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Rita Schober 13 Juni 1918 in Rumburg 26 Dezember 2012 1 in Berlin Pankow war eine deutsche Romanistin und Literaturwissenschaftlerin Rita Schober 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenRita Schober wurde als Rita Tomaschek in Rumburg heute Rumburk Tschechien geboren sie war die Tochter eines Angestellten und einer Schneiderin Von 1928 bis 1936 besuchte sie das Realgymnasium in Rumburg und studierte anschliessend bis 1945 fur das Lehramt Romanistik und Altphilologie an der Deutschen Karls Universitat Prag Das Studium wurde wahrend des Krieges mehrfach unterbrochen Von Oktober 1940 bis 1943 und von Dezember 1944 bis Dezember 1945 durch eine Tatigkeit zur Aushilfe als Gymnasiallehrerin fur Latein in Warnsdorf Peter H Feist gehorte dort zu ihren Schulern Sie promovierte als Rita Hetzer in Prag im Marz 1945 mit einer sprachwissenschaftlichen Dissertation bei Erhard Preissig uber Das Suffix age Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte ihre Vertreibung in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands Von 1946 bis 1949 war sie wissenschaftliche Assistentin und ab 1947 Lehrbeauftragte fur Altfranzosisch und Altprovenzalisch an der Martin Luther Universitat Halle MLU 1946 war sie auch Studiendekanin Seit 1948 arbeitete sie unter dem an die MLU berufenen Victor Klemperer auf dem Gebiet der franzosischen Literaturwissenschaft und wurde bei ihm Habilitandin In den Jahren 1951 1952 war sie als Hauptreferentin fur Sprachen im Staatssekretariat fur Hoch und Fachschulwesen der DDR Regierung in Ost Berlin tatig und folgte 1952 Klemperer als Assistentin an das Romanistische Institut der Humboldt Universitat zu Berlin HUB 1952 wurde sie zur Dozentin am Romanistischen Institut an der HUB berufen und mit einer Professur mit Lehrauftrag fur Romanische Philologie beauftragt Schober habilitierte sich 1954 bei Klemperer mit Emile Zolas Theorie des naturalistischen Romans und das Problem des Realismus 1957 erhielt sie den Ruf als Professorin auf den Lehrstuhl fur Romanistik an der HUB Ab 1959 war sie als Klemperers Nachfolgerin bis 1978 Direktorin des Romanistischen Institutes Zeitgleich wirkte sie von 1969 bis 1975 nach der III Hochschulreform der DDR als Dekanin der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat an der HUB 1969 wurde sie zum Ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewahlt Ab 1974 wirkte sie als Mitglied des Exekutivrates in der UNESCO Seit 1975 war sie Vorsitzende des Nationalkomitees fur Literaturwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR und Mitglied des Prasidiums des PEN Zentrums der DDR 1978 wurde sie emeritiert Ein Vertrag mit der Universitatsleitung regelte bis 1989 ihre Aktivitaten in Lehre und Forschung sowie in der Wissenschafts und Personalpolitik am Institut fur Romanistik und auf hoheren universitaren Ebenen 2 Rita Schober war Herausgeberin der ersten deutschen Ausgabe des Romanzyklus Die Rougon Macquart von Emile Zola nach dem Zweiten Weltkrieg Diese 20 Bande erschienen zwischen 1952 und 1976 beim Verlag Rutten amp Loening und wurden dafur meist neu ubersetzt 3 Ihre Werke beschaftigten sich mit franzosischen Autoren verschiedener Epochen insbesondere Nicolas Boileau Louis Aragon Emile Zola und zuletzt Michel Houllebecq Schober wurde auch auf dem Gebiet der Literaturtheorie insbesondere des Strukturalismus sehr bekannt Sie hat zusammen mit ihren Mitarbeitern und Fachkollegen nahezu 70 Buchpublikationen hervorgebracht Ein Teil dieses umfangreichen Werkes ist auf ihrem Sommer Wohnsitz in Prieros im Landkreis Dahme Spreewald entstanden Schober war seit 1988 Ehrendoktor der Humboldt Universitat und sie gehorte 1993 zu den Grundungsmitgliedern der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Zu ihren Schulern gehoren u a die Romanisten Horst Heintze und Hans Otto Dill Rita Schober hatte zwei Ehen geschlossen 1940 mit Hans Hetzer seit 1943 kriegsvermisst bei Stalingrad 1950 mit Robert Schober verstorben 1994 in Berlin Ihr Sohn Hans Robert Schober wurde 1952 in Berlin geboren und ist 2011 in Munchen verstorben Ihre letzte Ruhestatte fand Rita Schober auf dem Friedhof Pankow IV in Berlin Niederschonhausen 1 Mitgliedschaften und Ehrungen Auswahl Bearbeitenseit 1969 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin von 1974 bis 1978 Mitglied des Exekutivrates der UNESCO als Vertreterin der DDR ab 1975 Vorsitzende des Nationalkomitees fur Literaturwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR ab 1975 Mitglied des P E N Zentrums der DDR und seines Prasidiums 1980 bis 1990 ab 1978 Geschaftsfuhrende Herausgeberin der Zeitschrift Beitrage zur Romanischen Philologie 1993 Grundungsmitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Vaterlandischer Verdienstorden der DDR 1964 in Bronze 1968 in Silber 1978 in Gold 1972 Nationalpreis der DDR 1979 Ordre des Palmes Academiques Chevalier Stufe durch die Franzosische Republik 1988 Ehrendoktor der Humboldt Universitat zu Berlin Werke Auswahl BearbeitenSkizzen zur Literaturtheorie Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1956 Im Banne der Sprache Strukturalismus in der Nouvelle Critique speziell bei Roland Barthes Halle a S 1968 Von der wirklichen Welt in der Dichtung Aufsatze zu Theorie und Praxis des Realismus in der franzosischen Literatur Aufbau Verlag Berlin 1970 Abbild Sinnbild Wertung Aufsatze zur Theorie und Praxis literarischer Kommunikation Aufbau Verlag Berlin 1982 2 Aufl 1988 Zola und der franzosische Impressionismus Nachwort zu Band 20 Das Werk des Rougon Macquart Zyklus Rutten amp Loening Berlin 1966 S 449 484 wieder 1983 Louis Aragon Von der Suche der Dichtung nach Erkenntnis der Welt Akademie Verlag Berlin 1985 Vom Sinn oder Unsinn der Literaturwissenschaft Essays Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 1988 100 Jahre Rougon Macquart im Wandel der Rezeptionsgeschichte zus mit Winfried Engler Gunther Narr Tubingen 1995 4 Auf dem Prufstand Zola Houellebecq Klemperer Berlin 2003Literatur BearbeitenRealismus und literarische Kommunikation Dem Wirken Rita Schobers gewidmet Ansprache und Vortrage die am 16 Juni 1983 auf der von der Klasse Gesellschaftswissenschaften II zu Ehren des Ordentlichen Mitgliedes Rita Schober anlasslich ihres 65 Geburtstages veranstalteten wissenschaftlichen Kolloquiums gehalten wurden Berlin 1984 Hans Otto Dill Hrsg Geschichte und Text in der Literatur Frankreichs der Romania und der Literaturwissenschaft Rita Schober zum 80 Geburtstag Berlin 2000 Wolfgang Klein Rita Schober 90 Laudatio In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 101 2009 S 45 54 Dank der Jubilarin In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 101 2009 S 57 66 Dank der Jubilarin In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Bd 101 2009 S 57 66 Bernd Rainer Barth Schober Rita In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Frank Rutger Hausmann Schober geb Tomaschek Rita In Romanistenlexikon Rita Schober Vita Eine Nachlese Editiert kommentiert und mit Texten aus Archiven und dem Nachlass erweitert von Dorothee Roseberg Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2018 ISBN 978 3 8233 8227 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rita Schober im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek tabellarischer Lebenslauf Nachruf auf Prof Dr Rita Schober 1918 2012 https www youtube com watch v WTEoKzG14hkEinzelnachweise Bearbeiten a b Todesanzeige Der Tagesspiegel vom 6 Januar 2013 PDF 11 kB abgerufen am 20 Okt 2022 Klemperers Erbin Literatur hat sie immer als Spiegel und Seismograph der Gesellschaft interessiert Als rote Rita bekannt reiste sie zu DDR Zeiten zu Konferenzen und Gastvorlesungen ins Ausland auch in den Westen Zum 90 Geburtstag der Romanistin Rita Schober In Der Tagesspiegel vom 19 Juni 2008 abgerufen am 28 Oktober 2010 Zum Geleit In Die Rougon Macquart Digitalisierte Textfassung als CD ROM Directmedia Publishing Berlin 2005 ISBN 3 89853 528 2 Band 128 der Reihe Digitale Bibliothek Ankundigung des Buches 100 Jahre Rougon Macquart auf Google BucherNormdaten Person GND 118758810 lobid OGND AKS LCCN n83215629 VIAF 46776727 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schober RitaKURZBESCHREIBUNG deutsche Romanistin und LiteraturwissenschaftlerinGEBURTSDATUM 13 Juni 1918GEBURTSORT RumburgSTERBEDATUM 26 Dezember 2012STERBEORT Berlin Pankow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rita Schober amp oldid 227207000