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Das Durchgangslager 121 Dulag 121 in Pruszkow war wahrend der Besetzung Polens in der Zeit des Zweiten Weltkriegs ein Durchgangslager fur die wahrend und nach dem Warschauer Aufstand vertriebene Warschauer Bevolkerung Die Zivilisten wurden von hier zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich in verschiedene Vernichtungslager oder in sudliche Gebiete des Generalgouvernements verschickt Zwischen 550 000 und 650 000 Menschen wurden innerhalb weniger Monate durch das Dulag 121 geschleust Wachturm II mit Segment der Betonmauer im Norden des Durchgangslagers heute an der ul Broniskiego Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Warschauer Aufstand 1 2 Errichtung von Dulag 121 1 3 Betrieb des Durchgangslagers 1 4 Internationales Rotes Kreuz 1 5 Einstellung des Lagerbetriebs 2 Heute 3 Lagerstruktur 4 Verstorbene Insassen 5 Gedenkstatte 6 Museum 7 Weblinks 8 Literatur 9 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Entstehung von Dulag 121 steht in Verbindung mit der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes und der folgenden Zerstorung der Stadt Warschau durch deutsche Truppen Warschauer Aufstand Bearbeiten Am 1 August 1944 begann die Polnische Heimatarmee den bewaffneten Kampf gegen die deutschen Besatzungstruppen in Warschau Nach 63 Tagen kapitulierten die Aufstandischen in aussichtsloser Lage Am 5 August 1944 hatte SS Obergruppenfuhrer Erich von dem Bach Zelewski das Oberkommando zur von Hitler befohlenen Niederschlagung des Aufstands ubernommen Am selben Tag wurden Massenexekutionen an der Zivilbevolkerung Frauen Kinder und Alte eingestellt am 12 August auch solche an Mannern Vielmehr sollten nunmehr geeignete Zwangsarbeitskrafte unter der aus der Stadt und anliegender Ortschaften zu deportierenden Bevolkerung gefunden werden Dazu musste ausserhalb der Stadt ein Durchgangslager geschaffen werden in dem die entsprechende Selektion durchgefuhrt werden konnte nbsp Direktionsgebaude der ZNTKIn der Stadt Pruszkow rund 10 Kilometer sudwestlich der Warschauer Stadtgrenze befand sich das Gelande der vormaligen Eisenbahnwerkstatten ZNTK Zaklady Naprawcze Taboru Kolejowego an der Bahnlinie nach Skierniewice Dieses rund 50 Hektar grosse Industriegebiet war 1897 geschaffen worden vor dem Krieg waren hier rund 1300 Arbeiter fur Instandsetzungsarbeiten der staatlichen polnischen Eisenbahn PKP beschaftigt Nach der Besetzung durch deutsche Truppen wurden auf der Anlage zunachst Soldaten der polnischen Armee gefangengesetzt Ende 1939 wurde das Betriebsgelande von der deutschen Ostbahn ubernommen die hier die Ostbahnausbesserungswerke unterhielten Bis 1941 wurde es auch als Arbeitslager fur judische Gefangene genutzt Die Anlage verfugte deshalb bereits uber eine Mauer und Wachturme Aufgrund des Vormarsches der Roten Armee wurden die Werkstatten ab Juni 1944 nicht mehr betrieben Maschinen waren demontiert worden Das Areal bot sich als Standort fur ein Durchgangslager an Errichtung von Dulag 121 Bearbeiten Das Durchgangslager wurde am 5 August 1944 unter der Bezeichnung Dulag 121 Eisenbahnwerkstatten Pruszkow als zentrale Anlaufstelle fur die Evakuierung der Bevolkerung von Warschau errichtet Zunachst war das Lager der SS und der deutschen Gendarmerie unterstellt 1 ab dem 11 August 1944 ubernahm die Wehrmacht die Verantwortung fur den Betrieb Das ortliche Arbeitsamt war an den Selektionen beteiligt 2 Im Lager wurde ein Buro der Gestapo unterhalten Der deutsche Stadtkommissar Komisarz Miasta von Pruszkow Walter Bock beauftragte am 6 August den stadtischen Hauptfursorgerat RGO Rada Glowna Opiekuncza mit der Organisation der Versorgung fur die Insassen 3 Im Lager wurden rund 100 Wehrmachtssoldaten sowie mehrere Dutzend sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt In den ersten Tagen unterstand das Lager dem SA Oberfuhrer Stephan sowie dem Leiter des ortlichen Arbeitsamtes SS Sturmbannfuhrer August Polland 4 Am 11 August wurde der Oberst der Wehrmacht Kurt Sieber zum Lagerkommandanten ernannt er befasste sich vorwiegend mit der Lagersicherheit und der Versorgungslogistik Uber das Schicksal der Haftlinge entschieden sein Stellvertreter der Leiter der im Lager stationierten SS Einheit SS Sturmbannfuhrer Gustav Diehl sowie dessen Mitarbeiter SS Untersturmfuhrer Wetke Als Chefarzt des Lagers war seit dem 12 August 1944 der Stabsarzt Adolf Konig eingesetzt seine Stellvertreter waren der Wehrmachtsarzt Peter Klenner und kurzzeitig der Unterarzt Tossman Im November 1944 wurde Konig durch Herbert Weigel als Chefarzt ersetzt Das polnische medizinische Personal wurde von den polnischen Arzten Kazimierz Szupryczynski und Julia Bielecka dem russischen Mediziner Anikiejew sowie der Hebamme Jadwiga Kielbasinska geleitet Die Lagerkuche die vom RGO betrieben wurde unterstand Maria Ewa Bogucka Kazimiera Drescher war die Leiterin der Ubersetzer Da sie Insassen unter Missachtung von Vorschriften zur Entlassung verhalf wurde sie am 16 September 1944 in das KZ nach Auschwitz eingewiesen Der erste Transport von Zivilisten aus dem Warschauer Stadtteil Wola erreichte das Lager am 7 August 1944 nach einem 15 Kilometer langen Fussmarsch 3 Betrieb des Durchgangslagers Bearbeiten nbsp Warschauer Zivilisten die an der Adalbertkirche zum Weitertransport nach Pruszkow erfasst werdenWahrend des Warschauer Aufstandes und auch nach seiner Niederschlagung wurde aus Warschau und den anliegenden Ortschaften ein Grossteil der Zivilbevolkerung ausgesiedelt Dazu wurde folgend der schrittweisen Ruckeroberung einzelner Stadtteile durch die deutschen Einheiten die Bevolkerung an zentralen Sammelpunkten in der Stadt zusammengetrieben Die zwei wichtigsten Sammelstellen auf dem westlichen Weichselufer waren bei der Adalbertkirche Kosciol sw Stanislawa Biskupa in der ul Wolska sowie auf dem Zieleniak Gemusemarkt an der Kreuzung ul Opaczewska und ul Grojecka im Stadtteil Ochota eingerichtet Weitere Sammelplatze befanden sich in Okecie auf der Pferderennbahn Sluzewiec im Sokolnicki Fort der Zitadelle Warschau sowie am Waisenheim Nasz Dom in Bielany Von diesen Sammelplatzen wurden die Bewohner in grossen Gruppen zu nahegelegenen Bahnhofen im Falle der Adalbertkirche war das der Westbahnhof Dworzec Zachodni wo sie in Waggons verladen wurden die dann bis zum Bahnhof in Wlochy fuhren Von dort gelangten sie in das Lager in Pruszkow 5 Endstation war die Haltestelle Tworki etwa zwei Kilometer vom Lager entfernt Von dort aus mussten die Gefangenen zu Fuss und unter Bewachung zum Lager marschieren Der uberwiegende Teil der ausgesiedelten Bevolkerung wurde in das Durchgangslager 121 geleitet Seit Oktober 1944 wurden Vertriebene auch in kleineren Lagern in Ursus Piastow Ozarow und Wlochy untergebracht Aus Warschau wurden etwa 550 000 Personen und weitere 100 000 Menschen aus den anliegenden Ortschaften uber das Dulag 121 ausgesiedelt 6 Der Lageraufenthalt dauerte meist nicht langer als eine Woche In dieser Zeit fuhrte das Lagerpersonal die Selektionen durch die uber das weitere Schicksal der Festgehaltenen entschieden Abtransport von Arbeitsunfahigen ins Generalgouvernement Transport der Arbeitsfahigen ins Reichsgebiet zur Zwangsarbeit oder die Deportation in ein Konzentrationslager In neun mit Stacheldraht umzaunten Baracken wurden zwischen August 1944 und Januar 1945 insgesamt rund 650 000 Menschen festgehalten Am 27 September konnten die deutschen Truppen den Stadtteil Mokotow zuruckerobern 12 000 dort in Gefangenschaft gehende Soldaten der Polnischen Heimatarmee wurden in das Dulag verbracht Kurz darauf kamen die aus Mokotow vertriebenen Zivilisten nach Pruszkow In Folge der Kapitulation der Heimatarmee wurden ab dem 2 Oktober rund 150 000 Einwohner der Warschauer Innenstadt eingeliefert Zuge mit Vertriebenen fuhren das Lager im Stundentakt an Die Uberbelegung in den schmutzigen und stickigen Hallen und die schlechten hygienischen Bedingungen fuhrten zur Ausbreitung von Seuchen 7 Es herrschte Mangel an Wasser und Toiletten Todesfalle unter kranken Erwachsenen und Kindern wurden von den deutschen Besatzern als naturliche Auslese bezeichnet Die Lagerkuche hatte durchschnittlich 20 000 25 000 Menschen zu versorgen Dazu arbeiteten hier fast ununterbrochen bis zu 400 Personen Die Insassen erhielten vorwiegend Suppe Erwachsene auch Brot und Ersatzkaffee Kinder bekamen Milchgerichte Am 20 August 1944 besuchte der Warschauer Bischof Antoni Szlagowski das Lager kurz darauf wurde er selbst im benachbarten Milanowek interniert Im September 1944 war Bach Zelewski anwesend Nach den beiden Besuchen stimmte die Lagerleitung einer seelsorgerischen Betreuung der Insassen durch katholische Geistliche zu In Halle 2 wurde ein Altar aufgestellt an dem am 10 September 1944 der erste Gottesdienst gefeiert wurde Neben mehreren Priestern unterstutzten auch Nonnen der Benediktinerinnen der Ursulinen der Vinzentinerinnen der Schwestern unbefleckten Empfangnis und der Maria Magdalena die Gefangenen nbsp Lagerkommandant Kurt Sieber bei einer Kucheninspektion nbsp Bischof Szlagowski besuchte das Lager im August 1944 nbsp Weibliche Lagerinsassen auf dem Weg zur Verladung nbsp Abtransport aus PruszkowDa Aufzeichnungen der deutschen Besatzer nicht mehr existieren schwanken die Angaben zur Anzahl der Insassen und deren Verbleib nach den Selektionen erheblich 100 000 150 000 arbeitsfahige Inhaftierte wurden per Viehzugwaggons in Transitlager fur Zwangsarbeiter im Reich verbracht Vorwiegend handelte es sich um jungere Manner und Frauen teilweise auch Mutter mit Kindern Diese Personen wurden in Fabriken auf landwirtschaftlichen Betrieben oder in Arbeitslagern eingesetzt Rund 300 000 Lagerinsassen die nicht mehr arbeitsfahig waren darunter Verwundete und Kranke Behinderte Schwangere und Alte wurden unter der Verwaltung des Generalgovernments in Gegenden um Lowicz Sochaczew Jedrzejow Konskie Czestochowa Wolbrom Krakau Kielce Tarnow oder Podhale transportiert 50 000 60 000 Insassen des Dulags wurden in verschiedene Konzentrationslager weitergeleitet Buchenwald Mauthausen Stutthof Auschwitz Sachsenhausen Oranienburg Ravensbruck Gross Rosen Neuengamme Flossenburg und Dachau Etwa 13 000 Erwachsene und Kinder gelangten nach Auschwitz 8 Die meisten der Betroffenen erlebten das Kriegsende nicht Tausenden von Dulag Insassen gelang aber auch die Flucht Andere wurden aus dem Lager entlassen 9 Internationales Rotes Kreuz Bearbeiten nbsp SS Sturmbannfuhrer Gustav Diehl mit dem Leiter der Delegation des Roten Kreuzes Paul Wyss in Bildmitte Am 25 August 1944 sendete der Radiosender der Warschauer Aufstandischen einen Aufruf an das Internationale Rote Kreuz den Lagerinsassen in Pruszkow zu helfen In dem Zusammenhang ordnete Diehl Vertreter des RGO an eine Bestatigung uber die ordnungsgemasse Fuhrung des Lagers mit angemessener Versorgung der Insassen auszustellen Eine Verweigerung hatte zum Austausch des RGO Personals gefuhrt Am 13 September 1944 trafen Rote Kreuz Lieferungen mit Lebensmitteln und Medikamenten ein Sie waren per Bahn aus der Schweiz uber Krakau geschickt worden Als Vertreter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes Delegation Berlin besichtigten der Schweizer Arzt Paul Wyss und der schwedische Pfarrer Sven Hellqist das Dulag am 17 und 18 September Begleitet wurden sie von einem Vertreter des Deutschen Auswartigen Amtes Da kurz vor dem angekundigten Besuch das Lager gereinigt und die Versorgung verbessert worden war fiel der anschliessende Bericht von Wyss befriedigend aus Wesentliche Kritik ubte er an der Familientrennung 10 Einstellung des Lagerbetriebs Bearbeiten Gegen Ende des Jahres 1944 wurde die Funktion des Durchgangslagers eingestellt die letzten Wehrmachtssoldaten verliessen die Anlage am 12 Dezember 1944 Kasernen und Krankenstation wurden geschlossen nur die Arztin Bielecka und einige Krankenschwestern verblieben noch im Komplex Fur einige Wochen wurden auf dem Gelande nur noch kleinere Gruppen von Polen die auf Razzien z B bei Nichtvorhandensein einer gultigen Kennkarte verhaftet worden waren festgehalten Infolge des Vormarsches der Roten Armee wurde die Anlage am 16 Januar 1945 von den Deutschen endgultig geraumt Heute BearbeitenNach dem Krieg wurde der Komplex wieder zur Instandsetzung von Eisenbahnwaggons verwendet und war der grosste Arbeitgeber in Pruszkow Anlasslich des Todes von Hồ Chi Minh trug das Unternehmen seit 1969 als Zusatz den Namen des vietnamesischen Politikers 1997 wurde der Betrieb eingestellt 1998 1999 erfolgte der Verkauf von ZNTK an eine private Investorengruppe Hauptaktionar ist die niederlandische Cajamarca Holland B V verkauft Die Anlage wird seitdem als Dienstleistungs Logistikzentrum unter der Marke Millennium Logistic Park gefuhrt Auf 43 Hektar steht Kunden fur den Betrieb von Lager Warenumschlag und Leichtproduktion eine Gesamtnutzflache von rund 170 000 Quadratmetern zur Verfugung Die Anlage verfugt uber Gleisanschluss und eine Zollstation Im Jahr 2007 kam es zur Umfirmierung aus ZNTK w Pruszkowie S A wurde MLP Group S A Das Zentrum in Pruszkow MLP Pruszkow I war das erste Projekt der MLP Gruppe heute 2019 betreibt sie in Polen sechs weitere Logistikzentren Rund 50 Unternehmen haben sich in MLP Pruszkow I angesiedelt und beschaftigen am Standort etwa 3000 Mitarbeiter 11 Verschiedene historische Bauten in dem heutigen Logistikzentrum stehen unter Denkmalschutz Dazu gehoren Vorkriegsgebaude der ZNTK sowie im Krieg errichtete Vorrichtungen wie noch erhaltene Wachturme und ein Stahlbunker im ehemaligen Eingangsbereich Zu den 1999 in das Denkmalschutzregister eingetragenen Objekten gehort auch das Fragment eines Gleisanschlusses sowie eine nach dem Krieg errichtete Gedenkstatte fur die Opfer der Vertreibung und des Dulags Von den vier erhaltenen Wachturmen wurden 1999 nur drei geschutzt Im Jahr 2009 kam es zu einer offentlichen Diskussion uber den Abriss eines Teilstuckes der ehemaligen Lagermauer an diesem Wachturm Da neben dem Turm eine Tankstelle errichtet wurde entschied der Eigentumer gegen den Widerspruch von Historikern rund 150 Meter Mauer zu entfernen 12 Lagerstruktur BearbeitenDas Lager umfasste ein Gebiet von etwa 50 Hektar Es war von einer Betonmauer mit Wachturmen umschlossen 3 Auf dem Gelande befindliche vormalige Fabrikations und Werkstatthallen Burogebaude und andere Zweckbauten wurden fur den Lagerbetrieb umgewidmet Die grossen Hallen wurden durchnummeriert und dienten als Unterkunfte fur die Insassen In Baracke Nr 1 der ehemaligen Halle fur Werkstatt Fahrzeuge wurden die Insassen untergebracht die nicht fur Arbeitseinsatze geeignet waren und in das Generalgouvernement deportiert werden sollten Baracke Nr 2 in der vormals technische Dienstleistungen erbracht wurden nutzte die Lagerleitung als ambulante Krankenstation Westteil und als provisorisches Krankenhaus Ostteil Das Krankenhaus bestand aus sechs Raumen von denen drei mit Pritschen ausgestattet waren Die Baracke Nr 3 war die Schmiede hier wurden fruher Strassenbahnen instand gesetzt Als Bestandteil des Lagers kamen hier zunachst zur Zwangsarbeit im Reich vorgesehene Familien hin spater waren es nur noch Manner In Baracke Nr 4 der ehemaligen Maschinenwartungshalle waren die zur Zwangsarbeit vorgesehenen Frauen untergebracht nbsp Eisenbahnzufahrt Tor XIV nbsp Ehemalige Werkstatt fur Guterwaggons errichtet 1927 nbsp Ehemalige Giesserei errichtet 1929 nbsp Ehemalige Schmiede errichtet 1929Das grosste Gebaude war Baracke Nr 5 Die vormalige Halle fur Eisenbahnwaggon Instandsetzungen umfasste eine Flache von rund 5000 Quadratmetern In der Baracke wurden Neuankommlinge Manner Frauen und Kinder untergebracht die noch nicht selektiert waren Im ehemaligen Depot der Baracke Nr 6 wurden unter strenger Bewachung die Manner gefangengehalten die in Konzentrationslager deportiert werden sollten Baracke Nr 7 war die Zimmermannshalle die im Krieg vorubergehend als Kaserne genutzt und in der nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes festgenommene Kampfende aus den Warschauer Stadtbezirken Mokotow und Zoliborz eingewiesen wurden Die Baracke Nr 8 war das ehemalige Materiallager welches als provisorisches Krankenhaus fur verwundete Aufstandische genutzt wurde Im ehemaligen Lagergebaude wurde ein Lebensmittel Lager eingerichtet In einem weiteren Gebaude 10 befand sich die Lagerkuche Das Haus der Gebruder Jablkowski stand den sogenannten Arbeitskommandos zur Verfugung die unter deutscher Bewachung zur Zerstorung und Plunderung Warschaus eingesetzt waren Im ursprunglichen Schulgebaude fur Eisenbahner waren die Einheiten der deutschen Wehrmacht einquartiert Im vormaligen Buro der Werkstatten befanden sich die Polizeitruppen In einigen Waggons waren Buros der Gestapo eingerichtet Der Lagerkommandant und der Leiter des Arbeitsamtes wohnten im Gartnerhaus Familienangehorige des deutschen Personals lebten in den zu den Werkstatten gehorenden Wohngebauden Verstorbene Insassen BearbeitenStanislaw Zukowski 1873 1944 polnischer Impressionist und Mitglied der russischen Kunstlervereinigung Mir IskusstwaGedenkstatte BearbeitenDie zentrale Gedenkstelle liegt in der Mitte des heutigen Logistikparkes Ein Zugang ist durch das Museum moglich Vor der fruheren Baracke 5 wurde an einem historischen Gleisanschluss eine Betonplattform um einen Baum errichtet Halle und Plattform tragen die Inschrift Durchgangslager 121 Pruszkow 6 VIII 5 XI 1944 Tedy przeszla Warszawa Hierhin ist Warschau gegangen Ta hala to drzewo swiadkami tragedii 1944 r Diese Halle und dieser Baum sind Zeugen der Tragodie von 1944 Auf beiden Seiten der Plattform tragen grosse Steinblocke die Namen der Warschauer Stadtteile mit dem jeweiligen Datum an dem die Bevolkerung von dort vertrieben wurde Auf einer gegenuberliegenden Gedenkstatte wird in Gedichtform der verwundeten oder getoteten Helfer der Lagerinsassen gedacht Bohaterom i meczennikom Warszawy ktorzy danine bolu krwi i zycia zlozyli Ojczyznie w obozie Den Helden und Martyrern Warschaus die mit der Gabe von Leid Blut und Leben ihrem Vaterland im Lager dienten nbsp Zentrale Gedenkstelle im heutigen Logistikpark nbsp Heldengedenkstatte nbsp Inschrift auf Mauer am Wachturm III nbsp Wachbunker aus Teilen eines ehemaligen Panzerartillerie ZugwaggonsMuseum BearbeitenAn der Ulica 3 Maja 8a in Pruszkow befindet sich das Museum Dulag 121 Fur die Ausstellung wurde am Rande des ehemaligen Lagergelandes ein kleines zweigeschossiges Gebaude in Ziegelbauweise mit Hallenanmutung errichtet Die Kosten betrugen 800 000 Zloty 12 Die Grundsteinlegung erfolgte am 2 Oktober 2009 die Eroffnung am 1 Oktober 2010 Bauherr war der Starost Schirmherr der damalige Sejmmarschall und spatere Prasident Polens Bronislaw Komorowski Die Ausstellung erinnert an das Schicksal der vertriebenen Warschauer und die Hilfsbereitschaft der Bewohner von Pruszkow die teilweise unter Lebensgefahr den Gefangenen des Durchgangslagers halfen Sie besteht aus funf Teilen Warschauer Aufstand Exodus aus Warschau Funktionsweise des Dulag 121 Hilfe fur das Lager und Die letzten Monate des Lagers Die moderne multimediale Ausstellung prasentiert Fotogramme Andenken Dokumente Mappen Horstationen mit Zeitzeugeninterviews Multimediastationen mit Lebensbeschreibungen und Zeitungsartikel Zu sehen sind auch ein Dokumentarfilm uber das Lager und ein Modell des Dulag 121 im Massstab 1 160 nbsp Frontseite des Museums nbsp Wandmalerei an einem Nebengebaude nbsp Informationstafel vor dem Museum 13 nbsp 7 5 Meter Modell des Lagers im Massstab 1 160 mit 4 000 FigurenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dulag 121 in Pruszkow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Museums in Englisch Karol Karwat Dulag 121 Pruszkow in Chronicles of Terror 39 45 Instytut Solidarnosci i Mestwa im Witolda Pileckiego in Englisch Agata Mirosz Pruszkow Museum Dulag 121 bei Erinnerungsorte an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und in Polen Website des Deutsch Polnischen Jugendwerks Stuart Dowell Thousands march to remember victims of Pruszkow wartime transit camp 30 September 2018 TheFirstNews in Englisch Literatur BearbeitenAleksandra Wojda und Maciej Boenisch Muzeum Dulag 121 Dulag 121 Museum Hrsg 24 seitige Informationsbroschure mit einem Vorwort von Zdzislaw Sipiera Landrat des Kreises PruszkowEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Eventuell wurden auch ukrainische Hilfskrafte eingesetzt gem Iwona Galinska Dulag 121 Muzeum wypedzonych warszawiakow 29 August 2017 Prawy pl in Polnisch Herbert Diercks Zwangsarbeit und Gesellschaft Ausgabe 8 der Beitrage zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland ISBN 9783861083795 KZ Gedenkstatte Neuengamme Hrsg Edition Temmen 2004 S 46 a b c Informationstafeln im Museum In dieser Zeit kam es zu Ermordungen und schweren Misshandlungen der Insassen Geschichtlicher Abriss auf der Website der Adalbert Gemeinde in Warschau in Polnisch Die Aussiedlung Warschaus Website der Stiftung Polnisch Deutsche Aussohnung Lena Ohm Leszek Stanowski Wir wussten nicht wohin wir fahren Unheil und Bewaltigung 24 Januar 2018 evangelisch de 74th anniversary of the outbreak of the Warsaw Uprising 1 August 2018 Website des Museums Auschwitz Birkenau in Englisch Na wojennej sciezce Pruszkow 15 Juni 2012 dobroni pl in Polnisch Das Rote Kreuz und die polnischen Fluchtlinge im Lager von Pruszkow in Das Rote Kreuz offizielles Organ des Schweizerischen Centralvereins vom Roten Kreuz des Schweiz Militarsanitatsvereins und des Samariterbundes Band 52 1944 Heft 47 S 457 460 Website MLP PRUSZKoW I in Englisch a b Tomasz Urzykowski Zburzyli historyczny mur a na wiezy powiesili kamery 22 Dezember 2009 Gazeta Wyborcza in Polnisch Die Metallplatte enthalt die polnischsprachige Inschrift In diesen Produktionsstatten befand sich in der Zeit des Warschauer Aufstandes vom 6 August bis zum 10 Oktober 1944 das Durchgangslager 121 fur 650 000 Einwohner Warschaus52 173083333333 20 807611111111 Koordinaten 52 10 23 1 N 20 48 27 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durchgangslager 121 Pruszkow amp oldid 227741321