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Wormlage niedersorbisch Wormlag ist ein Ortsteil der sudbrandenburgischen Stadt Grossraschen im Landkreis Oberspreewald Lausitz WormlageStadt GrossraschenKoordinaten 51 36 N 13 54 O 51 605277777778 13 902777777778 118 Koordinaten 51 36 19 N 13 54 10 OHohe 118 m u NHNFlache 12 44 km Einwohner 385 2020 1 Bevolkerungsdichte 31 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 01983Vorwahl 035329Lage Wormlages im Amteratlas von 1757 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Infrastruktur 5 Personen mit Verbindung zu Wormlage 6 Literatur 6 1 Gedicht Ritter Wormsitz 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort Wormlage liegt in der Niederlausitz Er ist der westlichste Ortsteil der Stadt Grossraschen Ostlich befinden sich der Ortsteil Barzig und die Stadt Grossraschen Im Suden grenzen der Ortsteil Saalhausen und die Schipkauer Gemeindeteile Drochow und Annahutte Im Norden befinden sich die Ortsteile der Gemeinde Bronkow Lipten und Lug Westlich von Wormlage liegt die Gemeinde Sallgast mit ihren Orten Dollenchen Sallgast und Gollnitz die bereits zum Landkreis Elbe Elster gehort nbsp Wormlage Luftaufnahme 2015 Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Im Jahr 1396 wurde Wormlage erstmals urkundlich als Wurmluge in einer Abschrift erwahnt Der Name leitet sich vom Bestimmungswort Wurm das Wurm oder Insekt bedeuten kann und bezeichnet einen Sumpf an dem Insekten leben Das Namenselement lage geht auf Lug zuruck das vom niedersorbischen Lug Wiesenland oder Grassumpf abgeleitet wird Lug ist in diesem Fall bereits ein Lehnwort aus dem Niedersorbischen Der Ort wurde 1456 als Warmelage 1492 als Wormlagk 1541 als Wormligk 1551 als Wormlugk und 1563 als Wurmlage sowie 1880 als Wormlag genannt Im Ort befand sich ein Rittergut Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs kam es 1642 zu starken Verwustungen des Ortes durch schwedische Truppen Dabei wurden das Rittergut und alle Gebaude bis auf eins und die Schenke zerstort Im Ort lebten nur noch 28 arbeitsfahige Personen Anfang des 16 Jahrhunderts erscheinen die von Kockritz sowie die Familie von Kalkreuth als Besitzer des Ritterguts Wormlage 1549 wird das Gut an die Bruder Georg Heinrich und Hans von Sahla verkauft Im Jahr 1648 wird als Besitzer Heinrich Friedrich von Luttichau genannt dessen Witwe 1664 Wormlage an Heinrich Otto von Kockritz veraussert 1678 kauft Conrad von Rohr das Gut das bis Anfang des folgenden Jahrhunderts im Familienbesitz bleibt Vor 1715 wird noch ein Heinrich Dietloff von Hacke als Eigentumer genannt bevor der Besitz an den Landesdeputierten des Gubener Kreises Adolf Isaak von Rackel geht Dann erscheinen noch Caspar Ehrenfried von Kieckbusch 1755 und der Obristleutnant Johann Georg von Brandenstein als Besitzer des Gutes Wormlage 1776 erscheint Ernst Albrecht von Schonfeldt 1746 1782 auf Werben mit dem Rittergut Wormlage samt seinen Sitzen und dem Pfarrlehn belehnt Er gilt als Bauherr des Herrenhauses Wormlage Ernst Albrecht von Schonfeldt begann seine Karriere 2 auf der Brandenburger Ritterakademie und war mit Johanna Marie Freiin Digeon von Monteton 1752 1803 vermahlt die als Witwe 1786 Friedrich August Wilhelm von Pannwitz 1747 1805 auf Muschen heiratete und das Gut mit in die Ehe brachte Zu dieser Zeit soll Wormlage ein kleines Kulturzentrum gewesen sein das auch von dem grossen deutschen Dichter Heinrich von Kleist in seinen Briefen erwahnt wird wenn er von Besuchen bei seiner Pannwitz schen Verwandtschaft in Wormlage berichtet da seine Mutter die Schwester des Gutsherrn war Wahrend der Pannwitz schen Besitzzeit in alten Matrikeln die Geschwister von Pannwitz 3 bis 1885 wurde besonders die Entwasserung des Luchs vorgenommen Hand in Hand damit ging der Torfstich der ein begehrtes Brennmaterial war Mitte des 19 Jahrhunderts bestand das Dorf Wormlage aus 61 Wohngebauden mit 600 Einwohnern 4 Um 1880 nennt das erstmals amtlich publizierte General Adressbuch der Rittergutsbesitzer der Provinz Brandenburg Herrn Ruhtz als Gutsherrn fur Wormlage Zum Gut gehorte eine Ziegelei und insgesamt 846 ha Flache davon waren 268 ha Forsten 5 Wormlage gehorte zum Landkreis Calau Von 1818 bis 1864 betrieb man im Ort unter anderem zwei Windmuhlen eine Schaferei eine Ziegelei und eine Gaststatte Die Entwasserung des umliegenden Gebietes des Lugks brachte ab 1847 1850 einen wirtschaftlichen Aufschwung Dazu wurde 1853 gesondert eine Genossenschaft mit Kooperationsrechten namens Sozietat zur Entwasserung des grossen Lugs bei Wormlage gebildet 6 Im Jahr 1867 wurde im Ort eine eigene Postagentur errichtet 1896 nennt das Handbuch des Grundbesitzes Max Beyer als Gutsbesitzer mit Wohnsitz in Wormlage und in Dresden 7 Nach der Fahnenweihe des Turnvereins am 18 Juni 1899 stiftete der neue Gutsbesitzer Adolf Freiherr 8 von Schonberg Thammenhain 1864 1927 Land auf dem sogenannten Krahenberg fur die Anlage eines Sportplatzes Im Jahr 1913 wurde der Sportplatz eingeweiht der 1954 verlegt werden musste Zu Beginn des 20 Jahrhunderts fanden viele Wormlager Landarbeiter besser bezahlte Arbeit in den umliegenden neu aufgeschlossenen Braunkohlegruben Am 17 April 1917 verkauft der Papstliche Geheime Kammerer und koniglich sachsischer Kammerherr Adolf Freiherr von Schonberg Thammenhain das Rittergut an Hugo Gabelmann den Generaldirektor der Niederlausitzer Braunkohlenwerke Gabelmann liess das Schloss umbauen und den angrenzenden Park gestalten 1929 kurz vor der grossen Wirtschaftskrise beinhaltete der Umfang des Rittergutes 802 ha Als Verwalter fungierte Administrator H Uhlemann 9 Administratoren wurden den Gutsbesitzern zumeist von Kreditgebern wie den Ritterschaftsbanken fur die Verwaltung zur Seite gestellt Nachdem Gabelmann im Mai 1930 todlich bei einer Betriebsbegehung im Abraum der Grube Viktoria 1 verungluckt war wurde er im Pusch einem Waldstuck hinter dem Schlosspark beerdigt 10 Gabelmann forderte in seiner Zeit als Generaldirektor die Rekultivierungsforschung und legte somit einen der Grundsteine der heutigen Niederlausitzer Landschaft Zum Ende des Zweiten Weltkriegs zog in der Nacht zum 22 April 1945 die Rote Armee in Wormlage ein Ein Grossteil der Einwohner war bereits Richtung Westen gefluchtet Unter den etwa vierzig verbliebenen Einwohnern im Ort gab es acht Tote Bei der Einnahme Wormlages wurden zwei Hauser niedergebrannt Am 19 Mai 1945 kehrten die meisten der gefluchteten nach Wormlage zuruck 69 Wormlager starben im Zweiten Weltkrieg Nach dem Krieg wurden die Landereien des Rittergutes in der Bodenreform verteilt Das Gutshaus wurde 1949 abgerissen Im Jahr 1964 schloss man Wormlage an das zentrale Wassernetz an Von 1992 bis 2001 gehorte Wormlage zum Amt Grossraschen Am 31 Dezember 2001 wurde der Ort in die Stadt Grossraschen eingemeindet 11 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Wormlage von 1875 bis 2001 12 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 504 1933 685 1964 624 1989 471 1993 465 1997 4781890 514 1939 641 1971 591 1990 459 1994 474 1998 4691910 632 1946 713 1981 498 1991 450 1995 475 1999 4681925 659 1950 719 1985 474 1992 460 1996 485 2000 475Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp DorfkircheIm Ort befindet sich eine ausgedehnte Parkanlage mit Teichen die zum ehemaligen Gutshaus gehorte Im Jahr 2000 wurde sie rekonstruktiert Des Weiteren befinden sich Reste von zwei Windmuhlen in Wormlage Die Wormlager Dorfkirche die in den 1990er Jahren restauriert wurde gehort zu den Baudenkmalen der Stadt Grossraschen Der Grundstein fur den Kirchturm wurde am 12 Juli 1914 gelegt Bereits im Jahr 1917 wurde die kleine Kirchenglocke gespendet An die dreissig gefallenen Einwohner von Wormlage im Ersten Weltkrieg erinnert seit dem 12 Juni 1921 ein Kriegerdenkmal vor der Kirche Infrastruktur BearbeitenDurch den Ort verlauft von Grossraschen nach Finsterwalde die Bundesstrasse 96 Personen mit Verbindung zu Wormlage Bearbeiten nbsp Hartnick links Der Strassenradsportler und trainer Hans Joachim Hartnick wurde am 12 Januar 1955 in Wormlage geboren Hartnick wurde unter anderem Weltmeister und gewann die Friedensfahrt Die Schriftstellerin Judith Rave war als Erzieherin der Kinder des Landesdeputierten von Schoenfeld in Wormlage tatig Sie starb hier im Jahr 1807 Literatur BearbeitenOrtschronik 600 Jahre Wormlage 1396 1996 Schriftenreihe fur Heimatforschung Kreis Senftenberg Heft Nr 1 Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz VEB Domowina Verlag Bautzen 1975 Gedicht Ritter Wormsitz Bearbeiten Georg Stephan In Niederlausitzer Mittheilungen Zeitschrift der Niederlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Alterthumskunde IV Band Heft 1 4 Hrsg Vorstand der Gesellschaft Albert Konig Guben 1895 S 308 311 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wormlage Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellung von Wormlage Website der Stadt Grossraschen abgerufen am 29 August 2022 Homepage des Ortes Wormlage abgerufen am 29 August 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Ortsteil Wormlage In grossraeschen de Stadt Grossraschen abgerufen am 29 August 2022 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Alumnatsverzeichnis Band I von Schonfeldt Ernst Albrecht Zogling No 542 Selbstverlag Druck P Riemann Belzig Ludwigslust 1913 S 99 staatsbibliothek berlin de Alphabetischer Nachweis Adressbuch des in den Preussischen Staaten mit Rittergutern angesessenen Adels 1857 In Karl Friedrich Rauer Hrsg GAB Vorganger 1 Auflage Pannwitz Selbstverlag Berlin 1857 S 164 uni duesseldorf de Gotz Frhr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band IV Teil II S 575 ISBN 3 7686 4130 9 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg 1 Auflage Nicolaische Verlags 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