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Die Dunkelkusimanse Crossarchus obscurus ist eine Raubtierart aus der Familie der Mangusten Herpestidae Sie wird bis zu 1 Kilogramm schwer hat ein dunkles zotteliges Fell und lebt im westlichen Afrika Sie ist die am besten erforschte der vier Kusimansenarten DunkelkusimanseDunkelkusimanse Crossarchus obscurus SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Mangusten Herpestidae Gattung Kusimansen Crossarchus Art DunkelkusimanseWissenschaftlicher NameCrossarchus obscurusF G Cuvier 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Dunkelkusimansen und Menschen 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Schadel Sammlung Museum Wiesbaden Dunkelkusimansen erreichen eine Kopfrumpflange von 30 bis 37 Zentimeter hinzu kommt ein 15 bis 21 Zentimeter langer Schwanz Das Gewicht betragt 0 45 bis 1 Kilogramm Ihr Korperbau ist schlank und langgestreckt die Beine sind relativ kurz Es gibt keinen signifikanten Sexualdimorphismus die Geschlechter sind gleich gross Ihr relativ kurzer Schwanz verjungt sich zur Spitze hin gleichmassig Die Vorder und Hinterpfoten tragen wie bei allen Kusimansen funf Zehen mit nicht einziehbaren Krallen Die Krallen der Vorderpfoten sind langer als die der Hinterpfoten Die Sohlen der Hinterpfoten sind mit Ausnahme des hinteren Drittels unbehaart Ihr zotteliges Fell ist meist dunkelbraun bis schwarz seine Farbung ist bei einzelnen Tieren variabel Das Unterfell ist hell die Deckhaare sind braun und enden in einer hellen Spitze wodurch sich ein grauliches Aussehen ergibt Am Kopf und Gesicht sind die Haare kurzer und heller als am ubrigen Korper die Beine sind hingegen schwarzbraun gefarbt Am Nacken messen die Deckhaare rund 10 bis 15 Millimeter lang und werden nach hinten hin langer am Rumpf konnen sie bis zu 35 Millimeter lang sein Beide Geschlechter haben paarige Analdrusen auch an der Wange befinden sich Duftdrusen Die Weibchen haben drei Paar Zitzen Der Kopf ist wie bei allen Kusimansen durch die langgestreckte Schnauze charakterisiert die Nasenspitze liegt deutlich vor dem Mund Die kleinen rundlichen Ohren sind verschliessbar die Pupillen der Augen sind horizontal oval Gehor Geruchs und Gesichtssinn sind gut entwickelt Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 3 3 M 2 2 insgesamt 36 Zahne Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der DunkelkusimanseDunkelkusimansen leben im westlichen Afrika ihr Verbreitungsgebiet ist durch das Dahomey Gap von dem der anderen Kusimansen getrennt Ihr Vorkommen erstreckt sich vom sudwestlichen Guinea uber Sierra Leone Liberia und die Elfenbeinkuste bis Ghana Ihr Lebensraum ist meist das dichte Unterholz von Regen und Auwaldern in der Elfenbeinkuste bewohnen sie auch Savannen Sie kommen vom Meeresspiegel bis in 1500 Meter Seehohe vor Lebensweise BearbeitenDunkelkusimansen sind uberwiegend tagaktiv wenngleich es auch Beobachtungen nachtlicher Aktivitaten gibt Sie leben in Gruppen von bis zu 20 oder mehr Tieren die in ihrem Revier umherstreifen Die Gruppen setzen sich vermutlich aus einer bis drei Familien bestehend aus einem monogamen Paar und den Jungtieren der letzten zwei bis drei Wurfe zusammen Die Tiere haben keine fixen Baue sondern schlafen in Erdhohlen in hohlen Baumstammen oder in dichter Vegetation Manchmal graben sie auch eigene Baue etwa in Termitenhugel oder schlafen in den Zweigen Das Sozialverhalten ist ausgepragt sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft spielen die Tiere haufig miteinander Beide Geschlechter markieren das Revier mit dem Sekret ihrer Anal und Wangendrusen Die Analdrusensekrete der Mannchen und der Weibchen unterscheiden sich deutlich voneinander Sie haben ein ausgefeiltes Lautrepertoire Gruppenmitglieder kommunizieren mit Zwitscher und Schnurrlauten untereinander Gelegentlich kommt es zwischen Artgenossen auch zu Aggressionen dabei richten die Tiere ihre Haare auf buckeln den Rucken und strecken die Gliedmassen durch Zu den naturlichen Feinden der Dunkelkusimansen zahlen verschiedene Raubtiere und Greifvogel wie der Kronenadler Von Tieren in Gefangenschaft ist bekannt dass sie manchmal Haushunde attackierten die deutlich grosser als sie selbst waren Ernahrung BearbeitenDie Nahrungssuche erfolgt entweder allein oder in Gruppen Dabei streifen sie am Erdboden herum drehen Steine oder Holzstucke um und durchwuhlen das am Boden liegende Laub mit ihren langen Schnauzen und graben Beutetiere mit den Vorderpfoten aus Ihre Nahrung besteht aus wirbellosen Tieren wie Schnecken Regenwurmern Spinnen Krabben Asseln Tausendfussern und verschiedenen Insekten wie Springschrecken Schaben und Kafern sowie deren Larven Sie fressen aber auch Wirbeltiere wie Frosche Schlangen Echsen Vogel und deren Eier sowie Saugetiere bis zur Grosse einer Rohrratte Fruchte und Beeren erganzen den Speiseplan Kleine Wirbeltiere werden mit einem Biss in den Nacken getotet Es gibt einzelne Berichte wonach sie Eier mit den Vorderpfoten durch die Hinterbeine an einen Stein oder Felsen werfen um die Schale zu zerbrechen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Eine Kusimanse als HeimtierDie Fortpflanzung der Dunkelkusimansen ist bislang nur bei Tieren in menschlicher Obhut erforscht Die Weibchen sind polyostrisch sie haben mehrere Zyklen pro Jahr Der Eisprung ist durch die Begattung induziert eine Saisonalitat der Fortpflanzung ist nicht bekannt Das Mannchen leitet die Begattung ein indem es zunachst seine Vorderpfoten auf die Beckenregion des Weibchens legt dann packt es den Nacken des Weibchens und beginnt mit dem Koitus Nach einer Tragzeit von durchschnittlich 58 Tagen kommen zwei bis vier meist vier Jungtiere zur Welt das Weibchen kann bis zu drei Wurfe pro Jahr austragen Die Neugeborenen messen rund 12 bis 13 Millimeter ihr Unterfell ist bereits vorhanden Die Augen sind zunachst geschlossen und offnen sich im Alter von etwa 12 Tagen Mit rund drei Wochen werden die Jungtiere entwohnt Die Geschlechtsreife tritt mit rund neun Monaten ein Die Lebenserwartung in menschlicher Obhut betragt etwa neun Jahre Dunkelkusimansen und Menschen BearbeitenDunkelkusimansen sind leicht zu zahmen und werden gelegentlich als Heimtiere gehalten In freier Wildbahn ist die Art haufig wird aber gebietsweise intensiv bejagt oder von Haushunden gerissen Abgesehen davon sind keine grosseren Bedrohungen bekannt die Art kommt auch in mehreren geschutzten Gebieten vor Die IUCN listet die Dunkelkusimanse als nicht gefahrdet least concern Literatur BearbeitenJ S Gilchrist A P Jennings G Veron P Cavallini Family Herpestidae Mongooses In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 262 329 Corey A Goldman Crossarchus obscurus In Mammalian Species Vol 290 1987 S 1 5 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dunkelkusimanse Crossarchus obscurus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Crossarchus obscurus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 20 Oktober 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dunkelkusimanse amp oldid 212722668