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Petro Symeonowytsch Mohyla ukrainisch Petro Simeonovich Mogila rumanisch Petru Movilă 21 Dezember 1596 in Suceava 11 Januar 1647 in Kiew war ein moldawischer Theologe und Herausgeber Er war Funktionar in Politik Kirche und Bildungswesen war seit 1633 Metropolit von Kiew Galizien und dem ganzen Russland Er gilt als Heiliger Ukrainische Briefmarke anlasslich des 400 Geburtstags von Petro Mohyla 1996 Moldawische Briefmarke zum selben Anlass 1996 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Ausbildung 1 3 Kirchliche Laufbahn 1 3 1 Tatigkeit als Herausgeber 1 3 2 Diplomatische Tatigkeit 1 3 3 Tatigkeit im Bildungswesen 1 4 Wirken als Missionar 1 4 1 Erneuerung orthodoxer Kirchen 1 4 2 Ordnung der orthodoxen Praktiken 1 4 3 Literarisches Vermachtnis 2 Generationenerbe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Bearbeiten Petro Mohyla entstammt einem alten und angesehenen moldawischen Geschlecht Er wurde als Sohn Simeon Mohylas des Hospodars uber das Furstentum Walachei und eine Zeit lang auch uber das Furstentum Moldau und der siebenburgischen Furstin Margaret geboren Im Jahre 1607 starb der Vater nach Machtkampfen Aufgrund der Ubernahme von dessen Territorien durch Kantemir Murza 1612 mussten die Furstin Margaret und ihr Sohn Moldawien verlassen und wanderten in die ukrainischen Gebiete aus Hier wurden sie von Verwandten den Fursten Stefan Polozkyj Samuil Korezkyj und Mychajlo Wyschnewezkyj aufgenommen Ausbildung Bearbeiten Seine grundlegende padagogische Ausbildung bekam Petro Mohyla in der Lwiwer Bruderschaftsschule die 1586 zum Schutz und zur Bewahrung des orthodoxen Glaubens gegrundet wurde Die Familie Mohyla war selbst orthodox und pflegte enge Beziehungen zur Lwiwer Bruderschaft indem sie diese mit Geld und Leistungen beim Aufbau unterstutzte Seine weitere Ausbildung erlangte Petro Mohyla auf europaischen Universitaten Manche Historiker sind der Meinung er hatte anfanglich auf der polnischen Akademie in Zamosc danach in hollandischen Institutionen und in Paris studiert Petro Mohyla sprach fliessend Griechisch sowie Latein und machte sich schnell mit der Theologie vertraut Zuruck in Polen ging er in den Kriegsdienst und nahm an den Schlachten von Zezor 1620 und von Chotyn 1621 teil Kirchliche Laufbahn Bearbeiten Uber den Abschnitt des Lebens Mohylas angefangen von seiner Teilnahme an der Schlacht von Chotyn bis zu seiner Weihe zum Archimandriten des Kiewer Hohlenklosters berichten nur wenige Zeugnisse Ersichtlich ist nur dass Mohyla in dieser Zeit haufig Kiew besucht und aktiv in den Angelegenheiten des orthodoxen Glaubens mitgewirkt hatte Besonders beeinflusst hatten Mohyla zu dieser Zeit die vielen Zusammenkunfte mit Iow Borezkyj der schon in der Lwiwer Bruderschaftsschule sein Lehrer war Die Gesprache mit dem Metropoliten Iow vollendeten die Ausformung von Mohylas Ansichten und waren bestimmend fur seinen weiteren Lebensweg 1625 trat Mohyla als Monch in das Kiewer Hohlenkloster ein Nach dem Tod von Zacharias Kopystenski dem Archimandriten der Kiewer Lawra erhielt Petro Mohyla dieses Amt Zu diesem Zeitpunkt war er 30 Jahre alt In diesem Alter auf eine solch hohe kirchliche Position gewahlt zu werden war keine Unmoglichkeit Offensichtlich half hier die Unterstutzung Borezkyjs und anderer einflussreicher Szlachta Familien des orthodoxen Glaubens 1628 bestatigte der polnische Konig Sigismund III Mohyla in dessen Amt Der neue Archimandrit vermerkt Mykola Kostomarow uber ihn begann sofort mit seiner Tatigkeit zum Wohle des Klosters indem er Aufsicht uber die Kirchendiener verordnete die Ungebildeten zu lehren und die Sturen sowie Eigenmachtigen zu bestrafen befahl Er erneuerte die Kirche geizte nicht an Ausgaben fur die Verschonerung der Hohlen unterstellte das Pustynno Mykolajiwskyj Kloster der Lawra grundete das Holosijiwska Kloster liess auf eigene Kosten ein Heim fur Arme vor der Lawra bauen und nahm sich vor im Hohlenkloster eine Hochschule einzurichten Tatigkeit als Herausgeber Bearbeiten Petro Mohyla setzte alles daran der Druckerei des Kiewer Hohlenklosters wahrend seiner Zeit als Archimandrit eine wichtige Stellung zu verschaffen sowohl im Vergleich zu anderen Druckereien in der Ukraine und in Weissrussland als auch im gemeinschaftlichen Klosterleben Innerhalb von funfeinhalb Jahren wurden in der Druckerei des Hohlenklosters 15 Titel herausgegeben Darunter waren auch von Petro Mohyla selbst verfasste Bucher 1628 wurden in der Lawra von Mohyla die aus dem Griechischen ubersetzten Werke Agapita diakona glavizny pouchitelny und Triod cvetnaya gedruckt worin die Bedeutung und Wichtigkeit von Kirchenhymnen erlautert werden 1629 wurde auf der Kiewer Versammlung der Druck des Buches Liturgiarion von Petro Mohyla genehmigt Bei dem Liturgiarion handelt es sich um eine Dienstanleitung welche von Mohyla nach griechischem Vorbild und seinen eigenen dogmatischen und zeremoniellen Ansichten der Liturgie angepasst wurde Dies ist eine der bedeutendsten Arbeiten Mohylas welche im Zeitraum von uber zweihundert Jahren nichts an ihrer Bedeutung verlor Des Weiteren erhielt sich in Mohylas personlichen Aufzeichnungen eine Reihe Canones und Kirchenlieder die es zum Teil in spatere lawrische Ausgaben geschafft haben das sind der Kanon der Eucharistie der Geistlichen der Kanon des Ausgangs der Seele der Kanon uber die Schaffung des Lichts und das Weinen der aus dem Paradies verjagten Stammeltern der Kanon der Reue dankbarer Gesang zu Ehren der heiligen Gottesmutter in Verbindung mit der durch sie gewirkten wundersamen Befreiung des Kiewer Hohlenklosters von der Belagerung durch ein Heer aus Ljazk 1630 u a Diese kleinen Werke sind verfasst in Ruthenisch Kirchenslawisch und zeugen vom literarischen Talent Petro Mohylas Diplomatische Tatigkeit Bearbeiten Das Leben und der Kirchendienst Petro Mohylas fallen in die Zeit konfessioneller Konflikte und Umbruche Die Ausubung des orthodoxen Glaubens war uberaus kompliziert in der Ukraine der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts 1596 wurde die Kirchenunion von Brest unterzeichnet in deren Ergebnis die Mehrheit der orthodoxen Bischofe die Oberhoheit des Papstes anerkannte und die orthodoxe Kirche ungesetzlich blieb Die Mehrheit des Volkes und der Kloster erkannten die Union nicht an Entrechtung und Verfolgungen der Orthodoxen waren manchmal daraufhin zu beobachten Man entband orthodoxe Geistliche von ihren Amtern und verbot die Ausubung des Gottesdienstes und des Kirchenzeremoniells sodass viele orthodoxe Kirchen geschlossen wurden und verkamen Petro Mohyla hielt es fur uberaus wichtig die Unierten und die Orthodoxen miteinander zu versohnen Aber die offentlichen Ansichten uber alle seine Bemuhungen in dieser Richtung waren geteilt Die einen beurteilten seine Versuche als gutherzig und mutig wahrend andere sie fur hinterlistig hielten und dem Zweck folgend Orthodoxe mit den Unierten zu vereinen und damit den Kontakt der orthodoxen Kirche im Gebiet der heutigen Ukraine zu den ostlichen Patriarchen und zu Moskau abzubrechen Zur damaligen Zeit waren die ukrainischen Beziehungen zu Russland und erst recht die zur russischen Kirche minimal Moskau waren die Kiewer Angelegenheiten zweitrangig weil es zu der Zeit galt die Macht des Zaren der neuen Dynastie von Michail Romanow zu beschranken Zudem fand die Ernennung des Kiewer Metropoliten und der Bischofe ohne Zutun der russischen Kirche statt Am 29 Juni 1629 wurde in Kiew eine Versammlung einberufen deren Diskussionsgegenstand die Aussohnung zwischen Unierten und Orthodoxen sein sollte Sie blieb ergebnislos Die Hoffnungen Petro Mohylas wurden auch in der Lwiwer Versammlung nicht erfullt Die Misserfolge in der Streitschlichtung zwischen den Kirchen riefen Enttauschung und Hoffnungslosigkeit unter den Orthodoxen und den Griechisch Katholiken hervor Der heftigste Schlag wurde Mohyla durch den Tod von Iow Borezkyj zugefuhrt Er erhielt die Kunde vom Tod seines einstigen Lehrers bei seiner Ruckkehr nach Kiew gerade von der Einweihung der Stawropihijska Kirche in Lwiw 16 Januar 1631 kommend Die Kirche war von der Lwiwer Bruderschaft mit grosser finanzieller Unterstutzung Mohylas gebaut worden Dem Testament von Iow Borezkyj folgend trat Petro Mohyla in die Kiewer Bruderschaft ein und wurde zum altesten Bruder und Betreuer von Bruderschaft Kloster und Schule Diese Stellung ermoglichte ihm die Leitung der metropolitischen Kathedrale doch das Amt des Metropoliten trug Isaja Kopynskyj Tatigkeit im Bildungswesen Bearbeiten nbsp Unterschrift von Petro MohylaMit dem Namen Petro Mohyla verbindet man die Entfaltung des Systems der hohen und mittleren Ausbildung in der Ukraine die nicht einfach nur die westeuropaischen Schulen kopierte sondern auch ernsthaft mit ihnen konkurrieren konnte Im Fruhjahr 1631 wurde die erste Schule auf dem Territorium der Kiewer Hohlenlawra geoffnet Sie wurde von insgesamt 100 Schulern besucht Der Unterricht in der Klosterschule wurde auf lateinisch sowie auf polnisch durchgefuhrt und nach dem Muster der damaligen polnischen Eliteschulen den Jesuitenkollegien ausgerichtet 1 Petro Mohyla wies immerzu auf die Bedeutung von Bildung fur die Entwicklung der Gesellschaft und versuchte in Kiew solche Schulen zu grunden die die Anspruche der Zeit erfullen und vergleichbaren europaischen Lehranstalten in nichts nachstehen wurden Noch vor der Schulgrundung kummerte er sich um fahige Lehrer er wahlte fahige junge Leute und schickte sie auf seine Kosten ins Ausland zum Studium Doch der Aufbau der Schule wurde Mohyla nicht leicht gemacht Zu Beginn ausserten sich die Geistlichen des Kiewer Hohlenklosters gegen die Einrichtung von Schulraumen Mohyla konnte dieses Problem regeln doch bereits als die Ausbildung begann sahen die Gegner Mohylas in der Klosterschule eine Konkurrenz fur die Kiewer Bruderschaftsschule Daraufhin erhoben die Kiewer Bruderschaft und die Kosakenschaft die Forderung nach Vereinigung der beiden Schulen Sie wurden auch vom neuen Metropoliten Isaja Kopynskyj unterstutzt Petro Mohyla ging auf die Fusion unter der Bedingung ein dass er der Wachter und Betreuer der vereinigten Institution werden sollte So wurden die beiden Schulen 1632 unter dem Namen Kiewer Bruderschaftliches Kollegium zusammengefasst Dies war die erste Hochschule in Osteuropa die den Grundstein fur die universitare Ausbildung in diesem Teil des Kontinents legte Das Kollegium war organisiert nach Vorbild der besten Schulen der westlichen Welt Die Studenten wurden hier in drei Sprachen unterwiesen dem Griechischen dem Lateinischen und dem Kirchenslawischen Sie wurden nicht nur mit Theologie vertraut gemacht sondern auch mit den humanitaren Wissenschaften Die Absolventen dieser Akademie stellten fast die ganze kulturelle Elite der damaligen Ukraine und Weissrusslands dar Die Schule wurde zu einer Lebenssache Mohylas Fur die Erhaltung des Kollegiums und des Klosters uberschrieb er zwei Wolosten der Lawra und verschenkte das eigene Dorf Poznjakiwka leistete ausserdem finanzielle Hilfe sowohl dem Kollegium als auch seinen Lehrern und Schulern Unter seinem unermudlichen Patronat entwickelte sich das Kollegium intensiv und erreichte bereits nach zehn Jahren ein Niveau mit dem es die schonsten Vorzeigemodelle der unierten und katholischen Schulen ubertraf Angesichts der stetig steigenden Schulerzahlen wurde 1634 eine Filiale des Kollegiums in Winnytsja geoffnet wurde die spater nach Goschtschi in Wolhynien verlegt wurde wo sie bis zum Ende des 17 Jahrhunderts fortbestand 1636 grundete Mohyla auch ein Kollegium in Kremenez Im April 1632 verstarb Sigismund III Nach polnischem Brauch trat der konvokatielle Sejm auf dem ein Ruckblick auf die Taten des verstorbenen Konigs erfolgte und verschiedene Gedanken und Vorschlage fur das zukunftige Konigreich diskutiert wurden Dann tagte der elektielle Sejm auf dem der neue Konig gewahlt wurde Aus diesem Anlass wurde in Pryluky die grosse kosakische Rada Versammlung zusammengerufen um eine Delegation fur den Sejm zu bestimmen Petro Mohyla wurde im Namen des Metropoliten Isaja Kopynskyj und der gesamten orthodoxen Geistlichkeit einer der Delegierten Er forderte auf dem Sejm die Aufhebung verschiedener Gesetze die den Orthodoxen den Bau ihrer Kirchen und die Offnung von Kollegien und Druckereien verbot Ausserdem setzte er sich fur die Ruckgabe der Eparchien ein welche von der polnischen Regierung zuerst geschlossen dann aber an die Unierten abgegeben wurde Da der polnische Prinz Wladyslaw sich die Mehrheit bei der Abstimmung sichern wollte verfasste er einen Vertrag in dem er unter anderem anbot die Forderungen der Kosaken zu erfullen die Kiewer Metropolie mit allen Grundstucken und Klostern den Orthodoxen zuruckzugeben und das Bistum Lwiw zu erlauben Am 8 November 1632 wurde Wladyslaw schliesslich zum Konig gewahlt und erfullte die Forderungen der orthodoxen Geistlichkeit indem er ihr ein Diplom aushandigte dessen Inhalt den Orthodoxen grossere Rechte garantierte als dies beim vorhergehenden Vertrag der Fall war Dieses Diplom erteilte den Ukrainern die volle Freiheit aus der Orthodoxen in die Unierte Kirche wie auch umgekehrt zu wechseln Der Kiewer Metropolit sollte wie auch fruher vom Patriarchen von Konstantinopel geweiht werden Die Luzker Eparchie wurde zuruckgegeben eine neue in Mstislawl gegrundet des Weiteren wurde jegliche Benachteiligung von Orthodoxen seitens der Unierten verboten Wahrend Petro Mohyla sich bei Wladyslaw fur die durchdachte und gerechte Losung bedankte einigten sich die Kosakenschaft und die orthodoxe Geistlichkeit in den letzten Tagen des Sejm fur eine Absetzung Isaja Kopynskyjs vom Amt des Metropoliten da dieser bereits alt und kranklich war In unmittelbarer Abfolge dessen wahlte man in Warschau Petro Mohyla zum Metropoliten nbsp Petro Mohyla als Metropolit von KiewIn der koniglichen Urkunde wurde ihm die Kiewer Sophienkathedrale und die Aufsicht uber das Pustynno Mykolajiwskyj Kloster zugestanden wahrend er seine Stellung als Archimandrit im Kiewer Hohlenkloster behalten durfte Bald erhielt Mohyla auch die Segnung des Patriarchen von Konstantinopel wobei dieser dem neuen Metropoliten den Titel Exarch des heiligen Thrones von Konstantinopel verlieh Im April 1633 lud Petro Mohyla orthodoxe Kirchenvorsteher nach Lwiw zu seiner Weihe ins Amt des Metropoliten ein Der Ort war nicht zufallig gewahlt da man ihn hier gut kannte und schatzte Nach zweimonatigem Aufenthalt in Lwiw kehrte er nach Kiew zuruck Isaja Kopynskyj erklarte die Wahl Mohylas unterdessen als ungesetzlich an und reichte eine Klage beim Konig ein Das Gerichtsverfahren wahrte lange und so bestellte Petro Mohyla den fruheren Metropoliten im Februar 1637 schliesslich nach Luts k wo er sich mit ihm in Anwesenheit zahlreicher Geistlicher aussohnte Doch bereits einige Zeit spater richtete sich Kopynskyj erneut gegen Mohyla mit der Aussage dieser hatte ihn mit Gewalt zur Versohnung gezwungen Noch bis zu seinem Tod gab Isaja Kopynskyj seinem Nachfolger keine Ruhe Wirken als Missionar Bearbeiten nbsp Wappen des Metropoliten Petro Mohyla 1646 Nach seiner Ernennung zum Metropoliten entfaltete Petro Mohyla mit neuer Kraft die Entwicklung von Kirchen Bildung und Baubranche Seine ganze Tatigkeit war auf die Erneuerung des Lebens der Orthodoxen Kirche ausgerichtet Er stellte strenge aber gerechte Forderungen an die Geistlichen Sie beruhrten vor allem eine verpflichtende gesellschaftliche und theologische Ausbildung und die strenge Befolgung und Einhaltung kanonischer Regeln Den Schwerpunkt richtete Mohyla auf den Dienst gegenuber der Zivilbevolkerung der in der Verkundigung der Gottesgebote und der unermudlichen Fursorge fur die Gemeinde bestand Erneuerung orthodoxer Kirchen Bearbeiten Im Amt des Metropoliten wurden die Sophienkathedrale in Kiew und mehrere Kloster in Mohylas Obhut ubergeben 1634 begann die Erneuerung der Sophienkathedrale die zehn Jahre dauern sollte Der Metropolit ordnete auch an aus den unteren Schichten der Erde die Uberreste der Desjatynnaja Kirche freizulegen aus deren Ruinen man Reliquien des Grossfursten Wolodymyr bergen konnte Auf seine eigenen Kosten liess Mohyla auch die Christerloserkirche in Brest renovieren mit deren Ausschmuckung er Kunstler aus Kryt beauftragte Diese haben auch bei der Erneuerung der Dreiheiligen und der Mykhajliwska Kirche des Wydubyzkyj Klosters mitgearbeitet Ordnung der orthodoxen Praktiken Bearbeiten nbsp Titelblatt des Trebnik von Petro Mohyla 1646 Die religiosen Widerspruche und Kontroversen des 17 Jahrhunderts forderten eine genaue und zeitgemasse Auslegung der Grundsatze orthodoxen Christentums Zur Erfullung dieses Ziels rief Petro Mohyla 1640 eine Versammlung in Kiew zusammen zu der Geistliche und Bildungspersonen vor allem aber Mitglieder der Bruderschaft eingeladen wurden Das Ergebnis war die Befurwortung einer neuen Ausgabe des Trebnik Liturgievorschriftensammlung Er ging als Trebnik von Petro Mohyla in die Kirchengeschichte ein und diente uber lange Zeit der Geistlichkeit auch ganz Russlands Im Trebnik wurden nicht nur Gebete und Gebrauche ausgelegt sondern auch Erklarungen und Anweisungen festgehalten wie man sich in gewissen Fallen zu verhalten hat ausserdem dogmatische und zeremonielle Deutungen der Liturgie die von Taras Zemka einem Schuler Mohylas verfasst wurden Auch andere Bucher wurden unter Mohylas Anleitung herausgegeben Eines der bekanntesten ist der Sluzhebnik ein Vorschriftenkodex fur den Kirchendienst 1629 1639 Auf der Kirchenversammlung in Jassy von 1642 wurde der Sluzhebnik von Vorstehern der Ukrainisch Weissrussischen Griechischen und Moldawischen Kirchen revidiert ausgebessert und unter dem ihm von ukrainischen Geistlichen gegebenen Namen Die orthodoxe Anerkennung des Glaubens anerkannt Der erste orthodoxe Katechismus geht ebenfalls auf Mohyla zuruck Fur seine Bestatigung wurde 1643 ein gesamtorthodoxer Rat in Jassy einberufen Da sich die Revision dieses Dokuments aber hinauszog druckte Mohyla eine verkurzte Fassung Der vollstandige Katechismus wurde erst nach dem Tod Petro Mohylas veroffentlicht zu Beginn auf Griechisch Latein und Polnisch 1696 auch in Russland nachdem er bereits die Aufmerksamkeit von Theologen aus aller Welt auf sich zog Uber lange Zeit hinweg war Mohylas Katechismus die vollstandigste Auslegung des orthodoxen Glaubens Literarisches Vermachtnis Bearbeiten Petro Mohyla hinterliess mehr als zwanzig Werke kirchlich theologischen polemischen lehrenden philosophischen und moralisierenden Charakters Er ist unter anderem Verfasser der Bucher Jewanhelije 1616 Anfologion 1636 und Efchologion 1646 Petro Mohyla starb am 11 Januar 1647 im Alter von funfzig Jahren Im Amt des Metropoliten wirkte er nur vierzehn Jahre Am 3 Marz des Todesjahres wurde der Korper des Verstorbenen gemass dessen Willen in die grosse Kirche der Kiewer Hohlenlawra getragen und dort beigesetzt Einige Tage vor seinem Tod verfasste Mohyla ein Testament in dem er das Kiewer Bruderschaftskollegium als vorrangigen Erben seines Besitzes verkundete Er vermachte ihm 81 000 Zloty sein ganzes unbewegliches Eigentum Wertgegenstande und die Bibliothek Zu der Zeit besass Mohyla eine der reichsten Bibliotheken Osteuropas Darin befanden sich unter anderem Werke Senecas Horaz Caesars Ciceros und Machiavellis ausserdem Traktate Avicennas Neben orthodoxer Literatur fanden sich hier polnische und russische Chroniken Dokumentsammlungen Auch Bucher die Mohyla zu seiner Zeit von Iow Borezkyj vermacht wurden gingen in die Bibliothek ein Generationenerbe Bearbeiten1991 wurde auf dem Territorium des Kiewer Bruderschaftskollegiums die Kiewer Mohyla Akademie eroffnet die mit der Zeit den Status den Status einer nationalen Universitat erlangt hat 1996 wurde Mohyla zum ersten Heiligen den Ukrainisch Orthodoxe Kirchen aller Konfessionen kanonisierten Literatur BearbeitenWolfgang Heller Mogila Petr In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 18 21 Artikel Artikelanfang im Internet Archive am 2007 06 29 Serhii Plokhy Das Tor Europas Die Geschichte der Ukraine Aus dem Englischen von Anselm Buhling u a Hoffmann und Campe Hamburg 2022 S 147 154 ISBN 978 3 455 01526 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petro Mohyla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Petro Mohyla im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Trebnik von Petro Mohyla Faksimile Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Synode zur Confessio orthodoxa des Petrus Mogilas 1642 15 September 27 November Einzelnachweise Bearbeiten Serhii Plokhy Das Tor Europas Die Geschichte der Ukraine Aus dem Englischen von Anselm Buhling u a Hoffmann und Campe Hamburg 2022 S 152 ISBN 978 3 455 01526 3 VorgangerAmtNachfolgerIsaya KopynskyiMetropolit von Kiew 1632 1647Sylvester KosivNormdaten Person GND 119439336 lobid OGND AKS LCCN n85009375 VIAF 54958072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mohyla PetroALTERNATIVNAMEN Mohyla Petro Symeonowytsch vollstandiger Name Movilă PetruKURZBESCHREIBUNG russisch ukrainischer orthodoxer Priester Metropolit von Kiew Galizien und dem ganzen RusslandGEBURTSDATUM 21 Dezember 1596GEBURTSORT SuceavaSTERBEDATUM 11 Januar 1647STERBEORT Kiew Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petro Mohyla amp oldid 232633929