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Peter Heinz Feist meist Peter H Feist 29 Juli 1928 in Warnsdorf 26 Juli 2015 in Berlin war ein deutscher Kunsthistoriker Peter H Feist 2013 Peter H Feist im Oktober 2009Peter H Feist 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenPeter H Feist ist 1928 im nordbohmischen Warnsdorf geboren und aufgewachsen Sein Vater Georg H Feist war Chirurg und zog 1926 zusammen mit seiner Frau von Prag nach Warnsdorf wo er die Leitung des Stadtischen Krankenhauses ubernahm Die Mutter Isolde Feist geborene Sojka war Krankenschwester die als sogenannte Halbjudin vor ihrer Hochzeit 1923 zum Luthertum konvertierte ihr Vater war ein wohlhabender Wein und Spirituosenhandler aus Reichenberg 1 1932 erfolgte die Scheidung der Eltern Die Mutter wurde spater zusammen mit ihrem zweiten Ehemann und dem Halbbruder 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet In Warnsdorf besuchte Peter H Feist von 1934 bis 1944 die Schule und das Gymnasium Seine Latein Lehrerin war Rita Hetzer die spatere Romanistin und Literaturwissenschaftlerin Rita Schober die 1966 auch Gutachterin seiner Habilitationsschrift war und deren Professorenkollege er 1968 an der Humboldt Universitat zu Berlin HUB wurde Als Jugendlicher ist Feist noch in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges von 1944 bis Anfang 1945 als Flakhelfer in Marienburg Westpreussen eingesetzt worden Nach dem Krieg zog die Familie nach Lutherstadt Wittenberg 1947 holte er dort sein Abitur nach und studierte anschliessend bis 1952 Kunstgeschichte Geschichte und klassische und orientalische Archaologie an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg MLU In seiner Diplomarbeit schrieb er uber Untersuchungen zur Bedeutung orientalischer Einflusse fur die Kunst des fruhen Mittelalters 2 Nach dem Studium arbeitete er von 1952 bis 1958 an der MLU als Assistent Aspirant Oberassistent und Lehrbeauftragter von Wilhelm Worringer 3 am Kunstgeschichtlichen Institut Am 11 Marz 1958 wurde er dort mit der Arbeit Die Stilstruktur von der altorientalischen bis zur romanischen Kunst promoviert Seit 1954 war er SED Mitglied Bevor er 1962 mit seiner Familie nach Ost Berlin ubersiedelte arbeitete er zunachst ab 1958 als Oberassistent und Wahrnehmungs Dozent am Institut fur Kunstgeschichte der Humboldt Universitat zu Berlin HUB Am 14 November 1966 wurde er nach Einreichung einer Habilitationsschrift zum Thema Bereicherung und Begrenzung der Malerei durch den franzosischen Impressionismus Ein Beitrag zur Problematik der Kunstgeschichte in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts habilitiert 1967 erfolgte die Berufung zum Dozenten 1968 zum Professor mit Lehrauftrag und 1969 zum ordentlichen Professor an der Sektion Asthetik und Kunstwissenschaften der HUB Von 1966 bis 1968 arbeitete er zunachst interimistisch als Direktor des Kunstgeschichtlichen Institutes danach bis 1973 als stellvertretender Direktor der Sektion Asthetik und Kunstwissenschaften ab 1977 als Leiter des Wissenschaftsbereiches Kunstwissenschaft an dieser Sektion Seit 1950 viele Studienreisen und Tagungsbesuche auch Vortrage und Gastvorlesungen in den meisten europaischen Landern u a in London Lund Moskau Munchen Paris Prag Sofia Stockholm Uppsala sowie in Burma Indien und den USA 1961 ist seine erste Buchveroffentlichung uber den Maler Auguste Renoir erschienen auch auf polnisch und ungarisch 1987 folgte eine uberarbeitete Lizenzausgabe in Koln das Buch ist in etwa 20 Sprachen ubersetzt worden Von 1982 bis zu seinem Vorruhestand ab Mitte 1990 war Feist Direktor des Instituts fur Asthetik und Kunstwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR Er war Mitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 1993 trat er in den Ruhestand Er arbeitete an mehreren Buchern und veroffentlichte Rezensionen und Kunstkritiken in Tageszeitungen 1950 heirateten Peter H Feist und Gisela Munster 1927 2004 die er als Studentin der Germanistik und Anglistik in Halle kennenlernte sie war dann bis 1959 Dozentin an der Arbeiter und Bauernfakultat ABF der Universitat Halle Im Jahre 1953 wurde der Sohn Michael Feist geboren der von 1971 bis 1975 an der HUB Chemie studierte 1980 nach einer Aspirantur an der Moskauer Staatlichen Lomonossow Universitat MGU promoviert wurde und seitdem wieder an der HUB als wissenschaftlicher Mitarbeiter tatig ist Er hat zwei Tochter Ulrike Holzapfel geborene Feist 1978 und Katja Feist 1998 Peter Heinz Feist lebte zuletzt in Berlin Pankow und starb drei Tage vor seinem 87 Geburtstag 4 Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl Bearbeiten1959 1990 Mitglied in der Sektion Kunstwissenschaft des Verbandes Bildender Kunstler der DDR VBK 1964 Verdienstmedaille der DDR 1965 1990 Mitglied der Association Internationale des Critiques d Art AICA Internationale Vereinigung der Kunstkritiker zeitweise Leiter der DDR Sektion 1966 1968 und 1972 1981 Leiter der Arbeitsgruppe Kunstwissenschaft im Beirat fur Kultur Kunst und Sprachwissenschaften des Ministeriums fur Hoch und Fachschulwesen 1967 Aktivist des Siebenjahr Planes der DDR 1968 1990 Mitglied des Zentralvorstandes des Verbandes Bildender Kunstler der DDR VBK 1968 Ehrennadel der Liga fur Volkerfreundschaft 1969 2010 Mitglied im Comite International d Histoire de l Art CIHA Internationales Komitee der Kunsthistoriker bis 1990 als einer der Reprasentanten der DDR danach ehrenhalber seit 1969 Vorsitzender des Nationalkomitees fur Kunstgeschichte 1969 1991 Ausserordentliches Mitglied der Akademie der Kunste der DDR seit 1972 Ordentliches Mitglied 5 1973 Johannes R Becher Medaille des Kulturbundes der DDR 1974 1991 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR 1975 und 1980 Nationalpreis der DDR 1976 Orden Banner der Arbeit im Kollektiv 1982 Hans Grundig Medaille des Verbandes der Bildenden Kunstler der DDR 1984 Otto Nagel Medaille des Bezirksverbandes Bildender Kunstler Berlin 1985 Visiting Senior Fellow am Forschungszentrum CASVA der National Gallery in Washington USA fur drei Monate 1988 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 6 1989 Ehrenmedaille zum 40 Jahrestag der DDR 1990 2010 Membre honoraire der CIHA 1993 2015 Mitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen BearbeitenPlastiken der Deutschen Romanik 2 Aufl Verlag der Kunst Dresden 1960 Auguste Renoir E A Seemann Verlag Leipzig 1961 Paul Cezanne E A Seemann Verlag Leipzig 1963 Plastik in der Deutschen Demokratischen Republik VEB Verlag der Kunst Dresden 1965 Prinzipien und Methoden marxistischer Kunstwissenschaft Versuch eines Abrisses E A Seemann Buch und Kunstverlag Leipzig 1966 Lexikon der Kunst Leipzig 1968 1978 1987 1994 Mithrsg Impressionistische Malerei in Frankreich 3 Aufl Verlag der Kunst Dresden 1972 Die National Gallery London 4 Aufl E A Seemann Verlag Leipzig 1976 Kunstler Kunstwerk und Gesellschaft Studien zur Kunstgeschichte und zur Methodologie der Kunstwissenschaft Verlag der Kunst Dresden 1978 Fundus Reihe 51 52 Monet 2 Aufl Verlag der Kunst Dresden 1983 Geschichte der deutschen Kunst E A Seemann Verlag Leipzig Insgesamt 10 Bande davon 2 Bande von Peter H Feist herausgegeben Band 1760 1848 Leipzig 1986 ISBN 3 363 00003 0 u a mit Thomas Hantzsche Ulrike Krenzlin Gisold Lammel Helga Paditz Band 1848 1890 Leipzig 1987 ISBN 3 363 00050 2 u a mit Dieter Dolgner Ulrike Krenzlin Gisold Lammel Renoir Ein Traum von Harmonie Taschen Verlag Koln 1987 ISBN 978 3 8228 0251 9 Impressionismus Die Entdeckung der Freizeit E A Seemann Verlag Leipzig 1993 ISBN 978 3 363 00594 3 Figur und Objekt Plastik im 20 Jahrhundert eine Einfuhrung und 200 Biographien Seemann Verlag Leipzig 1996 ISBN 3 363 00657 8 Metzler Kunsthistoriker Lexikon Zweihundertzehn Portrats deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten 2 Aufl J B Metzler sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 476 05262 9 mit Peter Betthausen und Christiane Fork Franzosischer Impressionismus Malerei des Impressionismus 1860 1920 Taschen Verlag Koln 1995 ISBN 978 3 8228 8702 8 Hauptstrassen und eigene Wege Ruckschau eines Kunsthistorikers Mit einem Nachruf von Horst Bredekamp Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2016 ISBN 978 3 86732 231 7 Literatur BearbeitenLothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 208 Jan Wielgohs Feist Peter Heinz In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Horst Bredekamp Nachruf In Peter H Feist Hauptstrassen und eigene Wege Ruckschau eines Kunsthistorikers Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2016 ISBN 978 3 86732 231 7 Peter Betthausen Michael Feist Hrsg Nachlese Ansichten von Bildender Kunst und Kunstgeschichte Textsammlung Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2016 200 S mit vollstandiger Bibliographie ISBN 978 3 86732 232 4 Peter Arlt Hrsg Kunstler Kunstwerk und Gesellschaft Gedenkveranstaltung fur Peter H Feist 8 Dezember 2016 Mit Beitragen von Hans Otto Dill Emerita Pansowova Fritz Jacobi Jens Semrau Ulrike Krenzlin Gerd Helge Vogel Peter Arlt Michael Feist Harald Metzkes Claude Keisch Peter Michel Kunstwissenschaftler Ronald Paris Diana Al Jumaili Sitzungsberichte Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Band 132 S 47 72 Jahrgang 2017 trafo Wissenschaftsverlag Dr Wolfgang Weist Berlin 2017 ISBN 978 3 86464 155 8 Curriculum Vitae Prof Dr Peter H Feist In Peter Arlt Hrsg Kunstler Kunstwerk und Gesellschaft Gedenkveranstaltung fur Peter H Feist 8 Dezember 2016 Sitzungsberichte Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Band 132 S 161 164 Jahrgang 2017 trafo Wissenschaftsverlag Dr Wolfgang Weist Berlin 2017 ISBN 978 3 86464 155 8 Jens Semrau Der Kunsthistoriker P H Feist die Plastik in der DDR und die bildnerischen Erfindungen des 20 Jahrhundert In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 132 2017 S 27 34 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter H Feist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Durfen Kommunisten traumen Artikel von Peter H Feist zu den Bildern in der Galerie im Palast der Republik in der Berliner Zeitung vom 27 April 2001Einzelnachweise Bearbeiten Ulrike Krenzlin Vom Burger der sich im Sozialismus verlief Betrachtungen zur Ruckschau eines Kunsthistorikers In Peter Arlt Hrsg Kunstler Kunstwerk und Gesellschaft Gedenkveranstaltung fur Peter H Feist 8 Dezember 2016 Sitzungsberichte Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Band 132 Jahrgang 2017 trafo Wissenschaftsverlag Dr Wolfgang Weist Berlin 2017 S 35 45 ISBN 978 3 86464 155 8 Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Gesellschafts und sprachwissenschaftliche Reihe 2 1952 53 S 27 79 Martin Weise Deutsche Guggenheim Archiviert vom Original am 10 Mai 2017 abgerufen am 27 August 2017 Nachruf fur MLS Peter H Feist Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin e V In Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin e V 31 Juli 2015 leibnizsozietaet de abgerufen am 27 August 2017 Neue Mitglieder der Akademie der Kunste Horst Sindermann uberreichte Ernennungsurkunden In Berliner Zeitung 30 September 1972 S 2 Hohe Auszeichnungen verliehen In Berliner Zeitung 23 April 1988 S 4 https leibnizsozietaet de wp content uploads 2017 06 Semrau pdfNormdaten Person GND 121684555 lobid OGND AKS LCCN no2010147572 NDL 00851886 VIAF 109711204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feist Peter H ALTERNATIVNAMEN Feist Peter Heinz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 29 Juli 1928GEBURTSORT WarnsdorfSTERBEDATUM 26 Juli 2015STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter H Feist amp oldid 236866828