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Freienhufen bis 1937 Dobristroh niedersorbisch Dobry Wotsow ist ein Ortsteil der sudbrandenburgischen Stadt Grossraschen im Landkreis Oberspreewald Lausitz Bis zur Eingemeindung am 1 April 1997 war Freienhufen eine eigenstandige Gemeinde FreienhufenStadt GrossraschenKoordinaten 51 35 N 13 58 O 51 584166666667 13 968333333333 123 Koordinaten 51 35 3 N 13 58 6 OHohe 123 m u NHNFlache 12 26 km Einwohner 512 2020 1 Bevolkerungsdichte 42 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1997Postleitzahl 01983Vorwahl 035753Ortsdurchfahrt FreienhufenOrtsdurchfahrt Freienhufen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Sohne und Tochter 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Freienhufen Luftaufnahme 2015 Freienhufen liegt in der Niederlausitz westlich der Stadt Grossraschen Nordostlich befindet sich der Ortsteil Woschkow Westlich liegen die Ortsteile Barzig Saalhausen sowie Wormlage Nordlich grenzen der Bronkower Ortsteil Lug und die Altdoberner Ortslage Chransdorf an Freienhufen Sudwestlich schliesst sich der Ort Drochow der Gemeinde Schipkau an weiter in sudwestlicher Richtung liegen die Orte Annahutte Meuro und Klettwitz ebenfalls Gemeindeteile von Schipkau Sudlich von Freienhufen liegt der Tagebau Meuro aus dem der Grossraschener See entsteht Durch den Tagebau wurden die ursprunglich sudlichen Nachbarorte Freienhufens Sauo und Rauno devastiert Geschichte Bearbeiten nbsp Heinrich der Erlauchte Darstellung auf dem Dresdner Furstenzug Die alteste nachweisliche Erwahnung Freienhufens als Dobroztrowe findet sich in einer am 6 Oktober 1279 unterzeichneten Urkunde Diese befindet sich heute im Brandenburgischen Hauptstaatsarchiv Potsdam Darin bescheinigte Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Kloster Dobrilugk den Erwerb des Dorfes Dobristroh von Otto von Schlieben Die Lage des Ortes wird mit zwischen vitatem Calowe et Sennftenberc angegeben 2 Aus Dobroztrowe entwickelte sich spater der Name Dobristroh der Name leitet sich vom altsorbischen Dobry w ostrow fur gute Insel guter Weiler ab Im Jahr 1285 wurde die erste Kirche in Dobristroh erbaut Dobristroh blieb bis zum Prager Frieden Teil der Markgrafschaft Niederlausitz und gelangte damit zum Kurfurstentum Sachsen Nachdem der sudwestlich von Dobristroh gelegene Ort Nossedil Ende des 15 Jahrhunderts wust wurde gelangte die Nossediler Flur an Dobristroh Nach der Auflosung des Klosters Dobrilugk im Jahr 1540 kam Dobristroh unter feudale Grundherrschaft Im Jahr 1602 gelang es dem Ort gemeinsam mit dem benachbarten Barzig die Frondiensten fur 5500 Gulden abzulosen nbsp Lage von Dobristroh auf einer Karte aus dem Jahr 1757Im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 kamen Dobristroh und die Niederlausitz an das Konigreich Preussen Im Jahr 1816 wurde Dobristroh mit dem Amt Senftenberg an den Landkreis Calau angegliedert Im Jahr 1839 wurde fast das gesamte Dorf durch einen Brand zerstort lediglich die Dorfkirche und der Dorfkrug uberstanden das Feuer 3 Ab 1842 betrieb man im Ort zwei Windmuhlen Im Zuge der Entdeckung und Verarbeitung der Braunkohle entstanden in den Jahren 1896 und 1900 die Brikettfabriken Renate und Eva Im Jahr 1899 erhielt Dobristroh eine eigene Schule Gemeinsam mit Barzig wurde 1907 ein eigenstandiges Pfarramt in Dobristroh errichtet Im Jahr 1937 wurde der ursprungliche slawische Ortsname Dobristroh durch die Nationalsozialisten im Rahmen der Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen zu Freienhufen geandert Der Name soll an den Freikauf des Ortes im Jahr 1602 erinnern Anders als die meisten umbenannten Orte in der Lausitz erhielt Dobristroh seinen ursprunglichen Namen bis heute nicht zuruck jedoch erinnert seit 1992 die Dobristroher Strasse im Ortskern an den alten Namen 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Freienhufen zur Sowjetischen Besatzungszone bzw ab 1949 zur DDR Bei der ersten Kreisreform am 1 Juli 1950 wurde der Landkreis Calau verkleinert und in Landkreis Senftenberg umbenannt bei der Gebietsreform am 25 Juli 1952 wurde Freienhufen dem Kreis Senftenberg im Bezirk Cottbus zugeordnet Zwischen 1952 und 1961 wurden aufgrund des Aufschlusses neuer grosser Tagebaue in Freienhufen die Brikettfabriken Sonne I und Sonne II errichtet Parallel zur Brikettfabrik Sonne II entstand ein Kraftwerk Mit der politischen Wende in Deutschland ging der Braunkohleabbau in Tagebauweise und damit auch die Brikettherstellung zuruck Sonne I wurde 1990 in eine Staubmahlanlage umgewandelt Endgultig wurde die Brikettherstellung in Sonne II im Jahr 1997 eingestellt Im selben Jahr am 1 April wurde Freienhufen nach Grossraschen eingemeindet 5 Einwohnerentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Freienhufen von 1875 bis 1997 6 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 435 1933 2092 1964 1956 1989 975 1993 8081890 437 1939 2113 1971 1796 1990 921 1994 8061910 2414 1946 2265 1981 1208 1991 878 1995 7751925 2223 1950 2264 1985 1163 1992 852 1996 754Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Freienhufener DorfkircheDie Dorfkirche Freienhufen gehort zu den Denkmalen der Stadt Grossraschen Sie wurde vermutlich im 15 Jahrhundert erbaut und 1992 renoviert Die barocke Kanzel von 1683 fertigte Abraham Jager die dargestellten Evangelisten und Petrus auf dem Altar von 1656 1657 stammen von Andreas Schultze Die pneumatische Orgel schuf Wilhelm Sauer im Jahr 1906 7 nbsp KriegerdenkmalAuf dem Dorfplatz befindet sich ein Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Die Kapelle Maria Regina Gloriosa die zur Pfarrkirche St Antonius in Grossraschen gehorte wurde am 4 5 Juli 1959 geweiht und war ein Geschenk des Bonifatiuswerks Paderborn Sie war eine Fertigteilkirche mit einem Gemeinderaumanbau Die Stirnwande waren mit Granitsteinen ausgemauert Das Altarbild stellte die Kronung Mariens dar an den Seiten waren links das betende Volk und rechts der Erzengel Michael zu sehen Im 10 mal 18 Meter grossen Kirchenraum befanden sich 118 Sitzplatze An der Aussenwand des Sudgiebels war Emil Pischels Eisenbiegearbeit Maria mit Kind angebracht Die Josefsglocke der Grossraschener Pfarrkirche hing in einem Durchbruch an der Eingangsgiebelwand 8 Am 2 Mai 2015 zelebrierte Bischof Wolfgang Ipolt die letzte Heilige Messe vor der Profanierung 9 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIn Freienhufen steht eine mechanisch biologische Abfallsortieranlage des Weiteren befindet sich im Ort eine Autobahnmeisterei Durch den Ort verlauft die Bundesstrasse 96 Die Bundesautobahn 13 liegt rund anderthalb Kilometer westlich von Freienhufen sudwestlich des Ortes liegt dort die Autobahnraststatte Freienhufener Eck Sohne und Tochter BearbeitenHans Joachim Tomczak 1927 1973 Wirtschaftsfunktionar in der DDR und Mitglied des Zentralkomitees der SED Werner Matschke 1932 2014 deutscher DirigentLiteratur BearbeitenSchriftenreihe fur Heimatforschung Kreis Senftenberg Heft Nr 1 Reisehandbuch Lausitz VEB Tourist Verlag Berlin Leipzig 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freienhufen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freienhufen auf der Website der Stadt GrossraschenEinzelnachweise Bearbeiten Ortsteil Freienhufen In grossraeschen de Stadt Grossraschen abgerufen am 1 Januar 2021 Senftenberg Stadtfuhrer Herausgeber Landratsamt Senftenberg Fremdenverkehrsamt 1991 Torsten Richter Bulldorf steht auf altem Tierfriedhof In lr online de Lausitzer Rundschau 26 Mai 2012 abgerufen am 18 April 2019 Gero Lietz Zum Umgang mit dem nationalsozialistischen Ortsnamen Erbe in der SBZ DDR Leipzig 2005 S 163f StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands Statistik Brandenburg PDF Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 16 September 2008 Bischofliches Ordinat Gorlitz Hrsg Sakralbauten im Bistum Gorlitz Aus den Dekanaten Gorlitz Cottbus Finsterwalde Lubben und Senftenberg Band 1 x Auflage WM Verlag Klipphausen 1998 Profanierung der Kapelle auf Internetprasenz des Bistums GorlitzOrtsteile von Grossraschen Allmosen Barzig Dorrwalde Freienhufen Saalhausen Wormlage Woschkow Normdaten Geografikum GND 16048942 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freienhufen amp oldid 236471209