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Graf Friedrich Wilhelm von Redern 9 Dezember 1802 in Berlin 5 November 1883 ebenda war ein preussischer Oberstkammerer Wirklicher Geheimer Rat General der Kavallerie und Generalintendant fur Schauspiel und Musik Komponist und Politiker Er war einer der Schlusselfiguren im kulturellen Leben Berlins der 1830er und 1840er Jahre und als Vertrauter dreier preussischer Monarchen 50 Jahre lang eine einflussreiche Personlichkeit bei Hof Wilhelm Friedrich Graf von Redern um 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Generalintendant 1 2 Militarlaufbahn 1 3 Politiker 1 4 Komponist 1 5 Grossgrundbesitzer 2 Memoiren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAls Spross havellandischen Uradelsgeschlechts von Redern wurde Friedrich Wilhelm von Redern dem Koniglichen Kammerherrn und Hofmarschall beim Prinzen Heinrich von Preussen Wilhelm Jakob Moritz Graf von Redern 1750 1816 und seiner zweiten Frau Wilhelmine von Otterstedt 1772 1842 als altester Sohn geboren Er studierte seit 1821 Jura an der Universitat Berlin und trat 1823 in preussische Staatsdienste Bereits zwei Jahre spater erhob Kronprinz Friedrich Wilhelm IV den jungen Edelmann wie auch hochgebildeten Schongeist zum koniglichen Kammerherrn bei seiner Gemahlin der Kronprinzessin Elisabeth Am 19 Dezember 1834 heiratete er zu Hamburg Dorothea Sophia Bertha Jenisch 1811 1875 eine Tochter des wohlhabenden Hamburger Kaufmanns und Senators Martin Johann Jenisch d A Aus der Ehe ging eine Tochter Wilhelmine Adelaide Marie Luise 27 Marz 1846 hervor 1 Generalintendant Bearbeiten nbsp Palais Redern in Berlin Pariser PlatzMit kunstlerischen Neigungen und ausgesprochen musikalischer Begabung ausgestattet wurde er als Nachfolger des Grafen Bruhl 1828 zunachst vorlaufig ab 1832 dann endgultig mit der Generalintendantur der Koniglichen Schauspiele betraut In dieser Funktion war er bis 1842 zustandig fur das Berliner Konigliche Schauspielhaus am Gendarmenmarkt und die Konigliche Oper Unter den Linden Die herausgehobene offentliche Stellung veranlasste ihn sein Redernsches Palais am Pariser Platz durch den mit ihm befreundeten Architekten Karl Friedrich Schinkel von 1830 bis 1833 zu einem reprasentativen Stadtpalais ausbauen zu lassen das zu den bedeutendsten Orten des gesellschaftlichen Lebens Berlins zahlte und auch Hort seiner erlesenen Kunstsammlung war Das unter Denkmalschutz stehende Stadtpalais wurde 1906 fur den Bau des Hotel Adlon abgebrochen Graf Redern war mit Felix Mendelssohn Bartholdy und Giacomo Meyerbeer befreundet sowie mit Goethe Schlegel und den Gebrudern Alexander und Wilhelm von Humboldt gut bekannt Ab 1842 leitete er fur Konig Friedrich Wilhelm IV als Generalintendant die Konigliche Hofmusik und bestimmte damit auch die Geschicke des Koniglichen Hof und Domchores und samtlicher Militarchore Ebenfalls 1842 wurde er Wirklicher Geheimer Rat Militarlaufbahn Bearbeiten nbsp Friedrich Wilhelm von RedernRedern trat 1823 ein Freiwilliger fur ein Jahr ins Garde Schutzen Bataillon ein und wurde 1824 zur Reserve entlassen 1825 wurde er Sekondeleutnant der Kavallerie beim II Bataillon des 8 Landwehr Regiments und wechselte 1842 zum II Bataillon des 24 Landwehr Regiments Seine Beforderung zum Premierleutnant erfolgte 1843 die zum Rittmeister 1844 Er hat 1846 den Charakter und 1853 das Patent zum Major erhalten 1861 avancierte er zum Oberstleutnant und 1862 zum Oberst Redern erhielt 1863 den Charakter als Generalmajor und wurde zu den Offizieren a la suite der Armee gestellt Weiterhin erhielt er 1866 den Charakter als Generalleutnant sowie 1877 den als General der Kavallerie Politiker Bearbeiten Redern beherrschte als Mann von Welt nicht nur die Klaviatur des Pianos sondern auch die der Hofintrige Unter dem kunstsinnigen Konig Friedrich Wilhelm IV der ihn im Jahr 1847 in die Herrenkurie des Brandenburgischen Provinziallandtages berief gewann er auch politischen Einfluss und trat nach seiner Intendantenzeit wieder in den abgeschlossenen Kreis der Hofgesellschaft zuruck 2 Im Zuge der Revolution von 1848 verfasste er einige politische Denkschriften die ihn als Legitimisten strengster Observanz auswiesen In der Folgezeit erhielt er einen erblichen Sitz im Preussischen Herrenhaus Bis zu seinem Tode im Jahr 1883 war er Oberstkammerer am Hofe Kaiser Wilhelms I Die Wertschatzung seiner Person zeigt sich auch in der Verleihung des Schwarzen Adlerordens 1865 dessen Kanzler er ab 1877 wurde Er war ebenfalls bereits seit 1826 3 Ritter des Johanniterordens Komponist Bearbeiten Friedrich Wilhelm von Redern betatigte sich auch als Komponist als der er jedoch nur geringe Anerkennung erwarb Die Ouverture seiner einzigen Oper Christine Konigin von Schweden wurde 1820 in Berlin uraufgefuhrt Grossgrundbesitzer Bearbeiten Redern war einer der reichsten Grossgrundbesitzer Preussens der bereits fruh sein Vermogen in Landbesitz investierte und bei seinem Tod mehr als 100 000 Morgen Land hinterliess 1826 erwarb er die nahe Berlin gelegene Herrschaft Lanke vom Baron Wulknitz mit 14 Ortschaften enormem Forstbesitz 17 Seen und dem von einem Park umgebenen Schloss Lanke 1862 kaufte er Gut Glambeck im Barnim seit 2003 Ortsteil von Friedrichswalde liess den Schlosspark erweitern sowie einen Taubenturm aufstellen der sich bis heute erhalten hat Erbe wurde sein Bruder Heinrich von Redern Zeitweise gehorte Graf Redern um 1879 auch Schloss Schwante mit weiteren 1088 ha Besitztum 4 nbsp Schloss Lanke Barnim nbsp Taubenturm in GlambeckMemoiren BearbeitenMit der Abfassung seiner Lebenserinnerungen beauftragte er 1880 den Potsdamer Schriftsteller Georg Horn nachdem zuvor Theodor Fontane diese ihm angetragene Ehrenarbeit ohne Bezahlung abgelehnt hatte Bei Hofe wurden die Memoiren wegen ihres tiefen Einblicks in das dortige Leben jedoch ungnadigst aufgenommen und blieben bis zum Jahr 2003 unveroffentlicht Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm von Redern Georg Horn Unter drei Konigen Lebenserinnerungen eines preussischen Oberkammerers und Generalintendanten hrsg von Sabine Giesbrecht Bohlau Koln Weimar 2003 ISBN 3 412 17402 5 Nachruf auf Graf Redern In Vossische Zeitung 7 November 1883 Ernst Friedlander Redern Wilhelm Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 522 f Sabine Giesbrecht Redern In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 242 f Digitalisat Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883 hrsg von Klaus Martin Kopitz Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik Schumann Briefedition Serie II Band 17 Koln Dohr 2015 S 495 500 ISBN 978 3 86846 028 5 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 7 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1939 DNB 367632829 S 197 198 Nr 2235 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wilhelm von Redern Sammlung von Bildern Literatur von und uber Friedrich Wilhelm von Redern im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Genealogischen Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser auf das Jahr 1849 Jg 22 Justus Perthes Gotha 1848 Digitalisat S 522 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch 1874 Hofkalender In Der Gotha Diplomatisches Jahrbuch Preussen Konigreich mit dem Herzogthum Lauenburg Hofstaat des Konigs Justus Perthes Gotha 20 November 1873 S 412 413 google de abgerufen am 27 September 2022 Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem In Johanniterorden Hrsg Status der Ritter 1 Auflage Ehrenritter Nr 1826 Martin Berendt Berlin 1859 S 19 digitale sammlungen de abgerufen am 27 September 2022 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Kreis Ost Havelland Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 84 85 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 27 September 2022 Normdaten Person GND 116374594 lobid OGND AKS LCCN no2003109911 VIAF 42080790 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Redern Friedrich Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Redern Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Oberstkammerer Wirklicher Geheimer Rat General der Kavallerie Generalintendant Komponist und PolitikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1802GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 November 1883STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm von Redern amp oldid 233517451