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Gunther XLI von Schwarzburg Arnstadt genannt der Streitbare Bellicosus 25 September 1529 in Sondershausen 23 Mai 1583 in Antwerpen war von 1552 bis 1571 regierender Graf der Grafschaft Schwarzburg und seit 1571 Graf von Schwarzburg Arnstadt Graf Gunther XLI von Schwarzburg Arnstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraf Gunther XLI war der alteste Sohn des Grafen Gunther XL von Schwarzburg 1499 1552 welcher der Reiche oder der mit dem fetten Maule genannt wurde und der Grafin Elisabeth 1507 in Budingen 14 Mai 1572 in Sondershausen 1 eine Tochter des Grafen Philipp von Isenburg Budingen zu Ronneburg Gunther XL vereinigte alle schwarzburgischen Besitzungen mit Ausnahme der Herrschaft Leutenberg Nach seinem Tod am 10 November 1552 regierten die vier uberlebenden Sohne zuerst gemeinsam die noch unmundigen wurden von der Mutter unterstutzt doch 1571 entschlossen sie sich zur Teilung ihrer Grafschaft Gunther XLI besuchte 1547 die Universitat Erfurt Bereits 1549 ging er an den Hof des Grafen Wilhelm von Nassau nach Dillenburg und Ende 1550 an den Hof Karls V nach Wien wo seine militarische Laufbahn als Truchsess begann Im Jahr 1553 zog er mit dem kaiserlichen Heer nach Metz um diese Stadt letztlich ohne Erfolg zuruckzuerobern Nach dem Scheitern dieses Feldzuges begleitete der Graf 1554 den spateren spanischen Konig Philipp II zu dessen zukunftigen Gemahlin Maria I nach London 1555 hielt sich Gunther XLI in Brussel auf bekam dort von Karl V 10 000 Gulden geschenkt und besuchte danach sein Stammland Wenig spater diente er wieder als Obrist in den deutschen Garden und kampfte im Jahr 1557 siegreich bei Saint Quentin Um die Jahreswende 1559 60 unternahm Graf Gunther im Auftrag Wilhelms von Oranien am Dresdner Hof die ersten Schritte zur Werbung um Anna der Nichte des sachsischen Kurfursten August Dem Schwarzburger gelang es den Kurfursten fur eine Ehe seiner Nichte mit dem Oranier zu gewinnen Die konfessionellen Bedenken des sachsischen Kurfursten wurden beseitigt und schon im Mai 1560 schrieb August vielsagend an den Landgrafen Philipp von Hessen Dan obwol die ware religion in iren landen noch zur zeit offentlich nicht predigen lassen dorfte so were derselben hertzlich geneigt Es sollte auch dem freulein ir gewissen in religionssachen frei gelassen ir auch ein evangelischer predicant und der rechte gebrauch der sacrament in iren zimmer unverhindert gestatte werden Am 17 November 1560 vermahlte sich Gunther XLI von Schwarzburg aus politischen Grunden mit einer Schwester Wilhelms von Oranien Katharina von Nassau Dillenburg 1543 1624 Das Paar lebte danach einige Zeit in Arnstadt und investierte die von Karl V geschenkten 10 000 Gulden in den Ausbau des graflichen Schlosses Neideck In den Jahren 1563 bis 1565 diente Graf Gunther gemeinsam mit seinen Brudern Johann Gunther I und Albrecht VII dem danischen Konig Friedrich II im Dreikronenkrieg gegen Schweden Anfang 1566 weilte Gunther XLI erneut in den Niederlanden Wilhelm von Oranien richtete am 12 Marz 1566 auf dem Schloss des Grafen von Hoogstraten eine Abschiedsfeier fur seinen in das Reich zuruckkehrenden Schwager aus Aber die Feier war nur ein Vorwand Zu dem Festbankett erschienen neben Oranien und dem Gastgeber die Grafen Egmont Hoorn Bergen Meghen und Montigny die dort ihr Handeln gegen die Generalstatthalterin Margarethe von Parma absprachen Wenige Wochen spater kampfte der Schwarzburger im Dienst des Kaisers Maximilian II gegen die Turken in Ungarn Gunther der sich auf diesem Feldzug den Beinamen der Streitbare erwarb wurde von Maximilian nicht geachtet Der Graf stritt haufig mit dem Kaiser und gehorchte nicht dessen Befehlen und Anweisungen So protestierte Gunther energisch gegen die beabsichtigte Belagerung von Gran So kann Graf Gunther nichts als stolzieren verhindert mehr als er Gutes macht Unter anderen hat Graf Gunther die 1500 Pferde in der Musterung aber sooft man sie gebraucht hat oder gezogen ist hab ich nie mehr als 1000 gesehen Ich will mich wohl dreimal bedenken ehe ich diesen Obristen wieder gebrauche schrieb Maximilian verargert nach Wien Trotzdem liess der Kaiser den Schwarzburger Grafen nicht fallen er ernannte ihn zum Reichshofrat und betraute ihn mit diplomatischen Aufgaben 1567 wirkte Gunther XLI im Auftrag des Kaisers im Dienst des sachsischen Kurfursten August Er beteiligte sich an der Belagerung von Gotha Grumbachsche Handel und uberfuhrte danach den entmachteten Herzog Johann Friedrich II den Mittleren von Sachsen Gotha Eisenach nach Wien Von 1568 bis 1573 beriet Graf Gunther den spanischen Generalstatthalter Herzog von Alba in den Niederlanden Die Jahre danach verbrachte Gunther in seinen Stammland Im Jahr 1582 entsandte Kaiser Rudolf II den Schwarzburger erneut in die sudlichen Niederlande Dort diente Gunther dem Generalstatthalter Erzherzog Matthias als Geheimer Rat nbsp Epitaph fur Graf Gunther XLI von Schwarzburg und seine Frau Katharina von Nassau Dillenburg in der Liebfrauenkirche Arnstadt Am 23 Mai 1583 verstarb Gunther XLI genannt der Streitbare in Antwerpen Sein Leichnam wurde von Antwerpen nach Delft transportiert dann von Delft aus per Schiff nach Emden gebracht und danach von Emden nach Sondershausen uberfuhrt Dort wurde Gunther XLI bestattet 1585 wurde die Leiche nach Arnstadt uberfuhrt wo sie am 7 November in der Grabkapelle der Liebfrauenkirche dem Wunsch des Verstorbenen entsprechend beigesetzt wurde Ein acht Meter hohes Epitaph an der Ostwand aus dem Jahr 1590 zeigt Graf Gunther XLI als Standfigur neben seiner Gemahlin 2 Die Ehe zwischen Gunther und seiner Frau Katharina blieb kinderlos Nach Gunthers Tod kam es unter seinen jungeren Brudern zur sogenannten Ilmischen Hauptlandesteilung Johann Gunther I 1532 1586 erhielt Gebiete um Arnstadt und Sondershausen und ist der Stifter der Linie Schwarzburg Sondershausen Albrecht VII 1537 1605 bekam den Besitz um Rudolstadt und begrundete die Linie Schwarzburg Rudolstadt Ein weiterer Bruder Wilhelm 1534 1597 dessen zwei Ehen kinderlos blieben erhielt Frankenhausen Dessen Erbe Frankenhausen mit Heringen und Kelbra kam 1598 an Rudolstadt Siehe auch BearbeitenStammliste des Hauses SchwarzburgLiteratur BearbeitenHans Eberhardt Gunther XLI der Streitbare In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 264 f Digitalisat Bernhard Anemuller Gunther XLI In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 142 f Gunther XLI Graf von Schwarzburg in Diensten Karls V und Philipps II in den Niederlanden 1550 1551 1559 1583 Bearb von Jens Beger Eduardo Pedruelo Martin Jose Luis Rodriguez de Diego Joachim Emig und Jochen Lengemann Projektkoordination Jochen Lengemann Veroffentlichung des Thuringischen Staatsarchivs Rudolstadt Veroffentlichungen des Historischen Vereins fur Schwarzburg Gleichen und Hohenlohe in Thuringen 1 Weimar 2003 ISBN 3 89807 056 5 Carl Eduard Vehse Die Hofe zu Thuringen Kiepenheuer Leipzig 1994 ISBN 3 378 00561 0 Klaus Vetter Wilhelm von Oranien Akademie Verlag Berlin 1987 ISBN 3 05 000247 6 Friedrich Apfelstedt Das Haus Kevernburg Schwarzburg von seinem Ursprunge bis auf unsere Zeit Dargestellt in den Stammtafeln seiner Haupt und Nebenlinien und mit biographischen Notizen uber die wichtigsten Glieder derselben Sondershausen 1890 Digitalisat Neudruck 1996 ISBN 3910132294 Johann Christian August Junghans Geschichte der Schwarzburgischen Regenten Leipzig 1821 S 168ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunther XLI im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gunther XLI in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Thilo Irmisch Elisabeth von Schwarzburg geborene Grafin von Ysenburg Eine Lebensgeschichte aus dem sechzehnten Jahrhundert Vortrag 24 September 1872 Abdruck in der Rubrik Kleines Feuilleton von Der Deutsche 1895 Nr 164 bis 171 Hier Der Deutsche 1895 Nr 164 und 169 Epitaph fur Graf Gunther XLI und Katharina von NassauNormdaten Person GND 101421745 lobid OGND AKS LCCN n2001065925 VIAF 5294311 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther XLI ALTERNATIVNAMEN Gunther der StreitbareKURZBESCHREIBUNG Graf von Schwarzburg und Schwarzburg ArnstadtGEBURTSDATUM 25 September 1529GEBURTSORT SondershausenSTERBEDATUM 23 Mai 1583STERBEORT Antwerpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther XLI Schwarzburg Arnstadt amp oldid 230884948