www.wikidata.de-de.nina.az
Clemens Erwein Heinrich Karl Bonaventura Freiherr von und zu Franckenstein 14 Juli 1875 in Wiesentheid 19 August 1942 andere Angaben 22 August 1942 in Hechendorf war ein deutscher Komponist und letzter Generalintendant des koniglich bayerischen Hof und Nationaltheaters Clemens von Franckenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Opern 2 2 Orchesterwerke 2 3 Kammermusik 2 4 Lieder 3 Quellen und Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranckenstein war der Sohn des Karl Freiherr von und zu Franckenstein 1831 1898 und der Elma Grafin von Schonborn Wiesentheid 1841 1884 Sein Bruder war Georg von Franckenstein k u k Gesandter und Botschafter in London Er wuchs zwischen Wien und Franken auf und war von fruhester Jugend an sehr musikalisch gefordert von seinem ebenfalls musikalischen Vater Von klein auf mit Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal befreundet studierte er bei Ludwig Thuille in Munchen spater bei Iwan Knorr am Hoch schen Konservatorium in Frankfurt am Main und schloss dort Freundschaft mit Engelbert Humperdinck sowie mit Stefan George dessen Lyrik er als Erster vertonte 1901 unternahm er eine Tournee als Dirigent durch Nordamerika wurde 1902 Opernkapellmeister in London und folgte 1907 der Berufung als Buhnenleiter ans Wiesbadener Hoftheater 1908 an die Berliner Hofoper 1912 ubernahm Franckenstein die Leitung der Munchner Hofoper und war 1914 1918 Generalintendant Diese Position hatte er nochmals 1924 1934 an der nunmehrigen Bayerischen Staatsoper inne und pragte in seiner Amtszeit auch die Munchner Opernfestspiele Clemens von Franckenstein war ein zu seiner Zeit durchaus bekannter Opernkomponist blieb aber vielen Menschen vor allem als Generalintendant des Munchner Hoftheaters bzw der Bayerischen Staatstheater Bayerische Staatsoper in Erinnerung Dieses Amt des Intendanten das er als Einziger gleich zweimal innehatte namlich von 1912 bis zum Zusammenbruch der bayerischen Monarchie 1918 als letzter koniglicher Generalintendant sowie erneut von 1924 bis 1934 brachte ihn mit vielen damals bekannten Personlichkeiten der Literatur und Musik zusammen So war er ein intimer Freund von Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler verkehrte haufig mit Richard Strauss Max Reinhardt und vielen anderen Kunstlern der damaligen Zeit Im April 1933 gehorte er zu den Unterzeichnern des Protests der Richard Wagner Stadt Munchen gegen Thomas Manns Leiden und Grosse Richard Wagners 1 Zum 1 April 1934 wurde er zwangsweise in den Ruhestand versetzt was dem NS Regime durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums moglich war Nachdem seine erste Ehefrau Gertrude Toner 1931 verstorben war heiratete er 1934 2 3 oder 1935 4 5 die Sopranistin Maria Nezadal 1897 1967 Als engagierter katholischer Christ und uberzeugter Gegner des Nazi Regimes starb er im August 1942 tief enttauscht uber die politische Entwicklung in Deutschland im kunstlerischen Exil in Hechendorf bei Munchen Als Komponist der vor allem mit seiner 1920 in Hamburg uraufgefuhrten Oper Des Kaisers Dichter oder Li Tai Pe einen uberregionalen Erfolg zu verzeichnen hatte wurde er einem breiten Publikum bekannt er komponierte auch Lieder Kammermusik Orchesterwerke und Buhnenstucke nbsp Titelseite Die BieneWerke BearbeitenOpern Bearbeiten Griseldis Oper in 3 Akten op 6 Libretto Oskar F Mayer UA Troppau 1898 Fortunatus Oper in 3 Akten op 16 Libretto Jakob Wassermann Rahab Oper in 1 Akt op 32 Libretto Oskar F Mayer UA Budapest 1909 Die Biene Pantomime op 37 Libretto Grete Wiesenthal UA Darmstadt 1916 Li Tai Pe Des Kaisers Dichter Oper in 3 Akten op 43 Libretto Rudolf Lothar UA Hamburg 1920 Orchesterwerke Bearbeiten nbsp Variationen uber ein Thema von G Meyerbeer Schallplatte Berlin 1924 Dramatische Ouverture fur Orchester op 2 I Orchestersuite op 10 Symphonische Phantasie fur Orchester op 15 II Orchestersuite op 19 Serenade fur kleines Orchester op 20 Salome Tondichtung op 22 Drei kleine Orchesterstucke op 23 Prinzessin Brambilla Phantastische Ouverture op 25 III Orchestersuite op 26 Lustspiel Ouverture op 30 Schauspiel Ouverture op 31 Festliche Musik fur grosses Orchester op 35 Variationen uber ein Thema von G Meyerbeer op 45 Rhapsodie fur Orchester op 47 1926 Praludium fur Orchester op 50 Tanzsuite fur Orchester 1930 Serenade fur Orchester 1932 Vier Tanze fur Orchester op 52 Das alte LiedKammermusik Bearbeiten Variationen fur Violine und Klavier op 3 Sextett fur Horn Streichquartett und Klavier op 7 Streichquartett c Moll op 13 Vier Stucke fur Violine und Klavier op 33 Arabesken fur Klaviertrio op 36 1913 Phantasie fur Flote und Klavierquartett op 45a 1922 Lieder Bearbeiten 79 Lieder und Gesange davon 54 mit Klavier 25 mit Orchester u a 6 Drei Gesange fur eine Singstimme mit Begleitung des Piano Forte op 1 1896 Zwei Lieder op 4 1900 Zwei Lieder op 5 1913 Drei Gesange Rautendeleins op 8 Vier Gesange op 9 Drei Lieder op 11 1913 Drei Lieder op 12 Drei Lieder op 14 Drei Lieder op 18 Zwei Gesange fur tiefe Stimme und Orchester op 24 Salomons Lied fur Bass und Orchester op 27 Drei Lieder op 28 Drei Gesange fur tiefe Stimme und Orchester op 34 Zwei Lieder fur hohe Stimme und Orchester op 38 Zwei Fruhlingslieder op 39 Zwei Lieder op 40 Zwei Lieder op 41 Funf Gesange op 44 Vier Lieder op 46Quellen und Literatur BearbeitenHugo von Hofmannsthal Briefwechsel mit Clemens von Franckenstein Rombach Freiburg im Breisgau 1998 ISBN 3 7930 9182 1 Andrew D McCredie Clemens von Franckenstein 1875 1942 A German Associate of the English Frankfort Group The Orchesterlied and his settings from Hans Bethge s Die chinesische Flote In Miscellanea Musicologica Adelaide Studies in Musicology Vol 13 1988 Andrew D McCredie Clemens von Franckenstein Komponisten in Bayern Band 26 Schneider Tutzing 1992 ISSN 0937 583X Andrew D McCredie The comparative case histories of Karl Amadeus Hartmann Clemens von Frankenstein and Paul von Klenau as variant examples of Innere Emigration Problems and issues for German music historiography of the period 1918 1945 In Glazba ideje i drustvo Svecani zbornik za Ivana Supicica Music ideas and society Essays in honour of Ivan Supicic Hrvatsko Muzikolosko Drustvo Zagreb 1993 ISBN 953 6090 01 5 S 215 235 englisch Alfons Ott Franckenstein Clemens Erwein Georg Heinrich Karl Bonaventura In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 330 f Digitalisat Richard Schaal Franckenstein Clemens Freiherr von In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Erste Ausgabe Band 4 Fede Gesangspadagogik Barenreiter Metzler Kassel u a 1955 DNB 550439609 Sp 687 688 Digitale Bibliothek Band 60 S 23980 23983 Richard Schaal SL Franckenstein Clemens Freiherr von und zu In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 6 Eames Franco Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1116 0 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Clemens von Franckenstein Quellen und Volltexte Noten und Audiodateien von Clemens von Franckenstein im International Music Score Library Project Clemens von Franckenstein im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Der Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 161 Alfons Ott Franckenstein Clemens Erwein Georg Heinrich Karl Bonaventura In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 330 f Digitalisat Achim Aurnhammer u a Stefan George und sein Kreis Ein Handbuch 2 Auflage Berlin 2016 ISBN 978 3 11 044101 7 Bd 3 S 1360 J B Steane Nezadal Maria In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Dritte erweiterte und aktualisierte Auflage Berlin 2000 ISBN 3 89853 133 3 S 17670 Achim Aurnhammer u a Stefan George und sein Kreis Ein Handbuch 2 Auflage Berlin 2016 ISBN 978 3 11 044101 7 Bd 3 S 1362 Intendanten der Bayerischen Staatsoper Johann Nepomuk von Poissl 1824 1848 Karl Theodor von Kustner 1848 1851 Franz von Dingelstedt 1851 1858 Karl von Perfall 1868 1892 Ernst von Possart 1893 1906 Albert von Speidel 1907 1912 Clemens von Franckenstein 1912 1918 Viktor Schwanneke 1918 Karl Zeiss 1919 1924 Clemens von Franckenstein 1924 1934 Hans Knappertsbusch 1934 1935 Oskar Walleck 1935 1938 Clemens Krauss 1938 1940 Georg Hartmann 1947 1952 Rudolf Hartmann 1952 1967 Gunther Rennert 1967 1976 Wolfgang Sawallisch 1976 1977 August Everding 1977 1982 Wolfgang Sawallisch 1982 1993 Peter Jonas 1993 2006 Kent Nagano Roland Schwab und Ulrike Hessler 2006 2008 Nikolaus Bachler 2008 2020 Serge Dorny seit 2021 Normdaten Person GND 119049252 lobid OGND AKS LCCN no89004318 VIAF 12573756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Franckenstein Clemens vonALTERNATIVNAMEN Franckenstein Clemens Erwein Heinrich Karl Bonaventura Freiherr von und zuKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 14 Juli 1875GEBURTSORT Wiesentheid UnterfrankenSTERBEDATUM 19 August 1942 oder 22 August 1942STERBEORT Hechendorf am Pilsensee Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens von Franckenstein amp oldid 235028988