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Diemarden ist nach Reinhausen und Klein Lengden der drittgrosste Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Gottingen Der Ort liegt an der Garte die kurz vor Gottingen in die Leine mundet Auf dem Diemardener Berg ist die im Jahre 1409 errichtete Diemardener Warte zu finden Dieser Wartturm ist der letzte voll erhaltene Turm von ehemals 11 Warten die die Gottinger Landwehr als ein mittelalterliches Fruhwarnsystem fur die Stadt Gottingen bildeten Zur selben Zeit wurde der Diemardener Kirchturm aus rotem Sandstein erbaut Trotz der Nahe zu Gottingen haben sich in dem Ort einige offentliche Einrichtungen wie Grundschule und Kindergarten gehalten Diemarden war bis Ende der 1950er Jahre Haltepunkt der Gartetalbahn DiemardenGemeinde GleichenWappen von DiemardenKoordinaten 51 29 N 9 59 O 51 488333333333 9 9816666666667 172 Koordinaten 51 29 18 N 9 58 54 OHohe 172 m u NNEinwohner 1216 1 Jan 2020 1 Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 37130Vorwahl 0551Karte Lage Diemardens innerhalb von GleichenKarte der Gemarkung DiemardenKarte der Gemarkung Diemarden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Politik 2 1 Ortsrat 2 2 Ortsburgermeister 2 3 Wappen 3 Gemarkung 4 Flora 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Ev luth Kirche St Michaelis 6 Bildergalerie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Diemardener Warte nbsp Kirche und KlostergutDiemarden wurde erstmals im Jahr 1022 urkundlich erwahnt in der Stiftungsurkunde des Klosters St Michaelis in Hildesheim in der Gut und Kirche in Diemarden als Klostereigentum bezeichnet wurde 2 Zu jener Zeit besass das Michaeliskloster 80 Hufen und einen Hof in Diemarden um 1200 erwarb Abt Dietrich noch weitere 6 Hufen hinzu 3 1234 ging beides durch Kauf in den Besitz des Klosters Hilwartshausen uber jedoch zahlte das Kloster Hilwartshausen zunachst nur 71 von den insgesamt 165 Mark an Hildesheim Es ist anzunehmen dass dadurch das Michaeliskloster zu Hildesheim vorerst weiterhin im Besitz der Diemardener Guter verblieb Wann der Restpreis gezahlt wurde ist unbekannt In den Urkundenbuchern und Archivbestanden des Michaelisklosters tritt allerdings Diemarden von diesem Zeitpunkt an nicht mehr auf Am 8 April 1255 verpfandeten die Herren von Plesse Hilwartshausen die halbe Vogtei in Diemarden 4 Von dieser Zeit an wird das Kloster Hilwartshausen in den endgultigen Besitz Diemardens gekommen sein da es am 20 Mai 1305 noch weitere 6 1 2 Hufen im Ort dazuerwarb 5 Dem Kloster gehorten auch die beiden damals in Diemarden existierenden Muhlen die auf dem Klosterhof gelegene Obermuhle sowie die Untermuhle Das Krugrecht stand in dieser Zeit der Klosterkammer zu Schon fruh war Diemarden Pfarrort bereits 1272 wird der erste Pfarrer erwahnt Als Gerichtsbarkeit diente das Vogtding aus dem sich spater das Klostergericht entwickelte Im 16 Jahrhundert gab es ausserdem ein Gericht der Landleute das auch Meierding genannt wurde Bis ins 19 Jahrhundert hatte der Klosterhof die vollige Untergerichtsbarkeit Neben Hilwartshausen trat ein weiterer Grundherr in Diemarden mit Besitz auf das unweit des Ortes gelegene Kloster Reinhausen sowie das Adelsgeschlecht derer von Uslar welche am Ende des 14 Jahrhunderts ein von den Edelherren zu Plesse verpfandetes Gut besassen 6 Bereits um 1400 kamen sie zudem in den Besitz einer Hufe Landes aus dem Plessischen Pfandeigentum Das Kloster Reinhausen besass um die Mitte des 12 Jahrhunderts 6 Hufen ein Vorwerk mit 3 Hufen die Muhle und den Wald Kaldinlied In den folgenden Jahrhunderten kam es durch das Kloster auch zu Guterabtretungen So erhielt der Gottinger Rat 1457 von den Reinhauser Gutern zu Diemarden ein Vorwerk von 4 Hufen das 17 Malter Roggen 4 Malter Weizen 4 Malter Gerste und 15 Malter Hafer gab ferner 2 Vorwerke von 6 Hufen und 3 1 2 Hufen weiteren Landes Neben dem Kloster waren auch die Herren von Bodenhausen in Diemarden vertreten 1318 war Bruno von Bodenhausen mit der Vogtei uber einen Teil des Dorfes von welfischer Seite aus belehnt worden was sich noch bis in das spate 16 Jahrhundert nachweisen lasst 1410 verpfandete Ordomar von Bodenhausen Vogteidienste uber zwei kleine Guter in Diemarden und 3 Hufen des Landes In den Vogteilehnsbriefen derer von Bodenhausen wird erwahnt dass sie 1414 8 Hufen Landes in der Diemardener Gemarkung besitzen 7 Spatestens ab Mitte des 16 Jahrhunderts findet sich mit dem Gottinger Pastor Johann Godeke der erste evangelische Geistliche in Diemarden wieder Sein Amt ubte er von 1556 bis 1566 aus zur Reformationszeit wurde Diemarden mit Reinhausen vereinigt Die erste grosse nachreformatorische Kirchenvisitation fand vom 23 Februar bis zum 6 Juni 1588 statt und wurde notig da der katholische Herzog von Calenberg Gottingen Erich II 1584 verstarb Sein Nachfolger Julius von Wolfenbuttel galt als Anhanger der evangelischen Konfession Uber den Dienst der Einwohner beim Klostervorwerk berichtet der Vertrag von 1612 Jeder der sechs Ackerleute fuhr jahrlich funf Tage Mist holte mit den anderen sechs Klafter Holz aus dem Reinhauser Wald pflugte und sate in jedem der drei Felder der Gemarkung von jeder von ihm beackerten Hufe Landes drei Vorlinge 3750 m fuhren die Frucht davon in die Scheune des Klostervorwerkes Diemarden Die Kotner rauften rotteten wuschen brachen und schwangen den Flachs mahten und banden das Getreide jahrlich funf Tage im Winterfeld harkten und banden einen Tag im Sommerfeld hielten die Gebaude des Klostervorwerks in Bau und Besserung misteten den Kuhstall und hackten 6 Klafter Holz im Reinhauser Wald 2 Im Jahr 1671 betrug der an Diemardener Einwohner vom Kloster Hilwartshausen vergebene Grund und Boden 27 Hufen 202 Hektar 2 Die Schaferei in der Feldmark Diemarden stand dem Klostervorwerk mit 400 Schafen zu Die Bauern durften zur Hutung nur 200 Schafe austreiben Das Klostervorwerk hatte Bullen und Eber fur die Gemeinde zu halten Am 1 Januar 1973 wurde Diemarden in die neue Gemeinde Gleichen eingegliedert 8 Politik BearbeitenOrtsratswahl 2021 9 Wahlbeteiligung 71 81 403020100 33 93 38 29 27 77 SPDGruneCDUVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Ortsrat Bearbeiten Der Ortsrat setzt sich aus sieben Ratsfrauen und Ratsherren zusammen SPD 2 Sitze Grune 3 Sitze CDU 2 Sitze Stand Kommunalwahl am 12 September 2021 Ortsburgermeister Bearbeiten Ortsburgermeister von Diemarden ist Martin Worbes Grune sein Stellvertreter ist Wolfgang Schongraf CDU 10 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Diemarden Blasonierung In Rot uber einem grunen Hugel ein goldener gelber Zinnenturm Wappenbegrundung Das von Otto Rossler von Wildenhain entworfene Wappen wurde vom niedersachsischen Ministerium des Inneren am 5 Marz 1953 genehmigt Es zeigt in den Farben der Herren von Plesse die Diemardener Warte einen Turm auf dem Diemardener Berg der der Stadt Gottingen als Beobachtungsposten diente 11 Gemarkung Bearbeiten nbsp Blick uber Diemarden zum Knull und den GleichenDie Diemardener Gemarkung mit einer Grosse von 719 ha ist uberwiegend durch Ackerbau gepragt Grunland 81 ha und Ackerland 417 ha umfassen 69 der Gemarkung Stand 2018 Wald bedeckt insgesamt 117 ha Im Norden und im Sudwesten stockt artenreicher Buchenwald im Gartetal gibt es extensiv bewirtschaftetes Grunland das sehr artenreich sein kann An steileren Hangen auf Muschelkalk und auf Rot gibt es Reste von Kalkmagerrasen mit etlichen gefahrdeten Pflanzenarten wie etwa Am Sentenberge s Flora Flora BearbeitenIn der Diemardener Gemarkung kommen zahlreiche gefahrdete Pflanzenarten vor insbesondere auf Muschelkalk nbsp Marzenbecher am Westerberg nbsp Manns Knabenkraut Am Sentenberge kurz vor der Blute nbsp Wiesen Gelbstern im GartetalKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe Liste der Baudenkmale in Diemarden Ev luth Kirche St Michaelis Bearbeiten nbsp MichaeliskircheNachdem ein Brand die fruhere St Michaeliskirche zerstorte wurde 1733 mit dem Bau eines neuen Gotteshauses begonnen von dem der Rohbau bereits im selben Jahr abgeschlossen werden konnte Ohne auf die Vollendung des Innenraums zu warten hielt man Anfang November 1733 schon den ersten Gottesdienst ab Der endgultige Ausbau wurde in Folge von Zahlungsschwierigkeiten erst 1774 beendet Wahrend der obere Teil des Kirchturms mit dem Holzdach 1747 abgebrochen wurde blieb das untere Gemauer erhalten Das Alter wird auf etwa 600 Jahre geschatzt vermutlich bildete es einst im Mittelalter die Zufluchtsstatte der Einwohner Diemardens und unterstreicht zudem den fruheren Charakter des Hauses als Wehrkirche Die Bauten am neuen Turm konnten erst 1775 beendet werden er erhielt ein Zwiebeldach welches in seiner architektonischen Form auch als welsche Haube bezeichnet wird Am Sudeingang der Kirche findet sich die Inschrift DIESES GOTTESHAUS IST ERBAUET ANNO 1733 ALS JOHANN DANIEL SCHRAMM PASTOR ZU DIEMARDEN UND REINHAUSEN WAR Die Orgel stammt aus dem Jahr 1833 Altar und Kanzel aus den Jahren 1839 bis 1841 Die alteren Glocken wurden im Dreissigjahrigen Krieg zerstort Die kleinere von den beiden Kirchenglocken wurde 1632 angeschafft nachdem sie 1735 geborsten war goss man sie 1736 in Nordhausen um und setzte sie schliesslich in den Neubau der Kirche ein Bildergalerie Bearbeiten nbsp Diemarden von Sudwesten gesehen 2015 in der Mitte die Dorfkirche im Hintergrund der Gottinger Wald nbsp Friedhofskapelle Juli 2013 nbsp Tieplatz Juni 2009 nbsp Garte westlich von Diemarden Februar 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diemarden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www diemarden de Lage von Diemarden Gottingerland Wartturme in Niedersachsen u a in Diemarden Koniglich preussische Landesaufnahme 1909 von Diemarden und Umgebung Massstab 1 25 000 Universitat Gottingen Untersuchung des Instituts fur Agrarokonomie zu einer Schweinestall Planung in Diemarden 2006 pdf 49 S Einzelnachweise Bearbeiten Einwohner der Gemeinde Gleichen Stand 1 Januar 2020 abgerufen am 4 Dezember 2020 a b c Heinrich Lucke Burgen Amtssitze und Gutshofe rings um Gottingen Clausthal Zellerfeld 1969 Horst Detlef Illemann Bauerliche Besitzrechte im Bistum Hildesheim Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1969 S 15 Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch der Stadt Gottingen Band 1 Bis zum Jahre 1400 Nr 7 Hahn Hannover 1863 Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch der Stadt Gottingen Band 1 Bis zum Jahre 1400 Nr 61 Hahn Hannover 1863 Heinrich Lucke An den Ufern der Garte Historisches und Literarisches aus der Sudostecke des Gottinger Landes Mecke Duderstadt 1927 S 178 Heinrich Lucke An den Ufern der Garte Historisches und Literarisches aus der Sudostecke des Gottinger Landes Mecke Duderstadt 1927 S 177 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 208 Ortsratswahl 12 09 2021 Gemeinde Gleichen Diemarden In kdo de 13 September 2021 abgerufen am 20 Dezember 2021 Ortsrat Diemarden im Ratsinformationssystem der Gemeinde Gleichen abgerufen am 1 September 2019 Kreisarchiv Gottingen Wappen der Ortschaften der Gemeinde Gleichen und ihre Beschreibungen E Mail vom 24 04 2019 Gemeinde GleichenOrtsteile von Gleichen Beienrode Benniehausen Bischhausen Bremke mit Appenrode Elbickerode Sennickerode und Vogelsang Diemarden Etzenborn Gelliehausen Gross Lengden Ischenrode Kerstlingerode Klein Lengden Reinhausen Rittmarshausen Sattenhausen Weissenborn Wollmarshausen Normdaten Geografikum GND 1189372843 lobid OGND AKS VIAF 3488156223616905400000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diemarden amp oldid 238333351