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Karl Wilhelm Gottling 19 Januar 1793 in Jena 20 Januar 1869 ebenda war ein deutscher Klassischer Philologe Karl Wilhelm Gottling auf einer Fotografie von Carl Schenk um 1858Gottlings Grab auf dem Johannisfriedhof in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Wilhelm Gottling wurde als Sohn des Chemikers Johann Friedrich August Gottling in Jena geboren Er besuchte das Wilhelm Ernst Gymnasium in Weimar und studierte ab 1811 Philologie an der Universitat Jena und in Berlin Im Jahr 1814 wurde Gottling Soldat im Korps der freiwilligen weimarischen Jager und promovierte im selben Jahr in Jena Nach dem Frieden setzte er sein Studium in Berlin unter Friedrich August Wolf August Boeckh und Philipp Buttmann fort Im Fruhjahr 1816 fand er eine Anstellung als Professor am Gymnasium in Rudolstadt und ubernahm 1819 das Direktorat des neu begrundeten Gymnasiums in Neuwied das er 1821 niederlegte Im selben Jahr unternahm er eine Studienreise nach Paris und wurde nach seiner Ruckkehr 1822 in Jena ausserordentlicher Professor der Philologie Im Jahr 1826 wurde er Direktor des philologischen Seminars und Universitatsbibliothekar Ab 1829 wirkte Gottling als Honorarprofessor und Beisitzer in der Philosophischen Fakultat mit Sitz und Stimme im Senat in den er am 23 Januar 1830 eingefuhrt wurde Ab 1831 wirkte Gottling als ordentlicher Professor fur klassische Philologie ab 1849 als Professor fur griechische Sprache und ab 1852 als Professor fur Beredsamkeit Er trug ab 1842 den Titel Geheimer Hofrat und war ab 1845 Direktor des von ihm gegrundeten Archaologischen Museums in Jena Mehrfach ubernahm er das Dekanat der Philosophischen Fakultat und wirkte in den Wintersemestern 1834 1835 1843 1851 als Prorektor der Alma Mater Seine akademische Lehrtatigkeit in der er durch seine Frische und Innigkeit ausserordentlich anregend wirkte wurde nur durch langere Reisen unterbrochen 1828 nach Italien und Sizilien 1840 nach Griechenland 1846 nach Paris und London 1852 in Gesellschaft von Ludwig Preller und Hermann Hettner nochmals nach Griechenland und Konstantinopel 1840 wurde er Mitglied des Instituto di corrispondenza archeologica des heutigen Deutschen Archaologischen Instituts 1844 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften und 1846 zum ordentlichen Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Seit 1852 war er auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1 Gottling starb am 20 Januar 1869 in Jena und wurde auf dem dortigen Johannisfriedhof begraben Wirken BearbeitenGottling zahlt zu den bedeutendsten unter den Jenaer Philologen 2 Johann Wolfgang von Goethe zog ihn zur sprachlichen Durchsicht der Gesamtausgabe seiner Werke heran Gottlings Briefwechsel mit Goethe aus den Jahren 1824 bis 1831 wurde 1880 von Kuno Fischer herausgegeben Neben der Grundung des Archaologischen Museums im Jahr 1845 rief Gottling im selben Jahr die sogenannten Rosenvorlesungen ins Leben Dabei handelte es sich um einen offentlichen Vortragszyklus der jeweils im Winterhalbjahr im akademischen Rosensaal stattfand Die Vortrage aus allen Themengebieten waren ausserst popular sodass die Rosenvorlesungen insgesamt 70 Jahre lang an der Universitat Jena stattfanden Zu Gottlings bedeutendsten Werken gehoren seine Ausgaben von Aristoteles Politica Jena 1824 und Oeconomicus 1830 sowie die des Hesiod Gotha 1831 Auf dem Gebiet der griechischen Grammatik sind seine wichtigsten Veroffentlichungen Theodosii Alexandrini grammatica Leipzig 1822 Allgemeine Lehre vom Accent der griechischen Sprache Jena 1835 Geschichte der romischen Staatsverfassung von Erbauung der Stadt bis zu C Casar s Tod Halle 1840 Thusnelda Arminius Gemahlin und ihr Sohn Thumelicus in gleichzeitigen Bildnissen nachgewiesen Jena 1843 2 Ausg 1855 Funfzehn romische Urkunden Halle 1845 Die germanistischen Abhandlungen Uber das Geschichtliche im Nibelungenlied Rudolstadt 1814 und Nibelungen und Ghibellinen 1817 haben nur noch historischen Wert Seine kleineren Arbeiten sind zum grossten Teil vereinigt in Gesammelte Abhandlungen aus dem klassischen Altertum Band 1 Halle 1851 Band 2 Munchen 1863 und Opuscula academica Leipzig 1869 Literatur BearbeitenConrad Bursian Gottling Karl Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 487 489 Kuno Fischer Vorrede In Karl Wilhelm Gottling Opuscula academica Hirzel Leipzig 1869 Carl Nipperdey Memoria Goettlingii Jena 1869 Gustav Lothholz Karl Wilhelm Gottling Stargarder Programm 1876 Volker Wahl Das Fotoalbum der akademischen Senatsmitglieder von 1858 Friedrich Schiller Universitat Jena 1983 S 80 81 Wendt Karl Wilhelm Gottling und sein Verhaltnis zu Goethe In Preussische Jahrbucher 1881 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Wilhelm Gottling Quellen und Volltexte nbsp Commons Karl Wilhelm Gottling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Karl Wilhelm Gottling in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Karl Halm Karl Wilhelm Gottling Nachruf In Sitzungsberichte der konigl bayer Akademie der Wissenschaften zu Munchen Band 1 1870 S 388 391 online PDF abgerufen am 15 Februar 2017 Karl Wilhelm Gottling In Volker Wahl Das Fotoalbum der akademischen Senatsmitglieder von 1858 Friedrich Schiller Universitat Jena 1983 S 80 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Jena Erster Lehrstuhl Ferdinand Gotthelf Hand 1817 1851 Carl Nipperdey 1852 1875 Erwin Rohde 1876 1878 Rudolf Hirzel 1886 1913 Christian Jensen 1913 1917 Otto Weinreich 1918 Friedrich Zucker 1918 1961 Ernst Gunther Schmidt 1974 87 1994 Jurgen Dummer 1994 2000 Jurgen Hammerstaedt 2000 2004 Rainer Thiel seit 2005 Zweiter Lehrstuhl Karl Wilhelm Gottling 1831 1869 Conrad Bursian 1869 1874 Rudolf Scholl 1874 1876 Alfred von Gutschmid 1876 1877 Heinrich Gelzer 1878 1906 Georg Goetz 1906 1923 Johannes Stroux 1923 1924 Karl Barwick 1925 1954 Friedmar Kuhnert 1961 1981 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