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Graf Albrecht I von Werdenberg Heiligenberg um 1365 war ein uber die Grafen von Montfort von den Pfalzgrafen von Tubingen abstammender Graf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGraf Albrecht I war der jungste Sohn von elf Kindern des Hugo II von Werdenberg Heiligenberg und der Eufemia von Ortenburg sowie Urenkel Rudolfs I von Montfort Werdenberg 1243 Durch seine enge Verbindung mit dem Herzog und Konig Albrecht I fuhlte sich sein Vater Hugo II wohl veranlasst dem jungsten seiner drei Sohne den Namen Albrecht zu geben und ebendieser hat sich besonders hervorgetan Albrecht I erscheint zuerst als Zeuge in einer Urkunde vom 25 August 1308 Wie sein alterer Bruder und seine Sargansischen Vettern trat Albrecht den Gepflogenheiten seines Hauses folgend zunachst in Dienstverhaltnisse zu den osterreichischen Herzogen und ergriff die Partei Friedrichs des Schonen Nachher aber wusste er sich in seiner langen Laufbahn mit Ludwig dem Bayern und Karl IV nicht weniger gut zu stellen Von Konig und Kaiser Ludwig ist er zum Reichslandvogt um den Bodensee und zum Reichsvogt der Lander Uri Schwiz und Unterwalden ernannt worden 1327 und 1331 urkundet Albrecht unter diesen Titeln und Konig Karl IV ernannte ihn 1348 zum capitaneus et defensor episcopi Tridentini Nach Johannes von Winterthur sei Albrecht auch mehrmals mit Konig Johann von Bohmen gegen die Heiden gezogen habe sich dabei durch ganz besondere Tapferkeit ausgezeichnet von diesen Zugen eine vornehme junge Heidin mit nach Hause gebracht und im Frauenkloster zu Bludenz versorgt Deutet die Teilnahme an solchen Fahrten auf eine Lust an Abenteuern so zeugt die Art und Weise wie Albrecht seine hohen Verbindungen zur Erweiterung und Abrundung seiner Herrschaft zu benutzen wusste von kluger Berechnung und politischem Verstandnis Unverkennbar tritt doch daraus sein Plan hervor im Anschluss an die schon fruher als Pfand vom Reiche an das Haus Werdenberg gelangte Burg und Stadt Rheineck vor allem eine gesicherte feste Stellung zwischen den Grafen von Montfort und dem Abte von St Gallen seinen machtigsten und gefahrlichsten Nachbarn und Rivalen und zugleich eine bessere und gesichertere Verbindung seiner Stammlande im oberen Rheintal mit der Herrschaft Heiligenberg zu gewinnen 1344 liess er sich fur den Dienst und Schaden den er in Baiern genommen die Reichsvogtei uber den grossten Teil des spateren Appenzellerlandes und die nachsten Umgebungen des Klosters St Gallen um 600 Mark Silber verpfanden Abt Hermann beeilte sich die drohende Gefahr in werdenbergische Abhangigkeit zu geraten durch Bezahlung der Pfandsumme an Albrecht zu beseitigen und sich selbst fur Dienstverpflichtungen die er dem Kaiser gegenuber einging 600 Mark auf die Vogtei schlagen zu lassen 1345 Im Jahr 1347 gelang es Albrecht aber die Reichsvogtei Rheintal mit der Stadt Altstatten und dem schonen Kehlhof Tal mit dem dazu gehorigen Gericht unmittelbar bei Rheineck als Pfandschaften an sich zu bringen fur die keine baldige Rucklosung zu befurchten war Diese Erwerbungen mussen dem Hause Montfort umso unangenehmer gewesen sein als ihnen schon 1330 diejenige der in seinem Rucken gelegenen alten Grafschaft im Allgau jetzt zum Eglof genannt vorausgegangen war Es ist wahrscheinlich dass auch die Erwerbung der oberhalb an Werdenberg angrenzenden Herrschaft Wartau mit der stattlichen Burg Wartau auf Albrecht zuruckgeht der damit den Sarganser Grafen naher auf den Leib ruckte und auch seine Stellung gegen diese starkte Dagegen verausserte er seinen im Machtbereich der Toggenburger gelegenen Besitz der die Gefahr von Konflikten mit dem tatkraftigen Geschlecht in sich barg und bei seiner ausgesetzten Lage in einem solchen Fall kaum haltbar gewesen ware So schien das Haus Werdenberg Heiligenberg um die Mitte des 14 Jahrhunderts machtiger als je dazustehen umso fester als seit dem Jahre 1334 Albrecht I der Einzige seines Stammes war und dessen ganze Gewalt in seiner Hand vereinigte Da mochte es wohl ohne ernstliche Gefahrdung gelegentlich grosseres und kleineres Missgeschick bei den vielfaltigen Zerwurfnissen leiden in die der unruhige Mann der Reihe nach mit fast allen Nachbarn seiner vielgestaltigen Gebiete geriet Aber noch in den letzten Jahren Albrechts I bereitete sich die entscheidende Wendung in dem Geschick des Hauses vor Im Anschluss an Habsburg Osterreich war es emporgekommen durch den Gegensatz zu Habsburg Osterreich sollte es untergehen Im November 1355 kam es zu einem ersten heftigen Streit mit Herzog Albrecht II von Osterreich weil sich Graf Albrecht von Werdenberg Heiligenberg dem Bischof von Konstanz gegen den Herzog angeschlossen hatte Heiligenberg wurde von dem osterreichischen Vogt hart bedrangt und der Vorhof des Schlosses eingenommen Doch sohnten sich die Gegner im Januar 1356 wieder aus wahrscheinlich durch Vermittlung des Kaisers und dieser erste Zusammenstoss mit Osterreich konnte als eine rasche und ohne weitere Folgen vorubergehende Fehde betrachtet werden wie sie damals alltaglich war Schon bedenklicher war es als Albrecht im Januar 1360 mit den Grafen von Montfort Feldkirch in offenen Krieg uber das Erbe der am 29 Marz 1359 im Mannesstamm ausgestorbenen Linie Montfort Tosters geriet Dabei stellten sich Graf Rudolf III von Feldkirch und seine Sohne unter den Schutz des weitsichtigen Herzogs Rudolf IV von Osterreich um sich vor der Rache der Werdenberger fur den Uberfall der linksrheinischen Gebiete und deren Verwustung zu sichern Mit allen ihren Festen Leuten und Gutern verpflichteten sie sich dem Herzog zu Dienst und Gehorsam wogegen dieser seinen Landvogt in Schwaben und Elsass anwies sie gegen Albrecht I von Werdenberg Heiligenberg und seinen Sohn Albrecht II von Werdenberg Heiligenberg zu schirmen und die zwei Grafen zur Herausgabe der zu ihren Handen genommenen zwei Tochter und Guter des letzten Grafen von Montfort Tosters zu zwingen Dazu kam es aber nicht Eine osterreichische Heeresmacht erschien nicht in diesen obern Landen und ein glucklicher Handstreich des jungen Albrecht II des einzigen Sohnes Albrechts I fuhrte zu einem glucklichen Ausgang des erbitterten Kampfes fur die Werdenberger Es gelang Albrecht II im Juli 1361 den Grafen Rudolf von Montfort Feldkirch mit seinem altesten Sohn Ulrich auf dem Bodensee aufzufangen als sie von Arbon nach Lindau fahren wollten Um die Freiheit wieder zu erhalten mussten sie sich zu einem Frieden herbeilassen in dem die Werdenberger alles Verlorene zuruck erhielten und ihre Anspruche an das Erbe von Tosters behaupteten So konnte Albrecht I seine Tage in Ruhe beschliessen aber die werdenbergische Herrschaft war durch den Montforter Krieg doch heftig erschuttert und geschwacht die Grafen in grosse Geldnote und Prozesse verwickelt und die eingeleitete enge Verbindung der ihnen nun erst recht feindlich gesinnten Montforter mit Osterreich gewann umso bedrohlichere Gestalt als dieses so gewaltig herangewachsene und um sich greifende Haus nicht bloss im Jahr 1363 das Hinterland der vorarlbergischen Landschaften Tirol an sich brachte sondern zwei Jahre spater 8 April 1365 durch den Ankauf der ansehnlichen Feste Neuburg bei Koblach mitten in dem bisher unbestrittenen Machtbereich des ursprunglichen Hauses Montfort Werdenberg festen Fuss fasste Um diese Zeit muss Albrecht I gestorben sein Am 16 Mai 1364 wird er zum letzten Mal in einer Urkunde Karls IV erwahnt durch welche der Kaiser den Grafen Albrecht I seinen Sohn Albrecht II und dessen altesten Sohn Hugo IV aller Achtspruche enthebt die gegen sie auf irgendeinem Landgericht ergangen seien und die Klager welche diese Achtspruche ausgewirkt haben an das kaiserliche Hofgericht verweist Familie BearbeitenAlbrecht I war mit Katharina von Kiburg verheiratet und hatte mit ihr folgende drei Kinder 1 Albrecht II Graf von Werdenberg Heiligenberg um 1345 1 Mechthild von Montfort Tettnang 2 Agnes von Hohenzollern Nurnberg Hartmann von Werdenberg 1338 Rudolf von Werdenberg 1338 Von den Urenkeln Albrechts I ist vor allem einer bemerkenswert Rudolf II von Werdenberg Rheineck um 1370 um 1420 weil er sich in seiner Bedrangnis vorubergehend den Appenzellern in ihrem Kampf gegen Herzog Friedrich IV von Tirol und den Adel ringsum angeschlossen hat und deswegen sehr unverdientermassen zu einem uber Standesvorurteile erhabenen Freiheitshelden erklart wurde Literatur BearbeitenHermann Wartmann Werdenberg Grafen von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 749 759 Einzelnachweise Bearbeiten Geneall Normdaten Person GND 138529752 lobid OGND AKS VIAF 90812795 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht I von Werdenberg HeiligenbergKURZBESCHREIBUNG Graf von Werdenberg HeiligenbergGEBURTSDATUM 13 Jahrhundert oder 14 JahrhundertSTERBEDATUM um 1365 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht I von Werdenberg Heiligenberg amp oldid 231818879