Dierfeld ist ein Hofgut, ein Landwirtschaftsbetrieb und eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an, davor der Verbandsgemeinde Manderscheid. Dierfeld ist mit neun Einwohnern derzeit (Stand: 31. Dezember 2022) die kleinste Gemeinde in Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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? | Koordinaten: 50° 5′ N, 6° 53′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
Verbandsgemeinde: | Wittlich-Land | |
Höhe: | 412 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,55 km2 | |
Einwohner: | 9 (31. Dez. 2022) | |
Postleitzahl: | 54533 | |
Vorwahl: | 06572 | |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 021 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kurfürstenstraße 1 54516 Wittlich | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Roderich von Greve-Dierfeld | |
Lage der Ortsgemeinde Dierfeld im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
Geographie Bearbeiten
Dierfeld liegt im Naturpark Vulkaneifel. Der Ort ist nur von Westen her über die Kreisstraße 28 zu erreichen, die den Ort mit Laufeld verbindet. Weitere Nachbarorte sind Wallscheid, Mückeln, Oberscheidweiler, Hasborn, Niederöfflingen und Oberöfflingen.
Geschichte Bearbeiten
Der Ort entstand aus einem Jagdhaus, das die Grafen von Manderscheid im 16. Jahrhundert errichtet hatten.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der „Dierfelderhof“ zur Grafschaft Manderscheid, die Teil des Herzogtums Luxemburg war. Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung wurde Dierfeld dem Kanton Dudeldorf im Departement der Wälder zugeordnet.
Im Jahr 1815 wurde das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Damit kam Dierfeld 1816 zum Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier in der Provinz Großherzogtum Niederrhein, die 1822 in der Rheinprovinz aufging. Dierfeld gehörte zur Bürgermeisterei Laufeld. Seit 1946 ist die Gemeinde Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
Einwohner Bearbeiten
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dierfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:
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Mit drei ausländischen Einwohnern beträgt der Ausländeranteil 33,3 % (Stand 2022). Mit zwei weiblichen Einwohnern beträgt die Frauenquote 22,2 %.
Politik Bearbeiten
Gemeinderat Bearbeiten
Der Gemeinderat in Dierfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Bürgermeister Bearbeiten
Ortsbürgermeister der Gemeinde war Gerhard von Greve-Dierfeld. Seit dem 14. August 2019 ist Roderich von Greve-Dierfeld neuer Ortsbürgermeister.
Bei Wahlen zum Europaparlament, Bundestag und Landtag wird aus organisatorischen Gründen ein gemeinsamer Stimmbezirk mit Manderscheid gebildet.
Die Gemeinde Dierfeld ist eine schuldenfreie Gemeinde und hat seit Jahren mit einem Gewerbesteuer-Hebesatz von 900 Prozent den höchsten Gewerbesteuerhebesatz Deutschlands mit den absolut geringsten Einnahmen. Der Hebesatz wurde unter anderem vom ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde, der Inhaber einer örtlichen Baumschule ist, mitbeschlossen.
Wappen Bearbeiten
Die Ortsgemeinde Dierfeld hat derzeit kein eigenes Wappen. Der Gemeinderat beschäftigt sich mit einigen Vorschlägen für ein Gemeindewappen. Bis es beschlossen und genehmigt ist, führt die Ortsgemeinde Dierfeld im Dienstsiegel das Landeswappen von Rheinland-Pfalz. Das ursprünglich geführte Wappen war identisch mit dem des Adelsgeschlechts Greve-Dierfeld. Daher wurde der Gemeinde die Führung dieses Wappens behördlich untersagt.
Siehe auch Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- Zur Ortsgemeinde Dierfeld gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- (Memento vom 19. Januar 2017 im Internet Archive) in der Fernsehsendung Hierzuland
- Literatur über Dierfeld in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Dierfeld in der Vulkaneifel bleibt kleinste Gemeinde Deutschlands. In: Deutschlandfunk. 26. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
- ↑ Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 158 (Google Books)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. September 2023.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 16. März 2023.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom 9. Januar 2021; abgerufen am 13. Januar 2021 (siehe Wittlich-Land, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile). am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bericht in Die Rheinpfalz vom 27. Juli 2008.
- dpa: In der kleinsten Gemeinde ist die Wahlbeteiligung hoch. In: www.zeit.de. 7. Februar 2021, abgerufen am 26. September 2023.
- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hohe-grundsteuer-gemeinden-erhoehen-die-steuern-weiter-16341649.html
- Bericht in Die Rheinpfalz vom 20. Juli 2006.
- Das Wappen der Ortsgemeinde Dierfeld. In: www.vg-wittlich-land.de. Abgerufen am 26. September 2023.
- Warum der kleinsten Gemeinde Deutschlands ihr Wappen verboten wurde, Meldung auf Volksfreund.de vom 28. Dezember 2022.