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Die evangelische Dorfkirche Klosterdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem 13 Jahrhundert in Klosterdorf einem Ortsteil der Gemeinde Oberbarnim im Landkreis Markisch Oderland im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Klosterdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Strasse des Friedens fuhrt von Nordosten kommend auf den historischen Dorfanger zu Dieser wird vom sudlich verlaufenden Hohensteiner Weg umspannt Das Bauwerk steht nordostlich dieser Kreuzung auf einem Grundstuck das mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet ist Geschichte BearbeitenKlosterdorf wurde vermutlich zwischen 1210 und 1220 von den Zisterziensern des Kloster Zinnas gegrundet und 1241 1251 erstmals als Closterstorp urkundlich erwahnt Unter ihrer Leitung errichteten Baumeister in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts den Sakralbau als vollstandige Anlage Nach 1375 war der Ort zunachst wust neue Bewohner erst 1471 nachgewiesen die eine Schaferei und einen Klosterhof betrieben 1472 schafften sie eine neue Glocke an Im Zuge der Reformation kam der Ort und damit auch das Kirchenpatronat an wechselnde Herren 1595 stiftete ein bislang unbekannt gebliebener Spender eine zweite grosse Glocke 1807 erhielt die Kirche eine erste Orgel 1 Von 1985 bis 1987 sanierte die Kirchengemeinde das Dach und malte den Innenraum nicht originalgetreu aus 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp WestportalDie Zisterzienser verwendeten fur den Sakralbau uberwiegend Feldstein der sorgfaltig behauen und lagig geschichtet wurde Sie errichteten eine eingezogene drei Meter lange und halbrunde Apsis in die drei Rundbogenfenster eingebaut wurden Sie tragt ein halbes Kegeldach Daran schliesst sich der Chor an Er ist 8 1 m lang und 8 3 m breit die Ostwand geschlossen An der nordlichen Seite ist eine Sakristei die uber ein Schleppdach in das Bauwerk integriert wurde Sie ist rund neun Meter lang und drei Meter breit An der Ostseite ist eine rechteckige Pforte deren Gewande aus rotlichem Mauerstein erbaut wurde Im ansonsten fensterlosen Giebel ist mittig eine kreuzformige Offnung Die Steine im Giebel sind weder behauen noch lagig geschichtet Es ist daher denkbar dass er zu einem spateren Zeitpunkt nach einer Beschadigung wiedererrichtet wurde oder zu einem fruheren Zeitpunkt verputzt oder verbrettert war An der Chornordwand sind die Reste von funf zugesetzten Rundbogen erkennbar gefolgt von einer rechteckigen Offnung im westlichen Bereich Auf Grund der unregelmassigen Ausfuhrung durfte dieser Anbau nicht zur Bauzeit errichtet worden sein Matthias Friske vermutet dass es sich bei den Bogen nicht um zugesetzte Fenster sondern um Schmuckelemente handelt Durch den Anbau werden zwei vermauerte Fenster an der Chornordwand verdeckt Deutliche Veranderungen zeigt auch die sudliche Chorseite Hier sind zwei grosse hochgesetzte und segmentbogenformige Fenster verbaut Rechts darunter wurde offenbar eine Priesterpforte einschliesslich des umgebenden Gewandes vollstandig entfernt Die so entstandene Offnung wurde mit Gesteinssplittern zugesetzt Im ostlichen Bereich am Ubergang zum Dachfirst sind grossflachige Ausbesserungsarbeiten erkennbar Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss bei einer Lange von 14 Metern und einer Breite von 11 5 Metern Wahrend die Umfassungsmauern aus geschichteten und behauenen Feldsteinen bestehen wurden beim Giebel wie auch am Chorgiebel Gesteinssplitter und kleinere Steine verbaut An der Nordseite sind zwei grosse und segmentbogenformige Fenster Das ostlich gelegene schneidet die Uberreste eines zugesetzten Fensters Dazwischen ist der Rest eines deutlich kleineren zugesetzten Fensters erkennbar Unterhalb ist eine zugesetzte Gemeindepforte Das Gewande ist hier noch vorhanden die Offnung mit behauenen Steinen so zugesetzt dass die Linien mit der Bauhohe am Kirchenschiff weitgehend ubereinstimmen Am Ubergang zum Turm ist ein kleines Fenster das aus der Bauzeit stammen durfte Vermutlich hatte das Kirchenschiff an seiner nordlichen Langswand ursprunglich funf kleine und hochgesetzte Fenster An der Sudwand sind zwei grosse Fenster sowie nach Westen ein deutlich kleineres Fenster Mittig ist eine zugesetzte Pforte die hell verputzt ist An der Sudseite sind ebenfalls die Reste von funf ursprunglichen Fenstern nachweisbar Der querrechteckige Westturm weist keine Baunaht auf und durfte damit ebenfalls aus der Bauzeit stammen Er nimmt die Breite des Kirchenschiffs auf und ist 6 3 m lang Im Westen sind zwei machtige moderne und aus Mauersteinen errichtete Strebepfeiler die bis in das Glockengeschoss reichen dazwischen eine Rundbogenpforte Oberhalb des aus Feldsteinen errichteten Eingangsbereichs sind drei ubereinander angeordnete Rundbogen erkennbar Ausbesserungsarbeiten oberhalb eine rundbogenformige Offnung An der Nordseite ist ein kleines Fenster das aus der Bauzeit stammen durfte gleiches gilt fur die Sudseite Im mittleren Geschoss ist eine hochrechteckige Offnung Daruber wie auch an der Nordseite ebenfalls eine rundbogenformige Offnung Im Glockengeschoss wurden ausschliesslich Mauersteine verwendet Es schliesst mit einem quergestellten Walmdach ab Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Kirchenschiff Richtung ChorDer Altar ist neuzeitlich die schlichte holzerne Kanzel steht unter dem Triumphbogen an der sudlichen Chorwand An seiner Sudseite ist ein Stein ausgebrochen Dort konnte zu einem fruheren Zeitpunkt eventuell ein Triumphkreuz angesetzt haben Zur weiteren Kirchenausstattung gehort eine Funte aus dem 16 Jahrhundert die aus Rudersdorfer Kalkstein geschaffen wurde Sie ist 85 cm hoch und tragt eine neuzeitlich bemalte Kuppa mit einem Durchmesser von 47 cm Aus dem Jahr 1542 ist ein Kelch uberliefert der vermutlich 1577 abhandenkam 1600 gab es eine Kasel Die Bemalung ist neuzeitlich Im westlichen Bereich der Hufeisenempore steht eine Orgel die mehrfach umgebaut und erweitert wurde zuletzt 1872 von Wilhelm Remler Im Turm hangen zwei Glocken mit einem Durchmesser von 75 cm und 85 cm Die kleinere Glocke stammt aus dem Mittelalter und tragt die Aufschrift m cccclxxii o rex glorie gefolgt von einem unleserlichen Buchstaben xpi veni cum pace Die grossere Glocke tragt zwei Aufschriften Im oberen Band steht AD POMPAS AD SACRA AD FVNERA GIVES VOCE SVA CHRISTVS QVOS VOCAT IPSA VOCO ANNO 1595 gefolgt von zwei Kreisen Im unteren Band ist die Aufschrift zu sehen ICH BIN IN GOTTES NAMEN DVRCHS FEWR GEFLOSSEN HEINRICH BORSTELMAN ZV MAGDEBVRG HATT MICH GEGOSSEN Die Apsis tragt in Innern eine Halbkuppel der Chor ein einjochiges Kreuzgratgewolbe mit einem daruberliegenden Dachstuhl der noch aus dem Spatmittelalter stammen konnte Das Schiff ist in seinem Innern flach gedeckt Im Turm sind Uberreste des Tonnengewolbes erhalten geblieben Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Matthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim Geschichte Architektur Ausstattung Reihe Kirchen im landlichen Raum Bd 1 Lukas Verlag Berlin 2001 ISBN 3 931836 67 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Klosterdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180496 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Dorfkirche KlosterdorfEinzelnachweise Bearbeiten Informationstafel Dorfkirche Klosterdorf an der Kirche Juni 2018 Feldsteinkirche Klosterdorf Webseite der Lokalen Aktionsgruppe Markische Schweiz e V abgerufen am 14 Juni 2018 52 590554 13 950675 Koordinaten 52 35 26 N 13 57 2 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Klosterdorf Oberbarnim amp oldid 237739709