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Die Rote Waldameise Formica rufa gehort zur Gattung der Waldameisen Formica in der Unterfamilie der Schuppenameisen Formicinae Rote WaldameiseRote Waldameise Formica rufa SystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie Ameisen Formicidae Unterfamilie Schuppenameisen Formicinae Gattung Waldameisen Formica Art Rote WaldameiseWissenschaftlicher NameFormica rufaLinnaeus 1761 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Nahrung 3 2 Nestbau 4 Fortpflanzung 5 Arbeitsteilung 6 Gefahrdung und Schutz 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKopf Mesosoma und Stielchenglied sind uberwiegend rot gefarbt Die Gaster und die Oberseite des Kopfes sind schwarz Wangen und Kopfschild sind schwarzbraun wie auch die Beine die nur an den Gelenken eine rotliche Farbung aufweisen Die zwei deutlichen schwarzen Flecken auf Pronotum und Mesonotum sind unscharf umgrenzt Die Rote Waldameise ist an der Unterseite des Kopfes und am Pronotum viel deutlicher behaart als die Kahlruckige Waldameise Formica polyctena mit der sie sehr leicht zu verwechseln ist So tragt sie am Pronotum mindestens 30 Borsten und an der Kopfunterseite mindestens zehn lange Haare Das Stielchenglied ist seitlich behaart Die Korperlangen betragen bei der Konigin neun bis elf Millimeter den Arbeiterinnen 4 5 bis neun Millimeter und den Mannchen neun bis elf Millimeter Die Geschlechtstiere dieser Art schwarmen zwischen Mai und Juni also etwas spater als die von Formica polyctena Die Rote Waldameise zeichnet sich durch ihre kraftigen Mundwerkzeuge aus Im Angriffsverhalten beissen die Waldameisen ihren Feind und spritzen Saure in die Wunde Sie konnen selbst grossere Tiere wie beispielsweise eine tote Maus gemeinsam zu ihrem Nest schleppen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Eine Rote Waldameise auf Nahrungssuche nbsp Rote Waldameisen beim Abtransport von Beute nbsp Makroaufnahme nbsp Nesthugel der Roten Waldameise nbsp Rote Waldameisen bei der SonnungSie besiedeln gut besonnte Stellen am Waldrand von Laubwaldern und Nadelwaldern aller Art Seltener dringen sie tiefer in das Bestandsinnere vor und meiden auch schattige Fichtenwalder Diese Ameisenart ist von Iberien bis zum Baikalsee verbreitet und kommt daruber hinaus auch in Kleinasien sowie im Kaukasus vor In Europa reicht das Verbreitungsgebiet von 40 Grad bis zu 63 5 Grad nordlicher Breite Lebensweise BearbeitenMeist bildet die Rote Waldameise grosse polygyne Volker und auch mehrere Nester umfassende Kolonieverbande Es sind aber auch Volker bekannt die uber mehrere Jahre hinweg monogyn bleiben In einem Laborexperiment wurden Belege dafur gefunden dass die Roten Waldameisen uber einen Magnetsinn verfugen 1 Nahrung Bearbeiten Die Rote Waldameise ernahrt sich vorwiegend von Insekten Larven Raupen und Spinnentieren sowie von Kadavern und auch von Honigtau der Blatt Aphidoidea und Schildlause Coccoidea Sie nimmt aber auch gerne den Saft von Baumen und Fruchten Sie tragt zur Verbreitung von myrmekochoren Pflanzen wie des Lerchensporns bei da sie von den Duften seiner oligen Samenanhangsel Elaiosomen angezogen wird und deren Diasporen als angemessene Nahrung in ihr Nest tragt Sie frisst die oligen Samenanhangsel und tragt die Samen wieder aus dem Nest Nestbau Bearbeiten Fur die Nestgrundung wird ein morscher Baumstumpf gesucht und in den folgenden Wochen ein Haufen aus Baumnadeln kleinen Asten und Moos Feinmaterial zusammengetragen Uberwiegend bestehen die Streukuppen aus Fichtennadeln Die Haufen konnen eine Ausdehnung und Hohe von bis zu drei Metern erreichen Die Brut wird von den Arbeiterinnen in dem weitraumigen stockwerkartigen Gang und Kammersystem des Hugels je nach Warme und Feuchtigkeitsbedurfnis herumgetragen damit kein Schimmel entsteht Fortpflanzung BearbeitenIm Marz legen die Koniginnen im Nest pro Tag bis zu 300 Eier ab Aus diesen schlupfen spater weibliche Geschlechtstiere mit Flugeln Diese Tiere werden von den Arbeiterinnen mit besonderem Futter ernahrt das die spater schlupfenden Arbeiterinnen nicht mehr bekommen Soll eine Konigin aus einer Larve entstehen erhalt sie ein spezielles Unterlippenspeicheldrusensekret So entscheidet sich in den ersten Tagen durch die Hormone im Futter ob aus der Larve eine Arbeiterin oder eine Konigin wird Kurze Zeit nach dem Schlupfen beginnt der Hochzeitsflug der neuen Generation Nach diesem beginnt die Suche der begatteten Weibchen nach einem Bau Sie besiedeln entweder schon vorhandene Nester oder grunden gemeinsam ein neues wobei sie auf Hilfsameisen angewiesen sind Erst wenn eine Arbeiterinnengeneration herangewachsen ist legt die Konigin nur noch Eier Bei der Begattung erhalt das Weibchen Samen fur ihr ganzes Leben die in einer Samentasche aufbewahrt werden Bei der Eiablage kann das Weibchen so die Eier selbst befruchten und es entwickeln sich Arbeiterinnen aus diesen oder es legt unbefruchtete Eier ab aus denen Mannchen schlupfen Sie uberwintert wie alle Waldameisen ohne ihre Entwicklungsstadien das heisst wahrend der Winterstarre befinden sich nur Koniginnen und Arbeiterinnen im Nest Arbeitsteilung BearbeitenIm Ameisenstaat gibt es eine ausgepragte Arbeitsteilung Man findet unterschiedliche Formen von Ameisen die an ihre jeweiligen Aufgaben angepasst sind Am zahlreichsten sind unfruchtbare Formen von Ameisen ohne Flugel die Arbeiterinnen Ein Ameisenvolk hat auch einige hundert fruchtbare Weibchen die Koniginnen Im Juni kann man geflugelte Mannchen sehen Sie paaren sich auf einem Hochzeitsflug Bei der Begattung erhalt die Konigin einen Spermienvorrat der fur ihre etwa 20 jahrige Lebenszeit reicht Da die Mannchen danach keine wichtige Rolle mehr fur den Ameisenstaat spielen werden sie aus dem Staat vertrieben und sterben nach nicht allzu langer Zeit Die Koniginnen streifen ihre Flugel an vorhandenen Sollbruchstellen ab und kehren in ihr Nest zuruck Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Roten Waldameisen werden von der International Union for Conservation of Nature IUCN in der Ausgabe 2009 der Roten Liste gefahrdeter Arten als gering gefahrdet Low Risk Near Threatened gefuhrt Sie und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung 2 besonders geschutzt und stehen laut der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands auf der Vorwarnliste Kategorie V Einzelne Bundeslander Deutschlands beurteilen die Situation unterschiedlich 3 Die Gefahrdungssituation divergiert zwischen nicht gefahrdet uber gefahrdet bis zur Einreihung in eine Vorwarnliste Die Schweiz beurteilt sie in der Roten Liste gefahrdeter Tierarten Ausgabe 1994 als potenziell gefahrdet Kategorie 4 Literatur BearbeitenDieter Otto Die Roten Waldameisen 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Westarp Wissenschaften 2005 192 Seiten 77 Abb ISBN 3 89432 718 9 Karl Gosswald Die Waldameise Band 1 Biologische Grundlagen Okologie und Verhalten Aula Verlag Wiesbaden 1989 ISBN 3 89104 475 5 Band 2 Die Waldameise im Okosystem Wald ihr Nutzen und ihre Hege Aula Verlag Wiesbaden 1990 ISBN 3 89104 476 3 Wolfgang Schwenke Ameisen Der duftgelenkte Staat Landbuch Verlag Hannover 1985 ISBN 3 7842 0309 4 Helgard Reichholf Riehm Insekten 1984 MunchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rote Waldameise Album mit Bildern nbsp Commons Rote Waldameise Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder von Formica rufa bei der Deutschen Ameisenschutzwarte Formica rufa in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Social Insects Specialist Group 1996 Abgerufen am 28 Dezember 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Yilmaz Ҫamlitepe und David J Stradling Wood ants orient to magnetic fields In Proceedings of the Royal Society B Band 261 Nr 1360 1995 doi 10 1098 rspb 1995 0114 Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung Online Abfrage der Roten Waldameise in der Roten Liste gefahrdeter Tiere Deutschlands und seiner Bundeslander science4you abgerufen am 12 Februar 2010 Normdaten Sachbegriff GND 4178519 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rote Waldameise amp oldid 231870457