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Dietegen von Gottfried Keller ist eine Novelle aus dem 2 Band der Novellensammlung Die Leute von Seldwyla und wurde erstmals 1874 veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 3 Quellen 4 Ausgaben 5 Einzelnachweise 6 WeblinksInhalt Bearbeiten nbsp Der Armbrustschutze Holzschnitt von Ernst WurtenbergerDie Novelle spielt zur Zeit der Burgunder und der Mailanderkriege in den beiden fiktiven Schweizer Stadten Seldwyla und Ruechenstein In Ruechenstein wird der Waisenjunge Dietegen der als rechtloses Verdingkind sklavenartig gehalten wird zu Unrecht des Diebstahls einer Armbrust bezichtigt und gehangt Kungolt ein Madchen aus Seldwyla entdeckt dass der Junge in seinem Sarg noch lebt Nach der Rechtsordnung Ruechensteins bekommt das Leben geschenkt wer eine Hinrichtung uberlebt Dietegen wachst fortan beim Vater Kungolts dem Forstmeister von Seldwyla und ihrer Mutter auf Kungolt sieht in ihm ihren zukunftigen Ehemann und behandelt ihn wie ihren Besitz nbsp Dietegen bewacht Kungolt Holzschnitt von Ernst WurtenbergerNach dem Tod der Mutter zieht die Base Violande in das Forsthaus die den Forster heiraten und die einander liebenden Kinder auseinander bringen will Das gelingt ihr als Kungolt eine Gruppe Ruechensteiner mit einem Aphrodisiakum aus Violandes Besitz zu Tatlichkeiten aufreizt bei denen einer getotet wird In derselben Nacht verfuhrt Violande den betrunkenen Forster zur Ehe Kungolt wird in Seldwyla vor Gericht gestellt und muss ein Jahr Dienst beim Friedhofswarter tun Dietegen bewacht sie dort zunachst und schutzt sie vor Nachstellungen Als Kungolt sich jedoch von einem Kaplan im Hause des Totengrabers den Hof machen lasst uberlasst er sie ihrem Schicksal Zusammen mit seinem Ziehvater nimmt er an der Schlacht bei Grandson teil in der der Forster fallt Dietegen nimmt auch an spontanen nicht angeordneten Auszugen teil so am Zug des torichten Lebens von 1477 und kehrt reich und eitel geworden nach Hause zuruck Noch im Feldlager hat er von Violande die in sich gegangen ist erfahren dass Kungolt in die Hande der drakonisch strafenden Ruechensteiner gefallen ist und hingerichtet werden soll Nur eine schnelle Heirat konne sie retten Dietegen uberwindet sein moralisches Vorurteil gegen die Dirne geht nach Ruechenstein und bewahrt Kungolt vorm Tod Er beteiligt sich an den Mailander Feldzugen in denen er fallt aus der Ehe aber ist ein zahlreiches Geschlecht hervorgegangen Entstehung BearbeitenDie Novelle entstand in der ersten Halfte bis zum Tod der Forstmeisterin von 1860 bis 1862 Der zweite Teil entstand erst 1873 Angeregt wurde Keller durch zwei juristische Fundstellen bei Melchior Schuler Band I S 404 f unter Luzern Ein noch junger Knabe der aber schon viel gestohlen hatte ward 1473 zum Tode durch den Strick verurteilt man bat fur ihn um seiner Jugend willen und nun sollte er ertrankt werden aus Gnade sagte man Der Scharfrichter warf ihn in den Fluss und zog ihn am bestimmten Orte heraus zerschnitt seine Bande und liess ihn als tot liegen Die Stadtknechte legten ihn in einen Sarg der einen Spalt hatte Knaben blickten durch denselben und fanden dass der Mund sich bewege Frauen horten dies eilten hinzu brachen den Sarg auf fanden Leben im Knaben und trugen ihn in den Spital da kam er zu sich selbst lebte lange ward ein Biedermann nahm ein Weib und hatte schone Kinder 1 Band III S 469 f unter Solothurn Der Rath verurtheilte 1632 eine Kindsmorderin zum Tode Da bot sich ein junger Mann von Regensburg an sie zu heirathen Nach uralter Sitte ward ihr nun auf Furbitte der Geistlichkeit das Leben geschenkt das Paar ward auf dem Rathhaus getraut und dann auf ewig verwiesen 2 Quellen BearbeitenMelchior Schuler Die Thaten und Sitten der Eidgenossen Band I III Zurich Fr Schulthess 1841Ausgaben BearbeitenGottfried Keller Dietegen In Samtliche Werke hrsg von Jonas Frankel Bd 8 Bern 1927 Editorische Notizen Frankels S 471 481Einzelnachweise Bearbeiten Nach Jonas Frankel Editorische Notiz zu Dietegen S 471 Schuler S 469 fWeblinks BearbeitenGottfried Keller Dietegen im Projekt Gutenberg DE Text bei Zeno orgWerke von Gottfried Keller RomaneDer grune Heinrich Martin SalanderNovellenzyklenDie Leute von Seldwyla Teil IPankraz der Schmoller Romeo und Julia auf dem Dorfe Frau Regel Amrain und ihr Jungster Die drei gerechten Kammmacher Spiegel das KatzchenDie Leute von Seldwyla Teil IIKleider machen Leute Der Schmied seines Gluckes Die missbrauchten Liebesbriefe Dietegen Das verlorene LachenSieben LegendenZuricher NovellenHadlaub Der Narr auf Manegg Der Landvogt von Greifensee Das Fahnlein der sieben Aufrechten UrsulaDas SinngedichtVon einer torichten Jungfrau Regine Die arme Baronin Die Geisterseher Don Correa Die BerlockenGedichte Neuere Gedichte Melancholie Gesammelte Gedichte Die offentlichen Verleumder Prolog zur Feier von Beethovens hundertstem Geburtstag in ZurichGemaldeHeroische Landschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietegen amp oldid 208159033