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Der Dom zu Ribe auch Dom zu Ripen danisch Ribe Domkirke auch Vor Frue Kirke dt Frauenkirche Marienkirche genannt ist eine evangelisch lutherische Bischofskirche in Danemark Sie ist der einzige funfschiffige Kirchenbau und die alteste Domkirche des Landes 1 Ribe ist gleichzeitig die alteste Stadt Danemarks Dom zu Ribe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenNach der ersten Kirche von Haithabu Herzogtum Schleswig gilt Ribe als altester Kirchenort in Nordeuropa Um 860 grundete der Apostel Ansgar hier die erste Kirche Das Bistum Ribe wurde 948 gegrundet Zwischen 1110 und 1134 liess Bischof Thure die Ripemsische Kirche als erster aus behauenem Stein zusammenfugen Um 1175 war wohl begonnen worden an Bischof Thures Kirche die heutige Vierung mit Chor und Querhaus anzubauen als 1176 ein Brand diese alte Kirche und Kloster und Stadt zerstorte Der nachste Stadtbrand von 1258 beschadigte die Kirche nicht aber am Weihnachtsmorgen 1283 sturzte der zu der Zeit mittige Westturm ein wahrend eine grosse Menschenmenge in der Kirche zur Messe versammelt war Unter Konig Christian III wurde 1536 37 die Reformation eingefuhrt Das Bistum umfasste weiterhin den gesamten Westen von Jutland und den nordwestlichen Zipfel des Herzogtums Schleswig bis Tondern Die bischoflichen Besitzungen wurden sakularisiert Als Nordschleswig 1920 wieder danisch wurde wurde das Bistum Ribe zu Gunsten des neu geschaffenen Bistums Hadersleben verkleinert dessen Hauptteil bis dahin zum Bistum Schleswig gehort hatte Bauwerk Bearbeiten nbsp romanische Westseite des Doms nbsp Blick nach Nordosten nbsp Das Granitrelief uber der Katzenkopftur Ansgars ursprungliche Kirche war ein Holzbau und hatte vermutlich noch mehrere Nachfolgebauten in Holz Der erste Steinbau entstand in der inzwischen reichen und wohlhabenden Stadt nach dem Brand der Holzkirche 1176 den die Cronica ecclesiae Ripensis erwahnt bis 1250 als spatromanische dreischiffige Basilika mit Querhaus und Westturmen nach rheinischen Vorbildern er ist 63 Meter lang und 36 Meter breit Als Baumaterial wurde vor allem Tuffstein verwendet der per Schiff von den Steinbruchen bei Koln und der Eifel herbeigeholt wurde und der sich auch bei vielen Landkirchen im Bistum findet Nur fur Sockel feine Architekturteile und Skulpturen nahm man einheimischen Granit oder feinkornigen Wesersandstein Beste Steinmetzarbeit und schonster Aussenbestandteil des Doms ist das Sudportal des Querhauses die sog Katzenkopftur mit dem Granitrelief der Kreuzabnahme ca 1150 1175 und saulentragenden Lowen Der Dreiecksgiebel daruber 1 Halfte des 13 Jahrhunderts zeigt ein Sandsteinrelief des Himmlischen Jerusalem und die koniglichen Stifter des Domes Die Bronzetur schmuckt ein Turzieher in Form eines Lowenkopfes um 1225 Im Bau wurden zunachst nur die Seitenschiffe gewolbt und die Vierung uber der das kuhnste Bauteil entstand eine machtige Tuffsteinkuppel Mittelschiff und Querhaus waren flachgedeckt bis man Anfang des 13 Jahrhunderts unter dem Eindruck der neuen gotischen Architekturformen den Bauplan anderte Zwischen 1225 und 1250 wurden auch diese Bauteile gewolbt mit Rippengewolben uber figurlichen Konsolen Das Mittelschiff erhielt grosse dreieckige Obergadenfenster 1283 sturzte der nordliche Turm ein An seiner Stelle entstand ein weit hoherer Backsteinturm der 52 Meter hohe sog Burgerturm Borgertarnet das Wahrzeichen der Stadt Wie schon der Name sagt ist es kein Kirch sondern ein Stadtturm wie sie etwa aus Gent und Brugge und anderen mittelalterlichen Stadten der Niederlande bekannt sind Der Turm wurde gegen 1333 fertiggestellt und die Burgerschaft liess dort die grosse Sturmglocke aufhangen die bei Sturmflut Feuers und Kriegsgefahr gelautet wurde Seit dem Einsturz der Spitze 1534 ist der Turm flach gedeckt und hat heute eine Aussichtsplattform In den Abmessungen bescheidener aber architektonisch reicher ausgefuhrt ist der romanische vierseitig gedeckte sudliche Marienturm Mariatarnet Die dritte Turmspitze ist der Dachreiter uber dem Ostchor Trotz der relativ geringen Turmhohen pragt der Kirchenbau in der flachen Landschaft und umgeben von der vollstandig erhaltenen Altstadt das Stadtbild Die Kapellenanbauten die im 14 und 15 Jahrhundert an den Seitenschiffen entstanden konnten am Ende des Mittelalters zu zwei ausseren Seitenschiffen zusammengebaut werden Damit erhielt der Dom seine heutige funfschiffige Anlage Mit Einfuhrung der Reformation im Jahr 1536 wurde der Dom eine Burgerkirche Neue Ausstattung und prachtige Grabdenkmaler kamen in der Renaissance und Barockzeit hinzu wahrend der Bau langsam verfiel Der Verfall beschleunigte sich nach den Schwedenkriegen Mitte des 17 Jahrhunderts nach denen Stadt und Umland sehr verarmten Bei notdurftigen Reparaturen von 1738 bis 1740 von 1791 bis 1792 und von 1840 bis 1845 gewann man Baumaterial durch Abriss uberflussiger Bauteile Die Restaurierung 1882 1904 unter dem Architekten H C Amberg rettete den verfallenden Bau Die Tuffsteinfassade wurde wieder in ihre ursprungliche Form gebracht und der 1791 abgebrochene sudliche Marienturm wurde nach rheinischen Vorbildern rekonstruiert Im Innern liess Amberg einen Ciborienaltar aus Stein errichten der von 1982 bis 1987 einer neuen monumentalen Chorausgestaltung mit Mosaiken Wand und Glasmalerei des Malers Carl Henning Pedersen weichen musste Ausstattung Bearbeiten nbsp Taufbecken aus dem 14 Jahrhundert mit suddeutscher Schale Das Innere der Kirche erscheint trotz der erhaltenen alteren Bausubstanz eher modern und kuhl Das Inventar beinhaltet jedoch viele alte kostbare Stucke darunter die Kanzel von 1597 den barocken Orgelprospekt und das Bronzetaufbecken von 1375 u a mit Reliefs der Dreifaltigkeit der Kronung Mariens und Stifterwappen Beachtenswert ist auch der leere Sandsteinsarkophag Konig Christoffers I 1259 rheinischer Import sowie die zugehorige Grabplatte die alteste Konigsgrabplatte Nordeuropas Sie besteht aus Belgisch Granit einem schwarzen Kalkstein und hatte ursprunglich Messingverkleidung und Einlagen aus Alabaster Bis 1987 befand sie sich uber dem Grab Sarkophag des Konigs vor dem Hochaltar Die Grabplatte des letzten katholischen Bischofs von Ribe Iver Munk wird dem Odenseaner Bildhauer Claus Berg zugeschrieben nbsp Apsis mit Fresken Glasfenstern und Mosaiken von Carl Henning Pedersen nbsp Kanzel von 1597 Jens Asmussen Odense nbsp Spatgotische Wandmalerei Maria mit dem Kinde auf einem Pfeiler im Hauptschiff nbsp Katzenkopftur nbsp Der namensgebende Katzenkopf nbsp St Jurgen mit dem Drachen um 1475 nbsp Taufbecken nbsp Orgelprospekt mit Ruckpositiv von 1634 1635 Pedalturme ragen uber die BrustungDie Orgel wurde 1973 von den Orgelbauern Th Frobenius amp Sonner erbaut in einem vorhandenen Orgelgehause aus dem 17 Jahrhundert Das Schleifladen Instrument hat 50 Register auf vier Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 2 I Ruckpositiv C g3Gedakt 8 Principal 4 Rorflojte 4 Gemshorn 2 Quint 1 1 3 Sesquialtera IIScharf IVDulcian 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Gedakt 16 Principal 8 Spidsflojte 8 Gamba 8 Oktav 4 Nathorn 4 Quint 2 2 3 Oktav 2 Sivflojte 2 Mixtur VICymbel IIITrompet 8 III Brustwerk C g3Rorflojte 8 Blokflojte 4 Quint 2 2 3 Principal 2 Flojte 2 Terts 1 3 5 Oktav 1 Cymbel IIVox humana 8 Tremulant IV Schwellwerk C g3Hulflojte 8 Salicional 8 Unda maris 8 Engelsk Spidsprincipal 4 Oktav 2 Mixtur IVFagot 16 Trompet 8 Pedalwerk C f1Untersatz 32 Principal 16 Subbas 16 Gedaktbas 16 Oktav 8 Gedakt 8 Oktav 4 Flojte 4 Rorflojte 2 Mixtur VBasun 16 Trompet 8 Trompet 4 Koppeln I II III II IV II IV III I P II P III P IV PSiehe auch BearbeitenListen von Domen und Kathedralen Rued Langgaard Domorganist 1940 1952 Einzelnachweise Bearbeiten Claus Grymer Danmarks aeldste domkirke kristendom dk 25 Juli 2007 abgerufen am 10 Februar 2015 Informationen zur Orgel Memento vom 29 Mai 2017 im Internet Archive danisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ribe Domkirke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ribe Domkirke Offizielle Website der Domkirchengemeinde dan Ribe Domkirke Onlineportal Danmarks Kirker Nationalmuseet dan Carl Henning Pedersen Kunstlerportrat auf KunstOnline dk dan 55 328076 8 761058 Koordinaten 55 19 41 1 N 8 45 39 8 O Normdaten Geografikum GND 4477661 5 lobid OGND AKS VIAF 235660673 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom zu Ribe amp oldid 223041279