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Die evangelische Dorfkirche Botzow ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts in Botzow einem Ortsteil der Gemeinde Oberkramer im Landkreis Oberhavel in Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Oberes Havelland der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Die Kirche wurde Nikolaus von Myra geweiht und wird daher auch als Nikolai Kirche Botzow bezeichnet 1 Dorfkirche Botzow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Wansdorfer Chaussee fuhrt von Westen kommend als Dorfaue in das historische Zentrum Die Kirche steht nordlich der Strasse auf einem erhohten Grundstuck mit einem Kirchfriedhof der mit einem Zaun eingefriedet ist Geschichte BearbeitenBotzow wurde 1355 erstmals als Cotzebant urkundlich erwahnt und gehorte vor 1375 den von der Groben zu Kotzeband die spatestens 1394 ihren Wohnsitz im Ort errichteten In dieser Zeit entstand in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts eine Dorfkirche Durch dendrochronologische Untersuchung konnte das verwendete Holz des Dachwerks auf das Jahr 1429 bestimmt werden Moglicherweise entstand das Bauwerk unter Verwendung eines Vorgangerbaus denn die Kirchengemeinde gibt als Baudatum das Jahr 1380 an In dieser Zeit verlief durch Botzow eine Handelsstrasse die von Berlin uber Ruppin und die Prignitz bis nach Hamburg reichte Ein Pilgerweg fuhrte zur Wunderblutkirche in Bad Wilsnack Beide Aspekte fuhrten dazu dass das Bauwerk grosser und prachtiger errichtet wurde als vergleichbare Kirchen im Umland Das Dorf war im Jahr 1450 insgesamt 64 Hufen gross davon standen dem Pfarrer drei Hufen zu Die Kirche besass eine weitere Hufe Dreissig Jahre spater hatte sich der Besitz des Pfarrers auf vier Hufen erhoht 1624 waren es wieder drei Hufen Das Kirchenpatronat lag von vor 1540 bis 1694 bei der Familie von Groben und fiel danach an den Kurfursten bzw den Fiskus Zu Beginn des 18 Jahrhunderts erfolgte eine barocke Umgestaltung Die Fenster wurden vergrossert das Gestuhl sowie 1726 ein neuer Altar errichtet Bei weiteren Umbauarbeiten bekam der Kirchturm 1757 ein Zeltdach mit aufgesetzter Laterne wodurch der Turm eine Gesamthohe von 33 Meter erreichte In den Jahren 2009 und 2010 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Innenraums bei der auch eine Heizung der vorderen Sitzbanke eingebaut wurde Baubeschreibung Bearbeiten nbsp WestportalDas Bauwerk entstand im Wesentlichen aus Feldsteinen die im Bereich des Kirchturms vergleichsweise sorgfaltig behauen und lagig geschichtet wurden Im ubrigen Baukorper wurden die Steine eher unbehauen verbaut und teilweise mit Mischmauerwerk verfullt Der Chor hat einen Funfachtelschluss und ist nicht eingezogen An der Ost sowie der Nordostseite ist je ein grosses rundbogenformiges Fenster dessen Laibung durch einen aufgebrachten Putz nochmals betont wurde An der Sud und Sudostseite befindet sich eine kleine Sakristei die durch eine Tur von der Westseite her betreten werden kann Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss An der Nord und Sudseite sind je drei grosse rundbogenformige Fenster die ebenfalls durch einen Putz verziert wurden Zwischen dem mittleren und dem ostlich gelegenen Fenster befindet sich an der Sudseite eine gedruckt segmentbogenformige Pforte Links neben der Tur steht ein Epitaph Der Kirchturm hat einen quadratischen Grundriss und nimmt annahernd die volle Breite des Schiffs ein Er kann durch ein grosses Portal von Westen her betreten werden Oberhalb befindet sich an der Westseite ein Ochsenauge daruber eine rechteckige Klangarkade Je eine weitere Klangarkade ist an der Nord und Sudseite wahrend nach Osten zwei Klangarkaden angebracht wurden An der Sudseite befindet sich unterhalb des Zeltdachs daruber hinaus eine Turmuhr Der Turm schliesst mit Laterne Turmkugel und Wetterfahne ab Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick durch das Kirchenschiff zur OrgelDas holzerne Altarretabel tragt einen Kanzelkorb mit seitlichen Emporen und entstand im Jahr 1706 Der Korb ist zwischen Weinlaubsaulen angebracht die mit Akanthus verziert wurden Unterhalb in der Predella ist das Abendmahl Jesu abgebildet Oberhalb ist ein kronenformiger Schalldeckel der von Engeln flankiert wird Zur weiteren Kirchenausstattung zahlt eine Funte aus Sandstein die 1579 gestiftet wurde und an der Kuppa mit Wappen und Diamantquadern verziert ist Ausserdem existiert eine spatgotische Sakramentsnische Das Bauwerk tragt im Innern eine glatte Putzdecke Bei Sanierungsarbeiten in den 1930er Jahren konnten qualitatsvolle Wandmalereien aus der Zeit um 1430 freigelegt werden Sie stammen vermutlich aus einem umlaufenden Bildprogramm und zeigen unter anderem an der Nordwand die Marienkronung mit Bischofsfigur sowie an der Sudwand eine Heiligenfigur In der Turmhalle steht ein figurlicher Grabstein fur Ludwig von der Groben aus der Zeit um 1600 Auf der barocken Hufeisenempore auf toskanischen Saulen steht eine Orgel die Joachim Wagner im Jahr 1743 errichtete Im Turm hangt unter anderem eine Glocke von 1418 die mit dem Namen des Stifters Werner von der Groben verziert ist Eine zweite Glocke stammt aus dem Jahr 1500 die dritte aus dem Jahr 1593 wahrend die vierte bislang nicht datiert werden konnte An der Sudseite erinnert ein Epitaph an den 1716 verstorbenen Johannes Christoph Grabe Der Kaufmann und Holzhandler starb auf einer Reise entlang der Handelsstrasse in Botzow und wurde vor Ort beerdigt Die Inschrift lautet unter anderem wie folgt Ich Graber werde zwar am fremden Ort Begraben Doch eben hie auch muss die Erd des Herrn mich laben Am dem Kirchfriedhof erinnert ebenfalls an der Sudseite ein Denkmal an die Gefallenen der Weltkriege Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 100 Lieselott Enders Bearbeitung Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Havelland Mit einer Ubersichtskarte im Anhang Friedrich Beck Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil III Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Bd 11 Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 DNB 730255603 Nachdruck von 2011 S 26 und 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Botzow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09165022 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Historie Webseite der Evangelischen Kirchengemeinde Botzow abgerufen am 1 Mai 2022 52 650224 13 139243 Koordinaten 52 39 0 8 N 13 8 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Botzow amp oldid 236543627