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Der Fichtentyrann Contopus cooperi ist eine mittelgrosse Vogelart aus der Familie der Tyrannen Tyrannidae die in den kaltgemassigten Nadelwaldern und westlichen Bergwaldern Nordamerikas beheimatet ist Trotz seiner recht unscheinbaren Farbung ist er mit seiner Vorliebe fur sehr prominente Sitzwarten und dem markanten Gesang eine recht auffallige Art Auf Englisch wird seine durchdringend laute Gesangsstrophe scherzhaft aber treffend mit quick three beers Schnell drei Bier Horbeispiel 1 beschrieben FichtentyrannFichtentyrann Contopus cooperi auf einer WarteSystematikUnterordnung Schreivogel Tyranni Familie Tyrannen Tyrannidae Unterfamilie FluvicolinaeTribus ContopiniGattung ContopusArt FichtentyrannWissenschaftlicher NameContopus cooperi Nuttall 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Wanderungen 4 Lebensraum 5 Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Bestandsentwicklung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Fichtentyrann ist mit einer Korperlange von 18 bis 20 cm etwa so gross wie ein Star jedoch mit 32 37 g bedeutend leichter Der Kopf wirkt gross der Schnabel kraftig und der Schwanz im Vergleich zu dem anderer Tyrannen Arten kurz Die Geschlechter unterscheiden sich nicht Das Gefieder der Oberseite ist insgesamt dunkel graubraun mit undeutlichen hellen Flugelbinden und hellen Saumen auf Schirmfedern und inneren Armschwingen Die Unterseite ist uberwiegend weisslich bis hellgrau wobei sich die streifig graubraun getonten Flanken wie eine offene Weste von der weissen Kehle und der Brust und Bauchmitte absetzen Der Oberschnabel ist schwarzlich der Unterschnabel hornfarben hell mit dunkler Spitze Das Jugendkleid ahnelt dem adulter Vogel ist aber oberseits braunlicher mit beigen statt weisslichen Saumen an den Flugelfedern Vogel im sudwestlichen Verbreitungsgebiet sind etwas grosser und werden daher manchmal als Unterart C c marjorinus von der Nominatform abgeteilt Meist wird die Art aber als monotypisch angesehen Verbreitung BearbeitenDas Brutgebiet des Fichtentyrannen erstreckt sich uber die boreale Nadelwaldzone Nordamerikas sowie entlang der Rocky Mountains und der Gebirge der Pazifikkuste bis ins nordliche Niederkalifornien Alaska besiedelt die Art sudlich der Brookskette kommt aber an der Westkuste nur sparlich vor In Kanada reicht das Areal durch den Suden Yukons und der Northwest Territories sowie unter Auslassung der Prairie Pothole Region durch die sudlichen Provinzen bis Neufundland Die Nordgrenze der Verbreitung verlauft durch das nordliche Ontario und die Mitte Quebecs und Labradors In den Vereinigten Staaten reicht die Verbreitung an der Westkuste durch Teile Washingtons Oregons und Kaliforniens Im Suden Kaliforniens ist sie sehr zergliedert und erstreckt sich in Mexiko uber Baja California Norte In den Rocky Mountains sind grosse Teile Idahos und Utahs der Westen Montanas Wyomings und Colorados sowie der Norden Arizonas und New Mexicos besiedelt Eine kleine Enklave gibt es in den Guadalupe Mountains in Texas Ferner verlauft der Sudrand der Verbreitung durch die Mitte der Grossen Seen in Minnesota Wisconsin und Michigan sowie durch den Westen New Yorks und die Neuenglandstaaten Zerstreute Vorkommen gibt es in den Appalachen sudwarts bis North Carolina Wanderungen BearbeitenDer Fichtentyrann ist ein Langstreckenzieher dessen Zugwege und Zugdauer zu den langsten in der Nearktis zahlen Er verbringt das Winterhalbjahr in Mittel und Sudamerika und halt sich nur fur wenige Monate in den Brutgebieten auf wenn dort genugend Grossinsekten als Nahrung vorhanden sind Der Herbstzug beginnt mit einzelnen Exemplaren schon Ende Juli erreicht zwischen Mitte August und Mitte September seinen Hohepunkt und ist bis spatestens Mitte Oktober abgeschlossen Die Hauptuberwinterungsgebiete liegen in Panama und im Bereich der Anden im nordwestlichen Sudamerika wo sie vom nordlichen und westlichen Venezuela sudwarts bis ins sudostliche Peru und ins westliche Bolivien reichen Am haufigsten ist die Art in den kolumbianischen Anden anzutreffen Gelegentlich uberwintert sie auch in anderen Teilen Sudamerikas wie den Guyanas Trinidad Sudvenezuela im brasilianischen Amazonasbecken und in Sudperu Von Sudmexiko bis Guatemala und Belize sowie im Bergland von Costa Rica und Panama ist sie nur unregelmassiger Wintergast Die Winterquartiere werden zwischen Ende Marz und Anfang Mai geraumt Die Hauptzugzeit liegt zwischen Ende April und Ende Mai Die Ankunftsdaten variieren je nach geografischer Lage innerhalb der ersten Junidekade treffen jedoch auch die letzten Nachzugler in den Brutgebieten ein Lebensraum BearbeitenDer Fichtentyrann besiedelt Nadelwalder der montanen Stufe und der borealen Zone Er tritt in Hohen zwischen Meeresspiegel und Waldgrenze auf ist aber am haufigsten in 920 2130 m Hohe zu finden In Colorado und New Mexico ist er noch in uber 3000 m Hohe Brutvogel Innerhalb der Waldgebiete ist die Art haufig am Rande von Lichtungen Schlagen und Waldbrandflachen sowie an naturlichen Ubergangen zu Mooren Sumpfen oder Flussufern zu finden Wichtig sind abgestorbene und einzeln stehende Baume die der Fichtentyrann zum Ansitz bei der Nahrungssuche nutzt Ernahrung BearbeitenDer Fichtentyrann ernahrt sich nahezu ausschliesslich von Fluginsekten die er in Fangflugen von Sitzwarten aus erbeutet Bei diesen handelt es sich meist um tote herausstehende Aste von Einzelbaumen Uberhaltern oder Baumen in lichten Waldbestanden Hauptbeute bilden Hautflugler wie Bienen Wespen oder Ameisen aber auch Zweiflugler Schuppenflugler Heuschrecken und Libellen zahlen zum Nahrungsspektrum Fortpflanzung BearbeitenDer Fichtentyrann fuhrt vermutlich eine monogame Saisonehe obwohl es auch Falle gab in denen nach Verlust einer Brut die Paarbindung aufbrach Es findet eine Jahresbrut statt Die Paarbildung erfolgt mit Ankunft der Weibchen und kann bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen Die Hauptbrutzeit liegt zwischen Ende Mai Anfang Juni und Ende Juli mit leichten Verschiebungen je nach geografischer Lage Hohenlage und Wettereinflussen Der Nistplatz wird vom Weibchen gewahlt und befindet sich zwischen 1 5 und 34 m in Nadel seltener in Laubbaumen Das Nest wird vom Weibchen innerhalb von 5 bis 7 Tagen in einiger Entfernung vom Stamm auf mehr oder weniger dicht verwobenen Nadelzweigen an grosseren Asten errichtet Es handelt sich um einen lose geformten relativ flachen und kleinen Napf aus Zweigen und Wurzeln Oft werden auch Bartflechten verbaut Manchmal wird die Mulde mit Gras Wurzelchen oder Kiefernnadeln ausgepolstert Das Nest weist durchschnittlich etwa 11 8 cm die Nistmulde 7 cm Durchmesser auf Das Gelege besteht fast immer aus drei seltener aus vier oder sogar funf Eiern von etwa 22 16 mm Grosse Auf cremeweissem beigen oder matt lachsfarbenem Grund tragen sie eine fast mittig etwas zum stumpfen Ende hin gelagerte Binde aus graulich bis braunlichen Flecken Sie werden vom Weibchen etwa 2 Wochen bebrutet bevor die Jungen schlupfen Beide Eltern futtern und nach 15 19 Tagen fliegen die Jungen aus Sie sind noch eine Woche auf Futterungen angewiesen und halten sich noch etwa 10 15 Tage in der Nahe des Nistplatzes auf Bestandsentwicklung BearbeitenDie Art erreicht ihre grossten Populationsdichten im westlichen Nordamerika Schatzungen zum Gesamtbestand gibt es nicht Da es in den letzten vierzig Jahren einen signifikanten Bestandsruckgang um etwa 75 gegeben hat wurde die Art von der IUCN auf die Vorwarnliste gesetzt nbsp Near Threatened potentiell gefahrdet Vermutlich sind zum Teil Habitatverluste sowie veranderte Methoden in der Forstwirtschaft und damit einhergehender schlechter Bruterfolg ursachlich Andererseits ist die Waldbewirtschaftung fur diese Art vielerorts eher forderlich Moglicherweise gibt es auch unbekannte Gefahrdungsursachen in den Winterquartieren Literatur BearbeitenBob Altman Rex Sallabanks Olive sided Flycatcher Contopus cooperi in A Poole Hrsg The Birds of North America Online Cornell Lab of Ornithology Ithaca 2000 doi 10 2173 bna 502 D A Sibley The Sibley Field Guide to Birds of Eastern North America A A Knopf New York 2003 ISBN 0 679 45120 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fichtentyrann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Contopus cooperi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 22 Juni 2012 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Contopus cooperi in der Internet Bird Collection xeno canto Tonaufnahmen Olive sided Flycatcher Contopus cooperi Einzelnachweise Bearbeiten Andrew Spencer XC13845 xeno canto org 22 Juni 2007 abgerufen am 7 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fichtentyrann amp oldid 194292176