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Das Gefecht auf der Oberalp war ein militarischer Konflikt der 1333 nach anderen Quellen 1332 zwischen dem Kloster Disentis und der Talschaft Urseren im heutigen Schweizer Kanton Uri ausgetragen wurde Gefecht auf der OberalpTeil von Disentiner KriegDatum 1332 oder 1333Ort Oberalppass Ursern Kanton Uri 46 39 31 N 8 40 16 O 46 65872 8 6712 Koordinaten 46 39 31 N 8 40 16 O CH1903 694337 168239Ausgang Sieg der UrserentalerFriedensschluss 1339KonfliktparteienUrsern Land Uri Kloster DisentisFrhr Sax Misox Hzt Habsburg OsterreichBefehlshaberKonrad von Moos Abt Martin I von SaxTruppenstarkeunbekannt unbekanntVerluste50 Verwundete 200 Gefallene und Verwundete Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenUm das Jahr 800 gelangte die Talschaft Urseren in den Besitz des Klosters Disentis die Bewohner hatten als Kolonisten aber besondere Rechte und Privilegien So durften sie beispielsweise einen eigenen Ammann wahlen der vom Abt von Disentis mit der niederen Gerichtsbarkeit belehnt wurde Die hohe Gerichtsbarkeit lag seit 1232 bei den Grafen von Rapperswil den Kastvogten von Disentis 1239 1240 bildete der Stauferkaiser Friedrich II die Reichsvogtei Urseren Durch das Aussterben der Rapperswiler gelangte die Reichsvogtei uber Ursern 1283 an das Haus Habsburg Das Verhaltnis zwischen der Abtei und Ursern war jedoch oft stark gespannt Uri versuchte verschiedentlich die Talschaft Ursern in seine Gewalt zu bringen um den Gotthardpass vollig unter seine Kontrolle bringen zu konnen 1317 wurde Heinrich von Hospental als habsburgischer Parteiganger von Konig Ludwig dem Bayern abgesetzt und das Amt des Ammanns und Untervogts an den Ursner Konrad von Moos ubertragen der aus dem niederen Adel stammte und auch das Urner Landrecht innehatte Verlauf BearbeitenIm Jahr 1323 besetzte Uri das Urserental und vertrieb den osterreichisch gesinnten Vogt 1331 erfolgte ein urnerischer Ubergriff ins Livinental das unter der Hoheit des Herrn von Mailand Azzo Visconti 1302 1339 und des Mailander Erzbischofs Aicardo Antimiani 1317 1339 stand und mit dem Urseren im Streit war Dann erging wahrscheinlich 1333 auf Drangen der Herzoge Albrecht II und Otto IV von Habsburg und unter Vorgabe des von letzteren erhaltenen Reichsvogtei ein Befehl des neuen Disentiner Abtes ab 1330 oder 1331 Martin I Freiherr von Sax Misox 1295 1333 an Ursern den Urnern den Weg uber den Gotthard zu versperren Diese beriefen sich auf ihre hergebrachten Freiheiten wonach sie bei Landkriegen in Frieden leben sollten und verweigerten dies mit Verweis auf ihre Verbindung mit Uri und dem Reichsvogt von Moos Nachdem das Kloster Disentis sich zum Krieg rustete und sich wieder des Tales zu bemachtigen suchte wurde deren Truppenaufgebot von den Urserentalern und zugezogenen Urnern unter deren Banner welche mittlerweile zudem mit Freiherr Donat von Vaz 1337 1338 verbundet waren sowie Schwyzern und Unterwaldnern auch Zurich wurde von den Waldstatten um Hilfe ersucht unter Reichsvogt Konrad von Moos auf dem Oberalppass geschlagen 1 Bei dem Gefecht sollen 200 nach anderen Quellen gar 500 der abtischen Truppen gefallen sein wahrend die Gegner nur 50 Verwundete zu beklagen gehabt haben sollen 2 Der abtische Hauptmann wurde gefangen und gegen ein Losegeld von 1000 Pfund wieder auf freien Fuss gesetzt 3 Folgen BearbeitenAls nach dem Tod von Abt Martin 1333 mit Thuring von Attinghausen 1353 ein Urner Landmann Abt von Disentis wurde konnte sich Ursern in der Folgezeit weitgehend selbst verwalten Ab 1333 war Disentis teil eines von den umliegenden Adelsherrschaften vereinbarten Landfriedens darunter Albrecht I von Werdenberg Heiligenberg um 1365 ab 1327 Reichsvogt von Uri Schwyz und Unterwalden und Johann von Attinghausen nach dem Tod seines Vaters Werner 1321 29 Landammann von Uri wodurch bis zum Ende dieses Landfriedens 1338 von weiteren Feindseligkeiten abgesehen wurde 1335 erhielten die Urseren und Livinentaler von Franchino Rusca 1339 Herr von Como und Bellinzona die Zollfreiheit in dessen Gebiet zugesprochen Ein formlicher Friedensvertrag kam erst 1339 zustande 4 Dieser wahrte die inneralpinen Handelsinteressen im Gebiet von Gotthard Oberalp Lukmanier Furka sowie San Giacomo Pass 1354 bestatigte Konig Karl IV die Unverausserlichkeit der Reichsvogtei Ursern 1382 verlieh der deutsche Konig Wenzel Ursern mit einem Freiheitsbrief die Reichsfreiheit der Ammann fungierte fortan zugleich auch als Hochrichter Diese Freiheit wurde mehrfach bestatigt zuletzt durch Kaiser Maximilian II 1566 Am 12 Juni 1410 schloss die Talschaft Ursern aufgrund der bedrangten Lage vor allem durch das Livinental und Bellinzona mit dem Kanton Uri ein ewiges Landrecht und gelangte so zur Alten Eidgenossenschaft Uri ubernahm als Schirmort die Vertretung gegen aussen und behielt sich die Oberhoheit im Krieg vor Ursern blieben im Inneren jedoch weitgehende Freiheiten teilweise das eigene Gericht sowie Alpen und Allmenden Fur die Ursner bedeutete das Landrecht einen Verlust an Autonomie da Uri einseitig den Vertrag kundigen konnte dagegen aber die Ursner zu einer Erneuerung desselben verpflichten konnte Daher pflegten letztere in der Folgezeit gewisse Vorbehalte gegenuber den Urnern obwohl sie durchaus auch von der ab 1403 einsetzenden Sudexpansion Uris profitierten Das Landrecht wurde immer wieder erneuert zuletzt 1779 1649 wurden die letzten Verpflichtungen gegenuber dem Kloster Disentis welches offenbar bereits 1426 auf seine weltlichen Anspruche und Rechte verzichtete 5 auf Drangen Uris losgekauft Literatur BearbeitenHans Stadler Ursern In Historisches Lexikon der Schweiz Jurg Simonett Oberalppass In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Karl Franz Lusser Der Kanton Uri historisch geographisch statistisch geschildert 1834 S 122 Josef Anton Henne Neue Schweizerchronik furs Volk Band 1 1828 S 273 Hans Jacob Leu Allgemeines Helvetisches Eydgenossisches oder Schweitzerisches Lexicon Band 18 1763 S 769 Johannes von Muller Der Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft Zweyter Theil Von dem Aufbluhen der ewigen Bunde 1824 S 96 Johann Gottfried Ebel Anleitung auf die nutzlichste und genussvollste Art die Schweiz zu bereisen 1842 S 576 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht auf der Oberalp amp oldid 239276777