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Die eulerschen Winkel oder Euler Winkel benannt nach dem Schweizer Mathematiker Leonhard Euler sind ein Satz von drei Winkeln mit denen die Orientierung Drehlage eines festen Korpers im dreidimensionalen euklidischen Raum beschrieben werden kann 1 Sie werden ublicherweise mit a b g displaystyle alpha beta gamma oder mit f 8 ps displaystyle varphi theta psi bezeichnet Der Korper kann zum Beispiel ein Kreisel sein in der theoretischen Physik oder ein Fahrzeug ein Schiff oder ein Flugzeug In der Astronomie kann der Korper auch die Bahnellipse eines Himmelskorpers sein Drehung eines Korpers als Folge von drei einzelnen Drehungen um seine Korperachsen z x z Eigenes Koordinatensystem rot festes Referenzsystem blauAnstatt der Drehlage eines Korpers konnen eulersche Winkel auch die Lage eines kartesischen Koordinatensystems in Bezug auf ein anderes kartesisches Koordinatensystem beschreiben und werden deshalb fur Koordinatentransformationen verwendet Oft ist das gedrehte Koordinatensystem an einen gedrehten Korper angeheftet Man spricht dann vom korperfesten Koordinatensystem und nennt das ursprungliche Koordinatensystem raumfest Die Drehlage wird erzeugt indem der Korper aus seiner Ursprungslage heraus nacheinander um die drei Eulerwinkel um Koordinatenachsen gedreht wird Fur die Wahl der Achsen gibt es verschiedene Konventionen Eigentliche Eulerwinkel Die erste und die dritte Drehung finden um die gleiche Koordinatenachse statt z B Drehung um z Achse x Achse z Achse Kardanwinkel oder Tait Bryan Winkel Alle drei Drehungen werden um verschiedene Koordinatenachsen gedreht z B in der Reihenfolge x Achse y Achse z Achse Dabei wird entweder bei der zweiten und dritten Drehung um die zuvor gedrehten Koordinatenachsen gedreht intrinsische Drehungen oder immer um die ursprunglichen Koordinatenachsen extrinsische Drehungen Die aus den drei Einzeldrehungen zusammengesetzte Drehung kann durch eine Matrix beschrieben werden die sich entsprechend als Produkt von drei elementaren Drehmatrizen darstellen lasst Je nach Anwendungszweck betrachtet man verschiedene Matrizen Transformationsmatrix fur die Koordinatentransformation vom gedrehten korperfesten ins ursprungliche raumfeste Koordinatensystem Transformationsmatrix fur die Koordinatentransformation vom raumfesten ins korperfeste Koordinatensystem Abbildungsmatrix der Drehung bezuglich des raumfesten Koordinatensystems Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eigentliche Eulerwinkel 2 1 Geometrische Beschreibung 2 2 Beschreibung durch intrinsische Drehungen 2 3 Beschreibung durch extrinsische Drehungen 2 4 Beschreibung durch Matrizen 2 4 1 Abbildungsmatrix aktive Drehung 2 4 2 Transformationsmatrix 2 5 Konventionen 3 Kardan Winkel 3 1 Roll Nick und Gierwinkel z y x Konvention 3 1 1 Beschreibung 3 1 2 Transformationsmatrizen 3 1 2 1 Anwendungsbeispiel 4 Matrix Herleitung im allgemeinen Fall 5 Ergebnis Interpretation 6 Mathematische Eigenschaften 7 Nachteile Alternativen 8 Anwendungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Euler 1778 Drehungen wurden spatestens seit etwa 1600 durch drei Winkel beschrieben So bestimmte Johannes Kepler in der Astronomia nova die Orientierung der Marsbahn in Bezug auf die Ekliptik durch drei Winkel Eine algebraische Beschreibung mit der die Drehlage von beliebigen Punkten berechnet werden konnte wurde aber erst ab 1775 von Leonhard Euler in zunehmender Tiefe formuliert 2 In der ersten Arbeit 3 zeigte er dass die neun den Elementen der Abbildungsmatrix entsprechenden Koeffizienten wegen der Langentreue einer Bewegung nicht unabhangig voneinander sind sondern durch nur drei voneinander unabhangige Winkel festgelegt werden Es handelt sich bei diesen aber nicht um die hier behandelten eulerschen Winkel sondern um reine Rechengrossen ohne geometrische Bedeutung Bekannt ist diese Arbeit heute besonders weil er in einem Zusatz das heute nach ihm benannte Rotationstheorem bewies nach dem jede eigentliche Bewegung mit einem Fixpunkt eine Drehung um eine Achse ist Die aus diesem Ergebnis resultierenden Abbildungsgleichungen in denen eine Drehung durch die Richtungskosinus der Drehachse und den Drehwinkel parametrisiert wird fand er in einer kurz darauf folgenden zweiten Arbeit 4 nbsp Winkel p displaystyle p nbsp q displaystyle q nbsp r displaystyle r nbsp aus der Arbeit 5 von EulerIn einer dritten erst postum erschienenen Arbeit 5 fuhrte er schliesslich drei Winkel p displaystyle p nbsp q displaystyle q nbsp und r displaystyle r nbsp ein mit denen er die Transformation von korperfesten in raumfeste Koordinaten beschrieb und die bis auf Vorzeichen und additive Konstanten mit den heute nach ihm benannten Winkeln ubereinstimmen Sein Vorgehen unterschied sich dabei deutlich vom heute gangigen Verfahren bei dem das eine Koordinatensystem durch drei aufeinanderfolgende Drehungen um die Koordinatenachsen in das andere Koordinatensystem uberfuhrt wird Euler argumentiere ahnlich wie bei der ersten Arbeit kommt aber zu einem gunstigeren Ansatz 5 S 50 mit den drei Winkeln p displaystyle p nbsp q displaystyle q nbsp und r displaystyle r nbsp weil er hier in moderner Sprechweise nicht nur die Orthonormalitat der Zeilen sondern auch die der Spalten der Transformationsmatrix verwendete Zur Klarung ihrer geometrischen Bedeutung betrachtete er die Schnittpunkte a displaystyle a nbsp b displaystyle b nbsp c displaystyle c nbsp des raumfesten Koordinatensystems mit der Einheitskugel und die entsprechenden Schnittpunkte A displaystyle A nbsp B displaystyle B nbsp C displaystyle C nbsp des korperfesten Systems und zeigte dass die Kosinusse der Bogen a A displaystyle aA nbsp a B displaystyle aB nbsp c C displaystyle cC nbsp gerade die Koeffizienten der Transformationsgleichungen sind Es ist also p a A displaystyle p aA nbsp der Winkel zwischen der x displaystyle x nbsp und der X displaystyle X nbsp Achse Ausserdem zeigt sich mittels spharischer Trigonometrie dass q displaystyle q nbsp der Winkel bei A displaystyle A nbsp im Kugeldreieck A B a displaystyle ABa nbsp und r displaystyle r nbsp der Winkel bei a displaystyle a nbsp im Kugeldreieck a b A displaystyle abA nbsp ist Heute werden die entsprechenden Winkel nicht von der x X displaystyle xX nbsp Ebene sondern von der zu ihr senkrechten Knotenlinie N displaystyle N nbsp aus gemessen der Zusammenhang mit den heute meist verwendeten Eulerwinkeln fur die Drehfolge x y x ist gegeben durch a r 90 displaystyle alpha r 90 circ nbsp b p displaystyle beta p nbsp und g q 90 displaystyle gamma q 90 circ nbsp Lagrange brachte in der 1788 erschienenen Mecanique Analytique 6 zwei Ableitungen der Transformationsgleichungen Die erste 6 S 381 388 stimmt bis auf die Namen der Winkel bei ihm heissen sie l p displaystyle lambda p nbsp m r displaystyle mu r nbsp und n q displaystyle nu q nbsp im Wesentlichen mit der von Euler uberein Die zweite 6 S 398 401 deckt sich mit der modernen unten ausfuhrlich behandelten Darstellung fur die z x z Drehfolge wiederum mit anderen Winkelnamen f g displaystyle varphi gamma nbsp ps a displaystyle psi alpha nbsp w b displaystyle omega beta nbsp Eigentliche Eulerwinkel Bearbeiten nbsp Koordinatentransformation Drehfolge in Standard x Konvention blau Koordinatensystem in Ausgangslage grun Schnittgerade der xy Ebenen Zwischenlage der x Achse rot Koordinatensystem in ZiellageIm Folgenden werden wie in der nebenstehenden Grafik die Achsen des Koordinatensystems in Ausgangslage in der Grafik blau mit den Kleinbuchstaben x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp und z displaystyle z nbsp die Achsen in Ziellage in der Grafik rot mit den entsprechenden Grossbuchstaben X displaystyle X nbsp Y displaystyle Y nbsp und Z displaystyle Z nbsp bezeichnet Geometrische Beschreibung Bearbeiten Die x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp Ebene und die X displaystyle X nbsp Y displaystyle Y nbsp Ebene schneiden sich in einer Geraden N displaystyle N nbsp Knotenlinie Diese steht senkrecht auf der z displaystyle z nbsp Achse und auf der Z displaystyle Z nbsp Achse Der erste Euler Winkel a displaystyle alpha nbsp auch f displaystyle varphi nbsp ist der Winkel zwischen der x displaystyle x nbsp Achse und der Geraden N displaystyle N nbsp gemessen in Richtung der y Achse Der zweite Euler Winkel b displaystyle beta nbsp auch 8 displaystyle theta nbsp ist der Winkel zwischen der z displaystyle z nbsp Achse und der Z displaystyle Z nbsp Achse Der dritte Euler Winkel g displaystyle gamma nbsp auch ps displaystyle psi nbsp ist der Winkel zwischen N displaystyle N nbsp und der X displaystyle X nbsp Achse Die hier beschriebene Version der eulerschen Winkel bei der der Winkel a displaystyle alpha nbsp von der x displaystyle x nbsp Achse aus zur Knotenlinie und der Winkel g displaystyle gamma nbsp von der Knotenlinie zur X displaystyle X nbsp Achse gemessen wird nennt man die Standard x Konvention Entsprechend werden bei der Standard y Konvention die Winkel von der y displaystyle y nbsp Achse zur Knotenlinie und von der Knotenlinie zur Y displaystyle Y nbsp Achse gemessen In der klassischen Physik wird meist die Standard x Konvention verwendet Statt wie hier mit a displaystyle alpha nbsp b displaystyle beta nbsp und g displaystyle gamma nbsp werden die Winkel meist mit f displaystyle varphi nbsp 8 displaystyle theta nbsp und ps displaystyle psi nbsp bezeichnet In der Quantenmechanik hat sich hingegen die Standard y Konvention durchgesetzt Insbesondere werden die Darstellungen der Drehgruppe SO3 durch sogenannte Wignersche D Matrizen entsprechend parametrisiert Beschreibung durch intrinsische Drehungen Bearbeiten Die Drehung r displaystyle r nbsp welche das x y z displaystyle xyz nbsp System in das X Y Z displaystyle XYZ nbsp System dreht kann in drei Drehungen aufgeteilt werden Bei der Standard x Konvention sind das Zunachst die Drehung r z a displaystyle r z alpha nbsp um den Winkel a displaystyle alpha nbsp um die z displaystyle z nbsp Achse dann die Drehung r N b displaystyle r N beta nbsp um den Winkel b displaystyle beta nbsp um die Knotenlinie N displaystyle N nbsp zuletzt die Drehung r Z g displaystyle r Z gamma nbsp um den Winkel g displaystyle gamma nbsp um die Z displaystyle Z nbsp Achse Bei diesen Drehungen entstehen nacheinander neue Koordinatensysteme ursprungliches Koordinatensystem x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp und z displaystyle z nbsp Achse nach der ersten Drehung x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp und z displaystyle z nbsp Achse nach der zweiten Drehung x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp und z displaystyle z nbsp Achse nach der dritten Drehung x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp und z displaystyle z nbsp Achse bzw X displaystyle X nbsp Y displaystyle Y nbsp und Z displaystyle Z nbsp Achse Die Drehung um N displaystyle N nbsp ist also eine Drehung um die x displaystyle x nbsp Achse die Drehung um die Z displaystyle Z nbsp Achse eine Drehung um die z displaystyle z nbsp Achse Die Gesamtdrehung r displaystyle r nbsp setzt sich also aus den Drehungen r z a displaystyle r z alpha nbsp r x b displaystyle r x beta nbsp und r z g displaystyle r z gamma nbsp zusammen r r z g r x b r z a displaystyle r r z gamma circ r x beta circ r z alpha nbsp Die Reihenfolge der Drehachsen ist also z displaystyle z nbsp Achse x displaystyle x nbsp Achse z displaystyle z nbsp Achse oder kurz z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp Eine solche Zerlegung in Drehungen bei denen jeweils um die mitgedrehten Koordinatenachsen gedreht wird nennt man intrinsische Drehfolge Beschreibung durch extrinsische Drehungen Bearbeiten nbsp Eulerwinkel bei extrinsischen Einzeldrehungen in der Reihenfolge z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp mit den Winkeln g displaystyle gamma nbsp b displaystyle beta nbsp a displaystyle alpha nbsp blau Ausgangslage des Koordinatensystems rot Ziellage grun Schnittgerade der beiden xy Ebenen Dieselbe Drehung r displaystyle r nbsp kann auch durch drei Einzeldrehungen um die ursprunglichen Koordinatenachsen beschrieben werden Dabei bleiben die Winkel gleich aber die Reihenfolge der Drehungen kehrt sich um und die Zwischenlagen x y z displaystyle x y z nbsp und x y z displaystyle x y z nbsp sind andere als bei der intrinsischen Drehung Zuerst wird der Korper um den Winkel g displaystyle gamma nbsp um die z displaystyle z nbsp Achse gedreht dann um b displaystyle beta nbsp um die x displaystyle x nbsp Achse der Winkel zwischen der x displaystyle x nbsp und x displaystyle x nbsp Achse ist derselbe wie der zwischen der x displaystyle x nbsp und der x displaystyle x nbsp Achse namlich g displaystyle gamma nbsp und zuletzt um den Winkel a displaystyle alpha nbsp um die z displaystyle z nbsp Achse dabei wird die x displaystyle x nbsp Achse in die Knotenlinie N displaystyle N nbsp gedreht und der Winkel zwischen N displaystyle N nbsp und der X displaystyle X nbsp Achse ist g displaystyle gamma nbsp Eine algebraische Begrundung findet sich weiter unten im Abschnitt Matrix Herleitung im allgemeinen Fall Es ist also r r z a r x b r z g displaystyle r r z alpha circ r x beta circ r z gamma nbsp Eine solche Drehfolge bei der immer um die ursprunglichen Koordinatenachsen gedreht wird heisst extrinsische Drehfolge Die Beschreibungen durch intrinsische und durch extrinsische Drehungen sind also aquivalent Die Beschreibung durch intrinsische Drehungen ist jedoch anschaulicher wahrend die Beschreibung durch extrinsische Drehungen mathematisch leichter zuganglich ist Beschreibung durch Matrizen Bearbeiten Die Drehungen um die Eulerschen Winkel konnen mit Hilfe von Drehmatrizen deren Eintrage Sinus und Kosinus Werte der Euler Winkel sind beschrieben werden Dabei unterscheidet man zwischen Abbildungsmatrizen und Koordinatentransformationsmatrizen Im Folgenden werden diese Matrizen fur die Standard x Konvention angegeben Die Matrizen fur die Standard y Konvention erhalt man analog indem man statt der elementaren Drehmatrix fur die Drehung um die x Achse die Drehmatrix fur die Drehung um die y Achse verwendet Abbildungsmatrix aktive Drehung Bearbeiten Bei einer aktiven Drehung Alibi Drehung werden die Punkte und Vektoren des Raums gedreht Das Koordinatensystem wird festgehalten Die Drehmatrix R displaystyle R nbsp ist die Abbildungsmatrix dieser Abbildung Die Koordinaten des gedrehten Vektors w r v displaystyle vec w r vec v nbsp ergeben sich aus den Koordinaten des ursprunglichen Punkts v displaystyle vec v nbsp durch Multiplikation mit der Drehmatrix w x w y w z R v x v y v z displaystyle begin pmatrix w x w y w z end pmatrix R begin pmatrix v x v y v z end pmatrix nbsp Die Abbildungsmatrizen fur Drehungen um die Koordinatenachsen elementare Drehmatrizen lauten R x a 1 0 0 0 cos a sin a 0 sin a cos a R y a cos a 0 sin a 0 1 0 sin a 0 cos a R z a cos a sin a 0 sin a cos a 0 0 0 1 displaystyle R x alpha begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos alpha amp sin alpha 0 amp sin alpha amp cos alpha end pmatrix quad R y alpha begin pmatrix cos alpha amp 0 amp sin alpha 0 amp 1 amp 0 sin alpha amp 0 amp cos alpha end pmatrix quad R z alpha begin pmatrix cos alpha amp sin alpha amp 0 sin alpha amp cos alpha amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix nbsp fur die Drehung um den Winkel a displaystyle alpha nbsp um die x displaystyle x nbsp Achse die y displaystyle y nbsp Achse und die z displaystyle z nbsp Achse Die Drehmatrix der zusammengesetzten Drehung erhalt man durch Matrixmultiplikation aus den Matrizen der einzelnen Drehungen Da die elementaren Drehmatrizen die Drehungen um die ursprunglichen Koordinatenachsen beschreiben verwendet man die extrinsische Drehfolge r r z a r x b r z g displaystyle r r z alpha circ r x beta circ r z gamma nbsp und erhalt die Abbildungsmatrix R z x z R z a R x b R z g cos a sin a 0 sin a cos a 0 0 0 1 1 0 0 0 cos b sin b 0 sin b cos b cos g sin g 0 sin g cos g 0 0 0 1 cos a cos g sin a cos b sin g cos a sin g sin a cos b cos g sin a sin b sin a cos g cos a cos b sin g sin a sin g cos a cos b cos g cos a sin b sin b sin g sin b cos g cos b displaystyle begin aligned R zxz amp R z alpha R x beta R z gamma amp begin pmatrix cos alpha amp sin alpha amp 0 sin alpha amp cos alpha amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos beta amp sin beta 0 amp sin beta amp cos beta end pmatrix begin pmatrix cos gamma amp sin gamma amp 0 sin gamma amp cos gamma amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix amp begin pmatrix cos alpha cos gamma sin alpha cos beta sin gamma amp cos alpha sin gamma sin alpha cos beta cos gamma amp sin alpha sin beta sin alpha cos gamma cos alpha cos beta sin gamma amp sin alpha sin gamma cos alpha cos beta cos gamma amp cos alpha sin beta sin beta sin gamma amp sin beta cos gamma amp cos beta end pmatrix end aligned nbsp Transformationsmatrix Bearbeiten Transformationsmatrizen beschreiben Koordinatentransformationen vom ursprunglichen raumfesten Koordinatensystem ins gedrehte korperfeste oder umgekehrt Die Transformationsmatrix fur die Koordinatentransformation vom korperfesten Koordinatensystem ins raumfeste stimmt mit der oben beschriebenen Abbildungsmatrix uberein die Matrix fur die umgekehrte Transformation ist die Transponierte dieser Matrix Hat der Vektor v displaystyle vec v nbsp im raumfesten Koordinatensystem die Koordinaten v x v y v z displaystyle v x v y v z nbsp und im korperfesten die Koordinaten v X v Y v Z displaystyle v X v Y v Z nbsp so gilt v x v y v z R z x z v X v Y v Z R z a R x b R z g v X v Y v Z cos a sin a 0 sin a cos a 0 0 0 1 1 0 0 0 cos b sin b 0 sin b cos b cos g sin g 0 sin g cos g 0 0 0 1 v X v Y v Z cos a cos g sin a cos b sin g cos a sin g sin a cos b cos g sin a sin b sin a cos g cos a cos b sin g sin a sin g cos a cos b cos g cos a sin b sin b sin g sin b cos g cos b v X v Y v Z displaystyle begin aligned begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp R zxz begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp R z alpha R x beta R z gamma begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp begin pmatrix cos alpha amp sin alpha amp 0 sin alpha amp cos alpha amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos beta amp sin beta 0 amp sin beta amp cos beta end pmatrix begin pmatrix cos gamma amp sin gamma amp 0 sin gamma amp cos gamma amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp begin pmatrix cos alpha cos gamma sin alpha cos beta sin gamma amp cos alpha sin gamma sin alpha cos beta cos gamma amp sin alpha sin beta sin alpha cos gamma cos alpha cos beta sin gamma amp sin alpha sin gamma cos alpha cos beta cos gamma amp cos alpha sin beta sin beta sin gamma amp sin beta cos gamma amp cos beta end pmatrix begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix end aligned nbsp und v X v Y v Z R z x z T v x v y v z R z g T R x b T R z a T v x v y v z cos g sin g 0 sin g cos g 0 0 0 1 1 0 0 0 cos b sin b 0 sin b cos b cos a sin a 0 sin a cos a 0 0 0 1 v x v y v z cos a cos g sin a cos b sin g sin a cos g cos a cos b sin g sin b sin g cos a sin g sin a cos b cos g sin a sin g cos a cos b cos g sin b cos g sin a sin b cos a sin b cos b v x v y v z displaystyle begin aligned begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp R zxz T begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp R z gamma T R x beta T R z alpha T begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp begin pmatrix cos gamma amp sin gamma amp 0 sin gamma amp cos gamma amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos beta amp sin beta 0 amp sin beta amp cos beta end pmatrix begin pmatrix cos alpha amp sin alpha amp 0 sin alpha amp cos alpha amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp begin pmatrix cos alpha cos gamma sin alpha cos beta sin gamma amp sin alpha cos gamma cos alpha cos beta sin gamma amp sin beta sin gamma cos alpha sin gamma sin alpha cos beta cos gamma amp sin alpha sin gamma cos alpha cos beta cos gamma amp sin beta cos gamma sin alpha sin beta amp cos alpha sin beta amp cos beta end pmatrix begin pmatrix v x v y v z end pmatrix end aligned nbsp Konventionen Bearbeiten Es gibt sechs verschiedene Moglichkeiten die Achsen fur eigentliche Eulerwinkel zu wahlen Bei allen ist die erste und die dritte Achse die gleiche Die sechs Moglichkeiten sind z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp intrinsisch bzw z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp extrinsisch Standard x Konvention z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp intrinsisch bzw z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp extrinsisch Standard y Konvention y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp intrinsisch bzw y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp extrinsisch y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp intrinsisch bzw y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp extrinsisch x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp intrinsisch bzw x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp extrinsisch x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp intrinsisch bzw x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp extrinsisch Kardan Winkel BearbeitenBei den Kardan Winkeln nach Gerolamo Cardano oder auch Tait Bryan Winkeln benannt nach Peter Guthrie Tait und George Hartley Bryan erfolgen die drei Drehungen um drei verschiedene Achsen Wie bei den eigentlichen Eulerwinkeln gibt es sechs mogliche Drehfolgen z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp intrinsisch bzw x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp extrinsisch z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp intrinsisch bzw y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp extrinsisch y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp intrinsisch bzw x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp extrinsisch y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp intrinsisch bzw z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp extrinsisch x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp intrinsisch bzw z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp extrinsisch x displaystyle x nbsp z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp intrinsisch bzw y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp x displaystyle x nbsp extrinsisch Roll Nick und Gierwinkel z y x Konvention Bearbeiten Beschreibung Bearbeiten nbsp Drehfolge z y x Gier Nick Roll blau raumfestes Koordinatensystem grun y Achse Knotenlinie N y rot korperfestes Koordinatensystem Anmerkung 8 displaystyle theta nbsp ist hier negativ nbsp Gier Nick und Rollwinkel ps 8 f displaystyle psi theta varphi nbsp als Lagewinkel eines FlugzeugsSiehe auch Roll Nick Gier Winkel Die in der Luftfahrt Schifffahrt und dem Automobilbau angewendeten und genormten Luftfahrt DIN 9300 Automobilbau DIN ISO 8855 Drehfolgen gehoren in die Gruppe der Tait Bryan Drehungen In den Normen sind die Namen Gier Nick und Roll Winkel engl yaw pitch and roll angle fur die drei Euler Winkel vorgeschrieben Durch die drei Drehungen wird das erdfeste x y z displaystyle xyz nbsp System engl world frame in das korperfeste X Y Z displaystyle XYZ nbsp Koordinatensystem engl body frame gedreht Intrinsische Reihenfolge z displaystyle z nbsp y displaystyle y nbsp x displaystyle x nbsp Gier Nick Roll Winkel Mit dem im erdfesten System gemessenen Gierwinkel ps displaystyle psi nbsp auch Steuerkurs oder Azimut genannt wird um die z displaystyle z nbsp Achse gedreht Die y displaystyle y nbsp Achse wird zur Knotenachse N y displaystyle N y nbsp Hauptwertebereich p lt ps p displaystyle pi lt psi leq pi nbsp Die Drehrichtung ist mathematisch positiv gegen den Uhrzeigersinn Mit dem gegen die Erdoberflache x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp Ebene gemessenen Nickwinkel 8 displaystyle theta nbsp wird um die Knotenachse N y displaystyle N y nbsp gedreht Es entsteht die fahrzeugfeste X displaystyle X nbsp Achse Hauptwertebereich p 2 8 p 2 displaystyle frac pi 2 leq theta leq frac pi 2 nbsp Die Drehrichtung ist mathematisch positiv Der Rollwinkel f displaystyle varphi nbsp auch Wankwinkel genannt beschreibt die Drehung um die fahrzeugfeste X displaystyle X nbsp Achse Es entstehen die fahrzeugfesten Achsen Y displaystyle Y nbsp und Z displaystyle Z nbsp Hauptwertebereich p lt f p displaystyle pi lt varphi leq pi nbsp Die Drehrichtung ist mathematisch positiv Extrinsisch entspricht dies der Reihenfolge x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp Roll Nick Gier Winkel Statt der Kleinbuchstaben ps displaystyle psi nbsp 8 displaystyle theta nbsp und f displaystyle varphi nbsp werden auch die entsprechenden Grossbuchstaben PS displaystyle Psi nbsp 8 displaystyle Theta nbsp und F displaystyle Phi nbsp verwendet Transformationsmatrizen Bearbeiten Die Koordinatentransformation vom korperfesten ins raumfeste Koordinatensystem wird durch die Matrix R G N R R z ps R y 8 R x f cos ps sin ps 0 sin ps cos ps 0 0 0 1 cos 8 0 sin 8 0 1 0 sin 8 0 cos 8 1 0 0 0 cos f sin f 0 sin f cos f cos 8 cos ps sin f sin 8 cos ps cos f sin ps cos f sin 8 cos ps sin f sin ps cos 8 sin ps sin f sin 8 sin ps cos f cos ps cos f sin 8 sin ps sin f cos ps sin 8 sin f cos 8 cos f cos 8 displaystyle begin aligned R GNR amp R z psi R y theta R x varphi amp begin pmatrix cos psi amp sin psi amp 0 sin psi amp cos psi amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix cos theta amp 0 amp sin theta 0 amp 1 amp 0 sin theta amp 0 amp cos theta end pmatrix begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos varphi amp sin varphi 0 amp sin varphi amp cos varphi end pmatrix amp begin pmatrix cos theta cos psi amp sin varphi sin theta cos psi cos varphi sin psi amp cos varphi sin theta cos psi sin varphi sin psi cos theta sin psi amp sin varphi sin theta sin psi cos varphi cos psi amp cos varphi sin theta sin psi sin varphi cos psi sin theta amp sin varphi cos theta amp cos varphi cos theta end pmatrix end aligned nbsp beschrieben Die umgekehrte Transformation vom raumfesten ins korperfeste Koordinatensystem wird durch die Transponierte dieser Matrix beschrieben Eigentlich die Inverse aber bei Drehmatrizen stimmt die inverse mit der transponierten Matrix uberein R G N R T R x f T R y 8 T R z ps T 1 0 0 0 cos f sin f 0 sin f cos f cos 8 0 sin 8 0 1 0 sin 8 0 cos 8 cos ps sin ps 0 sin ps cos ps 0 0 0 1 cos 8 cos ps cos 8 sin ps sin 8 sin f sin 8 cos ps cos f sin ps sin f sin 8 sin ps cos f cos ps sin f cos 8 cos f sin 8 cos ps sin f sin ps cos f sin 8 sin ps sin f cos ps cos f cos 8 displaystyle begin aligned R GNR T amp R x varphi T R y theta T R z psi T amp begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos varphi amp sin varphi 0 amp sin varphi amp cos varphi end pmatrix begin pmatrix cos theta amp 0 amp sin theta 0 amp 1 amp 0 sin theta amp 0 amp cos theta end pmatrix begin pmatrix cos psi amp sin psi amp 0 sin psi amp cos psi amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix amp begin pmatrix cos theta cos psi amp cos theta sin psi amp sin theta sin varphi sin theta cos psi cos varphi sin psi amp sin varphi sin theta sin psi cos varphi cos psi amp sin varphi cos theta cos varphi sin theta cos psi sin varphi sin psi amp cos varphi sin theta sin psi sin varphi cos psi amp cos varphi cos theta end pmatrix end aligned nbsp Das bedeutet Hat der Vektor v displaystyle vec v nbsp im raumfesten System die Koordinaten v x displaystyle v x nbsp v y displaystyle v y nbsp v z displaystyle v z nbsp und im korperfesten System die Koordinaten v X displaystyle v X nbsp v Y displaystyle v Y nbsp v Z displaystyle v Z nbsp so gilt v x v y v z cos ps sin ps 0 sin ps cos ps 0 0 0 1 cos 8 0 sin 8 0 1 0 sin 8 0 cos 8 1 0 0 0 cos f sin f 0 sin f cos f v X v Y v Z cos 8 cos ps sin f sin 8 cos ps cos f sin ps cos f sin 8 cos ps sin f sin ps cos 8 sin ps sin f sin 8 sin ps cos f cos ps cos f sin 8 sin ps sin f cos ps sin 8 sin f cos 8 cos f cos 8 v X v Y v Z displaystyle begin aligned begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp begin pmatrix cos psi amp sin psi amp 0 sin psi amp cos psi amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix cos theta amp 0 amp sin theta 0 amp 1 amp 0 sin theta amp 0 amp cos theta end pmatrix begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos varphi amp sin varphi 0 amp sin varphi amp cos varphi end pmatrix begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp begin pmatrix cos theta cos psi amp sin varphi sin theta cos psi cos varphi sin psi amp cos varphi sin theta cos psi sin varphi sin psi cos theta sin psi amp sin varphi sin theta sin psi cos varphi cos psi amp cos varphi sin theta sin psi sin varphi cos psi sin theta amp sin varphi cos theta amp cos varphi cos theta end pmatrix begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix end aligned nbsp und v X v Y v Z 1 0 0 0 cos f sin f 0 sin f cos f cos 8 0 sin 8 0 1 0 sin 8 0 cos 8 cos ps sin ps 0 sin ps cos ps 0 0 0 1 v x v y v z cos 8 cos ps cos 8 sin ps sin 8 sin f sin 8 cos ps cos f sin ps sin f sin 8 sin ps cos f cos ps sin f cos 8 cos f sin 8 cos ps sin f sin ps cos f sin 8 sin ps sin f cos ps cos f cos 8 v x v y v z displaystyle begin aligned begin pmatrix v X v Y v Z end pmatrix amp begin pmatrix 1 amp 0 amp 0 0 amp cos varphi amp sin varphi 0 amp sin varphi amp cos varphi end pmatrix begin pmatrix cos theta amp 0 amp sin theta 0 amp 1 amp 0 sin theta amp 0 amp cos theta end pmatrix begin pmatrix cos psi amp sin psi amp 0 sin psi amp cos psi amp 0 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix v x v y v z end pmatrix amp begin pmatrix cos theta cos psi amp cos theta sin psi amp sin theta sin varphi sin theta cos psi cos varphi sin psi amp sin varphi sin theta sin psi cos varphi cos psi amp sin varphi cos theta cos varphi sin theta cos psi sin varphi sin psi amp cos varphi sin theta sin psi sin varphi cos psi amp cos varphi cos theta end pmatrix begin pmatrix v x v y v z end pmatrix end aligned nbsp Anwendungsbeispiel Bearbeiten Der Gewichtsvektor G displaystyle vec G nbsp hat im erdfesten x y z displaystyle xyz nbsp Koordinatensystem nur eine z displaystyle z nbsp Komponente in Richtung Erdmittelpunkt G E 0 0 m g displaystyle vec G E begin pmatrix 0 0 mg end pmatrix nbsp Die Transformation ins flugzeugfeste Koordinatensystem geschieht dann durch Multiplikation des erdfesten Gewichtsvektors G E displaystyle vec G E nbsp mit der Transformationsmatrix R G N R T displaystyle R GNR T nbsp G F R G N R T G E cos 8 cos ps cos 8 sin ps sin 8 sin f sin 8 cos ps cos f sin ps sin f sin 8 sin ps cos f cos ps sin f cos 8 cos f sin 8 cos ps sin f sin ps cos f sin 8 sin ps sin f cos ps cos f cos 8 0 0 m g sin 8 sin f cos 8 cos f cos 8 0 0 m g sin 8 sin f cos 8 cos f cos 8 m g displaystyle begin aligned vec G F amp R GNR T vec G E amp begin pmatrix cos theta cos psi amp cos theta sin psi amp sin theta sin varphi sin theta cos psi cos varphi sin psi amp sin varphi sin theta sin psi cos varphi cos psi amp sin varphi cos theta cos varphi sin theta cos psi sin varphi sin psi amp cos varphi sin theta sin psi sin varphi cos psi amp cos varphi cos theta end pmatrix begin pmatrix 0 0 mg end pmatrix amp begin pmatrix ldots amp ldots amp sin theta ldots amp ldots amp sin varphi cos theta ldots amp ldots amp cos varphi cos theta end pmatrix begin pmatrix 0 0 mg end pmatrix begin pmatrix sin theta sin varphi cos theta cos varphi cos theta end pmatrix mg end aligned nbsp Physikalisch richtig wirkt die Gewichtskraft G displaystyle vec G nbsp bei vorhandenem Nickwinkel 8 displaystyle theta nbsp im Flugzeug beispielsweise auch nach hinten in negative X displaystyle X nbsp Richtung Matrix Herleitung im allgemeinen Fall BearbeitenFur eine beliebige Wahl der Drehachsenreihenfolge kann die sich ergebende Drehmatrix durch die Zuhilfenahme des folgenden Zusammenhangs einfach hergeleitet werden aktive Drehungen 7 Die Drehmatrizen um die globalen Achsen sind bekannt Wenn nun um eine bereits gedrehte Achse erneut gedreht werden soll dann entspricht das der Drehmatrix um die entsprechende globale Achse allerdings in einer transformierten Vektorbasis Die Transformationsmatrix Basiswechselmatrix ist dabei gerade die vorhergehende Drehung Seien A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp zwei Drehmatrizen um die beiden globalen Achsen G displaystyle G nbsp und H displaystyle H nbsp Zur Berechnung der Drehmatrix zu der Reihenfolge G H displaystyle G H prime nbsp beobachtet man dass die Drehmatrix fur die zweite Drehung um H displaystyle H nbsp der basistransformierten Matrix B A B A 1 displaystyle tilde B ABA 1 nbsp entsprechen muss Dadurch erhalt man fur die resultierende Gesamtdrehmatrix C B A A B A 1 A A B displaystyle C tilde B A ABA 1 A AB nbsp Fur eine grossere Anzahl von Drehungen erfolgt der Nachweis analog Bei drei aktiven Drehungen A wird zuerst ausgefuhrt dann B dann C ergibt sich die Gesamtdrehmatrix D A B C A B T A B A T A A B C displaystyle D AB cdot C cdot AB T cdot A cdot B cdot A T cdot A ABC nbsp unter Verwendung von A T A 1 displaystyle A T A 1 nbsp A B T B T A T displaystyle A cdot B T B T cdot A T nbsp Durch diese Darstellung ergibt sich dass sich die Drehmatrix fur eine beliebige Drehreihenfolge in nacheinander gedrehten Achsen durch die einfache Multiplikation von Drehmatrizen um globale Koordinatenachsen ergibt allerdings in umgekehrter Reihenfolge Ergebnis Interpretation BearbeitenDas erhaltene Koordinatensystem mit den Achsen X displaystyle X nbsp Y displaystyle Y nbsp und Z displaystyle Z nbsp ist das sogenannte korperfeste System Die Winkel ϕ displaystyle phi nbsp und 8 displaystyle theta nbsp geben dabei die Lage der Z displaystyle Z nbsp Achse gegenuber dem korperfesten System an Drehung und Kippung der Winkel ps displaystyle psi nbsp beschreibt die Eigendrehung des Korpers um sie Dem entsprechen folgende Namenskonventionen Flugsteuerung Rollwinkel Nickwinkel Gierwinkel Kreiseltheorie Prazession Nutation und Spin oder Eigenrotation Azimut Hohenwinkel oder Elevation und RotationMathematische Eigenschaften BearbeitenDie Abbildung die den Euler Winkeln die zugehorige Drehmatrix zuordnet besitzt kritische Punkte in denen diese Zuordnung nicht lokal umkehrbar ist und man von einem Gimbal Lock spricht Im Fall der og x oder y Konvention tritt dieser stets dann auf wenn der zweite Rotationswinkel gleich null wird und der Drehvektor der ersten Drehung damit derselbe ist wie der Drehvektor der zweiten Drehung Das aber bedeutet dass es fur eine Rotation um die z displaystyle z nbsp Achse beliebig viele Euler Winkel mit a Z Z displaystyle alpha Z Z nbsp gibt Bei der Definition der Lagewinkel nach der Luftfahrtnorm liegen die kritischen Punkte bei 8 p 2 displaystyle textstyle theta pm frac pi 2 nbsp Nach Kurt Magnus 8 ist bei Kreisel Problemen bei denen 8 0 displaystyle theta 0 nbsp moglich ist die Beschreibung mit Eulerwinkeln x Konvention nicht moglich und man verwendet stattdessen Kardanwinkel Nachteile Alternativen BearbeitenZur Darstellung von Drehungen haben Euler Winkel mehrere Nachteile Die oben erwahnte Singularitat fuhrt dazu dass eine einzige Drehung durch unterschiedliche Euler Drehungen ausgedruckt werden kann Dies fuhrt zu einem Phanomen das als Gimbal Lock bekannt ist Die korrekte Kombination von Drehungen im Euler System ist nicht intuitiv anzugeben da sich die Drehachsen verandern Anstatt mit den Eulerwinkeln kann man jede Drehung auch durch einen Vektor angeben der durch seine Orientierung die Lage der Achse und den Drehsinn angibt und durch seinen Betrag den Drehwinkel siehe z B 9 oder Orthogonaler Tensor Eine andere Moglichkeit die Orientierung zu beschreiben und teils diese Nachteile zu umgehen sind Quaternionen Anwendungen Bearbeiten nbsp Textur Polfiguren von gamma TiAl in einer alpha2 gamma Zweiphasenlegierung 10 Roll Nick Gier Winkel Eulerwinkel nbsp 0 Rotationsachsen Bewegung Langsachse Roll Wankachse Rollen Wanken Querachse Nickachse Nicken Stampfen Vertikalachse Gierachse Gieren Schlingern In der Theoretischen Physik werden die eulerschen Winkel zur Beschreibung des Starren Korpers benutzt Eine praktische Anwendung ergibt die bekannte kardanische Aufhangung 11 der technischen Mechanik Bei Fahrzeugen bezeichnet man die Euler Winkel der Hauptlagen als Roll Nick Gier Winkel In der Kristallographie werden die eulerschen Winkel zur Beschreibung der Kreise des Einkristalldiffraktometers mit einer kardanischen Aufhangung aus zwei senkrecht aufeinander stehenden Drehkreisen die den Euler Winkeln entspricht und Euler Wiege genannt wird 12 und zur Beschreibung der Orientierungsdichteverteilungsfunktion von Texturen verwendet In der Astronomie sind die eulerschen Winkel unter anderen Bezeichnungen als Bahnelement eines Objekts gelaufig In der Computergrafik werden die eulerschen Winkel zur Beschreibung der Orientierung eines Objektes verwendet In der Festkorper NMR werden die eulerschen Winkel zur theoretischen Beschreibung und zur Simulation von Spektren benutzt Literatur BearbeitenHerbert Goldstein Klassische Mechanik Wiley VCH 2006 Georg Rill Thomas Schaeffer Grundlagen und Methodik der Mehrkorpersimulation Vieweg Teubner Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 658 16009 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Euler angles Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Die Mechanik starrer Korper Die eulerschen Winkel Lern und Lehrmaterialien Eric Weisstein Euler Angles In MathWorld englisch Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Goldstein Charles P Poole Jr John L Safko Klassische Mechanik 3 vollstandig und erweiterte Auflage WILEY VCH 2006 ISBN 3 527 40589 5 S 161 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wir konnen die Transformation von einem kartesischen Koordinatensystem auf ein anderes mittels dreier aufeinander folgender Drehungen durchfuhren die in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen mussen Hui Cheng K C Gupta A Historical Note on Final Rotations In Journal of Applied Mechanics Band 56 Nr 1 Marz 1989 S 139 145 doi 10 1115 1 3176034 Volltext PDF abgerufen am 13 Dezember 2018 L Eulerus Formulae generales pro translatione quacunque corporum rigidorum In Novi Commentarii academiae scientiarum Petropolitanae Band 20 1775 1776 S 189 207 Online mit englischer Ubersetzung PDF 188 kB abgerufen am 13 Dezember 2018 translatio ist hier eine beliebige Bewegung L Eulerus Nova methodus motum corporum rigidorum determinandi In Novi Commentarii academiae scientiarum Petropolitanae Band 20 1775 1776 S 208 238 Online PDF 1 6 MB abgerufen am 13 Dezember 2018 die Abbildungsgleichungen stehen in 13 a b c Leonardus Eulerus De motu corporum circa punctum fixum mobilium In Leonardi Euleri opera postuma mathematica et physica anno MDCCCXLIV detecta Band 2 1862 S 43 62 Online PDF 1 4 MB abgerufen am 13 Dezember 2018 zugehorige Abbildungen a b c La Grange Analytische Mechanik Gottingen 1797 Scan PDF abgerufen am 13 Dezember 2018 Originaltitel Mecanique Analytique 1788 Ubersetzt von Friedrich Wilhelm August Murhard Ein ausfuhrlicher Beweis findet sich in G Fischer Lernbuch Lineare Algebra und Analytische Geometrie 2 Auflage 2012 in 5 3 6 Magnus Kreisel Springer 1971 S 32 Herbert Goldstein Charles P Poole Jr John L Safko Sr Klassische Mechanik 3 Auflage John Wiley amp Sons 2012 ISBN 978 3 527 40589 3 Liss KD Bartels A Schreyer A Clemens H High energy X rays A tool for advanced bulk investigations in materials science and physics In Textures Microstruct 35 Jahrgang Nr 3 4 2003 S 219 52 doi 10 1080 07303300310001634952 Der Zusammenhang zwischen den eulerschen Winkeln und der kardanischen Aufhangung ist u a in Kapitel 11 7 des folgenden Buches dargestellt U Krey A Owen Basic Theoretical Physics A Concise Overview Springer Verlag Berlin 2007 Euler Wiege Lexikon der Geowissenschaften SpektrumNormdaten Sachbegriff GND 4489302 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eulersche Winkel amp oldid 229081828