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Die Freie Wahl von 1632 war die insgesamt vierte ihrer Art zur Bestimmung des Konigs und Grossfursten der Koniglichen Republik der polnischen Krone und des Grossfurstentums Litauen durch den Adel in seiner Gesamtheit Sie fand zwischen dem 27 September und 8 November 1632 statt musste aber uber den 13 November 1632 hinaus verlangert werden Der gewahlte Herrscher Wladyslaw IV Wasa hatte keinen Gegenkandidaten und erzielte die mehrheitliche Unterstutzung der politischen Fraktionen 1587 27 September 1632 8 November 1632 1648Wahl zum Konig von Polen und Grossfursten von LitauenKandidat Wladyslaw IV WasaStimmen 3 543Vor der Wahl Sigismund III Wasa Gewahlt Wladyslaw IV Wasa Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Kandidaten 3 Wahl 4 Nachwirkung 5 Einzelnachweise 6 BibliographieEinleitung BearbeitenDer bisherige Konig Sigismund III Wasa wollte noch wahrend seiner Lebenszeit die Nachfolge durch seinen Sohn Wladyslaw IV sichern Diese Plane waren beim Adel jedoch unbeliebt sodass auch mehrmalige Versuche scheiterten 1 Die Nachfolgefrage geriet nach dem Herzinfarkt von Sigismund III und seinem baldigen Tod am 30 April 1632 wieder in den Mittelpunkt 2 Die Konigswahl wird von einem sogenannten Konvokationssejm pl Sejm konwokacyjny eingeleitet Die Versammlung wurde vom Primas Poloniae und amtierende Interrex Jan Wezyk auf den 22 Juni 1632 bestimmt und dauerte bis zum 17 August 1632 an 3 Die Nichtkatholiken forderten mehr Rechte und wurden in ihrem Anliegen durch den gewahlten Sejmmarschall Christoph Radziwill sowie Boguslaw Leszczynski reprasentiert Obwohl der Woiwode Tomasz Zamoyski und der zukunftige Bischof Aleksander Trzebinski diesem entgegenstanden erfuhren sie genugend Unterstutzung der Wahlsejm wurde daher unter anderem von diesem Thema gepragt 4 5 Kandidaten BearbeitenEs gab nur wenig Zweifel dass Wladyslaw IV Nachfolger seines Vaters sein wurde Zwar favorisierten einige Magnaten und Teile des Klerus seinen jungeren Bruder Johann II Kasimir jedoch fiel die Unterstutzung fur ihn geringer aus zum einen gab er keine offizielle Kandidatur bekannt 6 und war aufgrund seines Alters in der Thronfolge unterlegen zumal Sigismund III auf dem Sterbebett noch einmal seine Unterstutzung fur Wladyslaw IV bekraftigt hatte 7 Die auslandischen Hofe verzichteten eigene Gegenkandidaten aufzustellen Die Habsburger standen dem polnischen Konigshaus der Wasas wohlwollend gegenuber 6 Befurchtungen eines Gegners in Form von Gustav II Adolf schwedischer Teil der Wasa Dynastie stellten sich spater als verfruht heraus 6 Der schwedische Botschafter Sten Bielke war dazu beauftragt worden mit der Bekanntgabe der Kandidatur von Gustav II Verwirrung auszulosen ruckte aber spater davon ab 8 Weitere Unterstutzung erfuhr der Konigsanwarter durch den Nuntius Honorat Visconti und den Gesandten des Romisch deutschen Kaisers Julius Neidhart 6 Der preussische Herzog Georg Wilhelm wollte zwar an dem Wahlsejm teilnehmen wurde aber nicht zugelassen 8 Die Wahl fand im Zuge von Kriegsvorbereitungen auf russischer Seite statt 9 Wahl BearbeitenDie Wahl wurde am 27 September 1632 traditionell in Wola nahe Warschau abgehalten deren Vorsitz der Sejmmarschall Jakub Sobieski innehatte Die Unentschlossenheit seitens der katholischen Fraktion gab Wladyslaw IV die Moglichkeit den Protestanten und ostlich orthodoxe Christen mehr Rechte zu versprechen 6 Gleichzeitig bestand keine Gefahr die Befurwortung der Katholiken wegen seines toleranten Auftretens zu verlieren 6 Auch der Traditionsbruch wahrend der Wahl nach Warschau zu kommen brachte ihm keine bemerkbaren Verluste 6 Eine von Wladyslaw IV geleitete Kommission erarbeitete Massnahmen zugunsten der Ruthenen Slawen ostlichen christlichen Glaubens im polnisch litauischen Staat Danach wurden Ukrainern der griechisch katholischen Kirche sowie orthodoxen Metropoliten eine legale Rechtsprechung gewahrt 10 Daruber hinaus bekam die orthodoxe Kirche das Recht auf eigene Hierarchen und durfte Regierungskandidaten bestatigen Dies brachte ihm die Unterstutzung von Petro Mohyla 11 Unterschiede zwischen der Kirchenunion von Brest und der orthodoxen Kirche konnten angeglichen 5 und die mit der Konfoderation von Warschau angefangene Ausweitung von Religionsfreiheiten kontinuiert werden Eine neu eingefuhrte Abgabe besteuerte 40 Prozent des Einkommens von Starosts Aquivalent zu Freiherren was dem koniglichen Fiskus zugutekam 12 Man beschloss in Puck einen Hafen fur die Polnisch Litauische Kriegsflotte zu bauen 13 Die Vorschlage von der Kosaken Delegation fur mehr finanzielle Unterstutzung und der Errichtung eines Kosaken Registers lehnte man hingegen ab Ahnliche Antrage der koniglichen Armee wurden ebenfalls nicht bewilligt Auch wurden einige Vorschlage des Sejm im Nachhinein mit einem Veto des Senates verworfen 8 Obwohl die Entscheidung uber den Nachfolger bereits am 8 November 1632 fiel verzogerte sich die offizielle Bekanntgabe um funf Tage wegen der nicht fertiggestellten Pacta conventa 6 Darin versprach Wladyslaw IV 8 Finanzierung von Ausrustung und einer Militarschule Moglichkeiten zur Errichtung einer Flotte Erhalt aktueller Allianzen keine Vergrosserung der Armee Vergabe von Amter und Militarrange an Auslander Verhandlung von Friedensvertrage und Kriegserklarungen ohne Zustimmung des Sejm keine Heirat ohne Zustimmung durch den Senat Uberzeugung seiner Bruder einen Eid auf den Staatenbund zu leisten Gewinn von der koniglichen Munzprageanstalt bevorzugt an das konigliche Schatzamt anstatt einer Privatschatzkammer zu ubertragen Wladyslaw IV Wasa erhielt 3543 Stimmen Nachdem das Wahlergebnis vom koniglichen Hofmarschall Lukasz Opalinski bekannt gegeben wurde begann die teilnehmende Szlachta mit den Feierlichkeiten zu Ehren des neuen Konigs die uber drei Stunden dauerten 6 Nachwirkung BearbeitenAm 14 November 1632 unterzeichnete Wladyslaw IV neben der Pacta conventa auch die Articuli Henriciani 4 Am 5 Februar 1633 erfolgte seine Kronung die bis zum Folgetag andauerte 14 Der vom Marschall Mikolaj Ostrorog geleitete Kronungssejm pl Sejm koronacyjny fand zwischen dem 8 Februar und 17 Marz 1633 statt 4 Wahrenddessen wurden die zugesprochenen Rechte fur Orthodoxe bestatigt aber mehrere Ankundigungen auch abgelehnt 4 Der Sejm von 1633 ubernahm des Weiteren mehr Kontrolle auf die Munzprageanstalt weitete Befugnisse hinsichtlich der Leibeigenschaft aus und akzeptierte einen von den Juden gefordertes Druckverbot antisemitischer Literatur deren Import aus Westeuropa und Distribution im Staatenbund 15 Ausserdem erklarte der Sejm dem Zarentum Russland den Krieg das zuvor in Polen Litauen eingedrungen war 8 9 Einzelnachweise Bearbeiten Wladyslaw Czaplinski Wladyslaw IV i jego czasy Universitas Warszawa 1976 ISBN 83 242 0873 9 S 89 90 Wladyslaw Czaplinski Wladyslaw IV i jego czasy Universitas Warszawa 1976 ISBN 83 242 0873 9 S 95 Wladyslaw Czaplinski Wladyslaw IV i jego czasy Universitas Warszawa 1976 ISBN 83 242 0873 9 S 102 106 a b c d Wladyslaw IV Waza In poczet com Abgerufen am 26 Dezember 2016 polnisch a b Kosciol prawoslawny w XVII wieku In KAMUNIKATU Archiviert vom Original am 21 Mai 2007 abgerufen am 22 Dezember 2016 a b c d e f g h i Wladyslaw Czaplinski Na dworze krola Wladyslawa IV Ksiazka i Wiedza Warschau S 64 71 Wladyslaw Czaplinski Na dworze krola Wladyslawa IV Ksiazka i Wiedza Warschau S 54 a b c d e Jan Chrzciciel Albertrandi Dzieje krolewstwa polskiego krotko lat porzadkiem opisane przez Jana Albertrandego S 164 166 a b Miroslaw Nagielski Diariusz kampanii smolenskiej Wladyslawa IV 1633 1634 DiG 2006 ISBN 83 7181 410 0 S 5 7 Wladyslaw IV Vasa In Encyclopedia of Ukraine Abgerufen am 27 Dezember 2016 englisch Mohyla Petroa In Encyclopedia of Ukraine Abgerufen am 27 Dezember 2016 englisch The jewel of liberty stolen The Rokosz of Sandomierz and Polish Dissent Memento des Originals vom 6 Marz 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot users ox ac uk Abgerufen am 27 Dezember 2016 englisch Slownik Geograficzny Puck In polishroots org Archiviert vom Original am 25 Juni 2003 abgerufen am 27 Dezember 2016 englisch Wladyslaw Czaplinski Na dworze krola Wladyslawa IV Ksiazka i Wiedza Warschau S 84 Ilustrowana Historia Polski In pogonowski com Abgerufen am 27 Dezember 2016 polnisch Bibliographie BearbeitenWladyslaw Czaplinski Wladyslaw IV i jego czasy Universitas Warszawa 1976 ISBN 83 242 0873 9 Wladyslaw Czaplinski Na dworze krola Wladyslawa IV Ksiazka i Wiedza Warszawa Jan Chrzciciel Albertrandi Dzieje krolewstwa polskiego krotko lat porzadkiem opisane przez Jana Albertrandego Miroslaw Nagielski Diariusz kampanii smolenskiej Wladyslawa IV 1633 1634 DiG 2006 ISBN 83 7181 410 0 Jerzy Dunin Borkowski Mieczyslaw Dunin Wasowicz Elektorowie krolow Wladyslawa IV Michala Korybuta Stanislawa Leszczynskiego i spis stronnikow Augusta III zestawili w porzadek abecadlowy Jerzy Dunin Borkowski i Miecz Dunin Wasowicz Lwiw 1910 Robert I Frost After the Deluge Poland Lithuania and the Second Northern War 1655 1660 Cambridge University Press Cambridge 1993 ISBN 0 521 42008 3 Jerzy Lukowski Hubert Zawadzki Wladyslaw IV i jego czasy Cambridge University Press Cambridge 2001 Albrycht Stanislaw Radziwill Pamietnik o dziejach w Polsce Panstwowy Instytut Wydawniczy ca 1980 ISBN 83 06 00092 7 Wahlen in Polen LitauenKonig und Grossfurst 1573 1576 1587 1632 1648 1669 1674 1697 1704 1733 1764 nbsp Abgeordnetenkammer des Sejm 1780 1782 1784 1786 1788 1790 1793 indirekte Wahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freie Wahl 1632 amp oldid 233451465