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Dieser Artikel behandelt die Messung physikalischer Grossen Fur die Theorie der Messung in der Psychologie und in den Wirtschafts und Sozialwissenschaften siehe Messtheorie Fur die mathematische Theorie der Inhaltsbestimmung siehe Masstheorie Eine Messung ist der experimentelle Vorgang durch den ein spezieller Wert einer physikalischen Grosse als Vielfaches einer Einheit oder eines Bezugswertes ermittelt wird 1 2 Die Messung ergibt zunachst einen Messwert Dieser stimmt aber aufgrund storender Einflusse mit dem wahren Wert der Messgrosse praktisch nie uberein sondern weist eine gewisse Messabweichung auf Zum vollstandigen Messergebnis wird der Messwert wenn er mit quantitativen Aussagen uber die zu erwartende Grosse der Messabweichung erganzt wird Dies wird in der Messtechnik als Teil der Messaufgabe und damit der Messung verstanden 3 Die meisten physikalischen Grossen konnen nicht direkt gemessen werden Stattdessen werden mit dafur geeigneten Messgeraten eine oder mehrere andere Grossen gemessen die dann einen Ruckschluss auf die eigentliche Messgrosse zulassen So messen beispielsweise die meisten Waagen nicht tatsachlich die Masse eines Korpers sondern dessen Gewichtskraft im Schwerefeld der Erde Trotzdem wird eine Masse in der entsprechenden Einheit z B in Kilogramm angezeigt Mit den theoretischen Grundlagen und der praktischen Umsetzung von Messungen befassen sich die Metrologie und die Messtechnik Der dort gepragte Begriff Messung wird auch auf andere Gebiete ubertragen wobei er allerdings mit einem anderen Sinn belegt wird Beispielsweise scheitert eine Ubertragung dieser Messvorstellung auf die Sozialwissenschaften daran dass Masseinheiten in diesem Sinne in den Sozialwissenschaften bislang fehlen 4 Grundlage fur den Handel auf dem Markt in Meppen Die von der individuellen Korpergrosse abhangigen Langeneinheiten Fuss und Elle sind hier einheitlich festgelegt Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Vorbedingungen 1 2 Gewinnung der Messwerte 1 3 Messabweichung Messunsicherheit 1 4 Ergebnis der Messung 2 Ablauf einer Messung 3 Weitere Begriffe zur Messung 3 1 Messprinzip 3 2 Messmethode 3 3 Messverfahren 3 4 Einflussgrosse 3 5 Messgerat Messeinrichtung Messwerk 3 6 Messobjekt 4 Grenzen fur Messungen 4 1 Messbarkeit 4 2 Physikalische Grenzen 5 Weblinks 6 QuellenGrundlagen BearbeitenIn DIN 1319 ist die Messung wie folgt definiert Eine Messung ist das Ausfuhren von geplanten Tatigkeiten zu einer quantitativen Aussage uber eine Messgrosse durch Vergleich mit einer Einheit DIN 1319 Vorbedingungen Bearbeiten Die Messgrosse ist eine physikalische Grosse also ein Merkmal eines physikalischen Objekts das quantifiziert werden kann Sie besitzt somit ahnliche Eigenschaften wie die Zahlen in der Mathematik Insbesondere kann man Grossen gleicher Art addieren und miteinander vergleichen und man kann eine Grosse durch die Multiplikation mit einem Faktor vervielfachen Man beachte dass dies nicht fur alle Eigenschaften von Objekten gilt Der Geruch eines Stoffes erfullt diese Kriterien beispielsweise nicht Daher ist er auch keine messbare Eigenschaft und kann nicht durch eine physikalische Grosse beschrieben werden Wird nicht ein zahlenmassiger Wert einer Grosse bestimmt sondern nur ermittelt ob ein Objekt ein bestimmtes Kriterium erfullt oder nicht so spricht man nicht von Messen sondern von Prufen Beispielsweise pruft ein Durchgangsprufer ob eine leitende Verbindung zwischen zwei Punkten besteht wahrend ein Widerstandsmessgerat misst wie sehr der elektrische Strom durch den elektrischen Widerstand zwischen zwei Punkten behindert wird Um eine Messung durchfuhren zu konnen mussen drei Aspekte der Messgrosse klar definiert sein Einheit Gleichheit und Vielfachheit 5 Gleichheit Woran erkennt man dass zwei Grossen gleicher Art einander gleich sind Bei manchen Grossen ist diese Frage trivial Zwei Korper sind gleich lang wenn man sie so aneinanderlegen kann dass die Enden jeweils ubereinstimmen Zwei Massen sind gleich gross wenn sich keine Schale der Balkenwaage senkt Schwieriger ist es zu definieren wann zwei Korper die gleiche Temperatur haben Hier kann man sagen dass sie die gleiche Temperatur haben wenn sie sich im thermischen Gleichgewicht befinden Meistens ist nach der Definition der Gleichheit auch klar welche von zwei unterschiedlichen Grossen grosser bzw kleiner ist Einheit Um einer Grosse einen Wert zuordnen zu konnen muss man definieren was eine ein fache Menge dieser Grosse ist Im Prinzip kann man dies willkurlich festlegen So war beispielsweise die Einheit der Masse das Kilogramm bis 2019 durch einen Metallzylinder in Paris genannt Urkilogramm definiert Man war jedoch seit der Einfuhrung des metrischen Systems bestrebt von solcherlei Willkurlichkeiten wegzukommen Heute sind alle Einheiten physikalischer Grossen im internationalen Einheitensystem SI durch Naturkonstanten festgelegt Das SI basiert auf sieben Basiseinheiten Meter fur Langen Sekunde fur Zeiten Kilogramm fur Massen Ampere fur Stromstarken Kelvin fur Temperaturen Mol fur Stoffmengen und Candela fur Lichtstarken Alle anderen Einheiten die so genannten abgeleiteten Einheiten lassen sich durch diese Basiseinheiten ausdrucken und zwar als Produkt von Potenzen der Basiseinheiten So kann die Einheit der Kraft Newton auch geschrieben werden als 1 N 1 k g m s 2 displaystyle 1 mathrm N 1 mathrm kg m s 2 nbsp Vielfachheit Schliesslich muss festgelegt sein wie man das Vielfache einer Grosse realisiert Beispielsweise erreicht man die doppelte dreifache Lange indem man zwei drei gleich lange Massstabe aneinander reiht Sind diese drei Aspekte genau festgelegt so ist die Grosse messbar Die Messgrosse kann nun zumindest prinzipiell mit der Einheit verglichen und als Vielfaches von ihr dargestellt werden Der Messwert ist also immer das Produkt aus einer reinen Zahl der Masszahl und einer Einheit Die Masszahl alleine ohne Einheit hat keinerlei Aussagekraft uber den Wert der Grosse und erhalt erst durch die Angabe der Einheit ihre Bedeutung Gewinnung der Messwerte Bearbeiten Nur in den aller wenigsten Fallen kann man aber die Messgrosse direkt mit der Masseinheit vergleichen Dies gelingt vielleicht bei der Messung von Langen durch das Anlegen eines Lineals an einen Gegenstand oder bei der Messung der Masse durch die Verwendung einer Balkenwaage Meistens misst man jedoch eine oder mehrere andere messtechnisch eher zugangliche Grossen die aufgrund eines bekannten physikalischen Effekts mit der Messgrosse zusammenhangen wenn sich jene einer direkten Messung entzieht Ein bekanntes Beispiel ist das Flussigkeitsthermometer zur Temperaturbestimmung Es nutzt eine Flussigkeit die sich bei einer Zunahme der Temperatur ausdehnt Wenn man also die Lange der Flussigkeitssaule in einem Steigrohr mit konstantem Querschnitt misst kann man daraus auf die Temperatur ruckschliessen Ist der Zusammenhang linear beim Flussigkeitsthermometer ist das in guter Naherung der Fall dann genugt es wenn man zwei Fixpunkte kennt um eine Skala anzubringen In vielen Fallen ist der Zusammenhang jedoch nichtlinear Dann muss vor der eigentlichen Messung eine grosse Zahl von Referenzmessungen durchgefuhrt werden um jedem Anzeigewert einen Wert der Messgrosse zuordnen zu konnen Dieser Zusammenhang kann in Form einer Kalibrierfunktion oder grafisch als Kalibrierkurve dargestellt werden Weiterhin ist zu unterscheiden ob das verwendete Messgerat analog oder digital arbeitet Bei einer analogen Messung wird der Messwert durch eine stufenlose Verarbeitung des Messsignals ermittelt bei einer digitalen Messung durch eine stufenweise Verarbeitung DIN 1319 2 Bei einer analogen Messung wird haufig als Zwischengrosse eine Strecke oder ein Winkel erzeugt so dass der Messwert an einer Skala mit angepasster Skalenteilung abgelesen werden kann Dabei folgt die Anzeige der Messgrosse kontinuierlich Auch Sensoren die die Messgrosse in einen Spannungspegel oder einen Widerstandswert umsetzen zahlen zu den analogen Messfuhlern Bei einer digitalen Messung wird haufig eine schrittweise einstellbare oder durch Zahlung bestimmbare Zwischengrosse erzeugt so dass der Messwert aufgrund der Schrittposition oder des Zahlerstandes an einer Ziffernanzeige abgelesen werden kann Beispielsweise wird der Messwert in der Digitalelektronik oft in ein Datenwort ubersetzt also binar codiert Der Wertebereich einer digitalen Messung ist beschrankt weil nur diskrete Werte moglich sind Die Anzeige bzw Ubertragung des Messwerts erfolgt diskontinuierlich das heisst zeitlich getaktet Durch die Verwendung zahlender Messgerate wird in der Messtechnik zunehmend Zahlen als besondere Art des Messens verwendet DIN 1319 1 Zu einer ausfuhrlicheren Gegenuberstellung dieser beiden Messmethoden siehe Digitale Messtechnik Messabweichung Messunsicherheit Bearbeiten Jede Messung unterliegt storenden physikalischen Einflussen die nicht alle bekannt oder kontrollierbar sind Der erhaltene Messwert weicht daher praktisch immer vom wahren Wert der Grosse ab die Differenz ist die Messabweichung Die Grosse der Messabweichung eines bestimmten Messwerts ist prinzipiell unbekannt weshalb es unmoglich ist durch Messung den wahren Wert einer Grosse exakt zu bestimmen Exakte Werte treten nur auf wenn sie durch Definition festgelegt sind z B die Vakuumlichtgeschwindigkeit Der Messwert stellt somit nur eine Annaherung an den wahren Wert dar Wie gut diese Annaherung gelungen ist wird durch die Messunsicherheit ausgedruckt Sie gibt die Breite des Wertebereichs an in dem der wahre Wert der Messgrosse mit angegebener Wahrscheinlichkeit liegt Bei der Messabweichung unterscheidet man zwei Komponenten Zufallige Abweichung auch statistische Abweichung Mehrere auf identische Weise erhaltene Messwerte stimmen im Allgemeinen nicht uberein sondern streuen in nicht vorhersagbarer Weise Auch der Mittelwert einer solchen Messreihe zeigt bei Wiederholungen der ganzen Messreihe eine Streuung die nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung aber umso kleiner wird je grosser die Zahl der Messwerte ist siehe Gesetz der grossen Zahlen oder Fehlerrechnung Erst im unerreichbaren Grenzfall unendlich vieler Einzelmesswerte zeigt deren Mittelwert keine Streuung und konnte wenn keine systematischen Abweichungen s u zu berucksichtigen waren als der gesuchte wahre Wert angesehen werden Bei Einzelmessungen oder bei Mittelwerten aus endlichen Messreihen gilt Je grosser der Streubereich aufgrund zufalliger Abweichungen desto grosser ist der zum Ergebnis gehorende Unsicherheitsbereich die Messung ist weniger sicher das Ergebnis ist aber nicht in einer bestimmten Richtung verfalscht die Messung bleibt richtig Man kann zwar den moglichen Bereich statistischer Abweichungen durch prazises Arbeiten und langere Messreihen verringern ganz ausschliessen kann man sie jedoch nie Zu der zufalligen Abweichung eines Messwerts tragt neben unkontrollierbaren ausseren Einflussen auch das endliche Auflosungsvermogen des Messgerats bei Es verhindert namlich dass der Messwert mit einer fur den wahren Wert ausreichenden Genauigkeit abgelesen werden kann Die Differenz zwischen dem wahren Wert und dem Ablesewert bleibt unbekannt und kann bei jeder Messung unterschiedlich gross ausfallen Der Beitrag der zufalligen Abweichungen zur gesamten Messunsicherheit ergibt sich mit statistischen Methoden aus der Streuung der Einzelmesswerte einer Messreihe siehe Fehlerrechnung Systematische Abweichung Hierbei sorgen Storeinflusse auf die Messung oder die Messreihe dafur dass das Ergebnis in eine bestimmte Richtung verfalscht wird Der Messwert ist also abgesehen von zufalligen Abweichungen entweder stets grosser oder stets kleiner als der wahre Wert der Messgrosse Dadurch wird das Messergebnis auch bei ansonsten praziser Messung weniger richtig Soweit solche storenden Einflusse genau bekannt sind konnen und mussen sie bei der anschliessenden Auswertung der Messung korrigiert werden Wenn man beispielsweise die radioaktive Aktivitat einer Substanz messen mochte muss man vom gemessenen Wert den Nulleffekt abziehen Sind sie aber nur mit einer gewissen Unsicherheit bekannt vergrossert diese den Unsicherheitsbereich mit dem das Endergebnis der Messung behaftet ist Man ist daher bestrebt systematische Abweichungen moglichst so gering zu halten dass man sie vernachlassigen darf Dazu muss man bei der Durchfuhrung der Messung besondere Sorgfalt walten lassen z B Messung von Lichtphanomenen in einem abgedunkelten Raum Justierung des Messgerats vor der Messung etc Ergebnis der Messung Bearbeiten Am Ende korrigiert man den erhaltenen Messwert bei einer Messreihe identischer Messungen den Mittelwert um die systematischen Abweichungen soweit sie bekannt sind und kann das Ergebnis als den bestmoglichen Schatzwert fur den wahren Wert der Messgrosse ansehen Fur die Messunsicherheit die mit anzugeben ist kombiniert man den Beitrag der zufalligen Abweichungen mit demjenigen Unsicherheitsbereich der aus ungenauer Kenntnis von systematischen Storeinflussen resultiert BeispielEs soll die Dichte eines unbekannten Gases bestimmt werden Hierzu wird ein Glaskolben mit einem Volumen von 1 Liter mit dem Gas befullt und gewogen Mehrere Wagungen ergeben im Mittel einen Wert von 0 751825 g fur den Inhalt des Kolbens Allerdings erfahren alle Korper in Luft einen gewissen Auftrieb so auch der Glaskolben Der Messwert weicht deshalb systematisch vom wahren Wert ab und zwar um das Gewicht der verdrangten Luft In diesem Fall entspricht das 1 225 g Der Mittelwert muss um diesen Wert nach oben korrigiert werden So erhalt man einen korrigierten Mittelwert von 1 97825 g Die einzelnen Messwerte streuen aufgrund unbekannter Storeinflusse Die Standardabweichung ihres Mittelwerts die hier grob vereinfachend als Mass fur die Unsicherheit herangezogen wird betrage beispielsweise 0 00443 g Die vollstandige Angabe des Messergebnisses lautet also r 1 9782 g d m 3 displaystyle rho mathrm 1 9782 g dm 3 nbsp mit einer Unsicherheit von 0 0044 g d m 3 displaystyle mathrm 0 0044 g dm 3 nbsp Man beachte dass nur so viele Stellen des Messergebnisses angegeben werden wie auch durch die Analyse der Unsicherheit als gesichert gelten konnen Vergleicht man das Messergebnis mit Tabellenwerten so findet man dort als Referenzwert fur Kohlenstoffdioxid 1 9767 g dm 3 was im Rahmen der Messunsicherheit gut mit dem Messwert ubereinstimmt Ablauf einer Messung BearbeitenZum Messen gehoren Eindeutige Definition der Messaufgabe Messproblem und der Messgrosse Die Aufgabe das Messobjekt und die physikalische Messgrosse sind festzulegen Festlegung der Masseinheit fur das Ergebnis Die Einheit und ihr Einheitenzeichen sind in der Regel gemass dem SI festgelegt wahlbar sind Vorsatze fur Zehnerpotenzen ebenfalls gemass DIN 1301 1 Beispiel fur die Lange mm cm m km Beispiel fur die Geschwindigkeit m s oder ausserhalb des SI km h oder fur spezielle Anwendungsbereiche Knoten DIN 1301 2 Es gibt auch Grossen der Dimension Zahl 6 7 z B Brechungsindex Anzahl Winkel deren Werte ohne Einheit angegeben werden oder mit einer Hilfsmasseinheit Zusammenstellen der Randbedingungen Als Randbedingungen sind z B Eigenschaften des Messobjektes Werkstoff Oberflachenbeschaffenheit und der Umgebung Temperatur Schwingungen zu beachten Wahl einer Messeinrichtung oder eines Messgerates Ausgehend vom Messprinzip und der Messmethode wird ein Messverfahren entwickelt das in einer Messeinrichtung verwirklicht wird Vielfach steht bereits ein fertiges Messgerat fur die Messaufgabe zur Verfugung Definitionen der Begriffe siehe unten Kalibrieren von Messeinrichtung Messgerat DIN EN ISO 9001 fordert die Ruckfuhrbarkeit aller Messungen auf nationale Normale Dieses wird durch das Verfahren der Messmitteluberwachung gesichert Dazu soll ein Messgerat in regelmassigen Abstanden kalibriert werden Dabei ermittelt man den Messwert Ausgangsgrosse bei einem als richtig anzusehenden Wert der Messgrosse Eingangsgrosse und die diesen Werten assoziierte Messunsicherheit Falls der Messwert nicht mit dem Wert der Messgrosse innerhalb vorgegebener Fehlergrenzen ubereinstimmt ist das Gerat neu zu justieren einzustellen oder die ermittelten Werte sind nachtraglich rechnerisch zu korrigieren Festlegung des Messablaufs zeitliche bzw ortliche Abfolge der Messungen z B Reihenfolge von Einzelmessungen Wiederholungen Messreihe unter geanderten Bedingungen raumliche Verteilung der Messpunkte Messstellen Messprofile regelmassiger Raster usw Durchfuhren der Messung und Ermitteln des Messergebnisses Es konnen eine Messung oder auch mehrere unter denselben Bedingungen gewonnene Messungen derselben Grosse Vergleichs Wiederholmessungen durchgefuhrt werden Dann sind Mittelwert und Standardabweichung zu berechnen Ferner konnen Messungen verschiedener Grossen erforderlich sein aus denen der Messwert der gesuchten Grosse nach festgelegten mathematischen Beziehungen zu berechnen ist Berucksichtigung der Auswirkungen von Einflussgrossen Korrektur von systematischen Messabweichungen Je nach Umstanden gehort hierzu auch eine Reduktion d h eine Korrektur auf einheitliche Bedingungen Ermitteln des vollstandigen Messergebnisses Ein vollstandiges Messergebnis besteht aus dem Messwert gegebenenfalls Mittelwert aus einer oder mehreren Messreihen oder dem berechneten Wert aufgrund anderer Messungen erganzt durch quantitative Aussagen zur Messunsicherheit Weitere Begriffe zur Messung BearbeitenMessprinzip Bearbeiten Die wissenschaftliche Grundlage eines Messverfahrens VIM 1994 Physikalische Grundlage der Messung DIN 1319 1 1995 z B die Lorentzkraft als Grundlage einer Messung der elektrischen Stromstarke Messmethode Bearbeiten Spezielle vom Messprinzip unabhangige Art des Vorgehens bei der Messung DIN 1319 1 z B Ausschlags Messmethode Nullabgleichs Messmethode Differenz Messmethodeoder nach anderem davon unabhangigem Gesichtspunkt analoge Methode digitale Methode siehe unten oder Digitale Messtechnik Messverfahren Bearbeiten Praktische Anwendung eines Messprinzips und einer Messmethode DIN 1319 1 z B Masseermittlung mit einer Balkenwaage und Gewichtsstucken nach der Nullabgleichs Messmethode Einflussgrosse Bearbeiten Grosse die nicht Gegenstand der Messung ist jedoch die Messgrosse oder die von der Messeinrichtung gelieferte Information uber den Messwert beeinflusst nach DIN 1319 1 siehe auch Querempfindlichkeit z B Umgebungstemperatur elektromagnetische Feldstarke Messgerat Messeinrichtung Messwerk Bearbeiten Ein Messgerat wird definiert als Gerat das allein oder in Verbindung mit anderen Einrichtungen fur die Messung einer Messgrosse vorgesehen ist DIN 1319 1 Zu allgemeinen Merkmalen von Messgeraten siehe Messmittel Haufig ist ein Messgerat Bestandteil einer Messeinrichtung die definiert wird als Gesamtheit aller Messgerate und zusatzlicher Einrichtungen zur Erzielung eines Messergebnisses ebenfalls DIN 1319 1 Die Bezeichnung Messinstrument kommt im Glossar der Metrologie 8 nicht vor in DIN 1319 1 1995 gilt als Ubersetzung von en Measuring instrument ebenfalls Messgerat Das Messwerk ist in einem mechanischen Messgerat der aktive Teil Zum Messwerk gehoren das bewegliche Organ mit Zeiger und fur die Wirkungsweise wichtigen Teile z B Dauermagnet Spule Messobjekt Bearbeiten Trager der Messgrosse Messobjekte konnen Korper Vorgange oder Zustande sein DIN 1319 1 z B die Messgrosse Volumen eines vorliegenden Gefasses ist Eigenschaft eines Messobjektes Gefass die Messgrosse Flussdichte eines vorliegenden magnetischen Feldes ist Eigenschaft eines Messobjektes Zustandes magnetisches Feld Siehe auch International Vocabulary of MetrologyGrenzen fur Messungen BearbeitenMessbarkeit Bearbeiten Messbar ist eine Grosse wenn es ein Messprinzip gibt nach der sie sich messen lasst wenn sie also innerhalb physikalischer Betrachtungsweise sinnvoll definiert werden kann und daher insbesondere quantifizierbar ist Dies umfasst auch alle Anspruche der Reproduzierbarkeit des Messergebnisses Messbar sind physikalische Grossen Manche nicht physikalische Grossen lassen sich auf physikalische Grossen zuruckfuhren wie Lautstarke auf Schalldruck Farbwahrnehmungen auf die Verteilung im Lichtspektrum Die Ermittlung von Grossen denen eine physikalisch definierte Einheit fehlt wie Intelligenzquotient Marktpreis oder Kundenzufriedenheit wird teilweise ebenfalls als Messung bezeichnet siehe Operationalisierung Messbarmachung Ein nur subjektiv beurteilbares Merkmal wie z B Schonheit etwa einer Farbe oder Schlauheit ist nicht allgemein anerkannt definiert und allein schon dadurch auch nicht quantitativ angebbar Werte die zu klein sind um mit heutigen Methoden gemessen werden zu konnen werden zwar zuweilen als unmessbar bezeichnet sind aber lediglich nicht erfassbar Physikalische Grenzen Bearbeiten Hauptartikel Quantenmechanische Messung In der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik nimmt die Messung einen entscheidenden Platz ein Dies druckt sich darin aus dass es neben der Schrodingergleichung die die Zeit entwicklung eines quantenmechanischen Zustands beschreibt auch eigene Gesetze zum Verhalten des Systems bei einer quantenmechanischen Messung gibt Die Unscharferelation beschreibt ausserdem eine fundamentale Grenze fur Messungen unabhangig von der Genauigkeit der Apparate Aber auch in der klassischen Physik gibt es Grenzen fur die Genauigkeit von Messungen da jede Messung eine Wechselwirkung sein muss Aus der Elektrotechnik kommt ein bekanntes Beispiel der Beeinflussung des Messobjektes durch die Messung selbst siehe Ruckwirkungsabweichung Diese bewirkt dass die Leerlaufspannung einer realen Spannungsquelle mit realen Messgeraten nicht exakt messbar ist Ferner ist zu bedenken dass die Lichtgeschwindigkeit einen endlichen Wert aufweist sodass die Information Zeit braucht um vom beobachteten Objekt zum beobachtenden Subjekt zu gelangen Daher sieht man immer ein Bild der Vergangenheit und kann nicht beobachten was im exakten Zeitpunkt der Messung gerade passiert Nicht einmal der Begriff Gegenwart kann nach der Relativitatstheorie fur zwei Beobachter derselbe sein wenn sie sich gegeneinander bewegen Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Messung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wolfgang Balzer Theorie und Messung Springer Berlin 1985 URN Oliver Schlaudt Messung In Thomas Kirchhoff Hrsg Online Encyclopedia Philosophy of Nature Online Lexikon Naturphilosophie Universitatsbibliothek Heidelberg Heidelberg 2020 doi 10 11588 oepn 2020 0 76526 Era Tal Measurement in Science In Edward N Zalta Hrsg The Stanford Encyclopedia of Philosophy 2020 Quellen Bearbeiten Dirk Gosslau Fahrzeugmesstechnik Grundlagen der Messtechnik und Springer 2020 Seite 8 Rainer Parthier Messtechnik Grundlagen und Anwendungen der elektrischen Messtechnik 8 Auflage Springer Vieweg 2016 Seite 1 DIN 1319 1 Grundlagen der Messtechnik Grundbegriffe 1995 Nr 3 10 Bortz J amp Doring N Forschungsmethoden und Evaluation fur Human und Sozialwissenschaftler Springer Heidelberg 2006 ISBN 978 3 540 33305 0 S 65 Begriffe und Grossen in der Physik Arbeitsgruppe Fachdidaktik der Fakultat Physik Uni Regensburg pdf DIN EN ISO 80000 1 2013 08 Grossen und Einheiten Allgemeines DIN EN ISO 80000 11 2013 08 Grossen und Einheiten Kenngrossen der Dimension Zahl Glossar der MetrologieNormdaten Sachbegriff GND 4038852 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Messung amp oldid 233701966 Einflussgrosse