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Fritz Schmenkel 14 Februar 1916 in Warsow Kreis Randow 22 Februar 1944 in Minsk war ein deutscher Kommunist und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus der wahrend des Zweiten Weltkrieges an der Seite weissrussischer Partisanen kampfte und spater hingerichtet wurde Fritz SchmenkelInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Postume Ehrungen 3 Medien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Hans Werner Schmenkel wurde 1916 als Sohn des Ziegeleiarbeiters 1 Paul Krause in Warsow im Kreis Randow heute Szczecin Warszewo Polen geboren Sein Vater war ein entschiedener Gegner der nationalsozialistischen Ideologie er soll 1932 bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Angehorigen der SA ums Leben gekommen sein Die Staatssicherheit ermittelte allerdings spater dass der Vater kein KPD Mitglied war und erschossen wurde als er betrunken einen Polizisten angriff 2 Schmenkel wuchs vor allem bei seiner Grossmutter vaterlicherseits auf die ihn anfanglich pragte Nach dem gewaltsamen Tod des Vaters ruhte der Unterhalt der Mutter zum grossten Teil auf Schmenkels Schultern so dass er zunachst als Landarbeiter spater als Kutscher auf dem Gut Kuckenmuhl in Warsow arbeitete Im Oktober 1936 wurde er als 20 Jahriger zum Reichsarbeitsdienst nach Beuthen eingezogen Dort lernt auch er seine spatere Frau Erna Schafer kennen die er 1937 heiratete Aus dieser Ehe gingen zwei Tochter und ein Sohn hervor Anfang des Jahres 1938 zog das junge Paar in das schlesische Guhlichen wo Schmenkels Schwiegereltern lebten Da Schmenkels Schwiegervater SA Mitglied war blieben innerfamiliare politische Auseinandersetzungen nicht aus 3 Im Dezember 1938 wurde Schmenkel zur Wehrmacht eingezogen wo er eine Ausbildung zum Kanonier erhielt Der Dienst in Uniform war ihm zuwider und seine Disziplinlosigkeit brachte ihm mehrmals eine Arreststrafe ein Nach wiederholtem unerlaubten Entfernen von der Truppe zuletzt im Oktober 1939 wurde Schmenkel verhaftet und 1940 von einem Kriegsgericht zu 18 Monaten Haft verurteilt die er im Wehrmachtgefangnis Torgau 4 und im Lager Cobnik verbusste Im Juli 1941 kurz nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion meldete sich Schmenkel freiwillig an die Ostfront offensichtlich mit der Absicht bei einem Fronteinsatz uberzulaufen Im November 1941 nur einige Wochen nach seiner Verlegung an die Front als Angehoriger des 1 Artillerieregiments der 186 Infanteriedivision desertierte er und fluchtete in die Walder von Smolensk Von dort aus gelang es ihm zu einer Partisaneneinheit Kontakt aufzunehmen Nach anfanglichem Misstrauen langen Verhoren und einem letztlich abgelegten Schwur 1 Ich ein Burger Deutschlands und Sohn eines Kommunisten schwore dass ich die Waffe nicht eher aus der Hand legen werde bis die russische Erde und mein Vaterland vom faschistischen Geschmeiss befreit sind begann er ab Februar 1942 regelmassig an Operationen der Partisanen vor allem als Aufklarer teilzunehmen Anfangs hatte er keine eigene Waffe und wurde von sowjetischen Bewachern begleitet Erst als er einem von ihnen nach dessen Verwundung die Waffe entriss und mit dieser einen sich ihm aufzeigenden Hinterhalt durch das Erschiessen deutscher Soldaten aufdeckte und so den Partisanen den Sieg ermoglichte vertrauten ihm die Partisanen Schmenkel nutzte auch immer wieder seine deutsche Uniform um Uberfalle auf deutsche Posten zu ermoglichen oder einzelne Fahrzeuge und ihre Insassen zu uberrumpeln Bereits im Fruhjahr 1943 erhielt er vom Prasidium des Obersten Sowjets der UdSSR fur seine aktive Partisanentatigkeit den Rotbannerorden Schmenkel wurde auf Einsatze im Hinterland des Gegners vorbereitet Nachdem er als Kundschafter Ende Dezember 1943 die Frontlinien uberschritten hatte geriet er in einen Hinterhalt und wurde festgenommen da er trotz seiner sowjetischen Uniform wegen seines gebrochenen Russischs auffiel Am 15 Februar 1944 wurde er von einem deutschen Kriegsgericht in Minsk zum Tode verurteilt und eine Woche spater am 22 Februar 1944 durch ein Erschiessungskommando hingerichtet 5 Schmenkels Familie liess sich nach Kriegsende im sachsischen Plauen nieder wo seine Frau in einer Plauener Baumwollspinnerei tatig war Schmenkels Sohn Hans war nach seinem Wehrdienst im Ministerium fur Staatssicherheit tatig 3 Postume Ehrungen BearbeitenNachdem Fritz Schmenkel 1964 postum den Titel Held der Sowjetunion erhalten hatte wurde in der DDR eine grossere Zahl Strassen Schulen und anderer Einrichtungen nach ihm benannt Auch das Jagdfliegergeschwader 1 der NVA trug bis zu seiner Auflosung 1990 seinen Namen 1977 produzierte die DEFA den Film Ich will euch sehen uber Fritz Schmenkel Nach der Wende verschwand vielerorts der Name Fritz Schmenkel So wurde beispielsweise 1992 die Fritz Schmenkel Strasse in Berlin Karlshorst in Rheinsteinstrasse ruckbenannt 6 An dieser Strasse befindet sich das Gebaude des heutigen Museums Berlin Karlshorst in dem im Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterschrieben wurde Am Gebaude der Betriebsberufsschule des RAW Franz Stenzer in Berlin Friedrichshain gab es unter einer Portrat Relieftafel eine Gedenktafel mit folgender Inschrift Fritz Schmenkel geb am 16 Februar 1916 ein Leben als Kommunist und Patriot Ermordet von den Faschisten am 22 Februar 1944 Die Grundorganisation der Gesellschaft fur Sport und Technik GST dieser Schule trug den Ehrennamen Fritz Schmenkel wie die Schrift auf einer grossen Putzflache neben dem Eingang verkundete 1 Medien BearbeitenFilm 1977 Ich will euch sehen mit Walter Plathe als Fritz Schmenkel Literatur BearbeitenWolfgang Neuhaus Das erste Gefecht In Tatsachen Band 64 Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1967 DNB 458302384 Wolfgang Neuhaus Kampf gegen Sternlauf Der Weg des deutschen Partisanen Fritz Schmenkel 4 Auflage Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1980 Boris Polewoi Die Reportagen meines Lebens Volk und Welt Berlin 1980 DNB 820301000 Teodor Gladkow In den Waldern von Smolensk Der Weg des deutschen Antifaschisten Fritz Schmenkel Verlag Neues Leben Berlin 1983 DNB 891094350 Hermann Ernst Schauer Bleib aufrecht mein Sohn Eine autobiographische Erzahlung Reihe Autobiographien Band 23 Trafo Berlin 2005 ISBN 3 89626 276 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Schmenkel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fritz Schmenkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hermann Ernst Schauer Fritz Schmenkel deutscher Antifaschist und sowjetischer Partisan PDF 1 1 MB Hendrik Lasch Erinnerungspolitik Ein beinahe unbekannter Soldat nd aktuell 22 Februar 2023Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hans Maur Gedenkstatten der Arbeiterbewegung in Berlin Friedrichshain hrsg von der Bezirksleitung der SED Bezirkskommission zur Erforschung der Geschichte der ortlichen Arbeiterbewegung in Zusammenarbeit mit der Kreiskommission zur Erforschung der Geschichte der ortlichen Arbeiterbewegung bei der Kreisleitung Berlin Friedrichshain der SED 1981 S 116 ff Hendrik Lasch 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