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Engelbrecht auch Engelberti ist der Name eines alten elsassischen Adelsgeschlechts das wohl noch im ausgehenden Mittelalter erloschen ist 1 Wappen der elsassischen Engelbrecht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stammlinie 3 Wappen 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Engelbrecht waren ein mittelalterliches adliges bis 1433 2 zu Strassburg ratsgesessenes und ritterburtiges Geschlecht 3 Hausgenossen ab 1266 4 Sie hatten ihre Lehen von den Bischofen von Strassburg den Grafen von Wurttemberg den Herren von Lichtenberg und der Abtei Neuweiler 2 Wappenverwandtschaft besteht mit den noch alteren von Lampertheim welche ebenfalls 1266 Hausgenossen zu Strassburg wurden 5 und ihren Namen nach ihrem Stammsitz Lampertheim bei Strassburg hatten 6 Einen ahnlich bezeichneten Schild 7 nur unterschieden durch Beizeichen 8 fuhrten die ab 1290 urkundlichen von Bolsenheim die sich nach Bolsenheim an der Scheer bei Benfeld benannten 9 Diese waren eine Linie derer von Lampertheim und nannten sich auch von Lampertheim gen von Bolsenheim 10 In der Regel bezeichnete ein Turnierkragen wie ihn die Engelbrecht im Wappen fuhrten als Beizeichen eine jungere Linie eines Gesamtgeschlechts 11 Die Familienzugehorigkeit des dominikanischen Theologen Ulrich Engelbrecht 1277 darf lediglich vermutet werden da dieser finanziert durch seinen namensgleichen Zeitgenossen Ritter Ulrich Engelbrecht 1260 die erste Orgel im Strassburger Munster fertigen liess welche jedoch bereits 1298 mit anderen Kircheninventarien verbrannte 12 13 14 Ritter Ulrich Engelbrecht soll Sohn eines Johann Engelbrecht des Alteren gewesen sein Auch spater bestanden Verbindungen zu den Dominikanern So uberliess der Dominikanerkonvent am 17 Januar 1304 den Schwestern Ellekind und Katharina Tochtern des Magisters Johann Engelbrecht ein Haus mit Grundstuck in Strassburg zur Nutzung und Wohnung auf Lebenszeit Um 1316 wurden die Geschwister Hugo Adelheid und Katharina Engelbrecht erneut im Zusammenhang mit einer Schenkung an den Strassburger Dominikanerkonvent genannt wobei Hugo Engelbrecht selbst dem Konvent angehorte 15 Clara Engelbrecht war 1375 Priorin von St Nikolaus 2 Die heutige Rue des Pucelles in Strassburg entlehnte 1300 1339 ihren Namen nach obigem Magister Johann Engelbrecht der dort ein Haus 1302 curia Engelberti hatte So hiess sie von 1300 bis 1326 Meister Johannes Engelbrechtes Gasse 1312 Vicus magistri Engilbreti und 1326 bis 1339 Des Engelbrechtes Gasse Seine Tochter Heilka Engelbrecht wurde mit Ritter Nicolaus Zorn 1356 vermahlt woraufhin dieser den Genanntnamen Engelbrecht annahm und das Domus magistri Engelberti bezog Die Strasse hiess 1345 daraufhin Vicus quondam Nicolai Engelberti militis bevor sie im selben Jahr erstmals Jungfrowengasse genannt wurde 16 Auch Gosso Engelbrecht war als Reprasentant des Adels 1349 einer der zwei adligen Stettmeister im Rat von Strassburg 17 Um 1350 muss Herr Goss Engelbrecht von Strassburg Pfandbesitz am Hellhof und am Riegelhof gehabt haben bevor Johannes von Windeck die Guter wiederkaufte 18 Noch einmal wurde Gosse Engelbrecht in einer Rechtssache am 2 Juni 1362 urkundlich genannt 19 Sein gleichnamiger Sohn Gosso Engelbrecht Ritter zu Strassburg hatte bis zum 11 November 1379 dem Henselm Basler aus Ruprechtsau eine Fahre im Rhein genannt das Niederfahr gegen einen Zins von 40 Pfund Strassburger Pfennigen verliehen 20 Am 3 Juli 1380 erwarb er von Johann Vetter eine Rente 21 1389 war er Gewinner des Basler Turniers und infolgedessen Organisator des Strassburger Turniers von 1390 an dem 295 Gaste darunter 43 Grafen und 131 Ritter teilnahmen 22 Im Jahr 1396 nach der Schlacht bei Nikopolis in die der Prinz von Burgund von Ritter Johann Engelbrecht Sohn des Ritters Gozo Engelbrecht begleitet wurde 23 war dessen Uberleben ungewiss weswegen am 9 November 1397 Johann der Altere und Ludwig Herren zu Lichtenberg seinem Sohn Heinrich Engelbrecht das vaterliche und grossvaterliche Lehen garantierten 24 Zunachst hatten noch Gozo Engelbrechts Erben das Lehen der Rheinfahre inne Am 25 Oktober 1437 bekundete Jakob Herr von Lichtenberg dass ihm der feste Heinrich Engelbrecht die ihm zustehenden Lehen aufgegeben habe namentlich auf der Rheinbrucke und in der Ruprechtsau bei Strassburg um zu einem Mannlehen in Gemeinschaft mit dem festen Heinz von Mullenheim in dieses Lehen eingesetzt zu werden 1442 tritt auch Ritter Klaus von Grossstein als weiterer gemeinsamer Lehnsnehmer auf Am 15 Dezember 1445 war Heinrich Engelbrecht bereits verstorben und nur noch seine Miteigner nicht aber seine Erben werden als Inhaber des Lehens des Niederfahr genannt Am 24 Dezember 1484 wird die Niederfahr letztmals in einer Urkunde als ehemaliges Lehen der Engelbrecht erwahnt 25 Stammlinie BearbeitenJohann Engelbrecht Ulrich Engelbrecht 1260 Ritter Johann Engelbrecht vor 1345 1302 und 1304 als Stettmeister Burgermeister im Rat von Strassburg urkundlich genannt Hugo Engelbrecht 1316 Dominikaner Katharina Engelbrecht 1304 und 1316 urkundlich genannt Adelheid Heilke Ellekind Engelbrecht 1304 und 1316 urkundlich genannt Ritter Nikolaus Zorn 1356 er nahm den Genanntnamen Engelbrecht an den auch seine Kinder teilweise auch Enkel noch fuhrten 26 Gosso Engelbrecht nach 1362 1349 einer der beiden adligen Stettmeister im Rat von Strassburg Gosso Engelbrecht 10 April 1398 Ritter 1389 Gewinner des Baseler Turniers Organisator des Strassburger Turniers von 1390 Minnelina Baumann 30 April 1370 aus schon 1266 zu Strassburg urkundlichem Geschlecht 27 zur elsassischen Ritterschaft gehorig 28 Johann Engelbrecht 1401 Ritter 1396 Teilnehmer der Schlacht bei Nikopol Isabelle de Ligny Heinrich Engelbrecht vor 15 Dezember 1445 1437 und 1442 Lehnsnehmer der Herren von Lichtenberg auf der Rheinbrucke und in der Ruprechtsau bei Strassburg Agnes Buchsner 1420 aus zur elsassischen Ritterschaft gehorendem Geschlecht 29 schon 1335 zu Strassburg urkundlich 30 Agnes Engelbrecht 3 Juni 1466 Veltin Knobloch 1405 1473 Ratsherr in Strassburg aus altem Ministerialengeschlecht das bereits 1197 urkundete 31 zur elsassischen Ritterschaft gehorend 32 Hausgenossen zu Strassburg ab 1266 33 ungewisse Filiation jedoch zum Geschlecht gehorig Heinrich Engelbrecht und Bertha Martha von Mulheim als Eheleute urkundlich 1433 Wendel von Mulheim und Gose sein Bruder be erbten die Engelbrecht und die von Greiffenstein 1434 34 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Adelsgeschlechter zur Wappengruppe der schragen Vierung von Gold uber Rot derer von Lampertheim Wappen von magister Johannes Engelbrecht im Siegel 1313 3 Zahnrader Wappen derer Engelbrecht allgemein Lampertheim mit Turnierkragen als Beizeichen Wappen derer von Lampertheim in Bolsenheim bzw auch derer Scholl von Lampertheim Lampertheim mit Stern Wappen derer von Lampertheim genannt von Bolsenheim Lampertheim mit schwarzem Schildchen darin zwei silberne Fische Es besteht keine Stammesverwandtschaft zu der durch Nobilitierungen in den Adelsstand gelangten Familie Engelbrecht aus Stralsund und den Engelbrecht welche aus Nordhausen stammen 35 Wohl aber besteht zu den letztgenannten teilweise Wappenverwandtschaft ebenso bestehen Wappenahnlichkeiten zu einem gleichnamigen alteren limburgischen Adelsgeschlecht Engelbrecht 36 welches im 17 Jahrhundert im Mannesstamm endete Eine Stammesverwandtschaft mit den zuletzt genannten kann zumindest nicht ausgeschlossen werden Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Ignatius Woog Elsassische Schaubuhne oder historische Beschreibung der Landgrafschaft Elsass Strassburg 1784 S 436 a b c Julius Kindler von Knobloch Das Goldene Buch von Strassburg In Jahrbuch der k k heraldischen Gesellschaft Adler zu Wien 1884 1885 1 Theil im 11 Jg des Jahrbuchs Selbstverlag Wien 1884 S 94 f Johann Stephan Burgermeister Status Equestris Caesaris et Imperii Romano Germanici 1709 S 185 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 165 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 184 f Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 2 Heidelberg 1905 S 421 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 157 f oben einen schwarzen Stern oder ein schwarzes Schildchen mit drei silbernen Fischen Maximilian Gritzner Der Adel im Elsass Nurnberg 1871 S 5 und Tafel 6 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 Heidelberg 1898 S 141 Ernst Alfred Stuckelberg Das Wappen in Kunst und Gewerbe Zurich 1901 S 39 Oseas Schadaeus Summum Argentoratensium templum Strassburg 1617 S 27 J Daguillon Le frere precheur Ulrich Engelbrecht a t il construit les premieres orgues de la cathedrale de Strasbourg Revue Catholique d Alsace 42 1927 S 583 598 Frederic Piton Strasbourg illustre ou Panorama pittoresque historique et statistique de Strasbourg et de ses environs 1855 S 334 franzosisch Andres Quero Sanchez und Georg Steer Hrsg Meister Eckharts Strassburger Jahrzehnt Band 2 Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019539 4 S 8 24 Adolph Seyboth bearb Das alte Strassburg vom 13 Jahrhundert bis zum Jahre 1870 geschichtliche Topographie nach den Urkunden und Chroniken Strassburg 1890 S 247 248 Frederic Piton Strasbourg illustre ou Panorama pittoresque historique et statistique de Strasbourg et de ses environs 1855 S 72 franzosisch Otto Gartner Regesten der Herren von Windeck von 1350 1359 In Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 51 Jahresband 1971 S 41 Christoph Buhler Geroldsecker Regesten Teil 2 1301 1400 S 443 Nr 666 PDF 897 kB Friedrich Battenberg URKUNDENABSCHRIFTEN MODERNE ABSCHRIFTEN UND AUSZUGE Repertorien Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand B 14 S 134 Nr 4083 PDF 3 29 MB In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand August 2006 Nr 123 Memento vom 30 Juli 2014 im Internet Archive PDF 850 kB siehe auch Nr 180 Pierre Jacob Strasbourg organise un tournoi online Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Friedrich Ignatius Woog Elsassische Schaubuhne oder historische Beschreibung der Landgrafschaft Elsass Strassburg 1784 S 286 Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand A 14 Urkundenabschriften Findbuch Bestand A 14 S 195 Nr 4087 Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand A 14 Urkundenabschriften Findbuch Bestand A 14 S 284 Nr 4088 siehe auch Nrn 4308 2542 2544 Stammtafel Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 Heidelberg 1898 S 46 f Johann Siebmacher Wappenbuch Nurnberg 1605 Tafel 192 Des Heil Rom Reichs genealogisch historisches Adels Lexicon 1719 S 51 Johann Sinapius Der Schlesische Adel Band 2 1728 S 514 Johann Siebmacher Wappenbuch Nurnberg 1605 Tafel 192 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 238 Maximilian Gritzner Der Adel im Elsass Nurnberg 1871 S 5 und Tafel 7 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 2 Heidelberg 1905 S 314 und S 319 Johann Siebmachers Wappenbuch Teil 2 Nurnberg um 1701 1705 Tafel 130 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 182 f Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 47 Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 165 und S 262 Die von Greiffenstein waren 1165 auf dem Turnier in Zurich und 1390 auf dem Turnier in Strassburg Vgl Bernhard Hertzog Chronicon Alsatiae Edelsasser Chronick 1592 S 170 GHdA Lex Bd III 1975 S 147 158 Hermann Friedrich Macco Aachener Wappen und Genealogien Band 1 Aachen 1907 S 116 119 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Engelbrecht elsassisches Adelsgeschlecht amp oldid 229543981