der von Reinhardt inszenierten Urauffuhrung der Oper Ariadne auf Naxos von Richard Strauss auf Als tanzende Botschafterin des Wiener Walzers insbesondere von Johann Strauss Sohn erreichte sie in diesen Jahren eine grosse Popularitat Ihr Tanzstil vereinte Elemente des klassischen Balletts mit denen des modernen Tanzes Grete Wiesenthals Tanzpartner war mehrmals Toni Birkmeyer Vater von Michael Birkmeyer Auch als Stummfilmschauspielerin hatte sie einige Auftritte Tanzgruppe Bearbeiten 1912 grundete sie eine eigene Tanzgruppe und 1917 eine Tanzschule in Wien Vorubergehend wirkte sie als Theaterschauspielerin und unternahm 1921 22 eine Gastspielreise durch Europa 1922 wurde Wiesenthal im Wiener Cafe Museum auf den Autor Richard Billinger aufmerksam den sie mit gedampfter Stimme eigene Verse rezitieren horte und vermittelte ihm die Freundschaft zu Hugo von Hofmannsthal 1928 tanzte und spielte sie bei der Eroffnung der Salzburger Festspiele in Billingers Stuck Perchtenspiel durch die Exl Buhne in der Rolle der schonen Perchtin 1930 inszenierte sie ihr Ballett Der Taugenichts von Wien an der Wiener Staatsoper Von 1930 bis 1959 war sie choreografische Mitarbeiterin der Salzburger Festspiele und choreografierte hier unter anderem 1927 Iphigenie in Aulide 1934 bis 1952 lehrte sie an der Tanzabteilung der Akademie fur Musik und darstellende Kunst in Wien Grete Wiesenthal und Max Reinhardt Bearbeiten Grete Wiesenthal war mehrmals choreographierend wie auch als ausfuhrende Tanzerin bei Produktionen von Max Reinhardt in Auffuhrungen fur die Salzburger Festspiele tatig Schon im Jahre ihres Debuts 1908 integrierte er sie mit Unterstutzung von Hugo von Hofmannsthal gemeinsam mit ihrer Schwester Elsa in die Berliner Inszenierung von Aristophanes Lysistrata 1910 produzierte Reinhardt mit Grete Wiesenthal die legendare und spater weltweit gespielte Pantomime Sumurun von Friedrich Freska Mit dem Schneidergesellen und dem Kuchenjungen in Molieres Der Burger als Edelmann Stuttgart 1912 entstanden zwei weitere Wiesenthal Arbeiten fur Max Reinhardt 1928 trat die zu diesem Zeitpunkt bereits international gefeierte Tanzerin bei den Salzburger Festspielen auf Neben einem Tanzabend gemeinsam mit Toni Birkmeyer trat sie auch in einer Sprechrolle in der Urauffuhrung von Richard Billingers Perchtenspiel auf ein Stuck das als Tanz und Zauberspiel vom torichten Bauern von der Windsbraut und den Heiligen bezeichnet wurde Max Reinhardts Inszenierung der Fledermaus Berlin 1929 war durchchoreographiert und in Zusammenarbeit mit Grete Wiesenthal entstanden Zeit des Nationalsozialismus und Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Anschluss Osterreichs gewahrte sie verfemten Personlichkeiten in ihrer Wohnung ein Refugium und half judischen Freunden wie der Tanzerin Lily Calderon Spitz 1945 wurde sie Leiterin der Tanzabteilung der Akademie fur Musik und Bildende Kunst und blieb es bis 1952 Von 1952 bis 1959 war sie bei den Salzburger Festspielen fur die Choreografie im Jedermann verantwortlich Ihre Jugend bis zum Austritt aus der Wiener Hofoper schilderte sie in der Autobiographie Der Aufstieg Sie ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof 55 13 1981 wurde die Wiesenthalgasse in Wien Favoriten nach ihr benannt Ballette Bearbeiten1908 Der Geburtstag der Infantin Pantomime nach Oscar Wildes gleichnamigem Marchen Musik von Franz Schreker Eine Prosaskizze Die Schwestern Wiesenthal von Hans Kaltneker erzahlt von dieser Pantomime mit der die Schwestern Wiesenthal im Wiener Apollo erstmals vor die Offentlichkeit traten 1916 Die Biene Musik von Clemens von Franckenstein 1930 Der Taugenichts in Wien Musik von Franz Salmhofer Schriften BearbeitenDer Aufstieg Aus dem Leben einer Tanzerin Berlin 1919 Autobiographie neu aufgelegt unter dem Titel Die ersten Schritte Wien 1947 Filmografie Bearbeiten1913 Das fremde Madchen Den okanda 1914 Die goldene Fliege 1914 Erlkonigs Tochter 1914 Kadra Safa 1919 Der Traum des KunstlersLiteratur BearbeitenRudolf Huber Wiesenthal Die Schwestern Wiesenthal 1934 Ingeborg Prenner Grete Wiesenthal Die Begrunderin eines neuen Tanzstils Phil Diss Wien 1950 Leonard M Fiedler und Martin Lang Hrsg Grete Wiesenthal Die Schonheit der Sprache des Korpers im Tanz Residenz Verlag Salzburg und Wien 1985 Andrea Amort Ich konnte mir eine moderne Tanzerin denken die auf Krucken tanzt In Fledermaus Kabarett 1907 bis 1913 Hrsg von Michael Buhrs Barbara Lesak u Thomas Trabitsch Christian Brandstatter Verlag Wien 2007 S 137 153 Susanne Mundorf Grete Wiesenthal Renaissance einer Tanzform Wiesenthal Projektgruppe Seefeld 2008 ISBN 978 3 00 025612 7 Gabriele Brandstetter und Gunhild Oberzaucher Schuller Hrsg Mundart der Wiener Moderne Der Tanz der Grete Wiesenthal Kieser Munchen 2009 Andrea Amort Free Dance in Interwar Vienna In Deborah Holmes and Lisa Silverman Hrsg Interwar Vienna Culture between Tradition and Modernity Camden House New York 2009 S 117 142 Andrea Amort Die Bewegung der Zeit Die Stimmen der Kunstlerinnen Isadora Duncan Grete Wiesenthal Gertrud Bodenwieser Rosalia Chladek In Alles tanzt Kosmos Wiener Tanzmoderne Hrsg von Andrea Amort Theatermuseum und Hatje Cantz Verlag 2019 ISBN 978 3 7757 4567 3 S 77 104 Gerald Siegmund Empfindung und Riss Korper Raum und Wahrnehmung in Tanzfotografien von Gertrud Leistikow und Grete Wiesenthal In Tessa Jahn Elke Wittrock Isa Wortelkamp Hrsg Tanzfotografie historiografische Reflexionen der Moderne transcript Bielefeld 2015 TanzScripte 36 ISBN 978 3 8376 2994 1 S 129 138 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grete Wiesenthal Sammlung von Bildern Literatur von und uber Grete Wiesenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Grete Wiesenthal in der Internet Movie Database englisch Eintrag zu Grete Wiesenthal im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Seite zu den Wiesenthal Schwestern beim Deutschen Tanzarchiv Koln Die Tanzerin Grete Wiesenthal wohnhaft Am Modenapark Bezirksmuseum Landstrasse archiviert vom Original am 5 Dezember 2013 abgerufen am 3 Januar 2018 Wiesenthal ProjektgruppeNormdaten Person GND 118771663 lobid OGND AKS LCCN n85376095 VIAF 79399878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiesenthal GreteKURZBESCHREIBUNG osterreichische Tanzerin Schauspielerin Choreografin und TanzpadagoginGEBURTSDATUM 9 Dezember 1885GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 22 Juni 1970STERBEORT Wien Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grete Wiesenthal amp oldid 238971144