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Die Dreifaltigkeitskirche in Alsfeld ist die Kirche des ehemaligen Klosters der Augustiner in Alsfeld aus dem 14 Jahrhundert Der zweischiffige fruhgotische Hallenbau mit hochgotischem Funfachtelschluss ist eine der wenigen Anlagen dieser Art in Mittelhessen die nach der Reformation noch gottesdienstlich genutzt wurden 1 Sie dient als Winterkirche der evangelischen Gemeinde Alsfeld Alsfeld Dreifaltigkeitskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgeln 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde wahrscheinlich Ende des 13 Jahrhunderts gegrundet und erhielt bereits vor 1300 eine Kirche In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde die dreijochige Halle und um 1400 der Chor erneuert Zwischen 1415 und 1436 erfolgte eine Verlangerung des Schiffs um drei weitere Joche und der Anbau eines dreijochigen Seitenschiffs 2 Nach Einfuhrung der Reformation 1525 und der Aufhebung des Klosters 1527 blieb die Kirche ungenutzt Sie wurde erst nach dem Dreissigjahrigen Krieg ab 1662 aufgrund einer Stiftung von Volkmar Stamm aus Lauterbach wiederhergestellt Am 30 Mai 1664 fand die Einweihung der Augustinerkirche als evangelische Dreifaltigkeitskirche durch den Vertreter des Landgrafen Ludwig VI den Amtmann Hans Berghofer 3 statt Im Zuge einer Renovierung im Stil des Spatklassizismus im Jahre 1852 wurden Emporen und 1855 eine neue Orgel mit einem neugotischen Prospekt im Chor eingebaut Um Dach und Feuchtigkeitsschaden zu beseitigen wurden Bauaufnahmen im Jahre 1957 durchgefuhrt Die bauliche Konstruktion wurde 1960 1962 durch Stahlringe gesichert Der Chor wurden in diesen Jahren wieder freigelegt und die eingebauten Emporen samt Orgel entfernt Stattdessen wurde ein Lettner eingebaut Die Kanzel erhielt einen neuen Aufstellungsort an der Sudwand vor dem Lettner Die Gemeinde schaffte zwei neue Orgeln und zwei neue Glocken an 4 Architektur BearbeitenVon der Klosteranlage sind nur noch die grosse gotische Predigtkirche das Spital und einzelne Gebaudeteile erhalten 5 Die geostete zweischiffige Hallenkirche mit steilem Satteldach ist im Sudwesten der Stadt errichtet Das Langhaus des 14 15 Jahrhunderts umfasst sechs Joche mit einem Funfachtelschluss Die Kirche ist 45 Meter lang und 10 5 Meter breit Bis zu den Schlusssteinen die mit christlichen Symbolen belegt sind erreicht es eine Hohe von 14 Metern Das Kreuzrippengewolbe ruht auf Konsolen die im oberen Drittel der Wande ansetzen 2 Das im Norden angebaute dreijochige Seitenschiff ist wesentlich schmaler und uber zwei achteckige Pfeiler mit dem Langhaus verbunden 4 Das Aussere der Kirche zeigt rustikales Bruchsteinmauerwerk das nur an den Fenstern Strebepfeilern und Portalen steinmetzmassig profiliert ist Die drei fruher vorhandenen Verbindungsturen vom Kloster zur Kirche sind vermauert Da der Gottesdienst der Monche bereits in dunkler Fruhe begann fuhrte eine Treppen unmittelbar vom angrenzenden Dormitorium im Obergeschoss uber dem Kapitelsaal zum Kirchenchor hinab Fur die ubrigen Gottesdienste waren Turen von Kreuzgang nach der Kirche vorhanden Der quadratische Treppenbau ist an der Sudseite erhalten und wird von einem kleinen Zwerchhaus Dach abgeschlossen 4 Die heutigen Portale in der Nordwand sind einfach gestaltet Die Kirche wird von 14 reich geschmuckten gotischen Spitzbogenfenstern belichtet Im Chor werden die Fenster mit Masswerk ausgefullt Der heutige Raumeindruck wird von den 1962 1863 von Charles Crodel geschaffenen Glasfenstern gepragt 4 Das Schiff wurde ohne Kirchturm erbaut und erhielt im Barock einen oktogonalen Dachreiter der vollstandig verschiefert ist Die Wetterfahne ist als Lowe mit dem Buchstaben A gestaltet Der Dachreiter beherbergt vier Glocken aus den Jahren 1962 1747 und 1742 im Wachet auf Motiv Schlagtonfolge es2 g2 b2 c3 Ausstattung BearbeitenDas Innere weist eine schlichte Ausstattung auf An den Wanden finden sich Reste mittelalterlichen Fresken mit der Kreuzigungsszene und einer Teufelsdarstellung In der Chorwand nach Norden ist ein Sakramentshauschen mit einem bekronenden Wimperg eingebaut und erinnert ein Epitaph von 1695 an Barbara Vogdin gen zu Honoldstein Frau des Alsfelder Amtmanns Schaffalyzky In der ostlichen Chorwand ist eine Blendnische mit Kleeblattbogen angelegt die vielleicht einem fruhen Seitenaltar gedient hat Ein Bild an der Sudwand stellt die Dreifaltigkeit symbolisch dar 4 An der Sudwand vor dem holzernen Lettner aus durchbrochenem Rautenwerk von 1962 ist die Steinkanzel aus dem Jahr 1663 aufgestellt Der holzerne Schalldeckel aus der Barockzeit mit dem Pelikan der mit seinem Blut seine Jungen nahrt ist eine Zutat aus spaterer Zeit Der Blockaltar mit uberstehender Platte vor dem Lettner ist um eine Stufe erhoht Das grosse barocke holzerne Kruzifix stammt aus Suddeutschland 4 Das schlichte holzerne Kirchengestuhl in gruner Fassung lasst einen Mittelgang frei Orgeln BearbeitenDie Klosterkirche besass schon vor der Reformation 1525 eine Orgel Im Zuge der Instandsetzung der Kirche 1661 1662 erhielt sie ein neues Instrument mit funf Registern das wahrscheinlich aus der Stadtkirche ubernommen wurde Dieses Instrument stammte moglicherweise aus dem Jahr 1466 und wurde 1552 und 1634 umgebaut Johannes Schlottmann reparierte das Werk das zunehmend abgangig wurde und 1772 durch eine gebrauchte Orgel von Johann Georg Stertzing 1727 aus der Stadtkirche Lauterbach ersetzt wurde Im Jahr 1855 baute Friedrich Wilhelm Bernhard im Chor eine neue Orgel ein die uber 18 Register auf zwei Manualen und Pedal verfugte 6 Ein eingreifender Umbau erfolgte 1908 durch Forster amp Nicolaus Orgelbau die neue Windladen einbauten auf eine pneumatische Traktur umstellten und die Orgel umdisponierten Das heutige Instrument wurde 1964 von der Werkstatt Forster amp Nicolaus auf der Westempore erbaut Das Schleifladen Instrument hat 26 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Trakturen sind mechanisch 7 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Principal 0 8 Spitzgedackt 0 8 Octave 0 4 Gedackt 0 4 Flote 0 2 Sesquialtera IIMixtur VITrompete 0 8 II Positiv C g3Gedackt 0 8 Quintade 0 8 Principal 0 4 Rohrflote 0 4 Nassat 0 2 2 3 Principal 0 2 Sifflote 0 1 Scharf IVSchalmei 0 8 Pedalwerk C f1Principal 16 Untersatz 16 Octave 0 8 Gedacktbass 0 8 Principalbass 0 4 Mixtur IVPosaune 16 Clairon 0 4 Koppeln II I I P II PIm Chor steht eine Kleinorgel der Firma Forster amp Nicolaus aus dem Jahr 1963 mit sechs Registers auf einem Manual und Pedal Einzelnachweise Bearbeiten Peer Zietz Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Alsfeld Wiesbaden 2002 S 122 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Dreifaltigkeitskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Berghoffer Hans Hessische Biografie Stand 27 April 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d e f Internetprasenz der Kirchengemeinde abgerufen am 11 Januar 2019 August Pabst Karl August Mengel Das Augustinerkloster zu Alsfeld Alsfeld 1958 S 1 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 33 36 Informationen zur Orgel in Alsfeld abgerufen am 6 Januar 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreifaltigkeitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Dreifaltigkeitskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Internetprasenz der Kirchengemeinde50 7497 9 27 Koordinaten 50 44 58 9 N 9 16 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreifaltigkeitskirche Alsfeld amp oldid 230501107