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Ernst Gorsemann 15 Februar 1886 in Bremen 19 Juli 1960 in Bremen war ein deutscher Bildhauer und Direktor der Nordischen Kunsthochschule in Bremen Er schuf zwischen 1914 und 1960 zahlreiche Plastiken Denkmaler Grabsteine und Medaillen Ernst Gorsemann Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 2 1 Nahe zum Nationalsozialismus 3 Ehrungen 4 Werk 4 1 Plastiken und Denkmaler 4 2 Busten 4 3 Grabsteine 4 4 Medaillen 4 5 Galerie von Werken Ernst Gorsemanns 4 6 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Wohnhaus von Ernst Gorsemann in Bremen Horn mit der im Krieg beschadigten Skulptur des Denkmals Altmannshohe nbsp Inschrift uber der Eingangstur des Wohnhauses nbsp Skulptur Steinbock in der Eilenriede in Hannover nbsp Skulptur December Garten der Egestorff Stiftung nbsp Ehrenmal der hannoverschen Konigs Ulanen in der Eilenriede in HannoverErnst Gorsemann wuchs in armlichen Verhaltnissen im Bremer Stadtteil Walle in einer Arbeiterfamilie auf Sein Vater war Bauarbeiter und starb fruh mit Hilfstatigkeiten musste er schon wahrend der Schulzeit seine Mutter unterstutzen Mit 14 Jahren erlernte er zunachst das Maurerhandwerk bildete sich u a durch den Besuch des Technikums weiter und wurde mit 18 Jahren Baufuhrer Seine ersten Arbeiten waren Bauzeichnungen fur die ersten Wasserklosetts in Bremen Sein Interesse galt aber immer mehr der Bildhauerei 1910 besuchte er die Kasseler Kunstakademie und studiert dort bei Carl Hans Bernewitz Auf Empfehlung von Burgermeister Hermann Hildebrand erhielt er ein Stipendium und wurde 1913 in Berlin von Louis Tuaillon in seine Meisterklasse aufgenommen Bei Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig war zunachst Sanitater und wurde spater abkommandiert um Soldatenfriedhofe zu entwerfen Nach dem Krieg lebt er nach dem Tod Tuaillons auf sich selbst gestellt von seiner Arbeit In Auftragsarbeit erstellt er uberwiegend Portratbusten und Grabmale Im April 1934 wurde Gorsemann als Professor fur Bildhauerei an die Nordische Kunsthochschule in Bremen berufen Ende 1934 ubernahm er an Stelle von Fritz Mackensen die Leitung der Schule bis er im Februar 1935 von Carl Horn dem Schwiegervater von Rudolf Hess abgelost wurde In den folgenden Jahren gestaltete er eine Reihe von Denkmalern und Plastiken 1938 1939 war er Mitglied des Ausschusses zur Wiederherstellung des Bremer Rolands Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gorsemann stellvertretender Direktor der Kunsthochschule erkrankte jedoch bald darauf und war arbeitsunfahig 1946 wurde er aus gesundheitlichen Grunden pensioniert Bis zu seinem Tod arbeitete er weiter ohne offentliche Auftrage zu erhalten und verfasste seine Lebenserinnerungen Vom Morgen bis zum Mittag 1960 wurde Gorsemann auf dem Friedhof seine Heimatgemeinde im Bremer Stadtteil Horn beigesetzt Seinen Grabstein hatte er selbst geschaffen Sein Wohnhaus mit Werkstatt an der Leher Heerstrasse 127 wurde bis zu dessen Abriss von seiner Tochter bewohnt Werk Bearbeiten1924 erhielt Gorsemann den ersten Preis fur seinen Entwurf eines Denkmals fur die Hannoverschen Konigsulanen und wurde mit der Ausfuhrung beauftragt Die Reiterskulptur wurde 1927 in der Eilenriede in Hannover aufgestellt Am 6 Oktober 1933 beschloss der Bremer Senat Gorsemann mit dem Entwurf fur ein Ehrenmal zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu beauftragen Im Dezember legte er gemeinsam mit dem Architekten Wiepking einen Entwurf vor Auf der Altmannshohe in den Wallanlagen sollte eine Ringmauer aus 10 000 Klinkern mit den Namen der Gefallenen errichtet und durch die Aufstellung einer Skulptur erganzt werden Am 13 Oktober 1935 fand die Einweihung in Anwesenheit von General von Fritsch Burgermeister Karl Heider und Landesbischof Heinz Weidemann statt Am 1 Dezember 1937 erhielt er auf der Pariser Weltausstellung fur seine auf dem Dachgarten des Deutschen Hauses aufgestellte Plastik Der Wisent die goldene Medaille Die Plastik stand anschliessend in der Ausstellung Bremen Schlussel zur Welt und wurde am 13 August 1940 im Rhododendronpark aufgestellt 1 2 Im Juni 1938 wurde ein von ihm fur den Schopfer des Burgerparks Wilhelm Benque gestalteter Gedenkstein im Eichenhain nahe dem Melchers Pavillon aufgestellt 1939 wurde ein von ihm entworfenes Reiterstandbild fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im Chor der Martinikirche aufgestellt Von Gorsemann stammt auch die Grabplatte des Grabes von Erzbischof Adalbert in der Ostkrypta des Doms Sein letztes unvollendetes Werk Die Familie wurde 1999 im Teerhof Bremen aufgestellt 3 Nahe zum Nationalsozialismus Bearbeiten Gorsemanns Nahe zum Nationalsozialismus ist umstritten Seine Heimatverbundenheit bis zur bewussten Verwendung norddeutschen Tons sein idealisierender Naturalismus sein Streben nach Vollkommenheit Verinnerlichung Geist und Seele in seinem Schaffen entsprach dem Zeitgeist der Nationalsozialisten Gorsemann war von 1937 bis 1942 auf allen Grossen Deutschen Kunstausstellungen in Munchen vertreten zumeist mit Tierplastiken Seine Werke boten sich den Idealen der Nationalsozialisten formlich an und er war bereit dieses Angebot kritiklos anzunehmen und zahlreiche Auftragsarbeiten bis hin zur Buste des Gauleiters Carl Rover anzufertigen Andererseits schuf er auch Busten von Personen die dem Nationalsozialismus fern standen wie beispielsweise Helene Lange oder Gertrud Baumer In der Zeit der Weimarer Republik gehorte er den Freimaurern an und war bis zur Auflosung Mitglied des Rotary Clubs Als glaubiger Christ verfasste er Schriften mystischen und theosophischen Inhalts 1933 versteckte er den auf der Flucht befindlichen Reichsinnenminister Carl Severing Gorsemann gehorte von 1934 bis 1945 der Reichskammer der Bildenden Kunste an Er war der einzige Nicht Parteigenosse an der Kunsthochschule 1938 ermittelte die Gestapo auf der Grundlage einer Anzeige von Studenten der Kunsthochschule gegen ihn und sprach einen Verweis aus Nach dem Zweiten Weltkrieg stufte ihn die britische Militarregierung in die Gruppe der Lehrkrafte ein deren Verbleiben im Staatsdienst erneut uberpruft werden sollte Gorsemann gab auf Anraten von Wilhelm Kaisen und Senator Christian Paulmann das Lehramt aus gesundheitlichen Grunden auf und wurde 1946 pensioniert 1948 stufte ihn die Spruchkammer Bremen als nicht belastet ein Ehrungen BearbeitenSenatsmedaille fur Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen 1968 wurde eine Strasse im Bremer Stadtteil Kattenturm nach ihm benannt Werk BearbeitenPlastiken und Denkmaler Bearbeiten Ehrenmal fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bremer Altmannshohe in den Wallanlagen Bremen 1935 mit Skulptur Mutter und Kinder 1936 im Krieg beschadigt und 1945 durch eine Neuanfertigung von G ersetzt beschadigte Statue jetzt im Garten des Wohnhauses siehe Bild Laufer Bronze Reichssportfeld in Berlin nach Prinz Friedrich Carl von Preussen 1917 gefallen Ehrenmal fur die Gefallenen der Hannoverschen Konigs Ulanen in der Eilenriede in Hannover 1927 Ehrenmal fur die Gefallenen der Konigs Husaren in Bonn zerstort Betender Reiter in der Bremer Martinikirche gebrannter Ton zerstort Mutter im Bremer Dom gebrannter Ton Ausschau und Bereitschaft Bauplastik fur Bauten der Kriegsmarine in Emden ausgestellt 1941 auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung in Munchen 4 Adler fur eine Wehrmachts Anlage in Westfalen Pferdebrunnen fur Dorfplatze im Osten 1 Preis in einem Wettbewerb des Reichsfuhrers der SS Entwurf eines Denkmals fur den Bremer Mundartdichter Georg Droste zerstort Zyklus der Jahreszeiten und Gartenbilder der zwolf Monate im Garten der Egestorff Stiftung Rehbrunnen in den Bremer Wallanlagen zu Ehren von Burgermeisters Hermann Hildebrand 1933 Bronze und Granit Bronzeplastik eines Rehs in der Grunanlage an der Schleusenstrasse in Oldenburg 1933 gestohlen 2010 Grabdenkmal Gotz auf dem Osterholzer Friedhof St Michael gebrannter Ton Bronzeplastik eines Steinbocks gegen 1939 erworben durch Reichsfeldmarschall Hermann Goring Bronzeplastik Der Wisent 2 30 m hoch entstanden vor Oktober 1935 damals vor dem Berliner Kunstlerhaus aufgestellt 27 Oktober 1935 in den Hof der Bremer Kunsthochschule versetzt 1937 auf der Weltausstellung in Paris seit 13 August 1940 im Rhododendronpark Bremen 5 6 Klinkerkeramik Skulptur eines Baren in den Bremer Wallanlagen Gedenkplatte an den ersten Non Stop Flug uber den Atlantik jetzt in der Bremer Bottcherstrasse Taufbrunnen in der Krypta des Bremer Doms Kruzifix aus gebranntem Ton in der St Petri Kirche in Hamburg Relief Die Auswanderer Stiftung der Stadt Bremen fur die Kirche der Plattdeutschen in Brooklyn Steinskulptur Die Familie letztes unvollendetes Werk 1999 am Bremer Teerhof aufgestellt Busten Bearbeiten nbsp Buste von Johann Focke im Focke MuseumJohann Focke Portratbuste aus Birnenholz 1923 im Focke Museum Bremen Dietrich Schafer Historiker aus Terrakotta im Focke Museum Bremen Herman George Scheffauer Schriftsteller und Ubersetzer Paul Deussen Philosoph und Indologe 1915 Arnold Duckwitz 1802 1881 aus Terrakotta 1939 Ernst Grohne aus Terrakotta im Focke Museum Bremen Helene Lange Padagogin aus Birnenholz zerstort Gertrud Baumer Frauenrechtlerin und Sozialpolitikerin Erwin Guido Kolbenheyer Romanautor Dramatiker und Lyriker aus gebranntem Ton Max Delbruck Chemiker Max Hartmann Biologe aus gebranntem Ton und Bronzeguss Hans Hartmann Hohenphysiologe aus gebranntem Ton steht bei seiner Enkelin Carl Correns Botaniker Carl Rover Gauleiter und Reichsstatthalter im Oldenburger Landtagsgebaude 1938 Eugen Diederichs Verleger Kinderkopf Buste seiner Mutter im 60 Lebensjahr 1914Grabsteine Bearbeiten Grabmal der Familie Fischer in Arolsen erste Auftragsarbeit Grabplatte fur das Grab des Erzbischofs Adalbert von Bremen im Bremer Dom Grabplastik fur Georg Droste aus gebranntem TonMedaillen Bearbeiten Plakette mit dem Reliefprofil von Hermann Hildebrand Olympiamedaille 1936 Medaille fur Kunst und Wissenschaft Senatsplakette fur Rudolf Alexander Schroder Oberst von Engelbrechten Deutsche Kampfspiele in Koln 1926 Bremer SenatsmedailleGalerie von Werken Ernst Gorsemanns Bearbeiten nbsp Kriegerehrenmal 1935 in den Bremer Wallanlagen nbsp Mutter und Kinder Erste Version 1935 im Krieg beschadigt jetzt im Garten des Kunstlers nbsp Mutter und Kinder 1963 in den Bremer Wallanlagen nbsp Barenskulptur in den Bremer Wallanlagen nbsp Benquestein im Bremer Burgerpark nbsp Wisent im Rhododendronpark nbsp Die Familie letztes unvollendetes Werk Teerhof nbsp Tafel an der Skulptur Die Familie TeerhofSchriften Bearbeiten Vom Morgen bis zum Mittag Rauschenbusch Berlin 1949 Literatur BearbeitenHistorische Gesellschaft Bremen Hrsg Wilhelm Luhrs Bearb Bremische Biographien 1912 1962 Bremen 1969 Michael Koppel Horn Lehe Lexikon Edition Temmen Bremen 2012 ISBN 978 3 8378 1029 5 Kirchengemeinden Horn I und II Ortsamt und Burgerverein Horn Lehe Hrsg 800 Jahre Horn Lehe Lothar Heft Der Rhododendronpark Bremen 1936 1986 Ein Park in Bremen Bremen 1986 Kai Artinger Germanisches Waldrind und Rhododendren Die Geschichte von Bremens bekanntester Freiplastik und des Rhododendronparks im Nationalsozialismus In Arbeiterbewegung und Sozialgeschichte Heft 26 2012 S 49 78 insbesondere S 55 58 Kurd Schulz Das Werk Ernst Gorsemanns In Niedersachsen Monatsschrift fur Kultur und Heimatpflege in Niedersachsen Jahrgang 48 April Juni 1943 S 36 39 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Gorsemann Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zu den ideologischen Implikationen dieser Monumentalplastik siehe den Aufsatz von K Artinger Beate Mielsch Denkmaler Freiplastiken Brunnen in Bremen 1800 1945 Bremen 1980 S 45 und 55 Die Familie von Ernst Gorsemann 1999 Teerhof In Denkmaler Kunstwerke und Skulpturen Marketing FOCUS Deutschland GmbH abgerufen am 13 Dezember 2013 http www gdk research de r Zu den ideologischen Implikationen dieser Monumentalplastik siehe den Aufsatz von K Artinger Beate Mielsch Denkmaler Freiplastiken Brunnen in Bremen 1800 1945 Bremen 1980 S 45 und 55Normdaten Person GND 116775084 lobid OGND AKS LCCN n87916402 VIAF 772828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gorsemann ErnstALTERNATIVNAMEN Gorsemann Ernst MoritzKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 15 Februar 1886GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 19 Juli 1960STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gorsemann amp oldid 238425756