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Dieser Artikel behandelt den Klassischen Philologen Georg Goetz zu anderen Personen siehe Georg Gotz Georg Goetz 3 November 1849 in Gompertshausen 1 Januar 1932 in Jena war ein deutscher Klassischer Philologe der von 1879 bis 1923 als Professor in Jena wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem Nordfriedhof in JenaGeorg Goetz war der Sohn des Schmiedes und Landwirts Nikolaus Goetz und dessen Frau Margaretha Roeser Er hatte 1863 das Gymnasium in Hildburghausen besucht und studierte 1870 an der Universitat Leipzig klassische Philologie bei Friedrich Ritschl Noch im selben Jahr trat er in den Militardienst ein 1 Er beteiligte sich am Deutsch Franzosischen Krieg und wurde dabei verwundet Fur seine militarischen Verdienste wurde er mit der Kriegsgedenkmunze 1870 1871 dem preussischen Eisernen Kreuz 2 Klasse der preussischen Landwehrdienstauszeichnung der preussische Zentarmedaille und der silbernen dem sachsischen Militar St Heinrichs Orden angeschlossene Verdienstmedaille dekoriert Spater wurde er fur seine wissenschaftlichen Leistungen Ritter erster Klasse des herzoglich sachsischen Hausordens vom weissen Falken und Ritter erster Klasse des Sachsen Ernestischen Hausordens 2 Zuruckgekehrt nach Leipzig promovierte er im April 1873 mit der Dissertation De temporibus Ecclesiazuson Aristophanis zum Doktor der Philosophie Anschliessend arbeitete er als Hauslehrer bei Nicolai von Tuhr in Petersburg bis er 1875 durch Ritschls Vermittlung Adjunkt am Seminar fur russische Philologie der Universitat Leipzig wurde Vom 1 August bis 15 September wirkte er an der Thomasschule zu Leipzig 3 1876 legte Goetz das Staatsexamen in den Fachern Latein Griechisch Deutsch und Geschichte ab 1877 habilitierte er sich fur die Klassische Philologie Im Fruhjahr 1879 ging Goetz als ausserordentlicher Professor der klassischen Philologie an die Universitat Jena wurde damit verbunden Direktor des philologischen Seminars und ubernahm am 21 Februar 1880 die ordentliche Professur der klassischen Philologie Anfang des Wintersemesters 1882 83 erhielt er zudem den ordentlichen Lehrstuhl fur Rhetorik und man ernannte ihn zum geheimen Hofrat von Sachsen Weimar Eisenach 4 Goetz beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Salana So war er einige Male Dekan der philosophischen Fakultat und im Wintersemester 1890 im Sommersemester 1902 sowie im Jahr 1910 11 Rektor der Alma Mater 1888 wurde er als ordentliches Mitglied in die Sachsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 1903 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied und er wurde 1919 Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften in Erfurt 1923 wurde Goetz emeritiert Sein Nachfolger wurde Johannes Stroux Georg Goetz wurde nach seinem Tod auf dem Jenaer Nordfriedhof bestattet Seit seinem Studium war Goetz Mitglied und spater Alter Herr des Klassisch Philologischen Vereins Leipzig im Naumburger Kartellverband 5 Wirken BearbeitenGoetz hatte drei Forschungsschwerpunkte Die Komodien des Plautus die lateinischen Glossen und die Schriften des Marcus Terentius Varro Die Arbeiten zu Plautus gingen auf Anregungen seines Lehrers Ritschl zuruck der Goetz auch bei seiner grossen Plautus Ausgabe als Mitarbeiter hinzuzog gemeinsam mit Fritz Scholl und Gustav Lowe Goetz und Scholl fuhrten das Werk 1894 zu Ende nachdem Ritschl 1876 und Lowe 1883 verstorben waren Dies war die erste Ausgabe des Plautus die den Massstaben der Textkritik gerecht wurde In ihrer Nachfolge veroffentlichten Goetz und Scholl eine Schulausgabe in der Bibliotheca Teubneriana die zum Teil mehrmals aufgelegt wurde Auf Ritschl geht auch Goetz grosstes Werk zuruck die Fortfuhrung und Beendigung der von Gustav Lowe begonnene Sammlung lateinischer Glossen Corpus Glossarum Latinarum Sie erschien von 1888 bis 1923 in sieben Banden unter dem Titel Corpus glossariorum Latinorum und war besonders der Erstellung des Thesaurus Linguae Latinae zutraglich Aus der Beschaftigung mit den Glossen ging auch die von ihm und Scholl besorgte Ausgabe von Varros Werk De lingua Latina 1910 zuruck die erstmals alle uberlieferten Textfragmente berucksichtigte Ausserdem gab er Varros Rerum rusticarum libri tres 1912 und Catos De agricultura 1914 heraus Goetz beschaftigte sich ausserdem mit dem Latein des Mittelalters und anderen mediavistischen Themen Fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft bearbeitete er zahlreiche Grammatikerartikel Familie Bearbeiten1880 heiratete Goetz Sophie Jaenisch 26 Mai 1857 in Leipzig die Tochter des Leipziger Kaufmanns Carl Heinrich Jaenisch und dessen Frau Erdmuthe Rosamunde Charlotta Maria Zwanziger Aus der Ehe stammen zwei Sohne und drei Tochter Die alteste Tochter Elisabeth Goetz 1 Oktober 1882 in Jena 8 Februar 1970 heiratete 1909 den spateren Professor der Germanistik an der Universitat Gottingen Rudolf Unger Die Tochter Margarete Goetz 10 April 1889 in Jena 21 September 1952 in Bochum heiratete 1914 den spateren Professor der Inneren Medizin Viktor Reichmann Die jungste Tochter Marie Goetz 6 Juni 1890 in Jena 27 Oktober 1980 wurde promovierte Studienratin Der Sohn Georg Gotz 29 November 1886 in Jena 28 Marz 1917 bei Ripont fiel im Ersten Weltkrieg und der Sohn Wilhelm Goetz starb in jungen Jahren Schriften Auswahl BearbeitenHermeneumata pseudodositheana Leipzig 1892 Literatur BearbeitenGerhard Baader Gotz Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 585 f Digitalisat Meinolf Vielberg Georg Goetz 1849 1932 Klassischer Philologe und Glossograph in Jena in Jurgen Kiefer Hrsg Jenaer Universitatslehrer als Mitglieder der Akademie Gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt Beitrage zum Leben und Werk Lfg 2 Erfurt 1997 Sonderschriften Akademie Gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 31 S 87 92 Johannes Stroux Nekrolog Georg Goetz In Bayerische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1930 31 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1931 S 42 44 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Georg Goetz Quellen und Volltexte Literatur von und uber Georg Goetz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Georg Goetz an der Universitat Leipzig Wintersemester 1877 bis Wintersemester 1878 Georg Goetz im Professorenkatalog der Universitat Leipzig NachlassEinzelnachweise Bearbeiten Lebenslauf des klassischen Philologen Emil Baehrens in seiner Doktordissertation De temporibus Ecclesiazuson Aristophanis Leipzig 1874 S 34 online Deutscher Ordens Almanach OA Berlin 1908 09 Digitalisat Richard Sachse Karl Ramshorn Reinhart Herz Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832 1912 Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845 1912 B G Teubner Verlag Leipzig 1912 S 4 Ernst Pilz Dozentenalbum der Universitat Jena 1858 bis 1908 Neuenhahn Jena 1908 S 22 M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 53 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Jena Erster Lehrstuhl Ferdinand Gotthelf Hand 1817 1851 Carl Nipperdey 1852 1875 Erwin Rohde 1876 1878 Rudolf Hirzel 1886 1913 Christian Jensen 1913 1917 Otto Weinreich 1918 Friedrich Zucker 1918 1961 Ernst Gunther Schmidt 1974 87 1994 Jurgen Dummer 1994 2000 Jurgen Hammerstaedt 2000 2004 Rainer Thiel seit 2005 Zweiter Lehrstuhl Karl Wilhelm Gottling 1831 1869 Conrad Bursian 1869 1874 Rudolf Scholl 1874 1876 Alfred von Gutschmid 1876 1877 Heinrich Gelzer 1878 1906 Georg Goetz 1906 1923 Johannes Stroux 1923 1924 Karl Barwick 1925 1954 Friedmar Kuhnert 1961 1981 Volker Riedel 1987 2008 Meinolf Vielberg seit 1994 Extraordinariat Friedrich Gotthilf Osann 1821 1825 Hermann Weissenborn 1843 1849 Georg Bippart 1850 1852 Moritz Vermehren 1864 1893 Ernst Diehl 1906 1911 Albrecht von Blumenthal 1928 1938 Normdaten Person GND 116738405 lobid OGND AKS LCCN no95014233 VIAF 49984473 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goetz GeorgALTERNATIVNAMEN Gotz GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 3 November 1849GEBURTSORT GompertshausenSTERBEDATUM 1 Januar 1932STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Goetz amp oldid 237134956