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Der Gegenblattrige Steinbrech 1 Saxifraga oppositifolia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech Saxifraga innerhalb der Familie der Steinbrechgewachse Saxifragaceae 2 Gegenblattriger SteinbrechGegenblattriger Steinbrech Saxifraga oppositifolia SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie Steinbrechgewachse Saxifragaceae Gattung Steinbrech Saxifraga Art Gegenblattriger SteinbrechWissenschaftlicher NameSaxifraga oppositifoliaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Bilder 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Bluten und Blutenbesucher nbsp Fruchte und Samen nbsp Illustration aus SturmVegetative Merkmale Bearbeiten Der Gegenblattrige Steinbrech wachst als ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshohen von 1 bis 5 Zentimetern und bildet lockere Rasen oder wachst als lockere seltener feste Polsterpflanze 3 Die in kleinen grundstandigen Rosetten gegenstandig stehenden Laubblatter sind bei einer Lange von 2 5 bis 5 Millimetern verkehrt eiformig bis langlich lanzettlich Die Laubblatter sind am Rand bewimpert und besitzen am oberen Ende ein selten drei kalkausscheidendes Grubchen Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis August 3 Die Blutenstandsschafte sind meistens unbeblattert und tragen nur eine Blute Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf oft roten Kelchblatter sind bei einer Lange von 2 5 bis 5 Millimetern eiformig bis schmal eiformig und am Rand bewimpert Die Kronblatter sind zwei bis dreimal so lang wie die Kelchblatter 4 Die rosa bis purpurfarbene Blutenkrone weist einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern auf Die funf purpur rosafarbenen bis weinroten verblassenden Kronblatter sind bei einer Lange von 5 bis 20 Millimetern breit lanzettlich bis verkehrt eiformig 4 Die Staubblatter sind zwei Drittel so lang bis so lang wie die Kronblatter 4 Die Staubbeutel sind orangegelb getrocknet grauviolett 4 Der Fruchtknoten ist halbunterstandig An der Frucht befinden sich ziemlich lange spreizenden Stylodien Die Kapselfrucht ist bei einer Lange von 3 bis 6 Millimetern eiformig 4 Die hell braunen bis schwarzlichen Samen sind bei einer Lange von 0 8 bis 1 1 Millimetern eiformig mit schwach runzeliger bis fein hockeriger Oberflache 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahlen betragen 2n 26 oder 52 5 auch 39 oder 56 6 Okologie BearbeitenDie immergrunen Laubblatter ertragen Temperaturen bis 40 C ohne Schaden Die Bluten werden schon im Spatsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt Auch die Bluten sind sehr kalteresistent und ertragen Temperaturen bis 15 C Der neue Austrieb der empfindlicheren Laubblatter erfolgt erst spater wenn die Gefahr des Erfrierens voruber ist 3 Die Fruchte kommen selbst in ungunstigen Sommern und in hochsten Lagen so am Piz Linard bei einer Hohenlage von 3400 Metern zur Reife 4 Die Samen wiegen nur 0 0001 g und werden mit dem Wind ausgebreitet 4 Die wenigen Bestauber im Hochgebirge werden durch uberproportional grosse Bluten angelockt Durch den Polsterwuchs wird eine Haufung von Bluten erreicht und dadurch eine grossere Signalwirkung erzielt Blutenbesucher sind Fliegen Hummeln und Falter 4 Vorkommen BearbeitenDer Gegenblattrige Steinbrech ist in den subarktischen und subalpinen Gebieten der Nordhalbkugel weit verbreitet Er ist ein circumpolares circumboreales arctisch alpines Florenelement 7 In Mitteleuropa gedeiht er in gemassigten Gebieten in offenen steinigen Rasen und auf Moranen in Hohenlagen von 1600 bis 4500 Metern In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom im Wallis uppig bluhende Kissen des Gegenblattrigen Steinbrech auf einer Hohenlage von 4505 Metern entdeckt welche somit die hochstgelegene Blutenpflanze in Europa darstellt daruber hinaus auch weltweit der vermutlich kalteste Standort an dem eine Blutenpflanze gefunden wurde 8 Im Norden seines Verbreitungsgebietes wachst er in tieferen Hohenlagen Er wachst in Mitteleuropa in Pflanzengesellschaften der Verbande Thlaspion rotundifolii Androsacion alpinae oder Epilobion fleischeri bei Vorkommen uber einer Hohenlage von 2000 Metern auch in Pflanzengesellschaften der Klasse Seslerietea 9 Saxifraga oppositifolia besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Suden bis Gronland im Norden Dort wachst er noch bei 83 40 N auf der Kaffeklubben O die allgemein als nordlichstes festes Land der Erde gilt 10 und ist damit zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn Papaver radicatum die am nordlichsten wachsende hohere Pflanzenart Er wachst nach Osten hin bis Sibirien und Kaschmir und gehort zur Nivalflora Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Saxifraga oppositifolia erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 402 11 2 12 Je nach Autor gibt es in Europa beispielsweise bei Jalas et al 1999 von Saxifraga oppositifolia mindestens sechs Unterarten 6 Bodensee Steinbrech Saxifraga oppositifolia subsp amphibia Sund Br Bl Er war am Bodensee endemisch wuchs dort in der Assoziation Deschampsietum rhenanae 9 und gilt seit 1978 als verschollen 9 Er hatte die Chromosomenzahl 2n 26 9 Bei dieser Unterart haben die Laubblatter meist drei Einstiche am Vorderrand Die Kronblatter sind 8 bis 13 Millimeter lang 4 Die Blutezeit lag im Februar und Marz nach der Blutezeit und oft schon im Mai werden die Standorte uberschwemmt und bleiben bis Ende August vollstandig unter Wasser 4 Saxifraga oppositifolia subsp blepharophylla A Kerner ex Hayek Vollmann Sie kommt nur in den Ostalpen in Osterreich vor Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art Saxifraga blepharophylla Kern angesehen Bei dieser Unterart werden die randlichen Wimpern der Blatter gegen die Spitze langer und nicht kurzer 4 Sie steigt in den Schladminger Tauern bis 3000 Meter auf 4 Saxifraga oppositifolia subsp murithiana Tissieres Br Bl Sie kommt nur in Sudwesteuropa und in den Alpen in Spanien Frankreich Italien und in der Schweiz vor Sie steigt im Kanton Wallis bis 3800 Metern auf 4 Die Kelchzipfel sind drusig bewimpert und die Laubblatter sind am Rand fast bis zum oberen Ende bewimpert 4 Saxifraga oppositifolia L subsp oppositifolia Sie kommt in Europa in den Gebirgen West Mittel und Sudeuropas sowie in Nordeuropa vor In den Allgauer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2600 Metern auf 13 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind fur diese Unterart in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 1 Saxifraga oppositifolia subsp paradoxa D A Webb Sie kommt nur in den Pyrenaen Spanien und Frankreich vor Saxifraga oppositifolia subsp speciosa Dorfler amp Hayek Engler amp Irmscher Sie kommt nur in Mittelitalien im Gebirge vor Der Rudolph Steinbrech Saxifraga rudolphiana W D J Koch wird von manchen Autoren auch als Unterart Saxifraga oppositifolia subsp rudolphiana Hornsch Nyman zur Art Saxifraga oppositifolia gestellt In Asien gibt es beispielsweise nach Hegi 1961 4 eine weitere Unterart Saxifraga oppositifolia subsp asiatica Hayek Engl amp Irmscher Syn Saxifraga asiatica Hayek Sie kommt in Ostasien Zentralasien in Ostsibirien in Tibet Pakistan und in Kaschmir vor 14 Bilder Bearbeiten nbsp In Kanada nbsp In Gronland nbsp Auf Spitzbergen nbsp Auf der Bareninsel nbsp In Island nbsp In Schottland nbsp Im Kanton Wallis bei Zermatt nbsp In den Sudtiroler Alpen nbsp In den KarpatenLiteratur BearbeitenXaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp Bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 2003 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Pan Jintang Richard Gornall Hideaki Ohda Saxifraga Linnaeus In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 8 Brassicaceae through Saxifragaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2001 ISBN 0 915279 93 2 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 343 textgleich online wie gedrucktes Werk Luc Brouillet Patrick E Elvander Saxifra Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 136 textgleich online wie gedrucktes Werk Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gegenblattriger Steinbrech Saxifraga oppositifolia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Saxifraga oppositifolia agg Artengruppe Gegenblattriger Steinbrech FloraWeb de Saxifraga oppositifolia L Roter Steinbrech FloraWeb de Saxifraga oppositifolia subsp oppositifolia Roter Steinbrech Unterart FloraWeb de Saxifraga oppositifolia subsp amphibia Sund Braun Blanq Bodensee Steinbrech FloraWeb de Saxifraga oppositifoliasubsp amphibia Sund Braun Blanq In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 26 Februar 2023 Saxifraga oppositifoliaL subsp oppositifolia In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 26 Februar 2023 Gegenblattriger Steinbrech In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt Roter Steinbrech Saxifraga oppositifolia mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten a b Saxifraga oppositifoliaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 April 2021 a b Luc Brouillet Patrick E Elvander Saxifra Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 136 textgleich online wie gedrucktes Werk a b c Xaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp Bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 2003 ISBN 3 576 11482 3 a b c d e f g h i j k l m n o p Gustav Hegi Herbert Huber Familie Saxifragaceae S 180 185 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Jaakko Jalas Juha Suominen Raino Lampinen Arto Kurtto Atlas florae europaeae Band 12 Resedaceae to Platanaceae Helsinki 1999 ISBN 951 9108 12 2 S 156 159 S G Aiken M J Dallwitz L L Consaul C L McJannet R L Boles G W Argus J M Gillett P J Scott R Elven M C LeBlanc L J Gillespie A K Brysting H Solstad J G Harris 2007 Datenblatt Saxifraga oppositifolia L bei Flora of the Canadian Arctic Archipelago bei DELTA Home Christian Korner Blutenpflanze auf 4505 Metern Universitat Basel 24 Mai 2011 a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 489 Sagax Groenland 2007 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sagaxexpeditions com Pan Jintang Richard Gornall Hideaki Ohda Saxifraga Linnaeus In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 8 Brassicaceae through Saxifragaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2001 ISBN 0 915279 93 2 Saxifraga oppositifolia Linnaeus S 343 textgleich online wie gedrucktes Werk Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 26 Februar 2023 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 656 Saxifraga oppositifolia bei Tropicos org In Flora of Pakistan Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gegenblattriger Steinbrech amp oldid 231706825