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Der Europaische Zurgelbaum 1 oder Sudliche Zurgelbaum 2 Celtis australis ist ein mittelgrosser Baum mit meist glatter Stammborke derben Blattern und essbaren Steinfruchten Die Pflanzenart gehort zur Gattung der Zurgelbaume Celtis die fruher der Familie der Ulmengewachse Ulmaceae zugerechnet wurde nach neueren Erkenntnissen aber in die Familie der Hanfgewachse Cannabaceae eingeordnet wird Er wird oft unprazise einfach Zurgelbaum genannt obwohl der Gattung etwa 100 Arten angehoren Das naturliche Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich uber den Suden Europas Teile Afrikas und die Turkei Der deutsche Name Zurgelbaum stammt aus Sudtirol wo die Fruchte Zurgeln genannt und in Backwaren und fur Sussspeisen verwendet werden Das harte aber elastische Holz wurde zur Herstellung von Musikinstrumenten Wagenradern und Rudern verwendet Europaischer ZurgelbaumEuropaischer Zurgelbaum Celtis australis SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Hanfgewachse Cannabaceae Gattung Zurgelbaume Celtis Art Europaischer ZurgelbaumWissenschaftlicher NameCeltis australisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Systematik 4 Okologie 5 Verwendung 6 Trivialnamen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration 3 Der Europaische Zurgelbaum ist ein laubabwerfender 10 bis 25 Meter hoher Baum mit breit ausladender Krone Es konnen kleinere Brettwurzeln vorkommen oder der Stamm ist geriffelt Die Stammborke ist grau und glatt und reisst erst im hoheren Alter schuppig auf Die Triebe sind behaart Die einfachen Laubblatter sind wechselstandig 4 angeordnet Der Blattstiel ist 5 bis 10 Millimeter lang und flaumig behaart Die Blattspreite ist derb und etwas ledrig elliptisch langlich selten ab 4 meist 7 bis 13 selten bis 20 Zentimeter lang und ab 1 meist 2 bis 4 und selten bis 6 Zentimeter breit lang zugespitzt mit breit keilformiger oder abgerundeter schiefer Basis und fast bis zur Basis scharf gesagtem Blattrand Die Blattoberseite ist dunkelgrun und durch die kurzen steifen Haare rau die Unterseite ist graugrun und weich behaart 5 6 Die Nebenblatter sind abfallend Die Bluten sind polygam monozisch die Pflanzen sind funktionell monozisch mit zwittrigen Bluten Die Bluten erscheinen achselstandig bis zu dritt funft zymos die weiblichen und zwittrigen Bluten erscheinen oft einzeln 7 8 Die kleinen meist funktionell eingeschlechtlichen Bluten sind zart gelb bis blaugrun und braunlich uberlaufen sowie lang gestielt Die einfache bewimperte Blutenhulle ist meist funfzahlig 4 6 Es werden meist funf kurze Staubblatter oder in den weiblichen Bluten Staminodien gebildet Der oberstandige Fruchtknoten der weiblichen und zwittrigen Bluten ist flaschenformig bis zu 1 4 Zentimeter lang und damit zumindest doppelt so lang wie die restliche Blute Die Narben sind weiss gegabelt und federartig Die mannlichen Bluten besitzen einen Pistillode Die einsamigen Fruchte sind kugelige 1 bis 1 2 Zentimeter durchmessende anfangs gelblichweisse und zur Reife violettbraune sussliche und essbare kahle dunnfleischige Steinfruchte an bis zu 3 Zentimeter langen Stielen Der texturierte und rundliche Steinkern hat zahlreiche Vertiefungen Der Europaische Zurgelbaum bluht von Marz bis Mai die Fruchte reifen im September 5 4 Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 9 nbsp Querschnitt des Stamms nbsp Blatter nbsp Frucht nbsp Schnitt durch Frucht und KernVerbreitung und Standortanspruche Bearbeiten nbsp Verbreitung des Europaischen Zurgelbaums Naturliche Verbreitung Isolierte Populationen Eingefuhrte und verwilderte Vorkommen synanthropisch 10 Das naturliche Verbreitungsgebiet liegt in Europa in Portugal in Spanien mit den Balearen in Frankreich mit Korsika in Italien mit Sardinien und Sizilien und auf der Balkan Halbinsel von Slowenien bis Griechenland in Afrika in Algerien Marokko und Tunesien und in der Turkei In der Schweiz auf Zypern in Israel im Libanon in Syrien in Australien und in Kalifornien wurde die Art eingeburgert 10 11 Der Europaische Zurgelbaum wachst in Steppen und Trockenwaldern auf massig trockenen bis frischen schwach sauren bis alkalischen sandig lehmigen bis lehmigen nahrstoffreichen Boden an sonnigheissen Standorten Die Art ist frostempfindlich und kalkliebend 6 Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhartezone 6b zugeordnet mit mittleren jahrlichen Minimaltemperaturen von 20 5 bis 17 8 C 5 bis 0 F 5 Systematik BearbeitenDer Europaische Zurgelbaum Celtis australis ist eine Art der Gattung der Zurgelbaume Celtis in der Familie der Hanfgewachse Cannabaceae Fruher wurde die Art der Familie der Ulmengewachse Ulmaceae zugerechnet 11 Sie wurde 1753 von Carl von Linne im Species Plantarum erstmals wissenschaftlich beschrieben 11 Der Gattungsname Celtis stammt aus dem Lateinischen celthis oder celtis wurde von Plinius ein in Afrika vorkommendes Gewachs genannt wahrscheinlich die hier beschriebene Art Celtis australis 12 Das Artepitheton australis stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet sudlich Das Wort leitet sich von Auster dem lateinischen Wort fur einen Sudwind ab 13 Okologie BearbeitenDie Raupen des Zurgelbaumfalters Libythea celtis ernahren sich von den Blattern verschiedener Zurgelbaum Arten in Europa hauptsachlich von denen des Europaischen Zurgelbaums 14 Verwendung BearbeitenDas Holz des Europaischen Zurgelbaums ist hart und elastisch Es wurde zur Herstellung von Musikinstrumenten Wagenradern Rudern Angelruten und Peitschenstielen verwendet Der Baum wird daher in manchen Gegenden auch als Peitschenbaum bezeichnet Die Fruchte des Zurgelbaums werden in Sudtirol fur Sussspeisen und in Backwaren verwendet Die Fruchte werden dort Zurgeln genannt auch der deutsche Name Zurgelbaum stammt aus Sudtirol In Mitteleuropa ist die Art nicht vollig winterhart sie wird daher nur in warmebegunstigten Gegenden in Parks und Garten als Zierpflanze seltener auch als Strassenbaum verwendet 4 Trivialnamen BearbeitenFur den Europaischen Zurgelbaum bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Bohnenbaum Nesselbaum Zirgelbaum Zirkelbaum und Zurgelbaum bereits 1597 erwahnt 15 Literatur BearbeitenMarilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 137 Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung Mit einem Winterschlussel von Bernd Schulz 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 174 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 552 Jost Fitschen Geholzflora 12 uberarbeitete und erganzte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2007 ISBN 3 494 01422 1 S 399 Mark Bachhofer Joachim Mayer Der neue Kosmos Baumfuhrer Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 978 3 440 11930 3 S 64 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 88 138 Nachdruck von 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Europaischer Zurgelbaum Celtis australis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Celtis australis In The Plant List Abgerufen am 17 November 2012 Celtis australis bei Plants For A Future abgerufen am 17 November 2012 Celtis australisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 4 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Celtis australis bei Malta Wild Plants Sudlicher Zurgelbaum bei Baumkunde Einzelnachweise Bearbeiten Deutscher Name nach Fischer Oswald Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol S 552 Deutscher Name nach Roloff Bartels Flora der Geholze S 174 und Fitschen Geholzflora S 399 Illustration aus Otto Wilhelm Thome Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz 1885 Gera online a b c Bachhofer Mayer Der neue Kosmos Baumfuhrer S 64 a b c Roloff et al Flora der Geholze S 439 440 a b Fischer Oswald Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol S 552 Jurgen Kellermann Flora of South Australia 5th Edition 2016 PDF online auf researchgate net D Magni G Caudullo Celtis australis 2016 bei European Commission PDF Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 319 a b Celtis australis European nettle tree auf EUFORGEN a b c Celtis australis In Germplasm Resources Information Network GRIN United States Department of Agriculture abgerufen am 17 November 2012 englisch Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 138 Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 88 Libythea celtis Laicharting 1782 Zurgelbaum Schnauzenfalter auf Lepiforum e V Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 86 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Europaischer Zurgelbaum amp oldid 229274892