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Duineser Elegien ist der Titel einer Sammlung von zehn Elegien des Dichters Rainer Maria Rilke die 1912 begonnen und 1922 abgeschlossen wurden Titel der Erstausgabe Nachdruck der Vorzugsausgabe der Duineser Elegien im Insel Verlag 1923 Ihr Name leitet sich vom Schloss Duino bei Triest ab wo Rilke 1912 Gast der Grafin Marie von Thurn und Taxis Hohenlohe war Dort entstand die erste Elegie Die Duineser Elegien changieren zwischen der Darstellung glucklicher Momente wie beispielsweise in der Liebe und der Klage uber allgemeine Probleme des menschlichen Bewusstseins Rilkes asthetischer Anspruch an die Elegien war die Zusammenfuhrung der traditionellen Formen der Hymne und der Elegie Mit dem Titel und der klagenden Haltung stellen sie sich in den Gattungszusammenhang der Elegie ohne das formale Kriterium einer Elegie in Distichen verfasst zu sein immer streng zu erfullen Es wird das Versmass des Distichons in Variationen und freirhythmischen Abweichungen umspielt Die vierte und die achte Elegie sind sogar ganz in Blankversen geschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Deutungsaspekte 1 1 Inhalt 1 2 Stil 1 3 Wiederkehrende Motive 1 3 1 Der Engel 1 4 Einzelbeschreibungen 1 4 1 Die erste Elegie 1 4 2 Die zweite Elegie 1 4 3 Die dritte Elegie 1 4 4 Die vierte Elegie 1 4 5 Die funfte Elegie 1 4 6 Die sechste Elegie 1 4 7 Die siebente Elegie 1 4 8 Die achte Elegie 1 4 9 Die neunte Elegie 1 4 10 Die zehnte Elegie 2 Entstehung 2 1 Schaffenskrise 2 2 Schaffensorte 2 3 Phasen der Niederschrift 3 Ausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung und Deutungsaspekte BearbeitenInhalt Bearbeiten In den Duineser Elegien entwickelt Rilke ein metaphysisches Weltbild Der literarische Gehalt der Elegien erschopft sich jedoch keineswegs in der Ausformulierung eines philosophischen Gedankens sondern besteht zu einem wesentlichen Teil auch in der Form in der dieser ausgedruckt wird Daher kann die bloss paraphrasierende Inhaltsangabe dem Text nicht gerecht werden Die Duineser Elegien beschaftigen sich mit den Widerspruchen der conditio humana d h der menschlichen Daseins und seiner Bedingungen Problematisch wird die menschliche Existenz fur Rilke ebenso durch die selbstreflexive Gespaltenheit des menschlichen Bewusstseins 1 also die Moglichkeit sich selbst zu betrachten und die daraus resultierende Unsicherheit wie durch die Unbegreiflichkeit von Verganglichkeit und Tod Dies wie es moglich ist zu leben wenn doch die Elemente dieses Lebens uns vollig unfasslich sind Wenn wir immerfort im Lieben unzulanglich im Entschliessen unsicher und dem Tode gegenuber unfahig sind wie ist es moglich dazusein 2 In den Duineser Elegien thematisiert Rilke das Leben mit diesen Widerspruchen auf poetische Weise Die Probleme werden dabei nicht linear nacheinander abgehandelt und gelost Vielmehr wird der Raum der Probleme im Laufe des Zyklus immer weiter ausgeschritten 3 was sich darin zeigt dass scheinbar geloste Probleme wieder aufgegriffen und ihre Losungen verworfen oder relativiert werden so wird die Moglichkeit des mythologischen Trosts aus der ersten Elegie in der zweiten Elegie hinterfragt und negiert Um zu zeigen was der Mensch ist nutzt Rilke ein gangiges Verfahren der literarischen Anthropologie Er verweist darauf was der Mensch nicht ist um die Seinsweise des Menschen zu beschreiben Mythopoetisch stellt er dem Menschen einerseits die Gegenbilder von Tier und Engel gegenuber andererseits verweist er auf die Grenzbilder menschlichen Seins wie das Kind den Helden den Jungverstorbenen und grossen Liebenden Engel und Tier sind frei von den oben beschriebenen Widerspruchen des menschlichen Bewusstseins 4 Doch auch in den Grenzbildern schildert Rilke Situationen in denen der Mensch die Grenzen der gedeuteten Welt 5 uberschreitet also die Grenzen der Welt in der das menschliche Bewusstsein gefangen ist In einem Wechsel von Klage und Lob stellen die Duineser Elegien ein spannungsvolles Verhaltnis zur Welt dar Einerseits wird die nahezu erreichte Sehnsucht nach dem Leisten 6 nach einem sicheren objektlosen Konnen 7 und Glucken 8 geschildert wie es der Held der sechsten Elegie beispielhaft verkorpert Dem steht andererseits das Brauchen und Nichtgebrauchtwerden 9 gegenuber Dieser Spannung entspricht eine widerspruchliche Darstellung des Lebens das teils als Dasein Hiersein 10 geruhmt teils als Dauern 11 als Leben in Erwartung des Todes beklagt wird Dieser Widerspruch resultiert aus dem Bewusstsein des Menschen und aus seinem Wissen um die Sterblichkeit und den Tod Bluhn und verdorrn ist uns zugleich bewusst 12 Als Illustration der Widerspruchlichkeit durchzieht das Motiv von Auf und Abwartsbewegung von Hinaufgeworfenwerden und Hinunterfallen die Duineser Elegien als Bild fur eine Bewegung die ihr Gegenteil bereits in sich tragt Dieses Steigen und Fallen veranschaulicht Rilke insbesondere in der funften Elegie indem er Strassenartisten beschreibt aber auch mehrmals in den Bildern der Fontane 13 und des Baums Dieser ragt aus der Erde auf und zeigt dennoch mit seinen Bluten oder den fallenden Fruchten wieder auf die Erde nieder 14 Stil Bearbeiten nbsp Rainer Maria Rilke Skizze von Leonid PasternakSchwierigkeiten beim Verstandnis ergeben sich vor allem aus dem Stil der Duineser Elegien 15 Die Schwierigkeit die Duineser Elegien zu lesen entsteht nicht nur aus der starken Verwendung von Relativ und Vergleichssatzen Die Elegien weichen von grammatischen Normen in der Verwendung der Konjunktionen dass aber und und ab indem Rilke oftmals den Bedeutungsgehalt der Konjunktion ignoriert und sie als Signalworte verwendet 16 Bei den haufigen Tempuswechseln ist mitunter der Modus des Verbs syntaktisch uneindeutig und kann oftmals auch durch semantische Analyse nicht eindeutig erschlossen werden 17 Ein weiteres Beispiel fur sinnerzeugende und daher verstandnisrelevante Abweichungen von der grammatischen Norm ist Rilkes Verwendungsweise des Verbs konnen das Rilke oftmals nicht als modales Hilfsverb verwendet sondern eigenstandig ohne erganzendes Vollverb Ausserdem sind die Duineser Elegien durch zahlreiche Verweise untereinander besonders dicht mit Motiven gefullt die durch diese Verweise einen eigenen Sinn erhalten der vom gewohnlichen Wortsinn mitunter abweicht Ein zentrales Beispiel hierfur ist der Engel der nicht mit einer christlichen Vorstellung von Engeln zu verwechseln ist 18 19 Besonders fur die Duineser Elegien ist auch die bildhafte metaphernreiche Sprache die oftmals sehr konkrete Beobachtungen zum Anlass analogisierender poetischer Betrachtungen nimmt Wiederkehrende Motive Bearbeiten Der Engel Bearbeiten Der Engel der Elegien hat nichts mit dem Engel des christlichen Himmels zu tun eher mit den Engelgestalten des Islam Der Engel der Elegien ist dasjenige Geschopf in dem die Verwandlung des Sichtbaren in Unsichtbares die wir leisten schon vollzogen erscheint Fur den Engel der Elegien sind alle vergangenen Turme und Palaste existent weil langst unsichtbar und die noch bestehenden Turme und Brucken unseres Daseins schon unsichtbar obwohl noch fur uns korperhaft dauernd Der Engel der Elegien ist dasjenige Wesen das dafur einsteht im Unsichtbaren einen hoheren Rang der Realitat zu erkennen Daher schrecklich fur uns weil wir seine Liebenden und Verwandler doch noch am Sichtbaren hangen Rilke im Brief an Witold Hulewicz 13 November 1925 20 Der Engel ist ein Leitmotiv der Duineser Elegien 21 Die Existenz des Engels ist problematisch Zwar leben die Engel hinter den Sternen 22 dennoch ist dies keine von der Immanenz abgeschiedene Transzendenz es wird als moglich angesehen einer nahme mich plotzlich ans Herz 23 Doch ist zugleich die Existenz des Engels uberhaupt fraglich die Beziehung zwischen Mensch und Engel ist hypothetisch 24 Die Engel sind Vogel der Seele 25 Das ist so interpretiert worden dass die Engel Geschopfe der menschlichen Seele dann also reine Vorstellungen oder aber Geschopfe der gottlichen Seele seien Der Engel dient wie auch die Gegenbilder des Tiers und der Puppe der Beschreibung dessen was der Mensch nicht ist Besonders die immer wiederkehrende Klage uber die Aporien des menschlichen Bewusstseins werden durch den Engel konterkariert Der Engel verfugt uber unendliches Bewusstsein hat dabei aber keine korperliche Existenz Dies und die Unzeitlichkeit des Engels Engel sagt man wussten oft nicht ob sie unter Lebenden gehn oder Toten 26 ist schrecklich fur die Menschen Die Differenz von Mensch und Engel ist eine schmerzliche Differenz die in einer Vorzeit von der die Mythologie berichtet geringer war als heute 27 Einzelbeschreibungen Bearbeiten Die erste Elegie Bearbeiten Am 21 Januar 1912 aus Duino an Marie Taxis gesandt wohl unmittelbar nach der Entstehung 28 Am Beginn der Elegie steht die Unmoglichkeit einen Engel zu rufen 29 Auf der Klage uber diese Unmoglichkeit aufbauend schlagt die Elegie wesentliche Motive des Zyklus an Als Gegenbilder des Menschen werden Engel vorgestellt welche schon und schrecklich zugleich sind und Vogel die vielleicht befahigt sind die Leere zu fuhlen und die damit uber das menschliche Bewusstsein hinausgehen 30 Denn diese Leere steht in der ersten Elegie exemplarisch fur die Probleme des menschlichen Bewusstseins Leere ist der Raum den der Sterbende hinterlasst 31 aber auch der Inhalt der Umarmung also der andere Mensch der geliebte Mensch ist Leere 32 Damit steht die Leere fur die Unzulanglichkeiten des menschlichen Bewusstseins den Tod und den Geliebten zu begreifen Neben den Gegenbildern von Engel und Tier fuhrt Rilke in der ersten Elegie auch die Grenzbilder des menschlichen Seins ein welche im Zyklus immer wiederkehren die Liebenden 33 der Held und die jungen Toten Der Unterschied zwischen Toten und Lebenden wird als nur scheinbar und fur Engel als unerheblich beschrieben 34 Damit stiftet die Seinsweise der Toten einen Sinn mit dem sich das Dasein der Lebenden deuten lasst 35 Der Tonfall der ersten Elegie wechselt zwischen klagend 36 und preisend 37 Mit dem Leitmotiv des Brauchens gehen die verschiedenen menschlichen Probleme einher das Problem nicht zu brauchen und nicht gebraucht zu werden 38 aber auch die glucklicheren Momente des Fruhlings 39 Die Nacht die ersehnte sanft enttauschende 40 und die Musik werden als entgrenzende Erlebnisse geschildert an denen es sich erweist dass wir nicht sehr verlasslich zu Haus sind in der gedeuteten Welt 41 Das mythologische Beispiel des Linos eines griechischen Halbgotts der im jugendlichen Alter getotet wurde demonstriert wie die Menschen mit dem Bewusstsein des Todes umgehen konnen Im Klagelied uber Linos Tod ist der Trost der Musik enthalten die in der Lage ist die Leere die ein Toter beim Sterben hinterlasst 42 mit Schwingung zu erfullen die uns jetzt hinreisst und trostet und hilft 43 Die zweite Elegie Bearbeiten nbsp Tobias und der Engel Skulptur in der Kirche San Nicolao in MailandDuino Ende Januar Anfang Februar 1912Die zweite Elegie greift die Motive der ersten auf und vertieft diese Wie die erste Elegie beginnt auch die zweite Elegie mit der Reflexion uber die Anrufung des Engels 44 Die ersten drei Strophen der zweiten Elegie kontrastieren Engel und Mensch Die Engel werden dabei mit den gleichen Worten wie in der ersten Elegie 45 als schrecklich bezeichnet Im Vergleich vom Jetzt 46 mit dem Mythos der apokryphen Schrift des Buchs Tobias wird die heutige Distanz von Engel und Mensch dargestellt Im Buch Tobias hilft der verkleidete Erzengel Raphael dem Tobias In der Zeit des Mythos reichte also die Verkleidung des Engels aus um die Differenz von Engel und Mensch zu uberbrucken 47 Das Verschwinden dieser Zeit und damit der Verlust des nicht explizit genannten biblischen Paradieses werden beklagt und die Distanz zwischen Mensch und Engel wird als unuberbruckbar dargestellt Auf die ekstatische Preisung der Engel 48 folgt die Klage uber die Verganglichkeit und Vergeblichkeit aller menschlichen Versuche also uber das was zum Schluss der ersten Elegie mithilfe des Mythos als bewaltigbar erschien 49 Damit wird die in der ersten Elegie beschworene trostspendende Fahigkeit des Mythos relativiert und eingeschrankt Wie in der ersten Elegie werden auch in der zweiten Elegie die Liebenden thematisiert Die Liebe wird hier aber im Gegensatz zur ersten Elegie als paradoxes Erlebnis zwischen zwei Menschen dargestellt Wird in der ersten Elegie die Einsamkeit selbst des Liebenden beklagt 50 lost sich in der zweiten Elegie vielmehr die Individualitat in der Liebe auf Das Bild des gegenseitigen Einander Trinkens beim Kuss dient Rilke als Modell fur die Liebe als eine wechselseitige Handlung in der beide aktiven Subjekte zum passiven Objekt werden Wenn beide Liebenden im gegenseitigen Kuss einander trinken werden beide zum Getrank und der einzelne Trinkende als Handelnder verschwindet auf seltsame Weise 51 Die Bilder fluchtiger Beruhrungen auf attischen Grabsteinen 52 konnten dieses Paradoxon auflosen indem sie den Liebenden die Vorsicht in der gegenseitigen Beruhrung lehren Weil wir aber zu unruhig sind weil uns das eigene Herz ubersteigt 53 konnen wir Heutigen diese Vorbilder nicht in einer apollinischen massigend gestaltenden Kunst fruchtbar machen 54 Die dritte Elegie Bearbeiten nbsp Neptundarstellung mit Dreizack Neptunskulptur im Neptunbrunnen in Berlin MitteAnfang 1912 auf Duino begonnen erweitert und vervollstandigt im Spatherbst 1913 ParisAn das Ende der zweiten Elegie anknupfend problematisiert Rilke in der dritten Elegie den Gegensatz zwischen Liebe und Sexualtrieb Der dem Jungling unbewusste was weiss er selbst von dem Herren der Lust 55 Trieb wird mit der mythisierenden Metapher des Neptun des verborgenen schuldigen Fluss Gott des Bluts 56 und mit dessen klassisch mythologischen Attributen Dreizack 57 und Muschel 58 beschworen mit denen er in der Mythologie Sturme 59 hier dunkele n Wind 60 die Sturme der Leidenschaft erregt Dem wird die Leichtigkeit der Geliebten gegenubergestellt die mit dem Fruhwind 61 verglichen wird Zwar lost die Geliebte die Liebe in dem Jungling aus Aber sie bildet damit nur den Anstoss fur die Freilegung des schon im Knaben angelegten von der Mutter noch eingelullten Sexualtriebs Zwar erschrakst du ihm das Herz doch altere Schrecken sturzten in ihn bei dem beruhrenden Anstoss 62 Das Antlitz seiner Geliebten 63 ist rein und befindet sich wie das Sternbild in kosmischer Ordnung wohingegen der Trieb unkenntlich 64 ist Die chaotische Gewalt des Triebs wird im Verlauf der Elegie gelindert und in etwas Vertrautes verwandelt Als Beispiel fur eine solche Linderung wird die schutzende Kraft der Mutter genannt die dem Kind die Finsternis vertraut macht 65 Die Liebe eines Junglings zu einem Madchen 66 ist nicht unabhangig vom Trieb sondern die ganze Stammesgeschichte der menschlichen Sexualitat geht darin ein sondern die Vater die wie Trummer Gebirgs uns im Grunde beruhn sondern das trockene Flussbett einstiger Mutter sondern die ganze lautlose Landschaft unter dem wolkigen oder reinen Verhangnis dies kam dir Madchen zuvor 67 Die Elegie die stellenweise an Sigmund Freuds Triebtheorie erinnert schliesst mit dem Aufruf an die Geliebte den Trieb des Junglings zu lindern Den Ranken 68 und dem Urwald 69 eine gangige Metapher fur triebhaftes Leben 70 wird der kultivierte Garten 71 gegenubergestellt an den das Madchen den Geliebten nah heranfuhren soll Die vierte Elegie Bearbeiten Munchen 22 und 23 November 1915Die vierte Elegie ist eine Kritik des menschlichen Bewusstseins 72 Das menschliche Bewusstsein ist nicht einig 73 das heisst es produziert Widerspruche Uns aber wo wir Eines meinen ganz ist schon des Andern Aufwand fuhlbar 74 Als Kontrast dient wie auch in der achten Elegie das Bewusstsein der Tiere Die Zugvogel und die Lowen wissen nichts vom Tod und sind einig mit sich selbst Die Spaltung des menschlichen Bewusstseins entsteht einerseits durch Erinnerung durch das Bewusstsein des Vergehens der Zeit Alles ist nicht es selbst O Stunden in der Kindheit da hinter den Figuren mehr als nur Vergangnes war und vor uns nicht die Zukunft 75 dieses Problem wird gesondert in der achten Elegie behandelt Andererseits wird das Bewusstsein durch zwischenmenschliche Beziehungen gespalten Als Beispiel dafur wird die Liebesbeziehung herangezogen deren bruchlose Vereinigung wie in der zweiten Elegie beschrieben scheitert Treten Liebende nicht immerfort an Rander eins im andern die sich versprachen Weite Jagd und Heimat 76 Deutlicher wird die Konfliktsituation zwischen Eltern und Kind dargestellt Die Angst des Vaters die im Widerspruch zur Hoffnung des Kindes steht sucht den Sohn noch uber den Tod des Vaters hinaus heim 77 Im Zentrum der Elegie steht die Beschreibung eines inneren Theaters hinter des Herzens Vorhang 78 Dabei werden die Puppe und der Engel als Extrempole und Gegenbilder menschlichen Seins beschrieben Die Puppe als reine Ausserlichkeit reines Objekt das Gesicht der Puppe ist reines Aussehn 79 der Engel als reine Innerlichkeit reines Subjekt Auf der Puppenbuhne 80 wenn die Marionettenpuppen von einem Engel gespielt werden wird die Spaltung des menschlichen Bewusstseins aufgehoben Dann kommt zusammen was wir immerfort entzwein indem wir da sind 81 Die letzte Strophe spricht vom reinen Bewusstsein des Kindes Es ist noch ungespalten und kennt keine Zeit Es wird danach gefragt wer das Kind dieser Bewusstseinsform beraubt hat und beklagt dies als Mord Die funfte Elegie Bearbeiten Chateau de Muzot am 14 Februar 1922Der funften Elegie dient eine Gruppe von Akrobaten als zentrales Symbol fur die Bemuhungen der Menschen insbesondere der Liebenden Die Akrobaten die Fahrenden diese ein wenig Fluchtigern noch als wir selbst 82 werden als rastlos beschrieben der Antrieb zu ihrer Auffuhrung ist ihnen nicht bewusst 83 Ihre Auf und Abwartsbewegungen 84 insbesondere die Menschenpyramide der Baum der gemeinsam erbauten Bewegung der rascher als Wasser in wenig Minuten Lenz Sommer und Herbst hat 85 dienen als Bild fur trugerisches Gleichgewicht 86 und Verganglichkeit In ihrer Auf und Abwartsbewegung verkorpern sie einen Prototyp der Rilkeschen Daseinsfigur wie er auch in der siebenten Elegie mit der Fontane die zu dem drangenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt 87 dargestellt wird 88 Das harte schmerzhafte korperliche Training bewahrt die Akrobaten vor seelischen Schmerzen 89 Die eingeubte Leichtigkeit und Konnerschaft der Akrobaten 90 ist schliesslich eine Hoffnung fur die unvollkommenen Liebenden die s hier bis zum Konnen nie bringen 91 Die beiden Ebenen des Bildes die Ebene der Akrobaten und die der Liebenden werden dabei durch die Gemeinsamkeiten in der Schilderung ihrer Orte verbunden Der Teppich 92 des Strassenpflasters auf dem die Artisten auftreten kehrt wieder als unsagliche r Teppich 93 als Ort der Liebesvollendung 94 Die Allegorie der Modistin Madame Lamort Frau Tod verbindet diese beiden Bildebenen Sie hat einerseits ihre Boutique auf einem Platz in Paris auf dem die Akrobaten auftreten andererseits schlingt und windet 95 sie die ruhlosen Wege der Erde 96 ebenso wie die Fahrenden geschlungen werden 97 und erfindet daraus Ruschen Blumen Kokarde kunstliche Fruchte alle unwahr gefarbt fur die billigen Winterhute des Schicksals 98 Die sechste Elegie Bearbeiten nbsp Ein agyptisches Relief ein muldiges Bild wie es in VI 19 f heisst Darstellung Ramses II mit Streitwagen ahnlich den Reliefs in Karnak auf die Rilke sich beziehtErster Ansatz Februar Marz 1912 Duino Vers 1 31 Januar Februar 1913 Ronda Vers 42 44 Spatherbst 1913 Paris Vers 32 41 am 9 Februar 1922 abends Chateau de MuzotZu Beginn der sechsten Elegie wird der Feigenbaum bewundert von dem Rilke schreibt dass er Fruchte beinah ohne vorherige Blute ausbilde Dieses Bild ist der Ausgangspunkt einer Klage uber die Menschen die es fur ruhmlich halten zu bluhen 99 das heisst also in der Blute des Lebens der Jugend zu stehen weil die endliche Frucht 100 das Alter schon zu sehr mit Tod konnotiert ist 101 Der Held dagegen ist eines der gegluckten Gegenbilder zu den Noten der condition humaine Wie die Fahrenden in der funften Elegie verkorpert er eine extreme Moglichkeit des menschlichen Daseins hier ins Positive gewendet Wunderlich nah ist der Held doch den jugendlich Toten 102 Weil der Held unbekummert um Tod und Verganglichkeit lebt unterscheidet sich seine Existenz von dem Verweilen 103 und Dauern 104 der gewohnlichen Menschen Sein Aufgang ist Dasein 105 Die siebente Elegie Bearbeiten Chateau de Muzot am 7 Februar 1922 Endgultige Fassung des Schlusses 26 Februar 1922Wie die erste die zweite und die zehnte Elegie beginnt auch die siebente Elegie mit einer Reflexion uber das Dichten Zwar ist die siebente Elegie in dieser Hinsicht parallel zu den ersten beiden Elegien konstruiert Anders als in den ersten beiden Elegien ist aber nicht eindeutig ein Engel angesprochen Zunachst scheint offen wer angesprochen wird dann wechselt das angesprochene Gegenuber gleitend von der Geliebten 106 zum Engel 107 Die Werbung des Dichters wird als Schrei mit dem Balzruf des Vogels verglichen 108 Die zweite und dritte Strophe vergleichen dieses Werben mit der eskalierenden Aufwartsbewegung des Tages Dann die Stufen hinan Ruf Stufen hinan 109 Diese Aufwartsbewegung die aber schon das Fallen zuvornimmt im versprechlichen Spiel 110 wird parallelisiert mit der steigenden Jahreszeit des Fruhlings 111 und gipfelt schliesslich in der Erfahrung der hohen Nachte des Sommers 112 Der Ruf des Dichters nach der Liebende n 113 riefe nicht nur die Geliebte sondern auch die toten Madchen aus ihren Grabern hervor Diese erinnern an die Herrlichkeit des Daseins Hiersein ist herrlich Ihr wusstet es Madchen ihr auch 114 Die Reflexion uber das aufsteigende Werben schlagt um zu einer nach innen gewendeten Weltsicht Rilke geht zu einer Verwandlungslehre 115 uber Alles ist scheinbar solange es nicht innen verwandel t wird 116 Die Moderne der Zeitgeist 117 macht die durch Tempel 118 und Dom 119 reprasentierte Religion verschwinden und verruckt sie damit ins Unsichtbare Dabei wird aber der Vorteil dass sie s nun innerlich baun mit Pfeilern und Statuen grosser nicht eingelost 120 Die letzte Strophe verweist auf den Anfang der Elegie indem sie wiederum das Werben verneint Die hier durchgefuhrte Denkfigur ist verwandt mit der in der ersten Elegie Wurde das lyrische Ich der ersten Elegie nicht gehort werden selbst wenn es schrie 121 so kame hier der Engel nicht selbst wenn um ihn geworben wurde 122 Diese Paradoxie und Unmoglichkeit um den Engel zu werben wird mit dem Wortspiel des Hinweg 123 angedeutet als Hin Weg oder in umgekehrter Richtung als hinweg zu lesen 124 und im Bild des ausgestreckten Arms illustriert der gleichzeitig Einladung und Abwehr bedeutet In dieser Abwehr unterscheidet sich die schliessende von der anfanglichen Absage an die Werbung Zu Beginn der Elegie vergleicht das Aufgeben der Werbung den Sanger noch mit dem balzenden Vogel Der singende Vogel vergisst beinah seine Individualitat wird beinah eins mit seiner Umgebung dem Fruhling und vergisst beinah seine Durftigkeit 125 Die Ausserung des lyrischen Ichs das sein eigenes Dichten betrachtet mein Rufen 126 ist am Ende der Elegie gewandelt zu einer Abwehr und Warnung 127 Die Absage an die transzendente Figur des Engels der nicht kommt 128 steht in Zusammenhang mit der Verwandlungslehre nach welcher Sinn allein in der Transformation des Ausserlichen in Innerlichkeit zu finden ist nachdem die Modelle zur Erklarung des Daseins dem Zeitgeist gemass unanschaulich abstrakt geworden sind nach der unabwendbaren Abruckung der Ereignisse ins Unsichtbare 129 Die achte Elegie Bearbeiten Chateau de Muzot 7 8 Februar 1922Die achte Elegie schliesst inhaltlich und mit dem Metrum des Blankverses auch formal an die vierte Elegie an Auch hier dient die Vorstellung vom Tier das kein Wissen vom Tod habe als Gegenbild dafur das menschliche Bewusstsein als eines um sein Ende wissendes hervorzuheben 130 Doch nun wird das Gegenbild zur Gegenuber Stellung erweitert und daruber als Umkehrung vorgefuhrt Im Wechsel der Perspektiven wird der Blick geoffnet fur dieses Schicksal gegenubersein und nichts als das und immer gegenuber 131 und Sichtweise hinsichtlich verschiedener Aspekte vorgestellt als umgekehrt umgedreht umgewendet Im Kontrast zu menschlichem Bewusstsein erscheint das Tiergesicht somit als Frei von Tod Ihn sehen wir allein 132 Und so sehe der Mensch Gestaltung 133 und Welt 134 135 nicht aber das Offene denn schon das fruhe Kind wenden wir um und zwingens dass es ruckwarts Gestaltung sehe 136 Die Sicht auf das Offene sei dem Menschen damit verstellt durch seinen Blick auf den Tod So Immer ist es Welt und niemals Nirgends ohne Nicht das Reine 137 Als Menschen hatten wir nicht einen einzigen Tag den reinen Raum vor uns 138 jenes das von Verneinung Freie Unuberwachte das man atmet 139 und unendlich weiss 140 Als Kind kann sich eins im Stilln sic an dies verlieren 141 und wird geruttelt 142 im Sterben wird ein jeder dazu werden und ists 143 denn er sieht den Tod so nah nicht mehr und starrt hinaus vielleicht mit grossem Tierblick 144 und mancher denn wird dem wie aus Versehn 145 nahe kommen staunend in der Liebe aber dann bleibt es aufgetan hinter dem anderen 146 der die Sicht verstellt 147 und uber ihn kommt keiner fort 148 So wieder wird ihm Welt 149 nbsp Etruskischer Sarkophag mit Darstellung der BegrabenenNach der Gegenuberstellung von Bewusstheit unsrer Art 150 und dem sicheren Tier das uns entgegenzieht in anderer Richtung 151 werden die Stellungen der Tiere relativiert und abgestuft Die Saugetiere kennen zwar den Tod nicht wohl aber die Erinnerung an ihre Herkunft aus dem Mutterschoss Nur die nichtsaugenden Tiere die Mucke und der Vogel haben diese Erinnerung nicht wobei der Vogel weil er aus dem Ei stammt eine Zwischenstellung einnimmt 152 Um diese Ambivalenz die halbe Sicherheit des Vogels 153 zu illustrieren verwendet Rilke das Bild etruskischer Sarkophage die das Bild des Begrabenen auf dem Deckel tragen sodass der Verstorbene sowohl im Innern als auch ausserhalb des Sarkophags ist 154 Rilke spielt damit auf die Scheinbarkeit der Unterscheidung von Leben und Tod in der ersten Elegie an 155 Die Eigenschaft keine Erinnerung an einen Mutterschoss zu haben setzt Rilke ins Verhaltnis zur Fahigkeit des Fliegens Zwischen den fliegenden Nichtsaugern und den Saugetieren steht damit die Fledermaus als fliegender Sauger gleichsam als Irritation Wie vor sich selbst erschreckt durchzuckts die Luft wie wenn ein Sprung durch eine Tasse geht So reisst die Spur der Fledermaus durchs Porzellan des Abends 156 Auf die Darstellung der Tiere folgt die Klage uber die ordnende Tatigkeit des menschlichen Bewusstseins als nach innen gerichteter Versuch des Einschliessens mit welcher der Mensch zugrunde geht Uns uberfullts Wir ordnens Es zerfallt Wir ordnens wieder und zerfallen selbst 157 Die neunte Elegie Bearbeiten Vers 1 6a und 77 79 Marz 1912 Duino der Kern 9 Februar 1922 MuzotDie neunte Elegie wechselt von der Klage uber menschliche Unzulanglichkeit zum Lobpreis menschlicher Existenz und Lobpreis der Welt Preise dem Engel die Welt Entscheidend fur diesen Umschlag ist die Einsicht des lyrischen Ichs in die Einmaligkeit alles Seienden und in die Notwendigkeit sich zu bescheiden Die grossen Gefuhle sind unsaglich Sie gehoren zum Bereich des Engels ihm kannst du nicht grosstun mit herrlich Erfuhltem Fur den Menschen genauer fur den Dichter gilt es das Einmalige jedes einzelnen Dings zu erfassen Einmal jedes nur einmal im Wort zu erfassen also zu verwandeln und so die Erde unsichtbar in uns erstehn zu lassen Das ist Auftrag die Dinge zu sagen so wie selber die Dinge niemals innig meinten zu sein Mit diesem Auftrag bekommt menschliche Existenz einen Sinn Fragte das lyrische Ich in der ersten Elegie Ach wen vermogen wir denn zu brauchen so heisst die Antwort nun Die Dinge die Erde sie brauchen uns Die zehnte Elegie Bearbeiten Vers 1 15 Duino Anfang 1912 erweitert aber nicht vollendet im Spatherbst 1913 Paris Erste Fassung des Ganzen fragmentarisch Paris Ende 1913 im Februar 1922 verworfen und am 11 Februar 1922 durch die ab Vers 16 vollig neue endgultige Fassung ersetztDie zehnte Elegie beginnt mit der Hoffnung 158 Dass ich dereinst an dem Ausgang der grimmigen Einsicht Jubel und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln 159 Das zu Lebzeiten erduldete Leid wird dann in Freude umschlagen 160 Denn das Leid ist nicht nur Vorubergehendes 161 sondern ist Siedelung Lager Boden Wohnort 162 Der Schmerz muss ernstgenommen werden und kann nicht nur im Hoffen auf sein Ende vergeudet werden 163 In einem zweiten neun Jahre spater entstandenen Teil der Elegie wird die dennoch bestehende Fremdheit des Leidens beschrieben Dies geschieht mit dem gleichen einleitenden Wort Freilich 164 wie in der ersten Elegie in die Welt der Toten eingefuhrt wurde 165 Damit wird die Fremdheit des Leidens der Gegensatz zwischen Leiden und Nicht Leiden als ahnlich scheinbar wie der Gegensatz zwischen Leben und Tod angedeutet 166 In einer Topographie des Leids das Leid wird als Leid Stadt 167 und als Leidland 168 verbildlicht wird die Erfahrung des Leidens verraumlicht Das lyrische Ich kritisiert die Trostungen der Kirche O wie spurlos zertrate ein Engel ihnen den Trostmarkt den die Kirche begrenzt ihre fertig gekaufte 169 Jenseits der Grenzen der Leidstadt 170 ist Wirklichkeit zu finden Das Gluck wird in satirischen Wendungen 171 als unstet 172 und zufallig 173 dargestellt Nach der Beschreibung der unzureichenden fremden Leid Stadt steht am Schluss der zehnten Elegie ein Gleichnis 174 Auch die Katzchen der leeren Hasel die hangenden 175 und der Regen der fallt auf dunkles Erdreich im Fruhjahr 176 weisen nach unten aber sie zeigen uns die Ruhrung die uns beinah besturzt wenn ein Gluckliches fallt 177 Der in den Duineser Elegien oftmals verbildlichte Gegensatz zwischen Steigen und Fallen verbindet sich darin dass steigendes Gluck 178 uns beinah besturzt 179 Entstehung Bearbeiten nbsp Ludwig Rubelli von Sturmfest Schloss Duino Gemalde von 1883Schaffenskrise Bearbeiten An der Entstehung der Duineser Elegien ist bemerkenswert dass ein schmales lyrisches Werk ein Zyklus von zehn Elegien uber einen Zeitraum von eineinhalb Jahrzehnten hinweg so ausschliesslich das Dasein seines Autors bestimmt dass biographisch und literarisch kaum anderes daneben Eigengewicht zu erlangen vermochte 180 Nahezu alles was Rilke in der Zeit nach dem Malte beeinflusste sollte spater in die Arbeit an den Duineser Elegien Eingang finden Die Niederschrift der Duineser Elegien im Zeitraum von 1912 bis 1922 fallt in eine biographische und werkgeschichtliche Krise Rilkes Diese Krise wird einerseits auf aussere Ursachen zuruckgefuhrt Der Erste Weltkrieg erneuerte Rilkes Kindheitstrauma Vor allem stellte die Wiener Militarzeit Rilkes Lebenskonzept als Dichter in Frage Er wurde eingezogen nachdem er die Vierte Elegie niedergeschrieben hatte und so die unterbrochene Arbeit an den Elegien gerade wieder in Gang gekommen war Andererseits wird sie als Symptom einer modernen Kunstlerentwicklung gesehen 181 Nach der Arbeit am Malte hemmten ihn aber auch seine hohen Anspruche Die Verzweiflung meiner Verhaltnisse wird mir langsam klar wie nach jenem Buch nichts mehr kommen kann wie es nicht mehr weiterging nicht einmal ins Sterben Ich war mit ihm irgendwie hinter den Tod gekommen dorthin wo nichts ist 182 Schaffensorte Bearbeiten nbsp Schloss Duino nbsp Chateau MuzotRilke suchte lange Zeit nach einem geeigneten Ort um die Elegien zu schreiben Eine hohe Anzahl von Briefen belegt welch hohe Bedeutung Rilke den ausseren Schaffensbedingungen dem Auffinden einer Retraite 183 eines Ruckzugsorts die die Vollendung der Elegien gewahren konnte beimass 184 Vom 22 Oktober 1911 bis zum 9 Mai 1912 185 befand sich Rilke auf Schloss Duino bei Triest zu Besuch bei der Grafin Marie von Thurn und Taxis Hohenlohe Als er an einer Stelle an den Klippen vorbeizog soll er im Wind eine Stimme gehort haben die ihm die Worte Wer wenn ich schrie horte mich denn aus der Engel Ordnungen zurief Angeblich von diesem Ereignis inspiriert begann er seine Erste Elegie mit diesen Worten 186 Die Orte des Schreibens Schloss Duino Schloss Berg und Chateau Muzot boten Rilke nicht nur Sesshaftigkeit und Zuruckgezogenheit sondern auch eine bedeutende Landschaft sichtbare Aquivalente fur die Geraumigkeit der unsichtbaren Landschaft die er in seinen zehn Gesangen erschaffen wollte 187 Phasen der Niederschrift Bearbeiten Die zehn Jahre dauernde Niederschrift der Duineser Elegien fand in sechs zeitlich eng begrenzten Phasen statt Auf Schloss Duino entstanden zwischen dem 21 Januar und Marz 1912 nur die ersten Elegien Fortgefuhrt wurde das Werk zu den folgenden Zeiten und Orten Januar Februar 1913 in Ronda VI Elegie Verse 1 31 Spatherbst 1913 Paris IV Elegie Verse 42 44 Erweiterung der X Elegie 22 23 November 1915 Munchen IV Elegie 12 November 1920 10 Mai 1921 auf Schloss Berg 7 26 Februar 1922 Chateau Muzot VII 7 Februar VIII 7 8 Februar IX 9 Februar IV Verse 32 41 9 Februar X 11 Februar neu ab Vers 13 und V Elegie 14 Februar Ausgaben BearbeitenErstausgabe Rainer Maria Rilke Duineser Elegien Insel Leipzig 1923 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hrsg v Manfred Engel u a Band 2 Gedichte Insel Frankfurt am Main und Leipzig 1996 Literatur BearbeitenKaren Gloy Philosophie zwischen Dichtung und Wissenschaft anhand von Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2020 ISBN 978 3 8260 7211 6 Hannah Arendt Gunther Stern Rilkes Duineser Elegien in Neue Schweizer Rundschau Wissen und Leben Nr 23 1930 S 855 871 188 Gunther Dass Wirklichkeitsintuition und Wirklichkeitstreue in Rilkes Duineser Elegien Haarlem University Press 1970 Manfred Engel Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien und die moderne deutsche Lyrik Zwischen Jahrhundertwende und Avantgarde Metzler Stuttgart 1986 Germanistische Abhandlungen 58 Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hrsg Materialien zu Rilkes Duineser Elegien Bd 1 Selbstzeugnisse Bd 2 Forschungsgeschichte Bd 3 Rezeptionsgeschichte Suhrkamp Frankfurt 1980 1982 Romano Guardini Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins Eine Interpretation der Duineser Elegien Kosel Munchen 1953 Gerhard Oberlin Sein im Untergang Rainer Maria Rilkes Schreibblockade und seine letzten poetologischen Dichtungen In New German Review Vol 20 2005 6 S 8 40 Jacob Steiner Rilkes Duineser Elegien Francke Bern 1962 Anthony Stephens Duineser Elegien In Manfred Engel Dorothea Lauterbach Hrsg Rilke Handbuch Metzler Stuttgart 2004 S 365 384 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Duineser Elegien Quellen und Volltexte Literatur von und uber Duineser Elegien im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Engel Duineser Elegien In Kindlers Literatur Lexikon Rilke im Brief An Lotte Hepner vom 8 November 1915 zitiert nach Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Bd 1 Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 S 133 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel et al Band 2 Gedichte S 630 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel et al Band 2 Gedichte S 612 614 I 13 Alle Stellenangaben dieses Artikels in eckigen Klammern beziehen sich auf Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel et al Band 2 Gedichte S 199 234 Die romische Zahl gibt die jeweilige Nummer der Elegie die arabische Zahl den entsprechenden Vers an I 45 VI 7 IX 17 II 38 V 74 V 97 V 101 VI 35 VIII 56 II 10 X 110 I 86 VI 21 VII 39 45 IX 10 IX 78 VI 21 IX 1 IV 6 VI 5 VII 15 16 IV 1 V 40 42 VI 5 6 X 107 109 Fur den folgenden Absatz siehe auch Christa Burger Textanalyse und Ideologiekritik 1971 In Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 2 S 264 278 beispielsweise in I 14 I 43 I 54 II 18 II 38 II 76 bspw in I 1 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 612 Vgl auch den Abschnitt Der Engel unter Wiederkehrende Motive in diesem Artikel Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel et al Band 2 Gedichte S 603 f Zum gesamten Absatz vergleiche auch Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel et al Band 2 Gedichte S 612 ff II 7 I 3 Dafur und fur den folgenden Absatz vgl Joachim H Seyppel The deadly angel in Rainer Maria Rilke s Second Elegy In Philological Quarterly 37 1958 S 18 25 II 2 I 82 83 Vgl etwa die Einzelbeschreibung der zweiten Elegie in diesem Artikel Alle Entstehungsdaten nach Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte I 1 10 I 23 25 I 93 94 I 21 25 I 22 I 69 83 Christa Burger Textanalyse und Ideologiekritik 1971 In Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 2 S 265 I 49 50 I 39 40 I 9 10 I 86 I 26 I 19 20 I 12 13 I 93 94 I 95 II 1 2 I 7 II 1 II 7 vgl Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 630 631 II 10 17 I 92 95 I 22 II 63 65 II 66 67 II 75 II 74 79 vgl auch Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 634 III 4 III 2 III 8 III 9 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 639 III 9 III 19 III 19 20 III 11 12 III 7 III 26 65 III 75 III 71 75 III 50 III 54 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 641 III 83 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 642 IV 2 IV 9 10 IV 64 67 IV 11 12 IV 43 47 IV 19 IV 29 IV 53 IV 57 58 V 1 2 V 4 6 V 40 57 V 42 44 V 77 80 VII 15 16 Vgl Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 652 V 51 55 V 73 80 V 96 97 V 10 V 96 V 107 V 90 V 89 V 5 V 88 93 VI 8 10 VI 10 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 665 VI 20 VI 8 VI 20 VI 21 VII 7 50 VII 75 92 VII 2 9 VII 14 VII 16 17 VII 3 VII 26 VII 30 VII 39 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 618 620 VII 49 VII 55 VII 57 VII 74 VII 62 I 1 VII 86 VII 87 Vgl Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 673 VII 3 5 VII 89 VII 91 vgl auch Weisinger Kenneth D The structure of Rilke s Seventh Duino Elegy in Germanic Review 49 1974 S 215 239 VII 86 Rilke im Brief vom 23 Februar 1921 an Wilhelm Hauenstein zit n Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 619 VIII 1 4 VIII 33 34 V 9 10 VIII 8 VIII 16 VIII 28 VIII 6 8 VIII 16 17 VIII 14 15 VIII 18 VIII 19 VIII 19 20 VIII 20 21 VIII 21 VIII 23 VIII 26 VIII 26 27 VIII 24 25 VIII 27 28 VIII 28 VIII 35 VIII 36 37 VIII 57 VIII 56 Vgl Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 680 I 69 83 VIII 62 65 VIII 68 69 Dass der Modus der ersten Verse der Optativ ist zeigt sich an der Verbform versage X 4 X 1 2 X 7 8 X 14 15 X 15 X 10 12 X 16 I 69 I 69 86 X 16 X 88 X 20 21 X 34 X 25 X 26 X 27 28 V 106 X 107 108 X 109 X 111 113 X 110 X 113 Ulrich Fulleborn Einleitung In Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 1 Selbstzeugnisse S 7 Rainer Maria Rilke Werke Kommentierte Ausgabe in vier Banden Hg v Manfred Engel u a Bd 2 Gedichte S 416 Aufzeichnung Rilkes vom 18 August 1910 zitiert nach Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 1 Selbstzeugnisse S 32 so Rilke im Brief an Marie Thurn und Taxis vom 29 Januar 1912 Ulrich Fulleborn Einleitung In Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 1 Selbstzeugnisse S 12 13 Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 1 Selbstzeugnisse S 41 Quelle dieser Anekdote ist die Erinnerung von Marie von Thurn und Taxis vgl Leppmann Rilke Sein Leben seine Welt sein Werk S 341 342 Ulrich Fulleborn Einleitung In Ulrich Fulleborn Manfred Engel Hg Materialien zu Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien Frankfurt am Main Suhrkamp 1980 Bd 1 Selbstzeugnisse S 13 Wieder in Fulleborn Engel Materialien Bd 2 siehe unten Suhrkamp Frankfurt 1982 ISBN 3 518 38510 0 S 45 65 Engl Ubers von Colin Benert in Hannah Arendt Reflections on Literature and Culture Stanford University Press 2007 ISBN 978 0 8047 4499 7 S 1 23 In einer Vorbemerkung zum Reprint 1982 distanziert Anders sich sehr deutlich von der damaligen gemeinsamen Ausarbeitung S 45 Normdaten Werk GND 4124064 9 lobid OGND AKS LCCN n83312805 VIAF 192722356 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duineser Elegien amp oldid 238067511