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Dittlingen ist ein Ortsteil der rheinland pfalzischen Ortsgemeinde Merzkirchen im Landkreis Trier Saarburg DittlingenOrtsgemeinde MerzkirchenWappen der ehemaligen Gemeinde DittlingenKoordinaten 49 34 N 6 28 O 49 573212 6 463379 355 Koordinaten 49 34 24 N 6 27 48 OHohe 355 340 380 m u NHNEinwohner 115 Jul 2018 1 Eingemeindung 16 Marz 1974Postleitzahl 54439Vorwahl 06583Dittlingen Rheinland Pfalz Lage von Dittlingen in Rheinland PfalzSaargau bei Merzkirchen vorne Sudlingen im Hintergrund DittlingenSaargau bei Merzkirchen vorne Sudlingen im Hintergrund DittlingenAm Dorfteich Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsbezirk 3 2 Wappen 4 Wirtschaft 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Kapelle St Ignatius und St Celsus 5 1 1 Geschichte 5 1 2 Stil 5 1 3 Glocke 5 2 Sonstige Sehenswurdigkeiten 5 3 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas als Strassendorf angelegte Dittlingen liegt auf einer nach Sudwesten leicht abfallenden Anhohe etwa ein Kilometer sudwestlich von Merzkirchen Die Ortschaft befindet sich am Osthang des Saargaues an der Grenze zum Saarland Durch die Ortslage verlauft die L 132 von Merzkirchen kommend und zum Nachbarort Sudlingen fuhrend Am sudwestlichen Ortsende zweigt die K 117 nach Beuren Ortsteil von Kirf ab von der wiederum nach etwa 300 m die K 118 nach Kirf abbiegt Das Dorf verfugt uber keine nennenswerten offenen Fliessgewasser Die umgebende hugelige Landschaft wird landwirtschaftlich genutzt und ist gepragt von Weideland Ackerflachen und Streuobstwiesen Wald bedeckt nur einen kleinen Teil der Gemarkungsflache Die nachstliegenden Orte sind Merzkirchen im Nordosten Kelsen Ortsteil von Merzkirchen im Osten Meurich Ortsteil von Kirf im Sudosten Kirf im Suden Beuren im Sudwesten Sudlingen Ortsteil von Merzkirchen im Westen und Rommelfangen Ortsteil von Merzkirchen im Norden Geschichte BearbeitenWenige romische Baureste lassen auf eine Besiedlung zur Romerzeit schliessen Dies liegt auch dadurch nahe da in weniger als zwei Kilometer Entfernung die Romerstrasse Trier Metz vorbeifuhrte Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes als Tuttlingen erfolgte im Jahre 1569 In einer Karte von 1817 des franzosischen Geographen Jean Joseph Tranchot wird der Ort mit seinem heutigen Namen angegeben Daneben war im 19 Jahrhundert auch der Name Dittlingen gebrauchlich 2 Im Dreissigjahrigen Krieg war der Ort nahezu entvolkert Die Grundherrschaft in Dittlingen gehorte ursprunglich verschiedenen Adligen bis diese 1666 der Abtei St Matthias in Trier geschenkt wurde 3 Auch der Deutschherrenorden in Trier besass Landereien in Dittlingen was aus der Flurbezeichnung Deutschherrenacht Acht Acker zu entnehmen ist Um 1750 zahlte man im Dorf sechs Familien in sechs Hausern deren Besitzung Lehnsguter der genannten Abtei waren Ein Zehntel der Ernten und des Viehs musste an das Kloster abgefuhrt werden Dazu wurde eigens eine Scheune errichtet die der noch heute vorhandenen Flurbezeichnung Hinter der Zehscheuer ihren Namen gab Nach 1750 gab es die Moglichkeit dass die Anwesen mit den Feldern kauflich erworben werden konnten Die altesten erhaltenen Hauser des Ortes stammen aus den Jahren 1830 bis 1834 Der Ort gehorte landesherrlich bis zum Ende des 18 Jahrhunderts zum Herzogtum Luxemburg und war Teil des Quartiers Remich Nach dem Jahr 1792 hatten franzosische Revolutionstruppen die Osterreichischen Niederlande zu denen das Herzogtum Luxemburg gehorte besetzt und 1795 in das franzosische Staatsgebiet eingegliedert Dittlingen gehorte zum Kanton Remich des Departments der Walder 2 Infolge der sogenannten Befreiungskriege wurde die Region 1814 zunachst einer osterreichisch bayerischen Verwaltung unterstellt und vorlaufig dem Kanton Konz im Departement der Saar zugeordnet 4 Dieser wurde anders als das ubrige Gebiet des Linken Rheinufers auf dem Wiener Kongress 1815 zunachst Osterreich zugeteilt Im Zweiten Pariser Frieden trat Osterreich mit Wirkung von 1 Juli 1816 das Gebiet an das Konigreich Preussen ab 5 Unter der preussischen Verwaltung wurde die Gemeinde Dittlingen der Burgermeisterei Nennig im Kreis Saarburg des Regierungsbezirks Trier in der Rheinprovinz zugeordnet Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1 September 1939 wurde der Ort erstmals evakuiert da er in der Roten Zone lag Die Evakuierung dauerte bis zum 8 August 1940 Die sieben im Herbst 1944 an der Kapelle von Dittlingen bestatteten Gefallenen wurden 1948 wieder exhumiert aufgrund ihrer Erkennungsmarken identifiziert und auf dem Ehrenfriedhof Kastel beigesetzt Am Abend des 24 November 1944 mussten die Bewohner den Ort erneut verlassen Am 18 Juli 1946 wurde die damalige Gemeinde Dittlingen gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der ubrigen franzosischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand Am 6 Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zuruckgenommen damit kam Dittlingen an das 1946 neugebildete Land Rheinland Pfalz Am 16 Marz 1974 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Dittlingen zusammen mit funf weiteren Gemeinden zur Ortsgemeinde Merzkirchen in Form einer Neubildung zusammengefasst 6 Vor der Neubildung der Gemeinde hatte Dittlingen 111 Einwohner 6 Politik BearbeitenOrtsbezirk Bearbeiten Dittlingen ist gemass Hauptsatzung einer von sieben Ortsbezirken der Ortsgemeinde Merzkirchen Der Bezirk umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Auf die Bildung eines Ortsbeirats wurde verzichtet Die Interessen des Ortsbezirks werden von einem Ortsvorsteher vertreten 7 Franz Josef Altenhofen CDU ist Ortsvorsteher von Dittlingen Bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 81 63 fur weitere funf Jahre in seinem Amt bestatigt 8 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Dittlingen Blasonierung Im geteilten Schild oben in vierfach blau weiss gestucktem Feld der Oberkorper eines nach rechts sehenden roten Lowen mit goldener Krone Unten in Blau eine goldene Balkenwaage auf deren rechter Schale ein offenes goldenes Buch auf der linken Schale ein goldnes Schwert liegen Wappenbegrundung Der obere Teil des Schildes zeigt das halbe Luxemburger Wappen da der Ort fruher zum Herzogtum Luxemburg gehorte Waage mit Buch und Schwert deuten darauf hin dass auf der Grenze vor der Kirche zu Merzkirchen die Bischofe von Trier und die Herzoge von Lothringen ihre Gerichtstage in gemeinsamen Angelegenheiten abhielten Das Wappen wurde 1950 eingefuhrt es stammt von Ernst Steffny Wirtschaft BearbeitenDer Ort ist uberwiegend landwirtschaftlich gepragt Es gibt funf Edelobstbrennereien sowie zwei Handwerksbetriebe Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle St Ignatius und St Celsus Bearbeiten nbsp Katholische Kapelle St Ignatius und St CelsusGeschichte Bearbeiten Eine Kapelle im Ort 49 573617 6 464354 wurde bereits in einem Bericht uber eine Visitation vom 4 August 1569 erwahnt die von Erzbischof Jakob III von Eltz veranlasst worden war Diese Kapelle hatte jedoch einen anderen Standort als die heutige Diese liess der damalige Pfarrer von Merzkirchen und Dechant von Perl Hilarius Hoffmann 1704 1745 im Jahre 1735 bauen Schon Anfang des 19 Jahrhunderts erwog man einen Neubau der Kapelle nachdem sie vermutlich baufallig geworden war 1820 wurde das Kirchenbuch geschlossen 1830 wurde sie als zu klein sehr feucht und ungepflegt geschildert mit einer beschadigten Treppe 1834 wurde die heutige Kapelle errichtet 1864 wurde ein steinerner Altar erwahnt der aus der Kirche von Merzkirchen stammte In einem Visitationsbericht von 1945 wurde die Kapelle als schadhaft bezeichnet Nach dem Krieg wurde die Kapelle fast vollig ausgeraumt nur zwei Terrakotta Figuren der Patrone Ignatius und Celsus von Trier und der Altar konnten gerettet werden Nach umfassender Renovierung konnte 1963 wieder der erste Gottesdienst abgehalten werden Stil Bearbeiten Die Kirche ist in klassizistischem Stil errichtet Ihre Aussenmasse sind 7 12 75 m bei 6 50 m Traufhohe und 9 m Hohe bis zum First Die jeweils drei Rundbogenfenster auf den beiden Langsseiten und das Rundfenster in der geraden Chorwand erhellen das Innere Ein umlaufendes profiliertes steinernes Traufgesims bildet an den Giebelseiten Dreiecke zum Dachfirst Ein in Kampferhohe angebrachtes Gesims verbindet die drei Fenster auf jeder Langsseite Das Rundbogenportal an der westlichen Giebelseite wird von einer Blendarkade umschrieben und von durchgehenden Pilastern flankiert Uber dem Portalgiebel sieht man einen 2 50 m hohen freistehenden Dachreiter in Form eines Torbogens in dem eine kleine Glocke hangt Das Gebaude wurde von Karl Friedrich Schinkel mit innen flacher Holzdecke errichtet Die vorerst letzte Renovierung erfuhr die Kapelle in den Jahren 1984 85 Im Sommer 2010 konnte der 2002 gegrundete Kapellenverein berichten dass der erste Teil einer Sanierung abgeschlossen sei Der Vorplatz wurde neu gestaltet und die Treppe und Stutzmauer erneuert Im zweiten Schritt sollen Dach und Aussenanstrich erneuert werden der dritte Abschnitt soll die Innenrenovierung sein 9 Glocke Bearbeiten Das Kirchenbuch enthalt mehrere Eintrage zur Glocke der Kapelle der alteste ist von 1773 Ein Klockenseil wurde angeschafft 1847 wurde die Glocke umgegossen 1872 erneut Aus der 41 Pfund Glocke wurde eine neue mit 48 Pfund gegossen 1889 war die Glocke offensichtlich gesprungen denn fur Schmiedearbeiten und Transport der zersprungenen Glocke stellte der Pfarrer der Kapellenkasse von Sudlingen den Betrag von 3 05 Mark in Rechnung fur die er in Vorlage getreten war Bis 1917 muss eine neue 60 kg schwere Glocke angeschafft worden sein denn das Kirchenbuch erwahnt dass diese Glocke wegen einer Beschadigung am 25 Februar ein letztes Mal lautete Zudem wurde sie im Rahmen von Metallsammlungen fur Kriegszwecke eingeschmolzen Im gleichen Jahr goss die Glockengiesserei Mabilon in Saarburg eine 58 kg schwere neue Glocke mit 45 cm Durchmesser Da das Kirchenbuch fur das Jahr 1929 erneut eine Zahlung an Mabilon fur eine neue Glocke ausweist ist anzunehmen dass hiermit erneut eine Glocke moglicherweise nur der Neuguss der alten vielleicht beschadigten Glocke bezahlt wurde denn 1945 war die 58 kg schwere Glocke noch erhalten Sonstige Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Haus Nr 8 Quereinhaus sandsteingegliederter Putzbau von 1833 10 Wegekreuz Akerkreuz 49 576416 6 47058 Das Kreuz am nordlichen Strassenrand der L 132 zwischen Merzkirchen und Dittlingen gelegen wurde laut Inschrift 1873 errichtet Die Stifterin Johanetta Scheuer lebte von 1820 bis 1890 Der Grund fur die Errichtung des Kreuzes im Jahre 1873 ist nicht bekannt 11 Wegekreuz Zeihenkreuz von Peter Mohr 49 570772 6 45485 Das Kreuz steht an der K 112 von Dittlingen nach Sudlingen an einem Wiesenhang am sudlichen Strassenrand gegenuber einer Feldwegeinmundung Es wurde 1894 zu Ehren des ein Jahr zuvor gestorbenen Peter Mohr 15 Januar 1832 15 September 1893 aufgestellt Peter Mohr und seine Geschwister Matthias Nikolaus und Elisabeth stammten aus dem Zeihenhaus von 1833 in Dittlingen Haus Nr 8 Nach einer aufwendigen Restauration wurde das Kreuz am 16 Februar 2005 etwa 30 m von seinem Fundort wiederaufgestellt Auch von Bruder Matthias Mohr gibt es ein Wegekreuz von 1896 das sich derzeit in der Werkstatt eines Restaurators befindet Matthias lebte vom 18 Februar 1829 bis zum 22 Februar 1896 zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau Margarete Bollig Das Kreuz wurde vermutlich von den nahen Verwandten Matthias in Auftrag gegeben und errichtet immerhin war sein Bruder Nikolaus 10 August 1835 13 April 1860 Maurer und Wegekreuz Steinmetz was nahelegt dass sich auch andere Familienmitglieder im Steinmetzhandwerk auskannten 11 Siehe auch Bearbeiten Liste der Kulturdenkmaler in MerzkirchenLiteratur BearbeitenErnst Steffny und Clemens Lehnert Merzkirchen eine Chronik Merzkirchen 2012 ISBN 978 3 00 037531 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dittlingen Sammlung von Bildern Zum Ortsteil Dittlingen der Ortsgemeinde Merzkirchen gibt es Eintrage in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Einzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2019 De Gruyter Saur Berlin Boston 2019 e ISBN PDF 978 3 11 063685 7 S 268 abgerufen am 22 Mai 2021 uber De Gruyter Online a b Georg Barsch Beschreibung des Regierungs Bezirks Trier Band 2 Trier Lintz 1846 S 92 Google Books Petrus Becker Die Benediktinerabtei St Eucharius St Matthias vor Trier Berlin De Gruyter 1996 S 514 Google Books Sammlung der unter dem Gouvernement des Mittelrheins zu Kreuznach erschienenen Verordnungen Speyer Oswald s Buchhandlung 1819 S 193 ff Google Books Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 S 227 online bei Google Books a b Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 393 Bad Ems Marz 2006 S 187 PDF 2 6 MB nbsp Info Es liegt ein aktuelles Verzeichnis 2016 vor das aber im Abschnitt Gebietsanderungen Territoriale Verwaltungsreform keine Einwohnerzahlen angibt Hauptsatzung der Ortsgemeinde Merzkirchen vom 17 November 1994 in der Fassung der 7 Anderungssatzung vom 22 Marz 2018 PDF 2 Ortsbezirke Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg Kell abgerufen am 20 Mai 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 siehe Saarburg Kell Verbandsgemeinde 44 Ergebniszeile Abgerufen am 20 Mai 2021 Saarburger Kreisblatt vom 18 August 2010 sowie Trierischer Volksfreund vom 28 29 August 2010 Eintrag zu Quereinhaus in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 8 Februar 2016 a b Ernst Steffny und Clemens Lehnert Merzkirchen eine Chronik Hrsg Ortsgemeinde Merzkirchen 2012 ISBN 978 3 00 037531 6Ortsteile von Merzkirchen Dittlingen Kelsen Korrig Merzkirchen Ortsbezirk Portz Rommelfangen Sudlingen Abgerufen von 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