www.wikidata.de-de.nina.az
Erika Morini nach ihrer Vertreibung Erica Morini geboren 5 Janner 1905 in Wien 1 Osterreich Ungarn gestorben 1 November 1995 in New York City 2 war eine osterreichisch US amerikanische Violinistin Sie gilt als die herausragende Geigerin ihrer Zeit die mit ihren zahlreichen beruhmten mannlichen Kollegen auf einer Stufe stand 3 Francis Bruguiere Erika Morini 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErika Morini erhielt ihren ersten Unterricht bei ihrem Vater Oiser auch Oser Ojser Oscar Morini eigentlich Moritz einem Schuler von Jakob Grun und Joseph Joachim Ihr Vater stammte ebenso wie ihre Mutter Malka Weissmann die als Klavierlehrerin wirkte aus Czernowitz 4 Von dort waren sie nach Wien gezogen und hatten eine Musikschule im Zweiten Bezirk eroffneten Erika Morini hatte funf Geschwister die ebenfalls musische Berufe ergriffen Alice studierte Klavier Stella Violine Haydee wurde Tanzerin Frank wurde Kunsthandler und Albert Konzertagent Erika Morini setzte nach dem Unterricht beim Vater als Achtjahrige ihre Ausbildung bei Otakar Sevcik an der Wiener Musikakademie fort und erhielt auch Unterricht von Rosa Hochmann Rosenfeld Die Eltern manipulierten das Alter der Tochter um das Besondere des musikalischen Wunderkindes herauszustellen Morini durfte auch am Wiener Hof dem Kaiser Franz Joseph vorspielen Ihre Konzertdebuts hatte sie bereits 1916 als Wunderkind in Wien 1918 bei den Berliner Philharmonikern und 1919 mit dem Leipziger Gewandhausorchester unter Arthur Nikisch bestritten Ihr erster Auftritt in den Vereinigten Staaten fand am 26 Januar 1921 in New York in der Carnegie Hall mit Artur Bodanzky statt Hugo Knepler organisierte ihre Konzerte in Wien 1932 heiratete sie den Juwelier Felice Siracusano aus Messina Die Ehe blieb kinderlos Mit ihm emigrierte sie 1938 nach New York um dem antisemitischen Terror in Deutschland und Osterreich zu entgehen In New York setzte sie ihre Konzertkarriere fort und gab an der privaten Mannes Music School Violinunterricht 1943 erhielt sie die Staatsburgerschaft der USA 5 1949 spielte sie nach zwolf Jahren Unterbrechung wieder in ihrer Geburtsstadt Wien In ihr breites Repertoire nahm sie auch die Violinkonzerte von Louis Spohr auf und verhalf ihnen durch Auffuhrungen zu neuer Popularitat Die grossen Violinkonzerte von Mozart Beethoven Brahms und Tschaikowsky spielte sie auf Schallplatte ein 1976 zog sie sich aus dem Konzertleben zuruck 6 Erika Morini erhielt 1955 die Ehrendoktorwurde des Smith College Massachusetts und 1963 die des New England Conservatory of Music Boston Morini spielte die Guadagnini Violine der Maud Powell und die Stradivari Davidoff benannt nach Karl Dawidow aus dem Jahr 1727 die ihr Vater 1924 fur 10 000 Dollar 7 in Paris erstanden hatte 8 Kurz vor ihrem Tod als sie im Alter von 90 Jahren im Krankenhaus lag wurde im Oktober 1995 aus ihrer Wohnung an der Fifth Avenue in Manhattan ihre Stradivari gestohlen zusammen mit Gemalden Briefen und wertvollen Noten 8 Der Wert der Stradivari wurde damals auf 3 5 Millionen Dollar geschatzt Morini hatte sie aber nur fur 800 000 Dollar versichern lassen Den Diebstahl konnte man ihr nicht mehr mitteilen 7 Das Diebesgut ist seither verschwunden und das FBI zahlt die Violine zu den Top Ten der gestohlenen Kunstobjekte 9 Gemass Morinis Testament sollte die Violine versteigert und der Erlos an drei judische gemeinnutzige Organisationen gespendet werden 8 Ein Theaterstuck des US amerikanischen Dramatikers Willy Holtzman mit dem Titel The Morini Strad wurde 2010 in Pittsburgh uraufgefuhrt 10 Literatur BearbeitenVera Baur Morini Erica In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 132 f Digitalisat Helga Dudman Who stole my Aunt Erica s fabulous Stradivarius The Morini family amp other musical mysteries Carta Jerusalem Jerusalem 2004 Salomon Wininger Grosse judische National Biographie Kraus Reprint Nendeln 1979 ISBN 3 262 01204 1 Band 7 S 330 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Vol II 2 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 832 Birgit Saak Erica Morini 1905 1995 In Carolin Stahrenberg und Susanne Rode Breymann Hg mein Wunsch ist Spuren zu hinterlassen Rezeptions und Berufsgeschichte von Geigerinnen Hannover 2011 S 64 79 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erika Morini Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Birgit Saak Artikel Erica Morini In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 9 April 2009 Literatur von und uber Erika Morini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Elena Ostleitner Erika Morini bei Jewish Women s Archive Interview mit Erica Morini am 27 Juni 1956 3 25 Min Osterreichische MediathekEinzelnachweise Bearbeiten Laut den Geburtsmatriken der IKG Wien Osterreichisches Musiklexikon online 1 Birgit Saak Artikel Erica Morini In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 9 April 2009 Osterreichisches Musiklexikon online 2 Morini Erica In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 Erica Morini 91 Subtle Violinist Who Explored Concerto Range Nachruf in der New York Times 3 November 1995 a b Beloved Stradivarius Stolen While Owner Was Dying The New York Times 3 November 1995 a b c Elena Ostleitner Erika Morini bei Jewish Women s Archive FBI Top Ten Art Crimes fbi gov The Morini Strad plays on modest artful thoughts Rezension zur Urauffuhrung Pittsburgh Post Gazette 19 November 2010 Normdaten Person GND 116929103 lobid OGND AKS LCCN n86868761 VIAF 29724283 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morini ErikaALTERNATIVNAMEN Morini EricaKURZBESCHREIBUNG osterreichisch US amerikanische ViolinistinGEBURTSDATUM 5 Januar 1904GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 31 Oktober 1995STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Morini amp oldid 237912398