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Dorste ist ein Dorf im sudwestlichen Harzvorland und Ortsteil der Stadt Osterode am Harz im Landkreis Gottingen in Sudniedersachsen Deutschland und liegt am Rande des Kreisgebiets an der Grenze zum Landkreis Northeim Dorste hat derzeit 1 505 Einwohner Stand 1 Juli 2012 DorsteStadt Osterode am HarzOrtswappen von DorsteKoordinaten 51 42 N 10 9 O 51 701666666667 10 155833333333 145 Koordinaten 51 42 6 N 10 9 21 OHohe 145 m u NNEinwohner 1505 1 Jul 2012 1 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 37520Vorwahl 05552Dorste Niedersachsen Lage von Dorste in NiedersachsenSt Cyriaci Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Der Edelhof 2 2 Der Lichtenstein 3 Religionen 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDorste das fruher auch Dorstide Dorstede und Dorstat genannt wurde liegt ca 10 km entfernt von der Kreisstadt Osterode am Harz am Rand des Harzes im Suden Niedersachsens In der Umgebung des Dorfes befinden sich die Ortschaften Berka Schwiegershausen Forste Uhrde Wulften und Marke Nahe dem Ort fliesst die Sose eine seichte Hugellandschaft pragt das Umland Geschichte BearbeitenDorste wurde zum ersten Mal im Jahr 1218 in einem Stiftungsbrief des Jakobiklosters zu Osterode erwahnt Vorher schon waren die Hugel um den Ort von kleineren Dorfern besiedelt die aber nach und nach in der Ortschaft Dorste aufgegangen sind u a Thomashagen Helmoldshagen Altenhagen So deuten noch heute einige Strassennamen auf diese alten Dorfer hin z B Hagenstrasse Durch Dorste fuhrte die Nurnberger Heer und Handelsstrasse die sich von Lubeck bis Norditalien zog Reichsstrasse Mittelalter Abgesehen von der Zugehorigkeit zum Herrschaftsbereich der Welfen ist bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts nichts weiteres uber den Ort bekannt Im Jahr 1269 kam Dorste bei einer Teilung durch Otto das Kind unter die Herrschaft von Ottos Sohn Albrecht Bei einer nochmaligen Teilung fiel Dorste dann 1285 an Heinrich den Wunderlichen Im 14 Jahrhundert wurde die Gegend um Dorste fur einige Jahrzehnte besetzt 1365 nahm Friedrich Landgraf von Thuringen die zwischen Stauffenburg und Osterode gelegenen Schlosser und Burgen im Krieg gegen Herzog Albrecht I ein zu denen auch die Burg Lichtenstein in der Nahe von Dorste gehorte In der Folgezeit wechselte die Gewalt uber den Ort ofter zwischen dem Erzbistum Mainz dem Herzog Albrecht von Grubenhagen und den Stadten Osterode und Herzberg am Harz Auch die Familien von Dyke von Hoyer von Leuthorst sowie die Kloster in Einbeck Katlenburg und Hildesheim besassen Land Hofe und Steuerrechte in und um Dorste Sowohl aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 als auch der des Siebenjahrigen Krieges 1757 1764 ist nichts Genaueres zum Dorfgeschehen uberliefert Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort teilweise zerstort Kurz danach findet sich die alteste Kirchenrechnung aus dem Jahr 1665 wahrend die Kirchenbucher bereits 1627 gefuhrt werden Die St Cyriaci Kirche wurde 1824 erbaut und besitzt eine Lange von 22 m und eine Breite von 14 m Der untere Teil des alteren Kirchturms in dem sich das Erbbegrabnis derer von Hedemanns befand hat schlichte Bruchsteinwande spitzbogige Fenster und eine ein Gewolbe bildende Holzdecke 2 Zur Zeit der franzosischen Besatzung durch Napoleon 1807 1815 gehorte Dorste zum neu gegrundeten Konigreich Westphalen Genauer gesagt lag der Ort im Harzdepartement des Konigreiches im Distrikt Osterode Kanton Lindau Eine Kompanie des 95 franzosischen Regiments besetzte 1803 fur ein paar Monate das Dorf musste aber bald wieder abziehen Allerdings zog die Kompanie 1807 wieder in die Gegend ein und blieb dort bis 1813 Am 27 Juli 1814 wurde zum endgultigen Ende der Besetzung das Friedensfest gefeiert Nach den Befreiungskriegen und der Bauernbefreiung verschlechterte sich die Situation Dorstes Durch schlechte Ernten und die Cholera gab es Hungersnote aufgrund derer einige Dorster Burger nach Amerika auswanderten Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des Dorfes allerdings wieder aufgrund der hohen Produktivitat seiner Bauernhofe Diese war u a Folge der Landverkopplung durch die kleine Parzellen zusammengelegt und bisherige Allmendeflachen einzelnen Hofen zugeteilt wurden Die Gemeinde Dorste zahlte deshalb ab diesem Zeitpunkt zu den reicheren innerhalb des Kreises Osterode Im Jahre 1895 wurde eine Molkerei gegrundet ab 1910 gab es Elektrizitat im Dorf und 1911 wurde das neue Schulhaus errichtet In der Zeit der Weimarer Republik mit ihren wirtschaftlichen Krisen ging es dem Dorf aufgrund seiner landwirtschaftlich gepragten Struktur nach wie vor vergleichsweise gut Die burgerlichen Parteien erreichten bis 1930 die Stimmenmehrheit bei den Wahlen Danach setzten sich die Nationalsozialisten immer mehr durch Nach dem Zweiten Weltkrieg verandert sich die wirtschaftliche Struktur des Dorfes Durch verbesserte Technik und geringere Profitabilitat verringerte sich die Zahl der Arbeitsplatze im landwirtschaftlichen Bereich Immer mehr Menschen fanden Arbeit in den in naheliegenden Stadten ansassigen Unternehmen Am 1 Juli 1972 wurde Dorste in die Stadt Osterode eingemeindet 3 In den Jahren 1975 78 wurden die landwirtschaftlichen Flachen durch eine weitere Flurbereinigung erneut zusammengefasst Der Edelhof Bearbeiten Der Edelhof wurde als Siedlerhof von Braun Gerlach erbaut der spater mit seiner Frau der Adeligen Anna von Vetterott dort einzog Ihr Kind nannte sich Hans von Dorste Nach dessen Tod Anfang des 17 Jahrhunderts kaufte der Kanzler Johann Jagemann den Hof und bewohnte ihn mit seiner Familie Ab 1617 wohnten die Hedemanns auf dem Edelhof Sie erhielten den Hof als Lehen fur ihre Verdienste gegenuber Herzog Christian von Braunschweig und ubten u a durch die Leibeigenschaft in den folgenden 250 Jahren einen starken Einfluss auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Dorster aus Nach einigen Streitigkeiten um den Hof wurden auch sie Anfang des 18 Jahrhunderts in den Adelsstand erhoben Durch die Vergrosserung ihrer Besitzungen nach dem Dreissigjahrigen Krieg Mitte des 18 Jahrhunderts besassen sie zwei grosse und 27 kleine Hofe sowie die bereits 1619 erbaute Papiermuhle wurde die Familie zwischenzeitlich sehr reich und konnte sich einen heute nicht mehr vorhandenen Lustgarten und mehrere Erweiterungen des Edelhofs leisten Zwischen 1708 und 1859 wurden insgesamt 25 Mitglieder der Familie in einer Gruft unter der Kirche beigesetzt Mitte des 19 Jahrhunderts verarmten die Hedemanns allerdings und der Edelhof wurde an Friedrich Ohlmer verkauft 1882 wurde der Hof dann an die Gemeinde weiterveraussert Der Lichtenstein Bearbeiten Ca drei Kilometer entfernt von Dorste liegt auf dem bewaldeten Lichtenstein die Ruine der einst den Herzogen von Grubenhagen gehorenden Burg Lichtenstein Von dort aus haben Raubritter im Mittelalter die Nurnberger Heer und Handelsstrasse belagert Zuerst wurde die Burg um das Jahr 1404 bezeugt ihr Ursprung ist jedoch sicherlich alter 1507 wurde das feste Haus nachdem es bereits verpfandet war an die Herren von Leuthorst verkauft Da die Burg aus hellem Gips erbaut ist wurde sie auch Silberburg genannt heute zeugen nur noch ein grosserer Mauerrest von dem einstigen festen Haus In letzter Zeit hat dieser Ort vor allem fur Aufmerksamkeit gesorgt weil nahe der Burgruine eine Hohle Lichtensteinhohle mit gut erhaltenen Skeletten aus der Bronzezeit entdeckt wurden Religionen BearbeitenDer Grossteil der Einwohner Dorstes ist evangelisch lutherischer Konfession Zur ansassigen St Cyriaci Gemeinde gehoren die Kirche das Gemeindehaus sowie ein Pfarrhaus Andere Konfessionen bzw Religionen sind nicht mit eigenen Gemeinden vertreten Politik BearbeitenOrtsratswahl 2021 4 Wbt 67 95 2 51 p 706050403020100 69 23 6 66 p 30 77 6 66 p SPDCDU2016 2021Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Der Ortsrat setzt sich seit der Kommunalwahl am 12 September 2021 wie folgt aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen Veranderungen zu 2016 SPD 8 Sitze 1 CDU 3 Sitze 1 Stand Kommunalwahl 2021 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Dorste Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten SchuttenhoffSchuttenhoff nennt man in Dorste und anderen Dorfern der Umgebung das alle vier Jahre an Pfingsten stattfindende Schutzenfest Historisch gesehen entstammt das Fest der Notwendigkeit fur die Dorfbewohner sich fruher gegen Ritterschaften und andere Feinde zu verteidigen Die Landherren drangten darauf dass in den Dorfern Schiess und Exerzierubungen abgehalten wurden um fur den Fall einer Auseinandersetzung gewappnet zu sein Der erste urkundlich erwahnte Schuttenhoff fand in Dorste im Jahr 1742 statt Aus diesem Jahr stammt der erste Anhanger am sog Kleinod einer Vorrichtung an den zu jedem Schuttenhoff ein weiterer Anhanger mit dem Namen des Bestemann hinzugefugt wird Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEin bedeutender Wirtschaftszweig in der Region ist die Gipsindustrie Auch in der Dorster Feldmark im Lichtenstein gibt es reiche Vorkommen die von drei Gipswerken Sudharzer Gipswerke Rumpf und Salzmann Rigips ausgebeutet werden Verkehr Bearbeiten Dorste liegt an der Bundesstrasse 241 zwischen Katlenburg und Osterode am Harz Kreisstrassen fuhren ausserdem nach Schwiegershausen Wulften und Forste Personlichkeiten BearbeitenGeorg von Hedemann 1729 1782 Gutsbesitzer und Landrat Waldemar Ohlmer 1881 1971 Landwirt und Politiker FDP Wilhelm Armbrecht 1898 1972 Politiker SPD Mitglied des Niedersachsischen LandtagsLiteratur BearbeitenWilli Ernst Ulf Hoffmeister Fred Rainer Dunemann 250 Jahre Schuttenhoff Dorste 1991 Willi Ernst Dorste in alten Bildern 1988 Bettina Steinmeyer Dorste Schulische Ausarbeitung 1973 Weblinks Bearbeitenwww dorste de Bibliographie Dorste Archiv Vegelahn Heimat und Geschichtsverein Dorste e V Einzelnachweise Bearbeiten Webseite der Stadt Osterode am Harz abgerufen am 1 Oktober 2016 Baurath Mithoff Lutherische Kirchen und Capellen im Furstenthum Grubenhagen und auf dem Harz In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen 1863 S 358 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 215 Ortsratswahl 12 09 2021 Stadt Osterode am Harz Dorste In kdo de abgerufen am 18 September 2021Ortsteile von Osterode am Harz Dorste Duna Forste Freiheit Katzenstein Lasfelde Lerbach Marke Nienstedt am Harz Osterode am Harz Petershutte Riefensbeek Kamschlacken Schwiegershausen Uhrde Normdaten Geografikum GND 4091177 9 lobid OGND AKS VIAF 242108310 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorste amp oldid 224288333