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Emil Theodor Pleitner 3 September 1863 in Brake 8 Marz 1925 in Oldenburg war ein oldenburgischer Seminaroberlehrer Journalist Historiker Schriftsteller Dichter und Ubersetzer Fur seine humoristischen Kolumnen in der Tageszeitung Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg benutzte er die Pseudonyme Jocus und Lieschen Schnackerwatt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schriftstellerische Tatigkeit 1 2 Forderung kultureller Vorhaben 1 3 Privatleben 1 4 Tod und Beisetzung 2 Nachlass 3 Erinnerung 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Volksschule besuchte Emil Pleitner von 1878 bis 1882 das Evangelische Lehrerseminar Oldenburg 1884 absolvierte er in der 1 Kompanie Oldenburgisches Infanterie Regiment Nr 91 OIR 91 seinen Militardienst vermutlich als Einjahrig Freiwilliger Seine erste Lehrertatigkeit erfolgte in Schonemoor und Etzhorn heute ein Stadtteil Oldenburgs Von 1886 bis 1900 unterrichtete er an der Volksmadchenschule in Oldenburg In diese Zeit fallen seine ersten Gedichte Erzahlungen und heimatkundlichen Abhandlungen Schriftstellerische Tatigkeit Bearbeiten Pleitners erstes Buch eine Biographie des Bauernpoeten Hinrich Janssen erschien 1898 Sein wichtigstes Werk die Geschichte Oldenburgs im 19 Jahrhundert entstand 1899 1900 aus einer von ihm verfassten Artikelserie fur die Nachrichten fur Stadt und Land der bedeutendsten Tageszeitung des Herzogtums Trotz gewisser methodischer Schwachen und der Schwerpunktlegung auf Dynastie und Militargeschichte gilt sie auch heute noch als solide Kulturgeschichte und wird immer noch als Materialsammlung genutzt demonstriert jedoch gleichzeitig eher seine Sammlertatigkeit als historisch kritisches Denken Daran anschliessend veroffentlichte er 1904 das Oldenburgische Quellenbuch Aufgrund seiner ausserschulischen Verdienste wurde er vom Evangelischen Oberschulkollegium 1900 an das Lehrerseminar berufen wo er vor allem in den unteren Klassen Deutsch und Schonschreiben unterrichtete National und konservativ orientiert lehnte er die beginnende Reformpadagogik ab Er duldete auch in den 1920er Jahren nur die deutsche Kurrentschrift Stark von der Heimatbewegung beeinflusst bediente sich Pleitner in seinen Erzahlungen und Gedichten vermehrt des Plattdeutschen Daneben ubersetzte er eine Reihe von Gedichten des schottischen Poeten Robert Burns ins Plattdeutsche 1908 war er mit dem Seminardirektor des Lehrerseminars Emil Kunoldt und dem Hauptlehrer Heinrich Oehlmann an der Herausgabe des Lesebuchs fur die Oberstufe der Volksschulen des Herzogtums Oldenburg beteiligt Fur die Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg steuerte er die Artikel Oldenburgische Sagen Volksaberglaube Volkstumliche Tier und Pflanzennamen sowie Volkssprache und Volksdichtung bei Ausserdem war er an der Neubearbeitung des Oldenburger Gesangbuchs der Evangelischen Landeskirche beteiligt Pleitners Stucke wurden teilweise am Grossherzoglichen Residenztheater Oldenburg uraufgefuhrt etwa das Historienschauspiel Dein Volk ist mein Volk 1911 das zur Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon spielt und durchwachsene Kritik einfuhr 1 2 Forderung kultureller Vorhaben Bearbeiten Aufgrund von Pleitners Engagement wurde in Oldenburg die Volkslese und Bucherhalle als eine Art Stadtbibliothek eingerichtet Noch im Ersten Weltkrieg initiierte er das Museum fur Kriegserinnerungen in dem Gegenstande Schriftstucke Abbildungen aller Art und Literatur zur Teilnahme von Oldenburgern am Weltkrieg gesammelt wurden Dieses Museum wurde 1938 teilweise in das Stadtmuseum Oldenburg integriert der Verbleib zahlreicher Exponate ist ungeklart Privatleben Bearbeiten Uber seine Kindheit ist nichts uber sein Privatleben wenig bekannt Er war mit der drei Jahre jungeren Katharina geb Schwarting aus Hammelwarden verheiratet Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor von denen zwei im Ersten Weltkrieg und der dritte im Zweiten Weltkrieg fielen Aufgrund der Herkunft seiner Frau aus Hammelwarden begann sich Pleitner fur das dort befindliche Grab des Admirals der Reichsflotte Karl Rudolf Brommy zu interessieren Die Benennung der Brommy Strasse im Oldenburger Stadtteil Nadorst 1908 ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auf seine Initiative zuruckzufuhren Pleitner war Ehrenmitglied des Veteranenvereins Oldenburg in dem die Veteranen der Kriege von 1864 1866 und 1870 71 organisiert waren Anlasslich des 25 Jubilaums des Vereins am 2 September 1919 hielt Pleitner eine Festrede zur Schlacht von Sedan Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Verein noch gut 100 Mitglieder Weiterhin war er Ehrenmitglied des Vereins der ehemaligen 91er Fur sein Stuck Neuenburger Festspiel wurde ihm 1913 von Grossherzog Friedrich August von Oldenburg die Goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft verliehen Tod und Beisetzung Bearbeiten Anfang 1925 erkrankte Pleitner an einer Mandelentzundung zu der eine so genannte Gehirngrippe trat Er verstarb am 8 Marz 1925 Am Trauerzug funf Tage spater nahmen Angehorige des Vereins der ehemaligen 91er des Kampfgenossenvereins des Veteranenvereins Schuler und Lehrer des Seminars sowie des Oberschulkollegiums und zahlreiche Zivilpersonen aus Stadt und Land teil Anwesend waren auch Oberst a D Wilhelm von der Lippe vom fruheren OIR 91 und Polizei Oberst Oscar Wantke in Personalunion Kommandeur der oldenburgischen Ordnungspolizei und Gendarmerie Grossherzoglich Oldenburgisches Gendarmeriekorps Die Landesregierung des Freistaats hatte keinen Vertreter entsandt Pleitner wurde auf dem Gertrudenfriedhof beigesetzt Nachlass BearbeitenDer Nachlass Emil Pleitners befindet sich im Niedersachsischen Staatsarchiv Oldenburg Signatur 271 15 Erinnerung BearbeitenEmil Pleitner Gang im Oldenburger Stadtteil Osternburg Emil Pleitner Strassen in Brake Varel Obenstrohe und Wardenburg Werke BearbeitenDie Enthullung des Brommy Denkmals in Hammelwarden In Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 23 September 1897 S 1 Hinrich Janssen der butjadinger Bauernpoet Sein Leben und sein Dichten Oldenburg 1898 Oldenburg im 19 Jahrhundert 2 Bde Oldenburg 1899 1900 Heil Dir o Oldenburg Aufsatze und Gedichte Oldenburg 1901 Oldenburgisches Quellenbuch Oldenburg 1904 Digitalisat Als Herausgeber mit H Neels Deutsche Geschichte fur oldenburgische Schulen Mit einem Anhange das Wichtigste aus der alten Geschichte enthaltend Delmenhorst 1905 Botterblomen Plattdeutsche Gedichte 1906 Van use Slag Jever 1906 mit Emil Kunoldt und Heinrich Oehlmann Hrsg Lesebuch fur die Oberstufe der evangelischen Volksschulen des Herzogtums Oldenburg Oldenburg 1908 Altsachsische Weihnacht Weihnachtsspiel Oldenburg 1911 Dein Volk ist mein Volk Historisches Drama Oldenburg 1911 Urauffuhrung am Grossherzoglichen Residenztheater 2 Februar 1911 Theaterzettel Digitalisat Landesbibliothek Oldenburg Wilhelm Schwecke Wilhelm von Busch Heinrich Schutte Hrsg Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg 2 Bde Oldenburg 1913 Neuenburger Heimatspiel Oldenburg 1913 Die Reformation im Oldenburger Lande Oldenburg 1917 Durch Not und Tod Ein Festspiel in sechs Teilen zum Regimentsappell ehemaliger 91er Oldenburg 1921 Oldenburger Heimathefte Lesestoff fur die Schule H 1 Oldenburg 1950 Up n Sann un anners wat Oldenburg 1957 Literatur BearbeitenEmil Pleitner In Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg Jg 59 Nr 67 vom 9 Marz 1925 1 Beilage S 2 Digitalisat Landesbibliothek Oldenburg Des Heimatdichters letzte Fahrt Emil Pleitners Begrabnis auf dem Gertrudenfriedhof In Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg Jg 59 Nr 72 vom 14 Marz 1925 S 9 2 Beilage S 1 Digitalisat Landesbibliothek Oldenburg Karl Steinhoff Das Seminar in Oldenburg In Karl Steinhoff Wolfgang Schulenburg Hrsg Geschichte der oldenburgischen Lehrerbildung Bd 1 Die evangelischen Seminare Oldenburg 1979 Karl Steinhoff Das Seilerrad Eine norddeutsche Kleinstadtjugend um 1900 Oldenburg 1980 Hilke Gunther Arndt Pleitner Emil Theodor In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 563 564 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emil Pleitner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto von Emil Pleitner Aufnahmeort und zeit unbekannt bei Stadt Land Oldenburg de Artikel zum Oldenburger Quellenbuch bei Stadt Land Oldenburg deEinzelnachweise Bearbeiten Der Rezensent der Nordwestdeutschen Morgen Zeitung kritisierte nach der Urauffuhrung die unglaubwurdige Handlung und historische Faktenfehler Er schrieb Vaterlandsliebe und Lokalpatriotismus sind an und fur sich recht erfreuliche Erscheinungen aber sie allein genugen noch nicht um ein funfaktiges Drama aufzubauen Der brave Dichter ist eben noch nicht der grosse Dichter und Gesinnungstuchtigkeit noch keine Poesie May Richard Grossherzogliches Theater Dein Volk ist mein Volk Drama von Emil Pleitner Nordwestdeutsche Morgen Zeitung Nr 42 11 Februar 1911 S 2 Urauffuhrung am Grossherzoglichen Residenztheater 2 Februar 1911 Theaterzettel Digitalisat Landesbibliothek Oldenburg Normdaten Person GND 127769269 lobid OGND AKS VIAF 20715092 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pleitner EmilALTERNATIVNAMEN Pleitner Emil Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG oldenburgischer Seminaroberlehrer Journalist Historiker Schriftsteller Dichter und UbersetzerGEBURTSDATUM 3 September 1863GEBURTSORT BrakeSTERBEDATUM 8 Marz 1925STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Pleitner amp oldid 239205633